'Mein fast perfektes Leben' - Seiten 001 - 105

  • ERSTE!!!!! :lache


    Nun ja - ich muß zugeben. Ich habe geschummelt. Jawollja. Aber schuld daran ist nur die Post. Ich hatte mich gestern ja schon damit abgefunden, daß ich das Buch eben erst heute bekommen.


    Doch abends um 8 klingelte mein Nachbar und gab mir das Kuvert. Ich wollte nur mal eben reinlinsen, darauf schwöre ich jeden Meineid! Aber ganz plötzlich waren die ersten 100 Seiten einfach weggelesen! Ich kann da gar nichts dafür. Ganz, ganz ehrlich. :help


    Na gut. Ich bin natürlich schon fast vor Neugierde gestorben, weil ich im Urlaub den "Stadtfeind No. 1" gelesen und so begeistert war. Um so gespannter war ich nun auf dieses Buch.


    Auf den ersten Blick kommt es nicht so leichtfüßig daher, Doug gehts gar nicht gut. Vor einem Jahr ist seine Frau Hailey bei einem Flugzeugabsturz gestorben und er steckt noch mitten in seiner Trauer fest - allerdings scheint seine Umwelt langsam der Meinung zu sein, er hätte nun langsam genug getrauert und sollte langsam wieder ins "normale" Leben zurückkehren...


    Doug ist erst 29 Jahre alt. Eigentlich noch viel zu jung, um mit dem Verlust des Partners umgehen zu müssen. Doch das Schicksal fragt nicht nach sowas. Ich bin gespannt, wie er ins Leben zurückkehrt.


    Eine interessante - wenn auch bisher noch kleine Rolle - hat auch Russ, der Sohn aus erster Ehe seiner Frau. Ich bin mir sicher, mit ihm werden wir noch einige interessante Momente erleben.


    Auch seine Schwester,

    scheint sehr... öhm... interessant zu sein. Dann gibt es da noch seine "Zwillingine", die mir auf Anhieb schon mal sympathischer ist als die andere Schwester und Dougs Eltern. Eine Familie, die mir alles in allem schon ein wenig seltsam anmutet, aber bislang hat man dies nur in kleinen Häppchen erahnt.


    Worüber ich mich jetzt schon königlich amüsiert habe, ist übrigens die nette kleine Sache mit den Kaninchen... :rofl


    Wart ihr übrigens schon auf der HP? Unbedingt mal hingehen, die ist sehr nett gemacht, ich war heute morgen schon mal da. Ja, Frühaufsteher haben mehr vom Tag! :lache


    So, jetzt aber erst mal weiterlesen.... *blätter*

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe die ersten 100 Seiten auch gleich gestern "weggeputzt".


    Eigentlich sabbelt und jammert der gute Doug die ganze Zeit daher. Was man ja auch gut verstehen kann, es geht ihm schließlich wirklich schlecht. Und so reflektiert er über sich, diverse Beziehungen in seinem Leben eingeschlossen der Kaninchen, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Was er uns (oder vielleicht der Wand? Oder der Parkuhr?) erzählt, ist belanglos und gleichzeitig wichtig. Es ist oft bittersüß. Manchmal tragisch, manchmal komisch und oft beides zusammen. Thematisch erinnert es mich an Cecilia Aherns P.S. I love you, ein frühzeitig verwitweter Mensch, muß mit dieser Situation zurecht kommen und einen Weg zurück ins Leben finden. Angenehmerweise erzählt uns aber Jonathan Tropper diese Geschichte erwachsen und reif.


    Kurzum: die ersten 100 Seiten haben mir viel Spaß gemacht. Ich hoffe, heute abend gibt's die nächsten 100 Seiten.

  • Oh das Buch hört sich sehr vielversprechend an! Ich hibbele ja schon die ganze Zeit dem Erscheinungstag entgegen und warte sehnsüchtig auf eine email der Bücherute, daß sie es für mich im Laden haben.


    Euch wünsche ich viel Spaß bei dieser Leserunde!!!

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Ein klein wenig habe ich auch geschummelt. Ich war gerade mit einem andere Buch fertig und dann gestern noch ein anderes Buch anfangen? Das kam nicht in Frage. Also habe ich gestern abend noch angefangen und die ersten 100 Seiten ratz fatz durch gehabt.


    Die Geschichte mit Doug und den Kaninchen fand ich gut. Vor allem, dass er sie nie trifft. :grin


    Auch gut fand ich, dass Doug an seinem Schmerz festhalten will, aber trotzdem weiß, dass der Schmerz nachlassen wird. Aber er möchte Hailey nicht vergessen und vergräbt sich deshalb erst recht in seinem Selbstmitleid.


    Russ wird bestimmt auch noch eine größere Rolle bekommen. Er hat seine Mutter verloren und bei seinem Vater scheint er nicht so glücklich zu sein.


    Die Homepage werde ich mir mal anschauen. Aber jetzt gehts erst mal zur Arbeit. :-(

  • Zitat

    Original von Pelican
    Kurzum: die ersten 100 Seiten haben mir viel Spaß gemacht. Ich hoffe, heute abend gibt's die nächsten 100 Seiten.


    Hahaha. Ich bin schon fast mit den nächsten 100 Seiten fertig. :grin


    Was ich dabei interessant finde: Doug trauert. Er trauert mit allem, was er hat. Und er klagt darüber. Er klagt auch darüber, daß ihn die anderen nicht trauern lassen. Und er erweckt im Leser ein wenig das Gefühl, als würde Doug SEINE Trauer als wichtiger erachten als die Trauer anderer Menschen, die in einer vergleichbaren Situation stecken.


    Doug weiß eigentlich, daß er - vor allem mit seinen erst 29 Jahren - wieder ins Leben zurück muß. Aber er fühlt sich noch nicht bereit genug dazu. Denn ins Leben zurückzukehren hieße ja auch, Hailey endgültig loszulassen und sie endgültig "Geschichte werden zu lassen". Ich denke mir schon, daß sowas ein wirklich schwieriger Schritt zurück ins Leben ist. Es ist eine Art von zweiter Abschied.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Batcat , ich glaube Du bist des Wahnsinns, heute geht es doch erst los


    Ich war ganz brav, habe gestern zwar ausgepackt und nicht angefangen. Heute früh bin ich arbeiten und komme auch nicht zum Lesen und heute Nachmittag muß Garage gestöbert werden, bis ich anfange bist Du fertig ?( Kann sowas sein???

  • Zitat

    Original von Richie
    ... bis ich anfange bist Du fertig ?( Kann sowas sein???


    Kann schon sein. a) ich habe heute noch Urlaub und b) ich lese ziemlich schnell.


    Aber keine Angst, selbst wenn ich fertig mit dem Buch sein sollte, mit der Leserunde bin ich es noch lange nicht. *händereib* :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Richie
    ich dachte Du liest so ganz nebenher im Büro ?(


    Von derlei Aktivitäten im Büro kann ich nur träumen! Aber damit beschäftige ich mich dann nächste Woche wieder!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mein erster Eindruck:


    Die ersten Seiten kannte ich schon durch die Leseprobe, so war ich sehr schnell wieder drin in der Handlung.
    Durch die von (berechtigtem) Selbstmitleid, aber ohne falsche Sentimentalität getragene Erzählweise des Protagonisten, wird dem Leser eine gefühlsmäßige Nähe erlaubt. Dieser gut zugängliche Stil gefällt mir sehr und macht das Lesen bisher trotz der ernsten Thematik um Verlust und Trauer zu einem Vergnügen. Es gibt auch reichlich Wortwitz. Die Dialoge sind oft filmreif. Eine Verfilmung (geplant) kann ich mir schon beim Lesen sehr gut vorstellen.


    Um den originellen Originaltitel „How to talk to a widower“ tut es mir ein wenig leid, wenigstens kommt er ab Kapitel 4 als Kolumnentitel noch zum tragen.
    ZU den weiteren Personen:
    Russell wird in so unglücklichen Zustand in die Handlung eingeführt, dass man sofort erkennt, wie ihm der Verlust der Mutter zu schaffen macht. Die Darstellung seiner Beziehung zu Doug wird sehr interessant werden.


    Der erste Eindruck von Hailey, allerdings geprägt durch Dougs rückblickender Sichtweise, ist auch sehr positiv.


    Das Doug noch ganz schön von der Spur ist, merkt man aus seinen Wahrnehmungen, wenn er die Kaninchen so genau beobachtet oder aus seinem Gespräch mit seiner Mutter (Sprechblase usw.).


    Die Beziehung Dougs zu seiner Zwillingsschwester Claire zeigt, wie gut der Autor die Nähe zwischen Menschen abbilden kann.

    Noch ein paar Worte zum äußeren: Das auffällige Rot wird gemildert durch die unterschiedlichen Schriftzüge „Jonathan Tropper“ in weiß, „Mein fast perfektes Leben“ in orange und „Roman Knaur“ in schwarz. Diese Ausgabe gefällt mir besser als die Originalausgabe mit den Gesichtern auf dem Cover.
    Auch die Klappentextgestaltung inklusive Autorenfoto, Papier und Schriftgröße zeugt von guter Arbeit und liebevollen Vorgehen beim Design.


    Die Übersetzerin Birgit Moosmüller, die viel von Nicci French übersetzt hat, kenne ich bisher noch nicht. Aber auch ohne den Originaltext zu kennen (mit Ausnahme des Anfangs als sample chapter, auf barnesandnoble.com zu finden), glaube ich, dass der lakonische Erzählstil und die Dialoge, die zwischen Witz und grimmiger Ironie schwanken, gut getroffen sind.

  • Ich habe nun auch endlich die ersten 100 Seiten gelesen.


    Der Schreibstil Troppers gefällt mir sehr gut. Er ist einfach (im positiven Sinne), klar und angenehm zu lesen. Vor allem die vielen Metaphern und Vergleiche machen Troppers Sprache schön bildhaft und verdeutlichen dem Leser sehr gut Dougs Gefühle.


    Der Inhalt hat mich in diesem ersten Teil allerdings noch nicht allzu sehr überzeugen können. Irgendwie warte ich die ganze Zeit darauf, dass endlich was passiert. Bislang fehlt mir noch etwas Bewegung in der Handlung und allgemein ein wenig Spannung. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
    Und ich muss trotzdem sagen, dass das Buch den Leser fesselt, weil man darauf wartet, dass Doug damit beginnt seine Trauer aufzuarbeiten.


    Mal sehen wie's weiter geht.....Ich freue mich darauf weiter zu lesen.... :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Büchersally , ich glaube, der Roman ist so detailreich, dass man bestimmt noch viel zum posten findet. Verschiedene Leser finden außerdem bestimmt unterschiedliche Abschnitte erwähnenswert. :-)


    Allerdings :-)
    Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, ist mir als 1. der Schreibstil oder besser die Wortwahl aufgefallen, wenn es um das Thema Sex geht.
    Im ersten Moment war ich echt :yikes .
    Da ist mir aufgefallen, dass ich schon lange kein Buch mit Sex-Szenen gelesen habe. Außerdem habe ich nicht mit sowas gerechnet. :-)
    Der Autor beschreibt das sehr detailiert, aber amüsant, was den Leuten dabei so durch den Kopf geht :rofl (ich denke gerade an die Szene im Bett mit Hackbraten-Laney).

  • So nun möchte ich auch schon mal was schreiben, obwohl ich erst auf Seite 50 bin.


    Am Anfang fand ich es etwas "verworren" , nun bin ich etwas weiter und der Schreibstil gefällt mir. Was will Russ bei Doug, wenn er ihn doch hasst?
    Und trotzdem kann ich mich gut in Russ hineinversetzen, grade als 16 Jähriger in der Pubertät ist es sicher schwer die Mutter zu verlieren und dann zu einem Mann gehen zu müssen den man nicht mag, weil er andere Sachen im Kopf hat. Die Stelle gefiel mir gut ich fand sie ehrlich.


    Sehr gespannt bin ich wer Doug aus seinem Tief rausholt und wie.


    Er ist ja auch noch jung und erlebt etwas was sich keiner von uns wünscht.
    Und wie würden wir reagieren, wenn ein geliebeter Mensch so schnell und unerwartet stirbt?


    Ein bischen erinnert mich das Buch an PS. Ich liebe Dich nur aus der Männer Sicht geschrieben :-)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Denn ins Leben zurückzukehren hieße ja auch, Hailey endgültig loszulassen und sie endgültig "Geschichte werden zu lassen". Ich denke mir schon, daß sowas ein wirklich schwieriger Schritt zurück ins Leben ist. Es ist eine Art von zweiter Abschied.


    Jonathan Tropper hat sich ein ziemlich schwieriges Thema vorgenommen.
    Das es so gut funktioniert liegt meiner Einschätzung nach an der Leichtigkeit des Stils.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Was will Russ bei Doug, wenn er ihn doch hasst?
    Und trotzdem kann ich mich gut in Russ hineinversetzen, grade als 16 Jähriger in der Pubertät ist es sicher schwer die Mutter zu verlieren und dann zu einem Mann gehen zu müssen den man nicht mag, weil er andere Sachen im Kopf hat. Die Stelle gefiel mir gut ich fand sie ehrlich.


    Ich glaube nicht, dass Russ Doug wirklich hasst. Im Inneren bewundert er ihn, kann das natürlich nicht zugeben. Außerdem herrscht zwischen den beiden ein lockerer Ton, und da Russ 16 ist, muss er auch etwas frech sein.
    Aber zu seinem Vater Jim hat Russ kein so gutes Verhältnis, er zieht den lockeren Typ, der Doug nun einmal ist, vor.