'Mein fast perfektes Leben' - Seiten 106 - 207

  • Ich hab immer noch eher gemischte Gefuehle.


    Einerseits nervt mich das Buch immer noch: Die vulgaere Sprache ist mir zuviel, da wird der Wortwitz schon fast drin ertraenkt. Vieles kommt wirklich klischeehaft rueber.


    Andererseits wird es schon langsam besser. Es trieft nicht mehr ganz so schlimm mit Selbstmitleid. Und Dougs Familie zeigt nun auch etwas komplexere Seiten. Die Mutter kam anfangs sehr unsympathisch daher und wird nun von einer ganz anderen, und ueberraschenderweise einfuehlsamen, Seite gezeigt. Dougs Vater ist auch nun ein ganz lieber. Aufgrund seiner durch den Schlaganfall verursachten Demenz (nicht "geisteskrank") nicht mehr die unnahbare Figur aus Dougs Kindheit.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Also ich kann nicht finden, dass die Sprache zu vulgär ist - vielleicht wurde durch die Übersetzung auch vieles abgemildert.


    Allerdings fand ich es auch erleichternd, dass auch andere Familienmitglieder ins Spiel kamen und der Blickwinkel erweitert wurde. Die agressive Trauer von Doug nervte dann doch ein wenig auf Dauer.

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Also ich kann nicht finden, dass die Sprache zu vulgär ist - vielleicht wurde durch die Übersetzung auch vieles abgemildert.


    Hmm, an anderer Stelle wurde allerdings auch gesagt, dass das F... Wort unuebersetzt bleibt. Vielleicht wirkt es dann fuer deutsche Leser nicht mehr so vulgaer wie es fuer anglophone waere? Wenn meinem GG das Wort einmal im Jahr rausrutscht, dann ist es auch wirklich eine Ausnahmesituation [man mag argumentieren, dass Doug in einer Ausnahmesituation steckt, aber das ist es nicht wie der Autor diese vulgaere Sprache gebraucht]. Ich wuerde es nie gebrauchen und kenn auch niemanden in meinem Familien- und Freundeskreis hier, von dem ich es hoeren wuerde.


    Generell finde ich aber auch, dass in Deutschland schon mehr geflucht wird, als ich es im hoeflichen Kanada mir nun angewoehnt hab ;-) Vielleicht ist das auch der Grund, dass mir die Sprache hier schon etwas arg vulgaer vorkommt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Aufgrund seiner durch den Schlaganfall verursachten Demenz (nicht "geisteskrank")


    Danke!! Das hat mich auch in den Fingern gejuckt ;-)


    Der Teil flog nur so dahin und ich persönlich fand die Sprache überhaupt nicht vulgär :gruebel Zumindest ist sie mir nicht negativ aufgefallen.


    Was mir dagegen aufgefallen ist, dass die Figuren alle irgendwie ihre Macken haben (mal schlimmer, mal weniger schlimm), aber dass sie trotzdem alle liebenswert sind - auf ihre eigene Art und Weise. Von jeder Person im Buch (mit Ausnahme von Jim glaube ich *g*) habe ich schon Sätze gelesen, die ich toll fand. :-)

  • Mir wäre die vulgäre Sprache jetzt auch nicht aufgefallen - ich finde, der Schreibstil passt sehr gut zu Doug.
    Dougs Familie finde ich toll! Keiner ist normal, alle haben irgendwelche Macken und sind grade deswegen sehr liebenswert. Dougs Vater ist eine tolle Persönlichkeit, irgendwie traurig aber gleichzeitig auch lustig und er passt einfach perfekt in Dougs Umfeld.
    Dougs Selbstmitleid nervt mich überhaupt nicht. Ich finde es irgendwie anrührend, wie er so komplett in seiner Trauer aufgeht.
    Aber trotzdem hab ich mich sehr gefreut, dass er endlich wieder versuchen will, zu leben!
    Claire mag ich sehr gern, sie ist einfach erfrischend, grade heraus und kümmert sich sehr nett um Doug.
    Die Schulpsychologin - na ja, scheint wohl an ihm interessiert zu sein. Mal sehen, wie's weitergeht!
    Dass Russ jetzt zu Doug zieht, finde ich sehr schön. So muss das doch sein :-) !
    Gut, dann mach ich mich ans weiterlesen (so, wie ich schon hinterherhinke :rolleyes ).