Die Rache des Kreuzritters - James Patterson & Andrew Gross

  • Die Rache des Kreuzritters - James Patterson & Andrew Gross



    Über den Autor:
    James Patterson, geboren 1949, studierte Englische Literatur am Manhattan College, New York. Lange Zeit war Patterson Chef einer großen New - Yorker Werbeagentur, heute lebt er als freier Schrifftsteller in New York und Florida. Bekannt wurde James Patterson vor allem durch die Kriminalromane um Alex Cross, die zum Teil mit Morgan Freeman in der Hauptrolle verfimt wurden. Mit "Tagebuch für Nicholas" hat er bewiesen, dass er auch mit anderen Themen ein Millionenpublikum in Bann ziehen kann. "Die Rache des Kreuzfahrers", verfasst mit seinem bewährten Co - Autor Andrew Gross, ist sein erster historischer Roman.



    Inhaltangabe:
    Frankreich, 11. Jahrhundert. Die Zeit des Ersten Kreuzzuges. Hugo de Luc flüchtet aus dem Heiligen Land zurück in seine Heimat. Eine dramatische Rückkehr: Sein Dorf ist verwüstet, sein Sohn ermordet und seine Frau von geheimnisvollen Reitern verschleppt. oher kamen sie? Haben sie im Auftrag seines Lehnsherrn gehandelt?e Luc beschließt, seine Frau zu befreien, auch wenn er sich dabei buchstäblich zum Narren machen muss...


    Meine Meinung:
    Beide Daumen hoch. Das Buch ist spannend bis zur letzten Seite und voller Überraschungen.


    Wer glaubt Hugo findet seine Frau und lebt mit ihr glücklich bis an sein Lebensende, der irrt sich ganz gewaltig ;-) . Damit ich euch das Buch noch ein wenig schmackhafter machen kann, werfe ich ein paar kleine Detais in den Raum: Alle Kreuzritter die den Kreuzzug begleitet haben, werden auf mysteriöse weise getötet und ihre Dörfer werden den Erdboden gleich gemacht. Nur wer steckt dahinter? Und warum das ganze? Findet es herraus ;-)


    Das Buch ist leicht zu lesen und man ist gleich im Geschehen drin. Man fiebert förmlich mit und wenn man denkt man weis das Ende, wird man doch wieder eines besseren belehrt.


    KAUFEN. Es lohnt sich! :wave

  • Ich habe das Buch schon vor längerer Zeit gelesen und kann Leseratte87 nur zustimmen. Ein wirklich sehr spannendes Buch und gut zu lesen.
    Und mal was ganz anderes von James Patterson.
    Auch von mir beide Daumen hoch!

  • Zitat

    Original von €nigma
    Ich wusste gar nicht, dass der "Krimi-Patterson" auch historische Romane schreibt. Man lernt nie aus. :wow


    Genau so gings mir auch - ich habs auf der Buchmesse gesehen und sofort im Shop zugeschlagen. Und nach der begeisterten Eingangs-Rezi leg ich das mal gar nicht so weit weg ....

  • Hmmm, hmmm, hmmmm ... ich habs jetzt mal wieder zur Seite gelegt. Obwohl ich ein großer Patterson-Fan bin, kam ich nicht so richtig ins Buch hinein, konnte mich für die Handlung nicht begeistern. Jetzt lese ich erst mal was anderes und geb dem Buch später eine Chance - die begeisterten Stimmen hier müssen ja einen Grund haben :gruebel

  • Uff, geschafft.


    Ich hab mich im Schnelltempo durchgemogelt, damit ich es nicht noch einmal abbrechen und zur Seite legen muss. Mir hat es nicht besonders gefallen.


    Ich fand die Handlung nicht besonders spannend und Patterson hat es bei mir auch nicht geschafft, eine lebendige Welt aus einem anderen Jahrhundert vor meinem geistigen Auge entstehen zu lassen. Jedes Klischee wurde benutzt, die Leute waren mit Geschwüren übersät, die Herrscher vergewaltigen Bauersfrauen oder stürzen sich auf erschrockene Kammerzofen ... Patterson hat sich nicht mit der Lebensweise dieser Zeit beschäftigt oder nur so viel, wie er für die Mantel-und-Degen-Handlung brauchte.


    Das ist einfach nicht sein Genre. Alle anderen Bücher, die ich bis jetzt von Patterson gelesen habe, fand ich klasse. Aber in diesem Fall muss ich sagen, dass er besser nicht auf den historischen Zug aufgesprungen wäre. Mehr als platte und oberflächliche Lektüre hat er meiner Meinung nach nicht zusammen gebracht.

  • Den Inhalt hat Leseratte87 schon sehr schön wieder gegeben, so dass ich weder hierzu noch zum Autoren etwas sagen muss, also folgt hier nur meine (ausführliche)


    Meinung …


    Ich weiß kaum, wie ich anfangen soll – liegt vielleicht daran, dass ich das Buch soeben beendet habe und mir noch sehr viele Gedanken im Kopf herumschwirren und viele Eindrücke in mir toben …


    Daher vielleicht kurz, wie ich überhaupt an „Die Rache des Kreuzfahrers“ kam. Ich habe das Buch als Teil einer Sammleredition vom Weltbild-Verlag erhalten, die erste kurze Leseprobe sagte mir zu, und so landete es zunächst im Regal, bis ich vor der Entscheidung stand, was ich als Nächstes lese – die Wahl fiel nach kurzer Zeit auf James Patterson. Ohne diese Edition wäre ich vielleicht niemals auf dieses Buch gestoßen.


    Mein Gesamteindruck: Wäre dieses Buch ein Film, wäre er wirklich gut – und „Die Rache des Kreuzfahrers“ verdient in meinen Augen satte sechs Sterne. Je weiter ich gelesen hatte, desto weniger konnte ich nachvollziehen, warum das Buch teilweise sehr schlecht bewertet worden war – vielleicht fehlen mir die Kenntnisse über Pattersons andere Romane, da „Die Rache des Kreuzfahrers“ mein erstes Buch von ihm war.


    James Patterson hat eine wunderbare Sprache (Okay – in meinem Fall der Übersetzer, aber Patterson hat dennoch die Vorlage geliefert.), er beschreibt sehr schön und bildlich, so dass ich mich überhaupt nicht anstrengen musste, klare und detaillierte Bilder zu sehen. Ich muss allerdings zugeben, manche dieser Bilder sind so grausam und brutal, dass ich innerlich wegsehen musste.


    Die Geschichte startet quasi sofort, man ist sofort im Geschehen drin und erlebt bereits auf den ersten Seiten das Grauen des Mittelalters. In kurzen, rasanten Kapiteln, die mir teilweise etwas zu kurz und zu rasant sind, geht es schnell voran – teilweise zu schnell, denn ich mag es nicht, wenn Bücher sich so nebenbei „weg lesen“ lassen. Ausführlicher hätte Patterson aber auch nicht mehr werden dürfen; ich bin mir sicher, dass „Die Rache des Kreuzfahrers“ in diesem Fall lange nicht so spannend und fesselnd geworden wäre.


    Während des Lesens stolperte ich hin und wieder über Kapitel, die plötzlich aus anderer Perspektive geschrieben sind – und auch hier habe ich es eigentlich nicht so gerne, wenn gerade in einem Buch mit relativ kurzen Kapiteln immer wieder die Perspektive gewechselt wird. Hier hält es sich jedoch in Grenzen, und die Wechsel kommen immer zu rechten Zeit, an der richtigen Stelle. (Das plötzliche Umschalten von der ersten in die dritte Person fiel mir dennoch anfangs etwas schwerer als bei anderen Büchern – eben wegen der Kürze der Kapitel.)


    Einige Stellen gefallen mir besonders gut – in einem Kapitel gab es die Formulierung „… den Teich voller Wasserlilien im Wald, wo ich so gerne schwamm …“, die ein wunderbar wohliges Gefühl und traumhafte Bilder in mir weckte. Außerdem hat Patterson in meinen Augen ein unglaubliches Talent, Kämpfe und Schlachten so authentisch zu beschreiben, dass mir als Leserin der Atem stockte und ich wie gefesselt weiter lesen musste. Weiterhin gibt es Kapitel ab Seite 338 in meiner Ausgabe, bei denen das Lesen einfach nur unglaublich viel Spaß machte – und wovon dieses Buch ganz klar lebt und es in den Rang eines meiner besonderen Lieblingsbücher aufsteigen lässt, sind die Dialoge zwischen den handelnden Personen, kleine, lebendige, witzige und süße Szenen, die ich aus reinem Vergnügen sogar mehrmals las. Andere Stellen wiederum beeindruckten mich, machten mich schwermütig, traurig oder wütend – wenn ein Buch solche Emotionen in mir weckt, ist es einfach nur verdammt gut.


    Negative Dinge gibt es kaum zu berichten; etwas irritiert war ich über die Namensgebung – ein Ritter namens Noircroix, ein Tafure namens Croix Noir, der allerdings auch auf den Namen Morgaine hört – hier brauchte ich eine Weile, um dahinter zu kommen, wer genau wer ist.


    Außerdem warf „Die Rache des Kreuzfahrers“ einige Fragen bei mir auf: Warum mal wieder so ein Theater nur um religiöse Reliquien? Warum solche Kämpfe auf Tod und Verderben? Warum diese teilweise fanatischen Ansichten? Entscheidet wirklich Gott (wenn es ihn denn gibt), wer auf welche „Reliquien“ stößt? Ich bin nicht sonderlich gläubig, im Gegenteil … Sicher fällt es mir schwer, solch einen Glauben entsprechend nachzuvollziehen. (Und bitte: Ich möchte mit meiner Meinung niemandem zu nahe treten! Das ist meine ganz persönliche Meinung, über die man natürlich diskutieren kann, wenn man mag, aber manchmal muss man Meinungen auch einfach hinnehmen und akzeptieren.)


    Um zum Ende zu kommen: Das Ende war für mich ebenso perfekt wie der Rest des Buches – verraten werde ich hier natürlich nichts …


    Noch eine Anmerkung: Beim Lesen fühlte ich mich ab und zu an „Das ägyptische Amulett“ von William Dietrich erinnert – wer hier allerdings beim wem gespickt hat, steht außer Frage, da „Die Rache des Kreuzfahrers“ etwas früher erschien.


    Alles in allem also ein wunderbares Buch, das ich jedem empfehlen kann, der in historischen Romanen auch mit brutalen Bildern keine Schwierigkeiten hat, der es gerne spannend, schnell und lebendig mag. Sechs Sterne.


    Edit: Geht das noch als Rezi durch oder ist das schon ein Roman? :help Ich konnte mich nicht kürzer fassen, entschuldigt ...

  • Meine Meinung:


    Hugo de Luc ist ein wunderbarer Mann. Wenn man auf seiner Reise begleitet, kann man einfach nur mit ihm gemeinsam lachen, weinen, leiden und schreien.


    Ich finde es unheimlich bewundernswert, was ein „kleiner Bauer“, ein Narr alles auf die Beine gestellt hat.
    Hugo ist ein schreckliches Schicksal widerfahren. Er hat so viele Menschen verloren, die er liebt. Und trotzdem kämpft er immer weiter, bis er sein Ziel erreicht.


    Da Hugo öfter mal in die Rolle eines Narren schlüpft, und irgendwann auch nur noch als ein solcher angesehen wird, erwartet man ja ein bisschen, dass das Buch auch einige witzige Stellen aufweist.
    Und das ist der Fall. Man kann Hugo als Narr in Aktion erleben, aber auch witzige Gespräche mit Hugos Freunden. Ich musste einige Male schmunzeln.


    James Patterson bzw. der Übersetzer kann wunderbar bildlich beschreiben. Ich habe alles so klar und deutlich vor mir gesehen, dass ich schon fast davon überzeugt war, direkt daneben zu stehen.
    Nur auf so manche blutige Szenen hätte ich gut und gerne verzichten können. Zumindest hätten die nicht so schön bildlich beschrieben werden müssen, wie der Rest des Buches.


    „Die Rache des Kreuzfahrers“ ist jetzt mein dritter historischer Roman, den ich intensiv lese. Und ich stelle fest, dass ich mich immer mehr für die Vergangenheit interessiere, solange sie mir als ein gutes Buch serviert wird.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif