Betty Mahmoody "Nicht ohne meine Tochter"

  • Klappentext:
    Im Sommer 1984 fliegt Betty Mahmoody zusammen mit ihrer kleinen Tochter und ihrem persischen Ehemann zu einem zweiwöchigen Ferienaufenthalt in den Iran. Bereits nach kurzer Zeit muß sie feststellen, daß ihr Mann sich immer mehr verändert. Er schlägt sie und das Kind und sperrt sie ein. Der Urlaub wird auf unbestimmte Zeit verlängert, und bald gibt es keine Hoffnung mehr auf Rückkehr in die USA, es sei denn, sie ließe ihre Tochter zurück. Es gelingt Betty, Kontkat zur Schweizer Botschaft aufzunehmen; dort rät man ihr, das Land ohne ihre Tochter zu verlassen. Das aber will sie unter keinen Umständen...


    Meine Meinung zum Buch:


    ein packendes und fesselndes Buch, welches ich ungern zur Seite gelegt habe. Das Buch ist in meinen Augen besser als der Film.
    In dem Buch kommen die Schwierigkeiten die Betty hat sehr gut rüber auch wie gefährlich die Flucht ist und welche Strapazen Betty auf sich nimmt und was sie alles über sich ergehen läßt nur um einen Weg aus dem Iran zu finden.
    Absolut zu empfehlen.

    Jana


    Ich lese grade: "Das staatliche Haushalts-,Kassen- und Rechnungswesen"

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  • Ich habe damals erst den Film gesehen und dann das Buch gelesen. Ich fand - soweit ich das noch weiss - das Buch um einiges besser!


    Leider kann ich mich nicht mehr so 100%ig erinnern. Nur, dass ich damals der Meinung war, dass ich es auf jeden Fall noch mal lesen muss.

  • Ich habe erst das Buch gelesen und dann den Film gesehen.
    Hab ihn mir eigentlich nur angesehen weil Sally Field dort mitspielte.


    Gutes Buch aber die Geschichte ist auch nur die Halbe.
    Im Netz gibts ne Seite dort kommt der Vater zu Wort leider finde ich die nicht.



    Hier ist mal ein Artikel der was über den Vater schreibt.

  • ja, wenn man das buch liest, sieht man nur die Seite der Mutter, logisch.
    Ich fand das Buch damals sehr spannend, verstand völlig, warum sie dort nicht bleiben konnte. Ob die Wandlung des Ehemannes vom Normalwestmann zum Orientpascha wirklich so stimmt, kann man natürlich nicht sagen. für unsere Begriffe wahrscheinlich ziemlich schwer zu verstehen.
    Das mit der Inet-Seite des Vaters als Richtigstellung hab ich auch mal wo gelesen.

  • Also ganz ehrlich, rein hypothetisch natürlich:
    1. hätte ich keinen Iraner geheiratet
    2. wenn ichs doch getan hätte wäre ich nicht mitgeflogen 100 % nicht dann hätte er sich wahrscheinlich schon zu Hause entpuppt oder eben nicht.
    Und dann wäre es nicht dazu gekommen oder?

  • Ich habe das Buch damals gleich nach dem Erscheinen als TB gelesen... ist also schon 100 Jahre her, mindestens. Ich fand das Buch damals sehr interessant und lesenswert. Damals gab es ja auch sehr intensive Diskussionen und Zeitungsberichte über das Schicksal der Betty Mahmoody und ihrer Tochter. Allerdings dachte ich mir auch damals schon, daß mich hierzu die 2. Seite (also die Sicht des Vaters) sehr interessieren würde, um sich wirklich eine differenzierte Meinung bilden zu können. So bleibt uns nur eine Sicht auf das Geschehene. Zu wenig, um wirklich urteilen zu können.


    Es ist immer problematisch, wenn sich zwei Menschen völlig unterschiedlicher Kulturen binden. Eine Garantie auf Bestand der Beziehung hat man nie, nicht mal, wenn man sich mit seinem Nachbarn zusammentut (übertragen auf gleiche Herkunft, meine ich das! ;-)). Aber wenn auch noch ganz unterschiedliche Herkunft, Kultur, Landessitten, Bräuche, Religionen dazu kommen, dann kann es wahrhaft schwierig werden - in der Beziehung und noch viel mehr im Falle einer Trennung.


    Wobei man auch hier wieder nicht pauschalisieren kann: Eine Multikulti-Beziehung kann ebenso glücklich oder unglücklich sein wie eine andere. Und die Trennung kann eben so sauber oder schmutzig sein wie bei einer anderen Beziehung. Die Multikulti-Komponente ist nur EIN weiterer Stolperstein auf der mit vielen Stolpersteinen gespickten "Beziehungsstrasse" (die hoffentlich nie zu einer Einbahnstrasse oder Sackgasse wird).


    Aber das führt eigentlich schon wieder zu weit in diesem Thread.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ohne Zweifel eine spannend geschriebene Lektüre, die ich vor vielen Jahren mit jugendlicher Begeisterung in einer Nachtschicht verschlungen habe.
    Heute sehe ich die Sache allerdings auch etwas zwiespältiger. Das Buch bedient ziemlich viele Vorurteile, durch seine Einseitigkeit, und hat ja seinerzeit quasi eine Phobie vor orientalischen Männern erzeugt. Auch ich habe mich dabei ertappt jeden dunkelhaarigen Mann als potenziellen Kindesentführer zu sehen und mit dem bösen Blick zu belegen, das gab mir zu denken...

  • vielleicht liegt meine Sympathie für Frau Mahmoody ja auch darin das mir soetwas ähnliches passiert ist( nicht so schlimm und nicht im Ausland))


    Aber ihr habt natürlich recht es gehören imer Zwei dazu und man müßte auch die Geschichte aus Sicht des Ehemannes lesen um sich wirklich ein Urteil bilden zu können.

  • Ich habe das Buch gelesen und den Film gelesen.


    Das Buch passte damals wunderbar in die politische Landschaft. Vorurteile gegenüber dem Iran konnte so gepflegt werden, niemand stieß sich an den teilweise unerträglichen Pauschalisierungen. "Alle Iraner sind Verbrecher". Kein Wort über die wirkliche Zerrissenheit dieses Landes, das erst unter der Terrorherrschaft des Schahs gelitten hatte, die aber wohlweislich im Westen kaum zur Kenntnis genommen wurde und das dann aus dieser Schreckensherrschaft in den nächsten Alptraum geriet.


    Viele Iraner bezeichneten die Schreckensherrschaft unter dem Schahregime als schlimmer als die unter den Ajatollahs. Davon kein Wort in diesem Buch. Der Schah und seine Sippschaft wurden ja auch im westlichen Ausland hofiert ohne Ende, was interessierten da die Verletzungen der Menschenrechte. Menschenrechte haben sich halt den Interessen der US-Politik unterzuordnen.


    Es steht außer Frage, dass Frau Mahmoody sicher gelitten hat, aber ihr Haß auf alles Iranische hat sie offenbar blind für die Realität werden lassen, hat sie offenbar (oder doch?) nicht merken lassen, dass man sie mit diesem Buch für politische Interesse instrumentalisiert hatte. Ein Buch, das beim Lesen betroffen macht, dass aber nach einigem Abstand sehr, sehr viele Fragen offenlässt.


    Der Film war schlimm.
    In der Hauptrolle die "Meisterin der bis zu den Knien heruntergezogenen Mundwinkel" Sally Field, die Betroffenheitstikone des amerikanischen Trivialkinos - da konnte der Film doch schon mal nichts werden - und er wurde auch nichts.


    Beides Buch und Film, ganz durchsichtige Manöver mit einer klaren politischen Aussage.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von oemchenli
    Also ganz ehrlich, rein hypothetisch natürlich:
    1. hätte ich keinen Iraker geheiratet
    2. wenn ichs doch getan hätte wäre ich nicht mitgeflogen 100 % nicht dann hätte er sich wahrscheinlich schon zu Hause entpuppt oder eben nicht.
    Und dann wäre es nicht dazu gekommen oder?


    :wave
    Ich sehe das genauso,ich habe den Film auch gesehen der war sehr gut.
    Aber das Buch habe ich mir nicht gekauft und habe es auch nicht vor.
    -----------------------------------------------
    LG Fantasygirl :gruebel

  • Ich habe das Buch 1991 gelesen und später auch den Film gesehen... Sally Field gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingsschauspielerinnen, ich habe ihr die Leidende in dem Film aber abgenommen...


    Wir hatten damals in Minden noch eine Lesung mit anschließender Diskussion mit Autor, die allerdings eher mau war und auch nicht so wirklich die männliche Seite beleuchtet hat.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT


  • Aber sowas finde ich immer so schade an diesen Büchern! Alle Iraner, Türken etc. werden über den Kamm geschoren. Wieviele Deutsche (z. B. so alteingesessene Bayern - Bin selbst hier aus Bayern!!!) schlagen ihre Frauen? Aber ein Iraner machts, es wird publik und schon würde keiner oder viele keinen Iraner mehr heiraten.
    Ich kenne viele Ausländer aus vielen versch. Ländern. Es gibt überall gute und schlechte.
    Schade, dass dieses Buch so rüberkommt. Aber wahrscheinlich zielt es auch darauf hinaus.
    Ich hab damals das Buch gelesen und auch den Film gesehen. Er hat mir damals gefallen. Inzwischen mag ich solche Bücher nicht mehr.
    Frau wird als armes Häschen hingestellt - Mann ist schlecht. - Nein danke!

  • Das hier gefällt mir wesentlich besser. Ist von einer Deutschen, die einen Iraner geheiratet hat und mit ihm in den Iran geflogen ist, um seine Familie dort zu besuchen. Sie schildert Land und Leute ganz anders. Die Autorin hat sich wenigstens Mühe gegeben, die Leute kennenzulernen und man merkt, dass sie Land und Leute liebt. Betty Mahmoody war zwei Jahre (wenn ich es richtig erinnere) im Iran und hat sich noch nicht mal bemüht, die Sprache zu lernen. Das wäre das erste, was ich machen würde, ob ich da nun freiwillig bin oder nicht.


    Ich hatte mir das Mahmoody-Buch damals gekauft, weil ich mehrere iranische Kunden hatte und mehr über das Land wissen wollte und etwas anderes gab es ja nicht, aber ich hab das Buch einfach nur von Vorurteilen angefüllt empfunden. Es gab damals auch viele Gegendarstellungen. Z.B. "Nicht ohne meine Betty" von T. Rasi (da steht bei Amazon auch noch, dass Betty Mahmoody die Herausgeberin ist, stimmt aber meiner Meinung nach nicht).


    Einer meiner Kunden hat mir damals etwas entnervt erzählt, dass er Erscheinen des Buches ständig gefragt wird, ob er auch Käfer im Reis mit ißt. :rolleyes
    .


  • Wieso stammen solche Sätze so unglaublich gern von Frauen?
    Hätte Sie doch nicht..., das hätt man ja gleich wissen können..., ...bla.


    Ach, hätte sie wissen können, wie das abläuft, ehrlich?!
    Hätte sie wissen können, dass nach der Heirat eheliche Gewalt auftaucht?
    Warum- weil alle Iraker ihre Frauen schlagen?
    Hätte sie wissen können, dass ihre Rechte eingeschränkt werden?
    Warum- weil alle Einwanderer sich nicht in die Kultur ihrer neuen weiteren Heimat und Frau einfinden wollen?
    Weil die doch eh alle keine Frauen achten?
    Weil alle Iraker die Kinder entführen und als Erpressungsmittel einsetzen?
    Soso.
    Hätte sie doch nicht... sowas weiß man ja wirklich gleich.
    Einen Iraker heiraten, also ehrlich. DAS hätte man vorher wissen können.
    Weshalb?
    Deshalb.


    So viel zum Thema: Vorurteile und was man draus macht.
    Aber klar, Vorurteile - das haben nur die anderen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    In der Hauptrolle die "Meisterin der bis zu den Knien heruntergezogenen Mundwinkel" Sally Field, die Betroffenheitstikone des amerikanischen Trivialkinos -


    Mundwinkel in einer anatomisch an und für sich undenkbaren Kurve. Also ich fand das schon immer faszinierend... :lache

  • Waldlaeufer


    Im Film kommt das gut rüber.


    Sie also >Betty< wollte nicht mit ihm hinfliegen, warum sie diese Zweifel hatte (ich glaube mich dran zu erinnern das sie sagte :"Deine Familie ist so eingefahren in ihren Ansichten und Trditionen, oder so in der Richtung.")warum noch mußt du sie schon selber fragen. :wave

  • Zweifel sind nicht unangebracht - und Traditionsunterschiede sind auch nicht ohne Konfliktpotential. Ist nicht so, dass ich sagen würde, dass der Irak der Vorhof der Frauenrechte ist. Es tut einer sehr langen Kultur nur Unrecht, sie alleinig auf derartige Sitten zu reduzieren.
    Mir ging hier jedoch speziell der Unterton: "Selbst Schuld, wie kann man auch..." auf den Zeiger. Vermutlich war es von dir nicht mal so beabsichtigt - aber es ärgert mich ungemein, wenn eine Frau die Verantwortung dafür tragen darf, dass ihr Unrecht angetan wurde. Sie mag naiv sein, gar ein bisschen dumm an mancher Stelle (böse Zungen behaupten verliebt) - aber ihr wurde Unrecht angetan. Und das hat sie sich NICHT selbst angetan. Das wurde ihr angetan. Es mildert die Tat und die Verantwortung des Schuldigen keineswegs, wenn die Frau nicht besonders umsichtig und helle (in diesem Falle: misstrauisch - toller Start in eine Ehe: "Schatz, ich trau dir nicht so recht über den Weg.") war.