'Mein fast perfektes Leben' - Seiten 313 - Ende

  • So, nun hab ich das Buch fertig. Irgendwie bin ich froh, andererseits schade.


    Der Herr Autor hat eine witzige art zu schreiben. Humorvoll, flüssig, immer wieder fesselnd, auch wenn mal langweiliger Szenen zwischen drin sind. Nur, SO eine Story mag ich nicht mehr unbedingt von ihm lesen, das ist verschenktes Potential.


    Der anfang war nicht so dolle, der zweite Teil war sehr gut, auch der dritte hielt sich noch. Aber im letzten war die Soap perfekt. Dumm nur, dass mir so klischeehafte Dinger nicht so liegen.


    Es waren immer wieder bewegende Momente drin. ZB als Dougs Vater am Vorabend der Hochzeit mit ihm raus ging und sprach, wie er sich dann um den Sohn gekümmert hatte und so ganz der alte war.


    Oder als Claire ihren vertriebenen Ehemann auf der Hochzeit sah, ihn zunächst gehen ließ und ihm dann doch hinterher lief.
    Oder wie sich Russ so liebevoll um den Verletzten Doug kümmerte, ja sogar in seinem Bett mit schlief.


    Die Schießerei war auch so ein hollywoodreifes Ding. In meinen Augen etwas zu viel des Guten. Aber ok, die Story spielt dort und nicht hier in D.


    Ich habe es nicht bereut es zu lesen, aber ich gebe es sehr bereitwillig an die Nächste weiter, die sich schon drauf freut. :lache

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Ich bin jetzt auch durch. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.
    Das Ende fand ich gut: alle scheinen den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, aber es bleibt offen, wie genau es ausgeht.


    Ich stimme Euch zu, dass das mit der Schießerei nicht hätte sein müssen. Das hat mir auch nicht gefallen. Dass Doug angeschossen wurde, war dann doch ein Unfall, weil sich der Schuss ja erst gelöst hat, als Russ auf Dave sprang und der gar nicht mehr auf Doug zielte.


    Dougs Vater hat mir gut gefallen. Seine Aktionen, wenn er gerade "einen schlechten Tag" hatte, ware doch allesamt köstlich, ohne dass er irgendjemanden geschadet hat. Und als es drauf ankam, war er wieder ganz der Alte.


    Russ hat mir ebenfalls gut gefallen. Eine gute Mischung aus rebellischem Jugendlichen und fast Erwachsenem, der ein wenig Verantwortung übernehmen möchte.


    Der Humor hat mir an sich sehr gut gefallen, nur insbesonder im Dritten Abschnitt wurde er mir zu laut und schrill. So richtig Hollywood-Komödie.


    Ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher von Jonathan Tropper zu lesen.

  • Ich habe es auch fertig gelesen und angesichts meiner diversen Kicherer will jetzt Franz-Josef das Buch noch lesen. Ich denke, es ist ein nettes "Männerbuch" - endlich mal kein typischer Frauenroman. Das allein ist es schon wert, dass man es liest.


    Mit der sprachlichen Finesse und dem wirklich netten Humor bewaffnet, hätte Tropper nicht auf die gängigen Klischees ala Waffe, Traumhochzeit, trinkender Mutter etc. zurückgreifen müssen. Mir hat es ein bisschen den Spaß daran genommen. Aber Amerikaner können anscheinend nicht anders.


    Trotzdem werde ich, wenn ich darüber stolpere, wieder einen "Tropper" lesen. Er hebt sich trotz allem doch erfrischend vom Genre der zuletzt gelesenen Amerikaner ab.


    Das Thema Trauer und wie Leute mit Trauernden umgehen hat mich sehr nachdenklich gemacht. Tropper hat hier beide Seiten sehr gut herausgemeißelt. Die Hilflosigkeit des einen, wenn sich mitleidige Leute auf ihn stürzen und die Hilflosigkeit der anderen, wenn sie auf einen Trauernden treffen und ihnen die Worte fehlen, bzw. ungefragt und ungewollt über die Lippen strömen.
    Das allein war es schon wert, dass man das Buch liest.


    8 Punkte von mir!


    Edit meint ich sollte ganze Sätze schreiben...*seufz*

  • Ich hab es auch durch, auch das spektakuläre Ende konnte meine Meinung nicht mehr verändern.


    Viel zu viel und doch von allem zu wenig.
    Alles wird ins Lächerliche gezogen, vor nichts wird halt gemacht. Männer sollen so sein? Nein....meine Meinung bezüglich des anderen Geschlechtes ist nicht die Beste, aber so oberflächlich sind sie dann doch nicht.
    Klar wird auch viel geweint und gefühlsduseliges Zeug gestammelt, aber da hatte ich immer nur den Eindruck, daß es geschrieben wurde um die lesende Frauenschaft zufrieden zu stellen.
    Das Buch war unterhaltsam und witzig, keine Frage, aber es gibt ein paar Tabus, die ich in meiner kleinen Scheinwelt einfach nicht gebrochen haben will, auch nicht mit einem Augenzwinkern.
    Dazu gehören überfahren Kanninchen, die nur dazu dienen, die gefühlsbetonte Seite eines ansonsten ziemlichen Idioten herauszustellen.
    Dazu gehört eine tote Ehefrau, die immer dann als Entschuldigung herangezogen wird, wenn der besagte Idiot mal wieder Mist gebaut hat.
    Dazu gehören vergewaltigte Frauen, die in ein Buch hineingeschrieben werden, nur um ein Klischee zu erfüllen.
    Dazu gehören weiterhin kiffende klauende prügelnde Youngsters, deren Verhalten zwar als milde verwerflich geschildert wird, die aber nüchtern betrachtet doch jede Narrenfreiheit besitzen.
    Weiterhin gehört dazu die Verharmlosung gewisser Süchte, angefangen mit Alkohol, über Medikamente bis zu weichen Drogen.....


    Ich hatte während des Lesens ständig das Gefühl, daß hier jemand, der nie dazu gehört hat, wenn in seiner Jugend die Coolen Dinger gedreht haben, sich jetzt vorstellt, er wäre doch cool und versucht darüber zu schreiben.
    Wenig authentisch zu überzogen und zu gewollt .... Schade, die Grundidee war so gut, zwischenzeitlich schnippt es auch immer Mal, aber grundsätzlich gebe ich nur kein vernichtendes Urteil ab, weil ich dann doch ab und an mal weinen mußte.

  • Hmm... :gruebel
    Bei dem Gespräch zwischen Doug und seinem Vater bei der Feier... hatte ich doch das ein oder andere Tränchen im Auge...


    Was den "Unfall" betrifft, habe ich mich zuerst gefragt... was wird das denn jetzt, zum Ende des Buches nochmal etwas spannende Dramatik???


    Der Haileychen Komet ist eine sehr schöne Idee...

    und das offene Ende zwischen Doug und Brooke finde ich nicht schlecht...


    Nun werde ich meine gesammelten Werke mal zusammensuchen und sie in eine passende Rezension zusammenfassen.

  • Habe nun auch fertig - gestern Nachmittag im Garten, auf der Liege...und das ist auch genau ein Ort, an dem dieses Buch gelesen werden sollte. Denn es ist in weiten Teilen seicht, vor alem nach dem ersten Drittel. Nichtsdestodennoch ist es clever aufgebaut, die Story gut angelegt und die Idee gefällt mir, auf diese Weise das Thema Trauer anzugehen.
    ABER: ein bissle bemüht kommt mir das schon vor, eine Prise zu viel Hollywood. So fange ich auch mit der Figur von Russ herzlich wenig an, die Schießerei des gehörnten Egegatten hätte nicht sein müssen, die Hochzeitsszene ist zu filmreif...und vor allem, liebe Güte, wer mit einem glatten Durchschuß steht am nächsten Tag wieder auf?
    Was mcih allerdings sehr gerührt hat ist der Hayleische Komet.
    :gruebel Bin unentschlossen, wie ich das Buch bewerten soll. Die eine Seite hat mir sehr gefallen...andererseits...hmpf.
    Aber es hat mcih auf alle Fälle neugierig auf Tropper gemacht und ich werde unbedingt andere Bücher von ihm lesen. Denn dass alle so gefällig und aufs Publikum hingezimmert sind wie dieses will ich nicht glauben!
    Jedenfalsl danke an den Verlag, der die Leserunde möglich gemacht hat und ein dickes DANKE an unsere oberste Eule, die das alles einfädelte...ich hab ein paar sehr schöne Stunden mit dem Buch verbracht!

  • Bin gestern auch fertig geworden.


    Was soll ich sagen?
    Jedenfalls ein großes Thema für einen jungen Autoren, dem ich nicht wünsche, so eine Erfahrung bereits gemacht zu haben.
    Vielleicht, dass es ein Buch ist, das ich in Rekordtempo gelesen habe. Oder das ich den Einband ganz hübsch finde, oder auch den Namen des Autoren…


    Ich habe mich jetzt für die Kaninchenassoziation entschieden und die sieht folgendermaßen aus.
    Die Karnickel im Vorstadtgärtlein haben mich an den Blick vom Flugzeug aus beim Landen erinnert. Da sieht man sehr oft viele Kaninchen neben der Landepiste herumschusseln und jedes Mal habe ich mich dabei gefragt, was die dort machen. :gruebel
    Neben dem Rollfeld, bei dem Lärm! Sonst ist ja dort nichts!


    So auch mein Eindruck von diesem Buch: viele Kaninchen, viel Lärm, wenig Tiefgang. Sonst nichts. Ein Überfliegerbuch für mich.


    Nochmals herzlichen Dank an Wolke und den Verlag! :wave

    so many books...so little time



    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eli ()

  • ICH WILL EIN HAPPY-END!!!! :bruell


    So sehr habe ich gehofft, dass es eins gibt und nun ist es doch noch ein offenes Ende. In der letzten Zeit habe ich nur Bücher gelesen, in denen kurz vorher jemand stirbt, sie nicht zusammenkommen oder eben ein offenes Ende.
    Ich hätte gerne mit einem verträumten Lächeln das Buch zugeschlagen und vorm Schalfengehen die Rosarote Brille abgezogen. Aber nun das.


    Naja, ist aber trotzdem nicht schlecht gewesen. Mir hat vorallen die tolle Beziehung von Goug und Russ gefallen. Hoffe mal, dass alles gut geht, auch wenn eine Eltern-Kind Beziehung nie komplett Kumpelhaft sein kann.


    Ich habe das Buch gerne gelesen, werde es auch behalten, da es ein richtig männlich geschriebenes Buch ist und ich sowas noch nicht in meinem Regal stehen habe. Ein zweites mal lesen werde ich es aber auch nicht.

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

  • Ich bin vorgestern auch fertig geworden. Mir gefiel das Buch sehr gut. Die Personen sind mir alle, auf ihre Art ans Herz gwachsen.
    Das Buch ließ sich gut und flüssig lesen. Mal war´s zum Schmunzeln, mal zum Weinen.
    Am besten hat mir Doug´s Papa gefallen. Deshalb fand ich die Schießerei auch nicht schlecht. Da konnte Doug´s Vater nochmal richtig in seinem Element aufgehen, und das fand ich für die Geschichte auch sehr wichtig.
    Für mich ein wirklich gutes Buch, mit viel Sprachwitz, das mir viel Freude bereitet hat.
    An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an den Verlag.

  • Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Mit viel Wortwitz und Humor wird über ein ernstes Thema erzählt. Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig zu lesen und „Mein fast perfektes Leben“ war sicher nicht das letzte, das ich von Tropper gelesen habe.
    Die Trauer von Doug und Russ wird nachvollziehbar geschildert und auch der lange mühsame Weg, da wieder heraus zu kommen. Zum Teil war es sehr emotional. Aber es gab auch viele Szenen zum Schmunzeln und wunderschöne Szenen, die man einfach nur genießen konnte. Das „typisch amerikanische“ Ende hat mich nicht gestört, auch wenn ich mir ein Ende ohne die dramatische Schießerei gut hätte vorstellen können.


    Vielen Dank an den Verlag und an Wolke für die Möglichkeit, ein Leseexemplar zu ergattern!

  • Wegen einer Sehnenscheidenentzündung fällt mein letzter Kommentar ein wenig kürzer aus, mit einer Hand - und noch dazu mit links - tippt es sich doch sehr mühsam. :-( (habe eben aber schon tapfer die Rezi getippt)


    Die Schießerei fand auch ich überzogen, dafür fand ich das Ende doch sehr gelungen, da dem Leser kein rosarotes Happyend geliefert wurde, sondern dieses eher offen gelassen wurde. Alles in allem hat mir das Buch viel Spaß gemacht.


    Auch von mir nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag, ohne diese tolle Testleseraktion wäre dieses Lesevergnügen vielleicht an mir vorbeigegangen!

  • Zitat

    Original von Bookworm
    Die Schießerei fand auch ich überzogen, dafür fand ich das Ende doch sehr gelungen, da dem Leser kein rosarotes Happyend geliefert wurde, sondern dieses eher offen gelassen wurde. Alles in allem hat mir das Buch viel Spaß gemacht.


    Das unterschreibe ich einfach mal, denn es ist genau mein Eindruck :write :-]

  • Ich glaub, ich bin nicht Eulentauglich :grin


    Bei fast jeder Leserunde war ich bisher diejenige, die nicht in Jubelschwälle ausgebrochen ist, während das Buch hoch gelobt wurde -Und nun hab ich eines erwischt, dass mir super gefallen hat und dann mosern alle. ;-)


    Schön gezeichnete Charaktere, die ich mir unglaublich gut vorstellen konnte, witzige und ergreifende Stellen... nach einiger Zeit wieder ein Buch, bei dem ich Bedauern empfand, dass es zuende war. Eine Fortsetzung würde ich aber denke ich trotzdem nicht wollen, weil es einer völlig neuen Handlung bedürfte.




    Jass :keks



    Ein dickes Dankeschön an unsere Bücherfee Wolke, den Verlag und meinen edlen Spender. :wave



    PS: Ich hab irgendwo gesehen, dass das Buch auf der Liste "Bestes Buch des Monats" oder so gelandet ist. Da wurde sich wirklich Mühe mit der Werbetrommel gegeben :-)

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Hm... ich hab gerad BJs Rezension noch einmal gelesen...


    Und ich bin dabei, über diesen Standpunkt nachzudenken. Und frage mich, warum mir nichts davon ins Auge gesprungen ist, obwohl ich hinter jeder "Anprangerung" ein Häkchen machen könnte, dass es inhaltlich erwähnt wird.




    Jass :keks

  • Jass,


    einiges von dem, was Jane kritisiert, kann ich durchaus auch so unterschreiben.


    Aber ich habe mich dennoch gut unterhalten. :-)


    Es gibt Dinge, die mir bei einem Buch - auch mal negativ - auffallen. Aber letztendlich haben diese Dinge keinen Einfluß auf das Lesevergnügen, weil das Buch flüssig und unterhaltsam geschrieben ist. So war das bei mir bei diesem Buch.


    Und dann kann es Dinge geben, die mir auffallen und die mir so "aufstoßen", daß mich das wirklich so stört; daß es "Abzüge in der Endnote" gibt.


    Wovon das abhängt? Kann ich nicht mal sagen. Kann sogar durchaus sein, daß das auch "tagesformabhängig" ist, ob mich etwas stört. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)