The Witcher 1&2&3

  • Episode 15: Der Exorzist oder wer bin ich und wenn ja, wie viele? (Teil 1 weil zu lang...)


    Ein Blick ins Questhandbuch zeigte mir: Der Moderhaut-Vertrag ist tatsächlich die letzte Nebenquest, die ich noch nicht erledigt habe. Nachdem ich dank gut angewachsener Barschaft noch einmal ausgiebig Bücher shoppen ging, machte ich mich an das Verbrennen der Leichen und erschlug dabei die letzten Moderhäute. Die letzte der neun zu verbrennenden Leichen habe ich allerdings ziemlich lange suchen müssen - sie war abseits gut versteckt. Ansonsten war es ein völlig unspektakuläres Hexer-Tageswerk. Proximo zeigte sich hoch erfreut und händigte mir meine Belohnung aus. Eigentlich müsste ich nun mit Henselt reden, aber ich war ja nun ein paar Tage in Vergen. Das hieß, die Moderhäute in der Höhle waren bestimmt wieder neu geschlüpft. Ein Besuch dort zeigte mir, dass Dieses der Wahrheit entsprach. Also habe ich schnell noch ein paar Erfahrungspünktchen eingesammelt, denn Kleinvieh läppert sich nach einer Weile ja auch.
    Nun gab es wirklich keinen Grund mehr, die Hauptquest zu ignorieren und ich begab mich zu Henselt. Dieser zeigte sich erfreut, dass ich in Vergen erfolgreich war, und von einem Moment auf den anderen befanden wir uns auch schon am Ort von Sabrina Glevissigs Hinrichtung. Ich erklärte Henselt, dass er derjenige sein müsste, der Sabrinas beschworenen Geist im richtigen Moment mit der Lanzenspitze erstechen müsste, bevor sie es schafft, den Fluch fertig auszusprechen. Dann gab ich dem König den von Detmold erhaltenen magischen Staub und schickte ihn von einem Aussichtspunkt aus über das Gelände, um den in Detmolds Buch abgebildeten magischen Kreis zu ziehen. Dann warf ich noch schnell eine Schwalbe ein und entzündete dann den Kreis mit dem Igni-Zeichen. Sabrinas Geist erschien und brachte eine Horde Erscheinungen mit. Während Henselt vor der den Fluch brüllenden Sabrina stand, bereit im richtigen Moment zuzustoßen, schlug ich mich mit den Erscheinungen herum, was dank Quen und viel Schwertklopperei kein Problem war. Schließlich schrie ich Henselt zu, dass jetzt der richtige Moment wäre und der König von Kaedwen erledigte zu meinem Erstaunen das Ganze ganz ohne eines der gefürchteten Quicktime-Events bravourös. Sabrina und die übrigen Geister verschwanden und ich stieg mit einem Schlag zwei Stufen auf. Henselt lud mich zu einer Audienz in sein Zelt ein weil er sich bei mir bedanken wollte. Vielleicht bekomme ich ja nun endlich sein Amulett, das ich für das Loswerden der Geisterschlacht brauche! Da ich nun wieder steigern durfte, habe ich nun fünf Portionen Mana im Energiebalken. Und so habe ich auch gleich fröhlich die Ertrunkenen, die mir auf dem Heimweg auflauerten, mit Igni lässig weggekokelt ohne das Schwert ziehen zu müssen. Nun ist das gute alte Pyromanenfeeling aus dem ersten Witcher endgültig wieder zurück! Flieht vor Geralt von Riva, dem wandelnden Flammenwerfer, ihr Ungeheuer und sonstigen Gegner! Und das Beste - wenn ich noch mal steigere, habe ich sogar noch zwei Schüsse mehr in der Energieleiste... Hach...
    Vor Henselts Zelt standen mehrere redanische Soldaten. Moment. Was hatte der Elf noch mal von den Königsmördern und einer redanischen Gesandtschaft gesagt? Vorsorglich suchte ich die ganze Umgebung um Henselts Zelt ab, fand aber nichts weiter Verdächtiges. Na dann weiß ich auch nicht, was ich sonst noch tun sollte. Ab zum König.
    In Henselts Zelt traf ich außer dem König auch den redanischen Gesandten an. Dieser erklärte, dass Foltests Sohn Boussy unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen wäre und nun nur noch seine Zwillingsschwester Anais als Thronerbin in Frage käme. Er ließ anklingen, dass Redanien durchaus Interesse an Anais' Thronbesteigung hätte und Henselt gefälligst nicht gierig auf Temerien schielen sollte. Soso, Boussy, der kleine Junge aus dem Prolog, ist tot. Das würde mich ja interessieren, was da los war. Henselt fragte mich über Anais aus und ich versuche ihm zu erklären, dass sie bestimmt in ein paar Jahren eine gute Königin sein würde. Immerhin war Anais damals sofort mutig auf Foltest zugelaufen, während Boussy sich weinend hinter dem falschen Priester alias Letho versteckt hatte.
    Das Gespräch wurde jedoch abrupt unterbrochen, als sich eine schattige schlanke Gestalt von hinten an den redanischen Gesandten anpirschte und ihm die Kehle durchschnitt. Unter einer Kapuze blitzten zwei Hexeraugen mit schlitzförmigen Pupillen auf. Verdammt, das ist einer der Königsmörder! Ich schleuderte ihn mit Aard rückwärts aus dem Zelt und stürzte mich in den Kampf. Sie waren zu zweit. Nun, ich habe gekämpft wie ein Hexer - Igni was der frisch gesteigerte Energiebalken hergab und zwischendurch fleißig ausweichen, bis ich wieder hexen konnte. Erstaunlicherweise hexten die beiden gar nicht, obwohl sie eindeutig Hexer waren. Selbst Schuld, ich war stärker, höhö! Nachdem ich mit ihnen fertig war, kamen Sile de Tansarville und Detmold hinzu und einer der Königsmörder konnte fliehen. Der zweite blieb tot am Ort des Geschehens zurück.
    Detmold schlug vor, dass er mit einem Zauber die letzten Erinnerungen des Toten heraufbeschwören könnte um an Informationen zu kommen. Sile schmeckte das gar nicht, da sie Nekromantie ablehnte und es überhaupt verboten sei. Detmold schien das überhaupt nicht zu kratzen, zumal sich Henselt dafür aussprach, und beleidigt zog Sile ab. Da Detmold bei dem Ritual meine Hilfe brauchte, folgte ich ihm zum Sanitätszelt, wo der tote Assassine auf dem Obduktionstisch lag. Nachdem ich einen Vitalität spendenden Trank eingenommen hatte, schickte Detmold mich in die Erinnerungen des verhinderten Assassinen...
    Die Welt wurde schwarz-weiß. Als Königsmörder Auckes wanderte ich zusammen mit meinem Partner Serrit durch die Schluchten in der Umgebung des Lagers und wurden auch gleich von einigen Harpyien angegriffen, die wir in Hexermanier erledigten. Allerdings stellte ich fest, dass ich keine Zeichen wirken konnte - das erklärt auch, warum der Kampf gegen die Beiden im Gegensatz zum Kampf gegen Letho so einfach war. Was sind denn das für Luschen-Hexer. Serrit und ich standen schließlich vor der verschlossenen Zwergentür, die ich als Geralt schon vergeblich zu öffnen versucht hatte. Nun ließ sie sich öffnen und wir traten in eine hübsche Zwergenmine. Serrit foderte mich auf, ihm genau in seinen Fußspuren zu folgen, weil überall auf dem Boden die gleichen Fallen lagen, die schon im Wald von Flotsam großzügig überall verteilt waren. Und in diesem Moment habe ich Detmolds Geduld und Zauberkraft wirklich strapazieren müssen. Immer wieder musste er mich zurück schicken weil ich eine dieser blöden Fallen erwischt und selbige mich sofort erledigt hatte. Erwähnte ich schon, dass Serrit und Auckes Luschen-Hexer sind? Geralt hat so eine Falle gerade mal etwas gezwickt... Na ja, das ist wohl Deux Ex Spielercharakter oder so. Nachdem ich das Fallen-Minenfeld doch noch erfolgreich navigiert hatte, trafen wir in einer Höhle auf Letho und ich erfuhr einige interessante Dinge. Die Auftraggeberin der Königsmörder war niemand anderes als Sile de Tansarville, die falsche Schlange! Kein Wunder, dass sie so dagegen war, dass Detmold die Erinnerungen beschwören wollte! Ich bin nun wirklich überzeugt, dass sie hinter der ganzen Quadratmünzerei steckt. Letho wollte sich auf den Weg nach Loc Muinne machen, während Serrit und Auckes sich um Henselt kümmern sollten.
    Und so pirschten wir uns durch das Heerlager und die Höhle des endlosen Moderhautnachschubs bis wir schließlich vor Henselts Zelt standen. Und wer kam dort mit gezogenem Schwert heraus? Geralt von Riva höchstpersönlich. Wow. Als Königsmörder gegen den eigenen Spielercharakter kämpfen - wie schizophren kann dieses Spiel noch werden? Na dann mal los, mal schauen wie weit ich komme. Es gelang mir tatsächlich, durch fleißiges Ausweichen und Warten, bis Geralts Quen wieder unten war, ihm einige Hiebe zu verpassen, bis mich der unweigerliche Exitus ereilte.
    Dann erwachte ich als Geralt wieder neben dem Obduktionstisch, die Welt erstrahlte wieder in schönsten Farben und erzählte Detmold, was ich gesehen hatte. Dieser gab mir den bei Auckes' Leiche gefundenen Schlüssel zur Zwergenmine und dann stürzte das Spiel ab...
    Beim Neu laden fand ich keinen neuen Schlüssel im Inventar, aber da ich keine Lust hatte, die ganze Assassinengeschichte noch mal durchzuspielen, machte ich mich so auf den Weg zum Mineneingang. Unterwegs schaute ich noch mal in meinem WG-Zelt vorbei, wo Ves und Roche gerade schliefen. Ja, ich renne hier den Königsmördern hinterher und ihr verpennt alles.
    Auch ohne sichtbaren Schlüssel im Inventar ließ sich die letzte verschlossene Tür des Gebiets nun endlich öffnen und ich betrat die Mine. Sofort stellte sich mir ein Gargoyle entgegen, der nach seinem Exitus in einem Feuerball explodierte und mich ziemlich ansengte. Notiz an mich für die Zukunft: Gargoyles nach dem finalen Hieb wie Moderhäute behandeln und mich mit einer Hechtrolle in Sicherheit bringen. In langwieriger Arbeit entschärfte ich die ganzen Fallen, die mir als Auckes so zugesetzt hatten und sammelte sie ein. Vor der Tür zu Lethos Lauer erwartete mich ein weiterer Gargoyle, der auch unter den Hieben des Silberschwerts fiel. Dann öffnete ich die Tür und fand mich einem Golem gegenüber. Das riecht geradezu nach dem Werk einer Zauberin! Ich knüppelte den Golem auch nieder und fand den im Sterben liegenden Serrit. Er erwähnte Sile und gemeinsame Erlebnisse bevor er starb. Sein Tod triggerte bei mir eine weitere Rückblende. Einsam durchstreifte ich die Welt auf der Suche nach Yennefer und der Wilden Jagd, die an verschiedenen Orten immer wieder Menschen entführt hatte. Bei Serrits Leiche fand ich ein Tagebuch in dem er schrieb, dass er mich eigentlich mochte und von mir noch etwas lernen konnte. Gemein, dass ich mich nicht erinnere, aber wie es aussieht, waren wir sogar für einige Zeit Reisegefährten. Um einige Erkenntnisse reicher kehrte ich zurück zum Lager und schmiss bei Sonnenaufgang noch Roche und Ves aus dem Bett. Mit Letzterem unterhielt ich mich noch über die derzeitige Stimmung im Lager. Wie es scheint, ist Roche über die derzeitigen Entwicklungen überhaupt nicht glücklich. Die sich vermutlich anbahnende Allianz zwischen Henselt und Nilfgaard bereitet ihm Magenschmerzen und er hofft von ganzem Herzen, dass Saskias Armee Henselt ordentlich eins auf den Deckel gibt. Ein geschwächter Henselt könnte dem ebenfalls durch den Königsmord geschwächten Temerien nicht so gefährlich werden. Ich hoffe ja auch, dass Saskia gewinnt, erstens weil sie und ihre Ideale wirklich sympathisch waren und zweitens um Zoltans Willen...
    Wie sich bei Henselt herausstellte, war Sile des Tansarville geflohen, aller Wahrscheinlichkeit nach in Richtung Vergen. Ich bekam Henselts Amulett und erklärte, dass ich nun bereit wäre, der Geisterschlacht entgegenzutreten. Detmold warnte mich, dass sich Vandergriff allem Anschein nach in einen Draug verwandelt hätte. Ich nahm all meinen Mut zusammen und mit allen Artefakten bewaffnet und einer Schwalbe intus betrat ich tapfer den Nebel...
    Der Geist eines Soldaten aus Aedirn übernahm meinen Körper. Ich stand mit mehreren Kollegen hinter einer Barrikade und ihr Gespräch überzeugte mich wieder einmal von der Sinnlosigkeit dieses Krieges. Eigentlich hatten sie gar nichts gegen die Kaedwener, ganz im Gegenteil, der nette Schwager eines Soldaten stammte aus Kaedwen, und nur die Umstände hatten sie auf dieses Schlachtfeld geführt. Ihr vorgesetzter Offizier stauchte sie ordentlich zusammen und schickte uns die Standarte des Gegners zu erobern. Wir stürmten los und auch ohne Zeichen gelang es mir, einen Drauguren niederzuschlagen und die Standarte zu schnappen. Da verließ mich der Geist des Aedirners und der Geist eines Kaedweners fuhr in mich. Meine Aufgabe: Vandergriff zu melden, dass das Banner des Grauen Fähnleins erobert worden war. Ich hetzte durch feindliches Pfeilfeuer von Barrikade zu Barrikade und stand schließlich vor Vandergriff, der keinerlei Ähnlichkeit mehr mit einem menschlichen Wesen hatte. Er war ein überdimensionales Ungeheuer aus Holzteilen, das eher wie ein Bossgegner aussah, der aus World of Warcraft ausgebrochen war. Neben Vandergriff stand Sabrina Glevissig und die Beiden stritten sich. Dann gingen Vandergriff und seine Eskorte um sich in die Schlacht einzumischen und Sabrina blieb allein zurück. Sie schien mich nicht wahr zu nehmen, rammte ihren Zauberstab in den Boden und vollführte ein Ritual. Daraufhin erschienen die Projektionen Philippa Eilharts, Sile de Tansarvilles und zweier Zauberinnen die ich nicht kannte. Die Zauberinnen waren sich einig, dass Henselt die Schlacht nicht gewinnen durfte, weil die Loge der Zauberinnen mit Ober-Aedirn andere Pläne hätte. Sabrina erklärte sich bereit, Henselts Sieg zu verhindern, auch wenn die anderen danach ihr danach nicht mehr helfen könnten. Aha, das erklärt natürlich, warum sie das ganze Schlachtfeld inklusive beider Armeen abgefackelt hat. Und da schlug das Metagaming auch schon voll zu - aus den Romanen weiß ich, dass auch Triss Merigold Mitglied der Loge der Zauberinnen ist. Au Backe. Das heißt, dass ich selbst meiner Triss nicht mehr trauen kann?
    Viel Zeit zum Überlegen blieb mir nicht, da auch schon der aedirnische Kriegsheld Seltkirk meinen Körper übernahm. Als Seltkirk kämpfte ich mich zum mutierten Vandergriff vor, mit dem sich Seltkirk damals das entscheidende Duell geliefert hatte. Es gelang mir, Seltkirks Geist davon zu überzeugen, dass ich als Hexer besser geeignet wäre, das Monster zu bekämpfen und nach einigem Hin und Her lenkte Seltkirk schließlich ein.
    Also begann es. Der augenscheinliche Bossgegner dieses Kapitels und ich. Beim ersten Anlauf war ich so schnell tot, dass ich befürchtete, einem zweiten Kayran gegenüber zu stehen. Bevor man überhaupt wirklichen Schaden macht, muss man zuerst die Rüstung des Vandergriff-Draugs knacken. Ich probierte alles Mögliche - Igni, Bomben, Wurfmesser - Alles zeigte kaum einen Effekt. Im sechsten Anlauf konzentrierte ich mich auf das Wesentliche. Quen anwerfen, hinlaufen, zwei, drei harte Schläge austeilen, einmal was aufs Quen gehauen bekommen was die Hälfte des Schadens auf den Draug zurückschmeißt, weglaufen, wieder Quen anwerfen, zwischendurch Pfeilen und Feuergeschützen ausweichen, wieder zwei, drei starke Schläge auf den Draug... Ich war wirklich dankbar für meine gut ausgebaute Energieleiste und habe in mühevoller fleißiger Schwertarbeit den Draug schließlich erledigt.
    Dann wurde ich vom Geist eines Priesters übernommen, als der ich eine Gruppe Soldaten aus dem Inferno zu Henselt an den Rand der Schlacht führte. Dieser ließ gerade Sabrina Glevissig festnehmen und verurteilte die zum Tod durch Verbrennen. Dann wurde es schwarz um mich.

  • Fortsetzung von Episode 15...


    Ich erwachte im Bordellzelt, vor mir ein besorgter Rittersporn, der mich ohnmächtig auf dem ehemaligen Schlachtfeld gefunden hatte. Anscheinend war ich drei Tage lang weggetreten. Währenddessen hatte Henselt sich mit seinen Adeligen über Privilegien im hoffentlich bald besetzten Ober-Aedirn und seine angebliche Kollaboration mit Nilfgaard herumgestritten und Roche hatte eine Reise nach Kaedwen unternommen und herausgefunden, dass die Leute dort auch nicht sonderlich glücklich über Henselts freundliche Kontakte zu Nilfgaard waren. Wegen der ganzen Streitereien war Henselts Heer erst heute kurz bevor ich aufwachte nach Vergen ausgerückt. Aber noch etwas anderes war passiert - Da ich den Fluch von Henselt genommen hatte, hatte Detmold es geschafft, einige Quadratmünzenverschwörer zu erwischen und hängte und folterte nun fleißig diverse Leute. Rittersporn erzählte mir, dass er bei einem seiner zahlreichen Bordellbesuche ein Gespräch zwischen Whistling Wendy und einem der Verschwörer belauscht hatte - sie wollten sich heute bei der Spukhütte an den Klippen mit ihrem Anführer treffen. Ein Anführer, hm. Dann steckt wohl doch nicht Sile dahinter. Aber wer dann? Geralt schien es schon zu ahnen, weigerte sich aber, seine Gedankengänge mit mir zu teilen. Klar war jedenfalls, wenn Detmold sich gerade durch die Reihen der Verschwörer folterte, dass Rittersporn schleunigst von hier verschwinden musste. Schließlich stammte dieses dumme Anti-Henselt-Pamphlet aus seiner Feder. Ich überredete Rittersporn zu einer Reise nach Oxenfurt und machte mich auf zu neuen Abenteuern. Bevor ich irgendwas Weiteres unternehme, muss ich mir unbedingt die tolle Draug-Rüstung bauen lassen, für die ich nun endlich alle Teile zusammen habe. Leider standen vor dem Lagertor zwei Wachen, die mich auf Anordnung Detmolds nicht hinein ließen. Was soll das, ich will zum Schmied! Das Lager des Trosses war auch ausgestorben und auf dem nun nebelfreien Weg nach Vergen wurde ich ebenfalls von zwei Kaedwenern aufgehalten, die auf Befehl Detmolds niemanden durch lassen wollten. Menno. Dann wird es leider wohl doch vorerst nichts mit der Draug-Rüstung. Na ja, rede ich erstmal mit Roche, vielleicht mag der mir erzählen, wie seine Kaedwen-Reise war. Im Lager der Blauen Streifen erlebte ich die nächste unangenehme Überraschung. Alle meine Freunde waren spurlos verschwunden, stattdessen blockierten mehrere Kaedwener den Eingang zu unserem WG-Zelt und bedeuteten mir, zu verschwinden, während ein weiterer Kerl das Zelt durchsuchte. Was verdammt noch mal ist hier los? Hat Detmold sich auch Roche geschnappt und foltert ihn wohlmöglich gerade? Ich kann mir schon denken, dass er als temerischer Agent die Quadratmünzler nur zu bereitwillig mit Informationen versorgt hat. Und wo sind alle anderen? Vielleicht hat Ves ja einen taktischen Rückzug auf das Schiff angeordnet, das sich im Fall der Fälle leichter verteidigen lässt. Da werde ich beim nächsten Mal zuerst nachschauen. Und wenn ich so nicht ins Lager komme, muss ich erstmal mit den Verschwörern reden und mich dann irgendwie über die Höhlen und einen anderen Einfang einschleichen. Hoffentlich sind die Verschwörer gesprächsbereiter als Traut. Ich will ihnen doch nichts Böses. Und Roche darf nicht sterben! Nun, wo Rittersporn auch weg ist, ist er der einzige Freund den ich noch habe...

  • Episode 16: Wenn nur noch Rache übrig bleibt


    Wie bereits erwähnt, die Lage schien ernst zu sein. Um wirklich sicher zu gehen probierte ich noch die letzte Stelle aus, die vorher durch den Nebel abgeschnitten worden war, wurde aber dort von einer unerklimmbaren Felswand aufgehalten. Tja, weg komme ich hier über den Landweg wohl erstmal nicht. Sicherheitshalber sackte ich aus der Lagertruhe beim Bordell noch die wichtigsten Dinge wieder ein und machte mich dann an den immer noch unkooperativen Kaedwenern vorbei auf zum Privatstrand der Blauen Streifen. Das Ruderboot war fort und vom Schiff, das ich sonst immer dort vor Anker hatte liegen sehen, war auch keine Spur mehr zu finden. Sind meine Freunde etwa ohne mich abgereist und haben mich hier im Stich gelassen, sodass ich den ganzen Weg nach Loc Muinne zu Fuß latschen darf? Das kann ich mir bei Roche irgendwie nicht vorstellen, schließlich braucht der mich noch. Aber lieber geflohen als in den Fängen von Detmold - und nach einer Flucht sieht es zumindest aus, wenn sie nicht mal Zeit hatten, die Zelte zu streichen. Sicherheitshalber lief ich noch zum Strand vor Sabrina Glevissigs Hinrichtungsstätte, von wo man einen wirklich guten Blick auf den Fluss hat, aber auch von dort keine Spur der Blauen Streifen, nur ein paar nervige Ertrunkene die unbedingt ihr Unleben unter meinem Schwert beschließen wollten.
    Hm, na gut, dann halt zuerst die Freunde der Quadratmünze, vielleicht können die mir sagen, wo ihr mutmaßlicher Informant abgeblieben ist. Hoffentlich sind die etwas kooperativer als ihr Kollege Vinson Traut und hören mich wenigstens an bevor sie zu den Waffen greifen. Um nicht blauäugig in einen Hinterhalt zu rennen, suchte ich die Umgebung der Hütte gründlich ab und fand am dortigen Strand, auf dem immer noch der tote bespukte Soldat lag, mehrere Ruderboote. Aha, die Fluchtfahrzeuge! Leider konnte ich keines davon klauen. Ansonsten konnte ich keinen Hinterhalt erkennen. Also näherte ich mich der Hütte und hörte beim Näher kommen schon erregte Stimmen. Anscheinend waren die Verschwörer dabei, ihrem Anführer die Verschwörung aufzukündigen. Durch den Eingang der Hütte gewahrte ich eine Gestalt in Blau mit einem Chaperon auf dem Kopf. Roche! Du lebst! Sehr gut. Und wenn du dabei bist, wollen die anderen mich bestimmt nicht gleich niedermetzeln.
    Doch letztendlich ist immer alles anders als es scheint. Vernon Roche entpuppte sich nicht als Informant sondern als der geheimnisumwitterte Anführer der Quadratmünzenverschwörung. Es ging gar nicht darum, Henselt zu ermorden, sondern ihn zu schwächen, eine Allianz mit Nilfgaard zu verhindern und Detmold abzusägen. Der Plan entstand vor drei Jahren zwischen Roche und Foltest, ich würde wetten genau in der Nacht in der Sabrina Glevissig auf dem Scheiterhaufen brannte und ihren Fluch ausstieß. Jetzt, wo der Fluch gebannt war und die Verschwörung folgerichtig wegen loser Zungen im Bordell aufflog, bekamen die Mitstreiter kalte Füße und verdrückten sich feige zu ihren Booten, wobei sie Roche noch spüren ließen, dass sie von Adel waren und er nur ein gewöhnlicher Drecksack. Als er von mir von den Zuständen im Lager hörte, wurde Roche unruhig und drängte auf eine schnelle Rückkehr. Gemeinsam rannten wir zurück zum Lager, wo uns schon die Kaedwener mit einigen Bewaffneten erwarteten um uns zu erledigen. Aber nicht mit mir! Fresst meine sechs Schuss Igni, ihr gemeines Pack!
    Nachdem die Kaedwener gut durch waren, kam eine Prostituierte aus ihrem Versteck gekrochen und erzählte uns, dass Detmold die Blauen Streifen zu einem Festessen in der Lagerkantine eingeladen hätte. Verdammt! Das war todsicher eine Falle... Wir stürmten zum Lager, wo wir gleich beim Eintreten von noch einer größeren Gruppe Kaedwener angegriffen wurden, davon mehrere schwere Gepanzerte. Roche und ich stürzten uns in den Kampf und ich servierte eine weitere Runde Ritter flambiert zur Henkersmahlzeit. Überall im Lager hingen Erhängte und mich beschlich das schlechte Gewissen. Hätte ich diesen dummen Fluch nicht aufgehoben, wären sie alle noch am Leben und wir würden jetzt nicht bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken. Im Vorbeilaufen stellte ich mit Bedauern fest, dass das Zelt des Schmiedes so gut wie abgebaut war - dann wird es wohl doch vorläufig nichts mit der Draug-Rüstung.
    Der Anblick, der sich uns im Inneren des Kantinenzelts bot, ließ mir in ungläubigen Entsetzen die Kinnlade herunterklappen. Still und regungslos hingen die Blauen Streifen an Galgenschlingen von den Zeltbalken. Fenn, von dem alle behaupteten, dass er verrückt wäre, Dreizehn der Tavernensportfreund, Silas der Faustkämpfer, Dainty, der seine sechzehn Kinder nach temerischen Militäreinheiten benannt hatte - sie alle waren tot! Meine Freunde, mit denen ich mich freundschaftlich geprügelt und das Flotsamer Nachtleben unsicher gemacht hatte und die mich immer gefragt hatten wie es mir geht, wenn ich durch das Lager flitzte, heimtückisch ermordet! In mir stieg der Groll hoch. Henselt, ich hätte dich an deinem verdammten Fluch verrecken lassen sollen. Und Detmold... Da hilft nur noch RAAACHEEEEE!!!!! Vernon Roche ging es ähnlich. Von einer Minute auf die andere war er ein gebrochener Mann, dem man alles genommen hatte, was ihm in seinem Leben etwas bedeutete. Erst seinen König und nun auch seine ihm treu ergebene Truppe.
    Ein Schluchzen ließ uns aufhorchen und wir entdeckten Ves zusammengekauert in einer Ecke des Zelts. Wenigstens sie war noch am Leben. Sie fiel mir um den Hals und erzählte, was vorgefallen war. Sie selbst war im Gegensatz zum Rest der Truppe unter einem Vorwand zu Henselts Zelt gebracht worden und sie sprach es nicht aus, aber es war sowas von offensichtlich, dass er sie vergewaltigt hatte.
    Roche überfielen akute Todessehnsüchte und Ves und ich mussten ihm gut zureden um ihn davon abzuhalten, in die Schlacht von Vergen zu stürmen und so lange Kaedwener zu erschlagen bis jemand seine gequälte Seele schließlich erlöste. Nein, Vernon. Heroischer Selbstmord ist keine Lösung. Wir gehen zusammen auf dem Schleichweg durch Klein-Moria nach Vergen, schnappen uns die verräterische Sile de Tansarville und nehmen Henselt und Detmold gleich noch mit, wenn wir schon mal dabei sind. Und wenn wir unterwegs noch Kaedwener treffen, dann kannst du dich gerne abreagieren, mein Freund. Denn wir, Geralt von Riva und Vernon Roche, sind die Inglorious Basterds des Pseudomittelalters! Hoffentlich begegnen wir Zyvik nicht. Den würde ich nur äußerst ungern töten müssen, denn er war der mit Abstand sympathischste Kerl des ganzen Kaedwener Lagers.
    Als Roche und ich den Ort des dramatischen Geschehens verließen, fing es passend zur finsteren Stimmung an zu regnen. Der Himmel war bleigrau. In meinem Kopf lief derweil der Soundtrack von Sin City. Auf dem gerade Weg nach Vergen, den ich auch bei der Durchquerung des Nebels genommen hatte, kamen wir auch nach Töten der Wachen nicht weiter. Die verdammte Barrikade weigerte sich, unter meinem Aard-Zeichen in Stücke zu zerfallen. Also blieb nur noch das andere Weg vorbei an der Zwergenmine die den Königsmördern als Versteck gedient hatte. Und oh Wunder, die dortige Barrikade war verschwunden, es lagen ein paar tote Elfen herum und bevor Roche auch nur sein Schwert ziehen konnte, hatte ich die Wachen schon niedergekokelt. Der Weg nach Vergen war frei für uns. Kurz überlegte ich, vor dem Regen in die Mine zu flüchten, aber das wäre nicht stilecht gewesen. Zwei verbitterte Anti-Helden müssen durch den Regen schreiten, das will das Gesetz des Noir-Plots.
    Kurz hinter der vormals vom Nebel blockierten Stelle lag ein verfallenes Schiffswrack in der Schlucht, bewacht von einer Trollin. Ich entschloss mich, mit ihr zu reden anstatt sie zu bekämpfen, und erhielt allerlei interessante Informationen. Offenbar war Letho, kurz nachdem die Geisterschlacht fort war und ich noch bewusstlos im Bordellzelt lag, hier durchgekommen und einige Zeit vorher Sile de Tansarville. Nachdem die Trollin sich schlafen gelegt hatte, durchsuchte ich das Wrack und fand dort eine Truhe, zu der der Schlüssel, den ich im Wrack bei der Kayranlauer gefunden hatte, passte. Die Truhe enthielt einen zweiten Tagebuchauszug und einige Rüstungsaufwertungen. Super - da habe ich quasi im Vorbeigehen sogar noch eine Quest voran getrieben!
    Obwohl ich eine ungefähre Ahnung hatte, wo wir lang mussten, konnte ich es mir doch nicht verkneifen, jeden unwichtigen Winkel des Geländes zu erkunden. Roche wurde zwar ungeduldig, aber da muss er durch. Unerforschte Ecken gehen einfach nicht! Zwischendurch lauerte uns eine Kaedwener Patrouille auf, mit der wir kurzen Prozess machten weil sie den Ehemann unserer hilfreichen Trollin belästigten, und gleich darauf hatten sich die letzten Harpyien, die ich bei meinem letzten Besuch noch nicht erschlagen hatte, auf die Lauer gelegt. Dort entdeckte ich ein weiteres Talent des Vernon Roche - der Mann kann zusätzlich zu Streitkolben, Falchion und Renaissance-Bidenhänder auch mit Wurfmessern umgehen.
    Schließlich stolperten wir in eine Ecke die ich aus meinem letzten Vergen-Besuch schon kannte. Tut mir Leid, Vernon, aber bevor wir uns der Mine nähern müssen wir unbedingt noch mal in den Steinbruch, Harpyien abgrasen und nachschauen, ob ich nun endlich die olle Tür und die Truhe aufbekomme. Der Steinbruch entpuppte sich als volle Enttäuschung - Es gab keine einzige Harpyie mehr und Truhe und Tür ließen sich immer noch nicht öffnen. Mist. Na gut, dann zum Mineneingang. Zwei Kaedwener Patrouillen später betraten wir schließlich Klein-Moria und ich entschuldigte mich schon mal im voraus bei Roche für meine chronische Orientierungslosigkeit unter Tage. Mal sehen, wie oft wir uns dieses Mal verlaufen.
    Gleich hinter dem Eingang trat uns auch schon eine Gruppe von Adam Pangratts Söldnern entgegen. Anscheinend ist der Geheimgang nach Vergen doch nicht allzu geheim. Gemeinsam knüppelten wir die Söldner mit Schwert und Igni nieder. Interessant, dass die alle glauben, sie könnten unsere zwei-Mann-Armee tatsächlich aufhalten. Auf dem Weg durch die Mine trafen wir immer wieder auf Söldnergruppen, die sich mit Moderhäuten und Neckern herumschlugen Hauen wir sie um! Hier geht es um Rache! Und ich entdeckte, dass es wirklich Vorteile hat, wenn noch jemand mit einem mitkämpft - Man kann den Gegnern die gerade mit Roche beschäftigt sind hervorragend in den Rücken fallen und es stürzt sich auch nicht immer gleich die ganze Horde auf mich.

  • Fortsetzung von Episode 16 (Ich sehe gerade, aus dem Titel könnte man auch ein blödes Wortspiel machen: Wenn nur noch Roche übrig bleibt...)


    Erstaunlicherweise fand ich dieses Mal die große Höhle hinter der der Eingang nach Vergen liegt auf Anhieb. Dort erwarteten uns Detmold höchstpersönlich, Pangratt und diverse Söldner. Detmold! Das geht ja schneller als erwartet! Du bist sowas von tot, tot und nochmal tot! Und gut, dass ich kurz vorher noch eine Schwalbe getrunken habe. Der unvermeidliche Kampf entbrannte und ich warf mit Igni um mich und schlug mit dem Schwert nach allem was sich bewegte. Auch Detmold bekam ordentlich Prügel ab, teleportierte sich aber immer wieder weg und kam dann mit voller Lebensenergie zurück. Du Schwein! Hör auf, zu schummeln, und empfange deine wohlverdiente Strafe! Nachdem Roche und ich schließlich auch Pangratt zu Boden geschickt hatten, teleportierte sich Detmold hinter einen Schutzwall, öffnete ein Portal und verschwand. Dieser... Warts ab, Detmold, wir sehen uns wieder. Ganz bestimmt. Und dann nagele ich dich mit Yrden fest und stecke dir mein Schwert an den Ort an dem die Sonne nicht scheint!
    Wir traten zu dem schwer verwundeten Adam Pangratt und ich brachte es nicht übers Herz, meinem Armdrückgegner den Gnadenstoß zu versetzen. Er ist Söldner und ein absoluter Profi im Geschäft, er tat nur das, wofür er bezahlt wurde, ohne dass er einen persönlichen Groll gegen uns hegte. Er dankte uns auch im Namen seiner schwangeren Frau und Roche und er plauderten schon wieder wie alte Bekannte, frei nach dem Motto im nächsten Krieg sehen wir uns garantiert wieder.
    In Vergen tobte die Schlacht. Als Roche und ich aus dem Tunnel traten, kam uns Zoltan entgegen, der mit seinen Zwergenfreunden die Stellung gegen die Kaedwener hielt. Auf Nachfrage, wie wir am schnellsten zu Sile de Tansarville kommen könnten, riet uns Zoltan die Hängebrücke. Dann bat er mich leise, Iorveth zu helfen, der im Kastell umzingelt sei. Ich gab darauf keine Antwort. Iorveth, der missgünstigste Elf der Welt. Warum sollte ich ihm plötzlich helfen? Außerdem wäre Roche sicherlich überhaupt nicht erfreut, wenn ich seinen ärgsten Feind unterstützen würde. Aber na ja, mal sehen. Wir liefen das Treppenhaus zur Hängebrücke hinauf. Roche stürmte tatendurstig voran über die Brücke, sprang über eine Lücke, die ein fehlendes Brett hinterlassen hatte, und bei der Landung brach das darauf folgende Brett spektakulär mitten durch. Mein Freund stürzte mehrere Meter tief, rollte sich geschickt ab, fluchte herzhaft und schlug den nächststehenden Kaedwener Soldaten mit bloßen Fäusten zu Boden. Wow. Das war episch. Roche, du hast es einfach drauf!
    Geralt kommentierte die ganze Situation nur mit einem trockenen 'Still alive?' Nun da wir getrennt waren, konnte ich auch Zoltans Bitte nachkommen. Was Roche nicht weiß, macht Roche nicht heiß oder so. Ich helfe dir, Iorveth. Aber bilde dir ja nicht ein, dass ich es tue, weil ich dich mag. Ich tue es, weil ich meinem guten Freund Zoltan einen Gefallen tun möchte.
    Im Kastell plünderte ich erst einmal in aller Seelenruhe sämtliche Truhen und Schränke und erschlug dann die Kaedwener, die die missgünstigen Elfen bedrohten. Iorveth schmollte immer noch wegen Flotsam, schenkte mir aber noch ein neues Silberschwert.
    Vor dem Haus Philippa Eilharts, in das Sile sich geflüchtet haben sollte, griff mich ein riesiger Golem an. Gegen ihn half die gleiche Taktik wie beim Draug. Ich betrat das Haus gerade noch rechtzeitig um Sile genau wie vorhin Detmold durch ein Portal verschwinden zu sehen. Menno! Klappt denn heute wirklich gar nichts für uns? Von Roche war immer noch keine Spur zu sehen, dafür spazierte Henselt mit einigen seiner Ritter in das Haus. Ich wüsste zu viel und würde deshalb diesen Raum nicht mehr lebend verlassen. Ja, du mich auch, Henselt. Ich helfe dir, breche deinen Fluch und entferne die Geisterschlacht, und zum Dank hast du meine Freunde hinrichten lassen und willst mich nun auch beseitigen. Nicht mit mir. Ich habe Henselt und seinen Rittern gehörig den Hintern versohlt und angesengt. Als seine Ritter am Boden lagen war der König von Kaedwen schon mal nicht mehr ganz so großkotzig. In diesem Moment öffnete sich dramatisch die Tür, Vernon Roche trat ein, schmiss die Tür wieder hinter sich zu und legte einen dicken Riegel vor. Nun war Henselt uns ausgeliefert. Aber das hielt ihn nicht davon ab, weiter den Überlegenen zu spielen. Er gab sogar unverblümt zu, sich über Ves hergemacht zu haben.
    Es gibt nur einen Grund, weshalb König Henselt von Kaedwen noch unter den Lebenden weilt. Er hätte es absolut verdient gehabt, dass Roche ihn abgestochen hätte wie ein Schwein. Aber dann wären wir nicht besser gewesen als Letho und unsere ganze Mission wäre zu einer reinen Farce verkommen. Ich haute Henselt zum Abschied noch kräftig eine rein und in düsterer Stimmung verließen wir Vergen durch den Hintereingang von Philippas Haus in Richtung des dritten Aktes. Alles was uns beiden noch blieb war die Rache an Detmold und vor allem Letho, der die ganzen Geschshnisse durch den Mord an Foltest überhaupt erst losgetreten hatte.
    Deshalb frei nach John Tams bzw. Heiter bis Folkig eine Ode an Roches Chosen Men, die Blauen Streifen, die mir beim Durchqueren ihres Lagers mit ihren Geschichten am Lagerfeuer immer wieder ein Grinsen entlocken konnten:


    Here's forty orens on the drum
    For those that volunteers do come
    With shirts and cloths ans present pay
    Over the hills and far away


    Over the hills and o'er the main
    To Kaedwen, Aedirn and the Pontar vale
    King Foltest calls and we'll obey
    Over the hills and far away


    Wow. Das Ende dieses Kapitel war wirklich spektakuläres Drama pur. Und wieder hat sich gezeigt, dass der Bosskampf längst nicht der erzählerische Höhepunkt war, sondern der eigentliche Klimax der Handlung erst darauf folgte. Eben darum geht es beim Witcher - Die schlimmsten Ungeheuer von allen sind in der Regel die ganz normalen Menschen.

  • Episode 17: Die Ausrüstung des gnadenlosen Powergamings


    Nach einer spoilernden Cutscene mit Detmold platzte der Beginn des dritten Aktes mitten in eine Unterhaltung über die Eroberung Loc Muinnes. Vernon Roche und ich spazierten eine Gebirgsstraße entlang. Während Roche mir von der Geschichte der Blauen Streifen erzählte, entledigten wir uns der Harpyien, die uns immer wieder angriffen. Unsichtbar folgte uns meine mobile bodenlose Truhe, in der sich meine in zwei Akten gesammelte Beute befand. Von einem Felsvorsprung aus bot sich uns ein herrlicher Ausblick auf die verfallene Stadt Loc Muinne. Auf ebener Erde angekommen standen wir schon vor dem nächsten Hindernis - vor der zur Stadt führenden Zugbrücke campierte der Orden der Flammenrose. Na super. Die werden bestimmt nicht gut auf mich zu sprechen sein, nachdem ich im ersten Spiel ihren wahnsinnigen Anführer getötet habe. Roche war allerdings überzeugt, dass er das mit gutem Zureden hinbekommen würde. Na gut. Aber ich halte mein Schwert bereit für den Fall, dass es doch in die Hose geht. Wider Erwarten funktionierte die Gesprächsvariante doch und der Weg war frei. Roche und ich verabredeten uns auf dem Marktplatz um mit König Radovid von Redanien zu reden, und dann trennten sich unsere Wege vorerst. Denn beim Abstieg hatte ich noch eine viel versprechende Schlucht gesehen, die natürlich nicht unerforscht bleiben durfte. Und es hat sich definitiv gelohnt. Nachdem ich zwei Krabbspinnen erschlagen hatte, fand ich bei einigen Skeletten ein richtig gutes Silberschwert und noch einigen anderen Krempel. Nachdem ich auch noch das Lager der Flammenrose um diversen Kram erleichtert hatte, betrat ich schließlich Loc Muinne.
    Gleich hinter den Stadttoren lauerte mir eine Gruppe Nilfgaarder Kopfgeldjäger samt Magier auf, die unbedingt meinen Stahl kosten wollten. Nebenan fand ich eine Spielhölle für Würfelpoker und einen Raum, in dem ein toter Elf herumlag. Gerade als ich ihn ausplündern wollte, wurde ich hinterrücks von einem Haufen Gargoyles angefallen und getötet. So ein Mist! Ich hatte nach den Nilfgaardern vergessen zu speichern! Also alles noch mal von vorne. Dieses Mal war ich vorgewarnt und betrat den Raum mit dem toten Elfen schon mit gezogenem Schwert. Nach getaner Monstertötertei erbeutete ich dort das nächste gute Schwert.
    Auf verwinkelten Wegen mit einer weiteren Stippvisite von Harpyien fand ich schließlich den Marktplatz, wo mich gleich ein Kaedwener Soldat anpöbelte und mich zum Faustkampf forderte. Kein Problem, nach Roche schreckt mich kein Gegner mehr. Der Kaedwener erwies sich als lächerlich zu schlagen und zog kleinlaut von dannen. Dann machte ich mich an das große Stadt-Sightseeing. Vor der Taverne plünderte ich das Schwarze Brett und fand im Inneren der Schenke meinen alten Bekannten Zyvik beim Bier sitzen. Sehr schön, er hat die Schlacht um Vergen also überlebt. Glücklicherweise hatte er auch nichts von Roches und meinem Rachefeldzug mitbekommen und wir unterhielten uns eine Weile. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass meine Beutetruhe an Ort und Stelle parkte, besuchte ich Bras von Ban Ard, einen Magier, der für die Tötung der Gargoyles bezahlen wollte und sich außerdem auf allerlei arkane Geheimnisse und die Handwerkskunst verstand. Nur noch ein paar Zutaten, dann kann ich mir bei ihm endlich meine Draug-Rüstung machen lassen!
    Nun begann die große Sightseeingtour und die unvermeidliche Durchstöberung jedes Winkels der Stadt. Schnell hatte ich zwei andere Orte, an denen Gargoyles lauerten, ausgemacht. An jedem führte eine Treppe nach unten, die in einem Raum endete. Dort befanden sich eine magisch verschlossene Truhe, vier Runen und ein völlig sinnloses Gedicht in Haiku-Form. Ich probierte aufs Geratewohl mit den Runen herum, bekam jedoch nur einen magischen Schlag ab und wurde prompt beim nach Draußen gehen wieder von Gargoyles angegriffen. In einem der Räume lauerte auch noch ein Golem auf mich. Notiz an mich: Rausfinden, was diese Haikus bedeuten, ich will wissen, was in den Truhen steckt. Laut Bras von Ban Ard wird man auch die Gargoyles los, wenn man die Runen deaktiviert.
    Direkt vor dem Amphitheater, in dem das große Treffen stattfinden soll, campierten diverse Magier und ich konnte einige Gespräche belauschen. Anscheinend hat der derzeitige Regent Temeriens, John Natalis, einen schwerwiegenden Fehler: Er ist ehrlich. Ich besichtigte eine bärtige Elfe und ließ mir von ihrem Mann, einem Handwerker, die letzten fehlenden Zutaten für die Draug-Rüstung bauen. Bras von Ban Ard erledigte dann den Rest und schon war ich besser gerüstet.
    Dann erkundete ich das temerische Lager, dessen Eingang wahrlich interessant ist - wenige Meter neben dem bewachten Tor befindet sich ein weiterer offener Eingang durch den man einfach so hineinspazieren kann. Wenn ihr bester Mann in anderer Mission unterwegs ist, kriegen sie anscheinend nicht mal mehr ihr Lager anständig gesichert. Wie dem auch sei, ich plünderte einige Dinge und redete mit Natalis sowie mit den Baronen Kimbolt und Maravel. Kimbolt ist ein alter Haudegen, während Maravel eher ein geckenhafter Schwätzer zu sein scheint. In seinem Quartier befindet sich ein Regal mit nicht weniger als 11 Paar Schuhen - ich habe nachgezählt. Immerhin hatten die Temerier eine erfreuliche Nachricht für mich: Dank der Zeugenaussage Anais La Valettes wurde ich vom dringenden Verdacht des Königsmordes offiziell freigesprochen. Eine Sorge weniger. Aber ansonsten bekam ich bestätigt, was ich vom redanischen Gesandten in Henselts Zelt bereits erfahren hatte - Boussy war tot und Anais verschwunden.
    Da ich an dieser Situation derzeit auch nichts ändern konnte, machte ich mich auf zu weiterem Sightseeing und Socializing. So entdeckte ich auch die mir verschlossenen Eingänge zu den Lagern von Redanien, Kaedwen und Nilfgaard. Moment. Nilfgaard? Die haben doch Triss! Aber leider war dort kein Reinkommen, nicht mal mit Gewalt. Immerhin, die Kanalisation war frei zugänglich. Dort sprach mich gleich nach dem Betreten ein Feuergeist mit einem Kauderwelsch-Wort an, auf das ich keine Antwort geben konnte. Es scheint, ich muss erst mit der richtigen Person reden, die sich mit so was auskennt. Nachdem ich einige Moderhäute erschlagen hatte, fand ich eine Truhe, zu der - Oh Wunder - der Schlüssel aus dem Wrack bei der Kayranlauer passte. In der Truhe lagen eine Rüstung, Bauteile und eine Anleitung, wie ich aus dieser Rüstung eine noch bessere Rüstung bauen lassen konnte. Hm. Ich habe mir doch gerade eine neue Rüstung zugelegt. Aber die hier ist noch besser, also was soll's! Erstmal habe ich jedoch die unveränderte neue Rüstung anprobiert. Meine Güte, ist die hässlich. Kreischbunt und mit komischen Dingern an den Armen. Hoffentlich sieht sie umgebaut besser aus... Ich muss gestehen, ich achte bei den Rüstungen sowieso auf Ästhetik. Deshalb habe ich auch alle Rüstungen mit Kapuze gnadenlos ignoriert, weil ich sie nicht schön finde. Ich will Geralts weiße Haarpracht sehen können und nicht nur ein markantes Kinn irgendwo im Dunkel der Kapuze. Ja, Frauen. Aber ich stehe dazu!
    Und was soll ich sagen - die umgebaute Rüstung sieht wirklich gut aus! Schön in Grün- und Brauntönen und auch nicht zu klobig. Dazu ist der Rüstungsschutz wirklich unschlagbar. Mit Bras von Ban Ard konnte ich auch über den Feuergeist in der Kanalisation sprechen. Nachdem ich ihn mit dem Jedi-Mind-Trick überzeugt hatte, erzählte er mir, dass der Geist mit dem Kauderwelschtext aus der Verschwörerhütte beim Kaedwener Lager zusammenhing und ich dem Geist nur die Worte in der richtigen Reihenfolge sagen müsste. Ich notierte mir seine Entschlüsselung auf einen Zettel, weil sie beileibe nicht einfach war.
    Dann kaufte ich mal wieder sämtlichen Händlern sämtliche Bücher ab und fand dort auch mehrere Bände über Runen. Ob die wohl Sinn ergeben, wenn man sie auf die komischen Haikus anwendet? Also wieder durch die Gargoyles prügeln und ab in den Raum. Nach dem Verbrauch einigen Hirnschmalzes und dem Herumraten an Metaphern glaubte ich, im ersten Raum die richtige Lösung gefunden zu haben, berührte die Runen der Reihenfolge nach und es funktionierte! Hurra! Der Inhalt der Truhe war mein! Sie ergab ein Buch voller Kauderwelsch. Na gut, irgendwer wird schon was damit anfangen können, schließlich ist das hier ein Rollenspiel und das Buch ein Questgegenstand. Draußen sah ich, dass die Gargolye-Statuen, die überal herumstanden, nun angekettet waren. Scheinbar hatte das Deaktivieren funktioniert. Also nächster Raum. Wieder arbeitete ich mich erfolgreich durch die Entschlüsselung des Haikus und erhielt aus der dortigen Truhe ein Silberschwert mit noch besseren Werten als mein jetziges und eine Vision über die Wilde Jagd. Im dritten Raum die gleiche Prozedur und ich erhielt noch mehr tolles Zeug. Meine Güte, das hat sich wirklich gelohnt. Als ich meine Belohnung von Bras abholen wollte, stellte sich heraus, dass er das Manuskript aus der Truhe mit Hilfe einiger Ungeheuerzutaten entziffern können würde. Gut, dass ich von jeden Krempel ein paar Teile aufbewahre. Also schnell die Truhe in der Taverne besucht und dann zurück zu Bras. Das Manuskript entpuppte sich als Bauanleitung für ein hervorragendes Stahlschwert, dass ich auch gleich bauen ließ.
    Tja, Letho, jetzt bin ich bereit für die zweite Begegnung mit dir! Und zwar mit jeweils mehr als drei Mal so viel Rüstungsschutz, Lebenspunkten und Schwertschaden wie bei unserer ersten Begegnung und noch diversen anderen verbesserten Fähigkeiten! Dieses Mal mache ich dich so was von platt, darauf kannst du Gift nehmen! Du wirst den Zorn des Geralt von Riva kennen lernen...

  • Episode 18: Damen in Schwierigkeiten


    Selbst in einer Ruinenstadt wie Loc Muinne gibt es die Möglichkeit, Tavernensport zu treiben. Die Würfelpoker-Spielhölle hatte ich ja schon gleich zu Anfang gefunden und die Faustkampf-Questreihe war mit dem pöbelnden Kaedwener auch erledigt. Nun brauchte ich nur noch den starken Numa zu suchen, den Adam Pangratt mir als Gegner empfohlen hatte. Numa hielt sich gleich am Marktplatz auf und im Gespräch mit seinem Assistenten erhärtete sich Pangratts Verdacht, dass Numa nur durch Doping so stark war - wollte der Kerl mir doch gleich unter der Hand gewisse Kräuter andrehen. Also habe ich Numa herausgefordert und, tja, die Partie war einfach ziemlich unmöglich zu gewinnen. Also habe ich ihn des Dopings beschuldigt und bin dann noch mal gegen ihn angetreten als er wieder clean war - nun war es geradezu lächerlich einfach, ihn zu schlagen. Ha, ich wusste doch, Hexer sind die Stärksten!
    Dann auf zur Spielhölle, wo ich gegen jeweils ein Elfen- und ein Magierpaar spielen musste. Bei der Elfin hatte ich eine Menge Würfelpech aber bei den anderen war ich in der ersten Runde siegreich. Also zurück zum Marktplatz, wo der Endgegner auf mich wartete. Selbiger gab schon nach dem ersten Wurf auf, obwohl ich gerade mal drei Dreier hatte. Hm. Wenn das der ungeschlagene Würfelpokerchampion war, dann kann es mit der Würfelpokerkunst in Loc Muinne nicht so weit her sein.
    Als ich in Richtung Kanalisation lief ignorierte ich weiterhin den am Markt wartenden Roche, der mir mit seinem Hauptquestmarker zuwinkte, und stürzte mich erneut in die stinkende Finsternis. Dieses Mal bot sich mir, als ich den Feuergeist ansprach, eine ganze Reihe von Auswahlmöglichkeiten, in Kauderwelsch zu antworten. Mühsam kämpfte ich mich durch die Anweisungen Bras von Ban Ards und wurde schließlich mit einem magischen Portal belohnt, durch das ich in einen Raum mit zahlreichen Kaminen gelangte. Irgendwie musste ich alle zum Brennen bekommen. Der Haken an der Sache - wenn ich einen anzünde, verlöschen zwei andere. Durch wildes Herumprobieren gelangte ich schließlich zum Ziel und eine Tür öffnete sich. Dahinter erwartete mich ein uralter Magier mit eiserner Maske, der mich fragte, ob ich der Auserwählte sei. Natürlich bin ich der Auserwählte, wäre ich sonst hier? Zum Dank durfte ich alle meine bisher erworbenen Talentpunkte neu verteilen. Das ist ja mal geil! Damit konnte ich ein paar Sachen, die ich zwar gesteigert aber nie wirklich gebraucht hatte, ändern und dafür Punkte in andere dringend benötigte Talente stecken. Für meinen Spielstil wesentlich effektiver gesteigert verließ ich den Raum durch ein weiteres Portal und stand wieder in der Kanalisation. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn ich behauptet hätte, nicht der Auserwählte zu sein...
    Nachdem ich noch eine Runde durch die Stadt gedreht und sämtliche in Kisten herumliegenden Ölflaschen geklaut hatte, war ich nun endlich bereit, mit Roche zu reden. Zusammen liefen wir zum redanischen Camp, wo es uns gelang, der Wache eine Audienz bei König Radovid abzuschwatzen. Unterwegs plünderte ich noch das ganze Lager - nun habe ich endlich genug Zeug zusammen um mir nachher die Handschuhe und die Hosen des Älteren Blutes bauen zu lassen. Radovid empfing uns in Vollplatte und mit Krone auf dem Kopf wie ein würdevoller König. Dabei ist das Jüngelchen doch erst achtzehn oder neunzehn. Ich erinnere mich noch gut an unsere Begegnung in Vyzima im ersten Spiel, wo er noch versuchte, eine Verbrecherorganisation für seine Zwecke einzuspannen. Natürlich konnte Radovid es nicht lassen, herumzusticheln, ob ich ins temerische Militär eingetreten wäre. Vergiss es, Junge. Roche ist ein Freund, egal ob er eine Uniform trägt oder nicht. Es stellte sich heraus, dass Radovid eine Aufgabe für uns hatte - Wir sollten die entführte Anais La Valette befreien und zu ihm bringen, damit er sich mit ihr verloben und sie später, wenn sie alt genug ist, heiraten könnte. Er braucht ein einiges Temerien unter redanischem Schutz denn ein zerstrittenes aufgespaltenes Temerien würde anrückenden Nilfgaarder Armeen nur zum Anlauf holen dienen. Anais könnten wir bei den Kaedwenern in Detmolds Gefangenschaft finden. Warum er ausgerechnet uns fragt - Nun, wir seien derzeit zwei Männer ohne König und Land, mit anderen Worten, entbehrlich wenn es schief geht.
    Roche und ich tauschten einen Blick. Anais befreien, aus den Händen Detmolds - Super, da schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe! Auch wenn mein Freund sichtlich daran zu knabbern hatte, sein geliebtes Temerien möglicherweise an Radovid zu verschachern. Aber Detmold mehr oder weniger ungestraft unter der Deckung eines Königs hochgehen lassen - Besser geht's eigentlich nicht. Und wir werden Radovid schon zeigen, wer hier die wahren Expendables sind!
    Kaum hatten wir das redanische Lager verlassen, stürmte eine junge, blond gelockte Dame auf uns zu und begann sofort, auf Roche einzuzetern. Im Hintergrund verdrückten sich zwei finstere Typen, die ihr offensichtlich auf den Fersen gewesen waren. Besagte Dame, die sich als Brigida Papebrock vorstellte, war ziemlich stinkig auf meinen Freund, der sie als Kindermädchen für Boussy und Anais angeheuert hatte, bevor er sich mit mir auf die Jagd nach dem Königsmörder gemacht hatte. Sie stellte uns ein Ultimatum - Informationen darüber, was genau den Kindern zugestoßen war, gegen sicheres Geleit aus der Stadt.
    Na gut, ich bin ja ein Gentleman-Hexer, ich geleite die zickige Dame sicher zum Fluss, wo ihr Boot wartet, und höre mir an, was sie zu sagen hat. Roche wollte derweil das Lager der Kaedwener auskundschaften und erklärte, er würde auf mich warten. Aber wenn ich nicht komme, schlägt er allein zu. Oh je. Ich fürchte, ich werde nur entweder Triss oder Anais retten können. Aber zuerst zur aktuellen Quest: Brigida Papebrock.
    Ich führte Brigida durch das Lager des Ordens der Flammenrose zu einem schmalen Weg, der entlang der Felsen ins Tal führte. Als uns auch nach einem guten Stück Weges noch niemand angegriffen hatte, begann Brigida, zu triumphieren - Roches Schergen lauerten bestimmt an dem anderen Weg, den er uns vorgeschlagen hatte. Ich erklärte Brigida erst einmal, dass sie völlig falsch lag, was die Person betraf, die ihr Böses wollte. Sie schätzt Roche völlig falsch ein. Wenn Vernon sie hätte aus dem Weg räumen wollen, hätte er die Sache höchstpersönlich erledigt und sich nicht auf gedungene Schergen verlassen. Die Schergen lauerten uns dann in mehreren Gruppen in einem Waldstück am Fluss auf, waren aber recht einfach niederzukämpfen, auch wenn sich an einer Stelle zusätzlich noch ein paar Endriagen in den Kampf einmischten. Am Ziel angekommen stellte sich heraus, dass auch der Schiffer, der Brigida fortbringen sollte, bereits erledigt worden war, und eine weitere Gruppe Kämpfer griff uns an, dieses Mal in Begleitung eines Magiers. Aber man ist ja mittlerweile ein sehr gut ausgerüsteter und mit vielen Erfahrungspunkten gesegneter Hexer. Ratzfatz und tot, die Bande! Nun musste Brigida wohl oder übel mit ihrer Geschichte herausrücken. Wie es aussah, erhielt der Konvoi, der die königlichen Zwillinge nach Loc Muinne bringen sollte, einen befehl zur Änderung der Route und wurde kurz darauf überfallen. Anais wurde lebendig verschleppt, Boussy kam ums Leben. Brigida selbst rettete sich, in dem sie sich in ein Gebüsch flüchtete. Sie gab mir den Befehl zur Richtungsänderung - Er war von Baron Kimbolt unterzeichnet. Soso. Der hat doch selbst Ambitionen, was den Thron betrifft. Das muss ich dann wohl mal abklären.
    Nach Brigidas Abfahrt hatte ich die Wahl, direkt nach Loc Muinne zurück zu kehren oder noch im Wald zu bleiben. Pah, natürlich bleibe ich noch im Wald! Ich hatte doch noch gar keine Zeit, dort alle möglichen Ecken und Winkel zu durchsuchen. Erst einmal habe ich mir die Stele, an der die Endriagen auftauchten, noch mal genauer angeschaut. Dort klebten auch eine Reihe Kokons an den Bäumen, wie in den Wäldern von Flotsam. Ich schlug sie zu Brei um zu gucken, ob wieder eine Königin kommt, und ich wurde nicht enttäuscht. Harharhar! Mal sehen, wie ich jetzt gegen sie abschneide, wo ich wesentlich stärker bin! Na gut, beim ersten Versuch bin ich gestorben, weil ich nach einer Woche Zockabstinenz mal wieder auf der falschen Taste herumhämmerte, aber als ich mich dann wieder eingespielt hatte, habe ich die Endriagenkönigin samt vier weiteren Viechern allein mit meinem Schwert und einigen Feuerbällen zu Klump gehauen. Mann, bin ich gut!
    Die nächste Überraschung des Waldes war eine sehr weitläufige, gut versteckte Höhle. Dort lauerten mir einige Neckerkrieger auf und in fast jeder Ecke stand eine Truhe mit Geld. In der hintersten Kammer lag eine Leiche, die ich um ein weiteres richtig gutes Schwert erleichtern konnte. Meine Güte, was die Leute alles verpassen, die einfach nur blind dem Plot hinterher rennen! Ansonsten fand ich noch eine versteckte Wiese, die von einigen weiteren Endriagen bewacht wurde. Auch dort gab es reiche Beute. Nachdem ich mir sicher war, alle Ecken des Waldes abgegrast zu haben, begab ich mich zurück nach Loc Muinne. Es wird Zeit, dass ich dem lieben Baron Kimbolt mal auf den Zahl fühle. Vielleicht bekomme ich ja irgendwie aus ihm heraus, wie Anais in die Hände von Detmold geraten ist.

  • gerade eben hab ich mich gefragt, wann deine nächste kolumne kommt - und bing, schon war post in meinem mailfach von der büchereule *freu*


    die höhle im wald bei loc muinne hat mir auch total gefallen. am liebsten hätte ich brigida, die mir nicht besonders sympatisch war, weil sie nur rumgezickt hat, allein zum fluss gehen lassen. aber naja, hab ja nun einmal mein wort gegeben ...
    harre schon neugierig deiner nächsten abenteuer ^^

  • Episode 19: V wie Vernondetta


    Bras von Ban Ard war so nett und bastelte mir noch meine letzten gewünschten Ausrüstungsteile. Nun war ich wirklich für alle Eventualitäten ausgerüstet und begab mich ins temerische Lager. Baron Kimbolt war höchst empört über die Anschuldigungen und behauptete, der Befehl zur Kursänderung wäre eine Fälschung. Das könnte sein Alchimist leicht nachweisen. Na gut, ich bin ja niemand, der Leute vorschnell verurteilt, also machte ich mich auf die Suche nach dem Alchimisten.
    Dieser lag sturzbetrunken auf einer Pritsche vor seinem Labor und gab nur seltsames Gestammel von sich. Na gut, alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. Ich durchsuchte sein Labor und fand einen alten, an Kimbolt adressierten Bericht über die Folterung Aryan La Valettes, diverse Notizzettel und eine verschlüsselte Anleitung. Wenn das Dokument echt ist, also wirklich von Kimbolt stammte, sollte es sich nach alchimistischer Behandlung blau färben. Ich betrachtete eingehend den Tisch voller Chemikalien. Was solls, selbst ist der Hexer, pansche ich einfach mal was zusammen, was nach dem verschlüsselten Rezept sinnvoll klingt, und probiere es an einem der Notizzettel aus. Beim ersten Versuch war ich gleich erfolgreich - Das Papier färbte sich blau. Also unterzog ich den angeblichen Befehl des Barons der gleichen Prozedur - Dieser färbte sich orange. Das heißt, es ist eine Fälschung. Oder Kimbolt hat absichtlich ein anderes Papier genommen. Das hier ist immerhin The Witcher, da tut man gut dran, den Leuten grundsätzlich nicht weiter als von der Wand bis zur Tapete zu trauen. Also tat ich so, als würde ich den Beweis erst mal glauben, und berichtete Kimbolt von meinen Ergebnissen. Dieser zeigte sich hoch erfreut und lieferte mir gleich den Grafen Maravel mit dem unergründlichen Schuhregal als neuen Verdächtigen - Schließlich unterhalte Maravel einen regen Briefverkehr mit den Nilfgaardern. Am Rondell in der Mitte des Lagers würde jemand warten, der mir den Boten zeigen könnte. Als ich ging, verhandelte Kimbolt mit ein paar Gepanzerten, die sich eines Problems annehmen sollten.
    Bevor ich mich in die Ermittlungen stürzte, wollte ich erst noch mal mit Maravel reden. Dieser wies jegliche Schuld von sich und erklärte mir, dass Kimbolt vor einiger Zeit einen Streit mit ein paar gedungenen Söldnern hatte, die Bezahlung von ihm wollten. Ich sollte doch mal mit den Söldnern reden.
    Also suchte ich die Söldner und fand sie schließlich in der Nähe des Zaubererlagers beim Amphitheater. Kaum war ich mit ihnen ins Gespräch gekommen, wurden sie auch schon von den Gepanzerten angegriffen, mit denen Kimbolt gerade erst geredet hatte. Ich half den Söldnern, die Angreifer los zu werden, und zum Dank erzählten sie mir ihre Geschichte. Sie waren von Kimbolt angeheuert worden, einen Konvoi zu überfallen und alle zu töten, aber besagter Konvoi kam nie an, sodass die Söldner nach vier Tagen vergeblichen Wartens die Schnauze voll hatten und ihr Geld wollten. Ich überredete sie, als Zeugen auszusagen, und kehrte zu Maravel zurück. Dieser zeigte sich hoch erfreut und tratschte noch etwas aus dem Nähkästchen. Vor allem an Brigida Papebrock ließ er kein gutes Haar und war äußerst erstaunt, dass Roche mir noch nicht bei einem Bier davon erzählt hatte, dass er erst mit ihr geschlafen und sie dann für seine Zwecke genutzt hätte. Tja, nicht jeder ist so eine Klatschbase wie du, Maravel. Vernon hat im Gegensatz zu diversen anderen Leuten den Anstand, bei seinen Damengeschichten Diskretion zu wahren. Andererseits schade, dass ich nicht mit Brigida darüber reden konnte. Vielleicht hätte sie mir ja verraten, welche Frisur sich unter dem Chaperon des Todes verbirgt. Ich persönlich tippe ja auf schwarze, an den Schläfen leicht angegraute Haare im praktischen militärischen Kurzhaarschnitt - Roche ist nicht der Typ Person, der sich viel Gedanken um seine Frisur machen würde.
    Die Geschichte wird immer interessanter. Wie es aussieht, hatten zwei Parteien unabhängig voneinander beschlossen, dass Anais und Boussy Loc Muinne nie erreichen sollten und sind sich dabei gegenseitig in die Quere gekommen. Was für ein Rattennest. Ich sprach Kimbolts Mann beim Rondell an und er führte mich aus dem Lager. Nach kurzer Wartezeit konnte er mir Maravels Boten zeigen, einen wegen schwarzer Magie von der Akademie geflogenen Zauberer. Ich folgte dem Mann, der gleich ein paar Söldner auf mich hetzte. Der hat auf jeden Fall Dreck am Stecken. Nachdem ich die Söldner los war, setzte ich mich wieder auf seine Fährte, nur um dieses Mal von einer Gruppe Nilfgaarder aufgehalten zu werden. Also scheint an Kimbolts Geschichte wirklich was dran zu sein. Ich ließ auch die Nilfgaarder mit Igni gut durchgebraten hinter mir und stellte den Magier schließlich in einem Hof, in dem ich mich schon einmal fleißig mit Gargoyles geprügelt hatte. Der Magier war gemein. Er teleportierte sich so schnell, dass ich gar nicht erst zum Zuschlagen kam, und warf die ganze Zeit mit Feuerbällen auf mich. Nach einer Weile fleißigen Ausweichens hatte ich raus, dass er sich immer nur zu bestimmten Stellen teleportiert und platzierte an einer dieser Stellen eine Yrden-Falle. Als der Magier erst einmal in der Falle zappelte, brauchte es nur drei Schwerthiebe um ihn zu erledigen. Bei ihm fand ich eine Botschaft von Maravel an Fitz-Oesterlen, die von der geplanten Kursänderung des Konvois berichtete, und dass die Kinder an Nilfgaard ausgeliefert werden sollten. Der Plan hat anscheinend sogar geklappt bis auf Boussys versehentlichen Tod und eine Frage. Wenn Anais an die Nilfgaarder gehen sollte, warum hat Detmold sie nun? Oder steht Detmold etwa auch mit den Nilfgaardern im Bund? Verwunderlich wäre es nicht, wenn man bedenkt, wie sie sich bei den Kaedwenern einquartiert hatten. Puh, so viele Verschwörungen überall. Ich verliere langsam den Überblick.
    Mit meinen gesammelten Beweisen ging ich zum als ehrlich verschrienen Regenten John Natalis und klagte sowohl Kimbolt als auch Maravel der Verschwörung gegen die temerische Krone an. Natalis hörte mir geduldig zu und erklärte mir dann sein Problem - Sowohl Kimbolt als auch Maravel waren mit ihren eigenen Soldaten angereist und wenn er beide verhaften ließe, wären seine eigenen Leute in der Unterzahl. Wir kamen zu dem Schluss, dass Paktieren mit den Nilfgaardern schwerer wog als akute Gier nach dem Thron. Natalis erpresste Kimbolt mit der Beweislast, ihm in Zukunft bedingungslos zu helfen, und gemeinsam nahmen wir Maravel hoch. Zum Dank bekam ich eine Ehrenmedaille für besondere Dienste am Reich Temerien. Natalis ist eine anständige Haut und mir auf ähnliche Weise sympathisch wie Roche. Wenn die beiden zusammen arbeiten würden, könnten sie durchaus einiges auf die Beine stellen.
    Ich schlenderte zurück zum Marktplatz und sah mir meine frisch erworbene Trophäe genauer an. Nicht übel, jetzt weiß ich auch, warum Roche seine Medaille die ganze Zeit trägt: Sie gibt 15 zusätzliche Lebenspunkte und 5 bis 11 mehr Trefferpunkte beim Zuschlagen! Geiles Ding, auch wenn es vom Nutzen nicht ganz an meine Draug-Trophäe heranreicht.
    Vor dem Lager der Nilfgaarder stand der Botschafter Shilard Fitz-Oesterlen und redete mit seinen Wächtern. Als ich ihn ansprach, gab es die Option, das Gespräch auf Triss zu lenken. Ich verabschiedete mich auf später, denn ich musste gründlich nachdenken. Es war wieder Zeit für eine der großen Entscheidungen im Spiel.
    Auf der einen Seite ist meine Triss die Gefangene der Nilfgaarder, die bestimmt nichts Gutes mit ihr vorhaben. Auf der anderen Seite ist ein kleines unschuldiges Mädchen, deren einziges Pech es ist, den falschen Mann zum Vater gehabt zu haben, der auch noch vor ihren Augen ermordet wurde, die Gefangene des Fieslings Detmold und wer weiß, was er mit ihr machen will. Außerdem verdanke ich es ihrer Aussage, dass ich in Temerien nicht mehr als Königsmörder gesucht werde. Und Roche ist fest entschlossen, sie auch ohne meine Hilfe raus zu holen, und wird sich dabei hundertprozentig auf irgendeine Weise ins Unglück stürzen. Ich kann nicht anders, ich werde meinem Freund helfen, Anais zu befreien. Die Beiden haben durch den Mord an Foltest und alles was darauf folgte schon genug gelitten. Es tut mir Leid, Triss, dass ich dich vorläufig zurückstelle, aber um sinngemäß Casablanca zu zitieren: Die persönlichen Probleme zweier Leute bedeuten einen Dreck in dieser verrückten Welt.
    Ich schluckte noch vorsichtshalber einen Schwalbetrank und traf Roche am Eingang zum Lager der Kaedwener, das sich passender Weise in der Kanalisation befand. Schnell erzählte ich ihm, was sich im temerischen Lager abgespielt hatte, was er grimmig zur Kenntnis nahm. Dann schritten wir zur blutigen Tat. Roches Plan war wie immer relativ simpel: Er lautete einfach 'Reingehen, Detmold abmurksen und Anais befreien'. Na gut, machen wir es mit der berühmten Thorwaler Standardtaktik - Auf sie mit Gebrüll! So macht es eh mehr Spaß.
    Der Eingang zum Lager war von einem Gitter versperrt, hinter dem zwei Wachen standen. Ich behexte den einen mit Axii, damit er keinen Alarm schlug, während Roche sich ganz einfach den anderen durch das Gitter hindurch krallte, ihm den Schlüssel vom Gürtel riss, ihn dabei KO schlug und uns dann aufschloss. Aus irgendwelchen Gründen konnte er es nicht lassen, die Tür dann einfach aufzutreten. Psst, Vernon, wir wollten doch leise sein! Aber Leisetreten war noch nie die Stärke meines blaugestreiften Freundes.
    Wir stürmten eine Rampe hoch in das Lager und wurden von zwei Armbrustschützen unter Feuer genommen. Ich lenkte die Bolzen mit meinem Schwert ab und dann zeigte sich wieder die absolute Genialität des Vernon Roche. Und ich dachte schon, sein Hängebrücken-Stunt in Vergen wäre das Optimum an Coolness gewesen, aber das hier hat es noch mal geschlagen. Roche warf mit Anlauf zielgenau über den halben Hof seinen Zweihänder dem ersten Armbrustschützen in die Brust, kletterte dann ohne den Schwung des Anlaufs zu verlieren an meiner Räuberleiter hoch, griff den zweiten Schützen mit bloßen Händen an und warf ihn von der Mauer und zog dann, während ich den Kerl erledigte, ganz cool sein Schwert aus dem ersten Schützen. Einfach nur Wow. Vernon, es ist eine wahre Freunde, mit dir an meiner Seite zu kämpfen. Wir zwei Inglorious Basterds rocken einfach! Komm, jetzt machen wir sie alle platt!

  • V wie Vernondetta - Teil 2


    Die erste Angriffswelle der Kaedwener ließ nicht lange auf sich warten. Roche blieb oben auf der Mauer und erledigte die Armbrustschützen, die hinterlistig auf mich schossen. Ich schoss den angreifenden Fußsoldaten erst einmal meine sechs Ladungen Igni entgegen und stürzte mich dann in den Nahkampf, während die Gegner, die das meiste Igni abbekommen hatten, wegen des zusätzlichen Einäscherungsschadens schon von allein umfielen. Ja, mit einem voll durchgesteigerten Geralt macht das Kämpfen so richtig Spaß. Und die Gruppen-Finisher sind eh das Beste - Wenn man genug Adrenalin angesammelt hat, drückt man einfach einmal X und Geralt erledigt in einer spektakulären Cutscene einfach so gleich mehrere Gegner auf ein Mal. Die erste Angriffswelle war geschafft und Roche öffnete für mich von oben das Tor zum zweiten Hof, wo er sich gleich wieder über die Armbrustschützen hermachte. Also der ganze Spaß noch mal von vorne. Igni bis nichts mehr geht und dann Nahkampf - meine liebste Taktik seit dem ersten Witcher. Roche hat anscheinend von mir gelernt und das Prinzip des Beute machens endlich begriffen - er klaute sich eine Armbrust und feuerte fleißig von oben auf meine Gegner. Gemeinheit. Es wäre so schön, selbst mal seine Gegner gemütlich aus der Ferne wegballern zu können. Aber dazu müsste ich mich wohl doch mal in die Gefilde des Egoshooters vorwagen. Nun fing auch noch ein Magier an, Ärger zu machen - Detmolds Schüler. Gut, dass ich die Schwalbe noch eingeworfen hatte. Nachdem auch die zweite Welle Angreifer erledigt war, kam Detmolds persönliche Leibgarde - schwer gepanzerte Krieger. Nun ja, dann grille ich sie halt in ihrer Rüstung. Roche waren zwischendurch wohl die Bolzen ausgegangen, denn er kam von der Mauer runter und half mir im Nahkampf. Um so besser - Ich wartete einfach ab, wer ihn angriff und fiel der betreffenden Person dann in den Rücken, was doppelten Schaden verursachte. Schließlich stand nur noch der Magier, der wie alle Magier in diesem Spiel bisher mit Feuer schmiss, einen magischen Schutzschild anwarf und sich immer wieder weg teleportierte. Aber mit Geduld und Quen war schließlich auch er erledigt. Der Weg zu Detmold war frei und wir stiegen die Stufen zu seinem Versteck hinab.
    In einer magisch verriegelten Zelle saß die arme Anais und schaute traurig drein. Leider konnten wir nichts tun außer auf die Tür am anderen Ende des Raumes zuzugehen, hinter der sich Detmold befand...
    Und das ist der Moment, in dem der Soundtrack von Sin City lautstark einsetzte und Quentin Tarantino auf dem imaginären Regiestuhl Platz nahm. Kurz gesagt - es kam nie zu einem wirklichen Kampf mit Detmold. Der Zauberer saß vor dem Spiegel, drückte Pickel aus und lästerte mit seinem Lustknaben über König Radovids Garderobe. Da flog die Tür auf und Roche und ich traten ein. Roche knallte Detmold sofort seine Faust gegen das Kinn, was den Zauberer quer über seinen Schreibtisch schleuderte. Ja, ich weiß aus eigener schmerzhafter Erfahrung, wie der Mann zuschlagen kann. Detmold griff nach einem Dolch und wollte zurück stechen, aber ich griff zu und brach ihm den Arm. Jammernd lag Detmold am Boden und Roche kniete sich neben ihn und zog seinen Dolch. Nun, Vernon. Ich habe dich im Namen unserer Glaubwürdigkeit als Jäger des Königsmörders von Henselt abgehalten, aber hier wünsche ich die viel Vergnügen. Mach was du willst, der Kerl hat es verdient.
    Und Vernon Roche bewies wieder einmal, dass er seine Versprechen hielt. Er tat mit Detmold das, was Hartigan in Sin City mit seinem Erzfeind tat. Mit anderen Worten, er schnitt Detmold erst gewisse Teile seiner Männlichkeit ab und ihm dann die Kehle durch. Das Blut spritzte über die imaginäre Kamera alias den Monitor und blieb dort für einen Moment kleben. Boah. Das war der letzte Beweis für den lang gehegten Gedanken dass, wenn Quentin Tarantino jemals einen Fantasy-Film drehen sollte, das Ergebnis wohl The Witcher sein wird.
    Ich konnte es natürlich nicht lassen, Detmolds Leiche zu plündern und sackte auch gleich seinen Tresorschlüssel ein.
    Im Tresor fand ich ein Vermögen von 300 Orens, Detmolds Stab und ein weiteres richtig tolles Stahlschwert. Von den Werten her war es etwas schwächer als mein jetztiges, aber es bot eine zwanzig Prozent-Chance auf den Effekt Einfrieren. Das klingt interessant, ich stecke es mal in meine Schwertscheide um zu gucken, wie das funktioniert.
    Mit Detmolds Tod war auch die magische Barriere, die Anais gefangen hielt, zusammen gebrochen und wir konnten die Kleine endlich befreien. Als Roche sich ihr vorstellte, bekam seine sonst so grimmige Stimme auf ein Mal einen ganz sanften Tonfall. Vertrauensvoll nahm sie seine Hand. Ich konnte es natürlich nicht lassen und stellte die Frage, ob es denn so eine gute Idee wäre, sie wirklich Radovid zu geben und Temerien somit zur redanischen Provinz werden zu lassen. Roche hielt dagegen, dass er sein Wort hält, aber ich war der Meinung, dass Natalis auch ein anständiger Kerl ist und als Regent mit Anais in der Hand die ganzen ehrgeizigen Adeligen bestimmt im Schach halten könnte. Das Schwein Maravel ist endgültig aus dem Verkehr gezogen. Und, außerdem, Roche, denk daran, was du gerade ohne mit der Wimper zu zucken mit Detmold gemacht hast. Wenn du verbreitest, dass das jedem, der Anais auch nur Böses denkt, auch passiert, hast du schon gewonnen. Außerdem kannst du bestimmt dafür sorgen, dass Kimbolt in absehbarer Zeit ein unauffälliger Jagdunfall zustößt.
    Ich muss wirklich überzeugend gewesen sein, denn ich habe es tatsächlich geschafft, Roche seine Ehrenwort-Prinzipien auszuquatschen. Anais wird die zukünftige Königin Temeriens ohne Fremdeinmischung. Und wie schon erwähnt, wenn zwei ehrliche knallharte Männer wie Natalis und Roche sich zusammen raufen, kann eigentlich nur Sinnvolles dabei rauskommen.
    Als wir Detmolds Versteck verließen, erwartete uns ein Kontingent des Ordens der Flammenrose, die uns zu Radovid eskortieren sollten und nicht erfreut waren, dass sich unsere Pläne geändert hatten. Roche schrie Anais zu, sich zu verstecken, und die Inglorious Basterds Temeriens stürzten sich wieder einmal in den Kampf. Obwohl Geralt als neutraler Hexer eigentlich keine wirkliche Nationalität hat und sich die Hexerfestung Kaer Morhen auf dem Hoheitsgebiet Kaedwens befindet, habe ich doch irgendwie immer eine Schwachstelle für Temerien. In Temerien bestritt Buch-Geralt sein erstes Abenteuer mit der Striege, in Temerien befindet sich der Tempel der Melitele mit Nenneke als Vorsteherin, die sich immer sowohl um Geralt als auch später um Ciri gekümmert hat, und in Temerien haben Geralt und ich auch die Handlung des ersten Witcher-Spiels bestritten. Und was Letzteres betraf, erlebte ich gerade einen akuten nostalgischen Rückfall - es geht also wieder gegen den Orden der Flamenrose, genau wie damals in Vyzima. Mit Igni und Schwert machten Roche und ich mit den Ordensrittern kurzen Prozess und verabredeten uns vor dem Eingang zum Amphitheater, wo das Gipfeltreffen gerade beginnen sollte.

  • Episode 20: Der schlechteste Drachenreiter aller Zeiten und das epische Finale


    Da ich Roche geholfen hatte, Anais zu retten, blieb die Triss-Frage immer noch ungeklärt. Ich schaute noch einmal beim Lager der Nilfgaarder vorbei, doch Shilard war verschwunden und die beiden Wachen ließen sich weder ansprechen noch sonstwie dazu bewegen, mich rein zu lassen. Mist. Triss, ich weiß, dass du da drin bist! Wie komme ich nun an dich ran?
    Da mir nichts anderes übrig blieb und das Questlog auch nichts Weiteres mehr her gab, ging ich zum Eingang des Amphitheaters.
    Anais schien sich schon etwas von ihrer Gefangenschaft erholt zu haben. Sie hüpfte durch die Gegend wie es siebenjährige Kinder nun mal machen, stets unter dem strengen Blick Vernon Roches, der mit verschränkten Armen in der Nähe stand und durch seine Haltung schon unmissverständlich klar machte, dass jeder, der das Mädchen auch nur zu lange schief anguckte, seine etwas verkleinerte Version eines Renaissance-Bidenhänders zwischen die Rippen geschoben bekommen würde. Ui, Vernon, du wirst auf deine alten Tage wirklich noch zur Glucke! Na ja, gehen wir mal zum Gipfeltreffen. Ich habe eh das Gefühl, dass dort das krönende Finale dieses Spiels stattfinden wird.
    Beim Gipfeltreffen stellte sich heraus, dass John Natalis auch als vorläufiger Regent leider nicht genug Macht besaß um den Adel Temeriens hinter sich zu vereinen. Radovid und Henselt fingen auch gleich wie die Geier an, im Geiste Temerien schon unter sich aufzuteilen, natürlich offiziell nur um ein Bollwerk gegen Nilfgaard zu erschaffen. Tja, dann traten Roche und ich auf den Plan und brachten Anais zu dem völlig überraschten Natalis, der auf einmal mächtig Oberwasser gewann. So einfach zerpflückt ihr mir das einzige, was meinem Freund Roche noch etwas bedeutet nicht, ihr Aaseier! Zumal du, Henselt, dein Leben eigentlich eh nur mir verdankst, du widerlicher Mistkerl! Dass du Ves vergewaltigt hast, werde ich dir eh nie verzeihen.
    Nachdem das Gehacke um die Bruchstücke Temeriens erfolgreich abgewürgt war, traten die Magier auf den Plan. Unter ihnen befand sich Sile de Tansarville, die Verräterin! Leider konnte ich nichts unternehmen, weil das ganze Gespräch in einer Cutscene stattfand. Aber Radovid ließ sich auch nicht so leicht einwickeln und war vor allem von dem Statut, dass die Magier selbst bestimmen wollten, wen sie als Berater an welchen Hof schicken, nicht besonders angetan. Das kann ich ihm nicht verdenken, wenn ich mich daran erinnerte, dass in den Büchern Redanien faktisch von der Magierin Philippa Eilhart regiert wurde als Radovid nach der Ermordung seines Vaters noch ein unmündiges Kind war.
    Und da trat auch schon der Nilfgaarder Fitz-Oesterlen auf den Plan, der niemand anderen als den gefangenen Letho vorführen ließ. Letho! Ich wusste doch, dass der Gipfel auf das Finale hinausläuft. Letho beschuldigte Sile und die Loge der Zauberinnen, ihn als Königsmörder angeheuert zu haben. Kalter Kaffee, Letho. Das wusste ich schon längst durch deine Kollegen. Für Radovid waren es aber auf jeden Fall Neuigkeiten und er befahl dem Orden der Flammenrose, Sile und alle anwesenden Magier festzunehmen und dann herauszufinden, wer wirklich schuldig war.
    Die Ritter der Flammenrose rückten vor und umzingelten Sile und ihre Kollegen. Die männlichen Magier ergaben sich sofort, doch Sile verharrte in ungewisser Pose. Auf einmal ertönte das Geräusch kräftig schlagender Schwingen, das ich aus dem Prolog nur zu gut kannte. Der verdammte Drache, der Foltest, Roche und mich schon mal fast flambiert hatte, erschien und briet die Flammenrosenritter einmal gründlich durch. Die Zuschauer flohen, Radovid ging hinter einem aufgehobenen Schild in Deckung und ich hechtete hinter eine Säule. Nachdem er das halbe Amphitheater in Flammen gesetzt hatte, griff der Drache behutsam nach Sile und trug sie zu einem nahe gelegenen Turm.
    Dann war die lange lange Filmsequenz endlich zu Ende und ich war wieder Herrin über Geralt. Hinter einer Flammenwand hörte ich Roche schreien, dass Sile nicht entkommen dürfte. Ist ja gut, Vernon, das ist auch meine Meinung! Leider konnte ich auch durch Quen geschützt nicht zu ihm durchdringen. Halt durch, Roche, und bring dich in Sicherheit, sobald es sich ausgekokelt hat! Ich schnappe mir das verräterische Weibsstück nun endgültig!
    Ich rannte in Richtung des Turmes, auf dem der Drache Sile abgesetzt hatte, und schluckte zur Vorbereitung noch schnell eine meiner letzten Schwalben. Dann zog ich mein Silberschwert und stürmte tapfer voran.
    Und da begann mal wieder der Leidensweg der chronischen Spieler-Verpeiltheit. Irgendwie schien der Drache Sile zu beschützen und riss auf meinem Weg den Turm hoch immer mal wieder die Treppe ein oder blies Feuer durch plötzlich geschlagene Löcher in der Wand. Den Feuerstrahlen wich ich immer noch gut aus, aber spätestens beim dritten Teppeneinsturz ereilte mich immer wieder der Tod durch einen tiefen Fall. Meine Güte, bin ich wirklich zu blöd für die ganzen Quicktime-Events? Bis mich irgendwann die Erkenntnis traf. Verdammt, das waren alles gar keine Quicktime-Events sondern nur die Anzeige, dass ich die Fackeln an den Wänden löschen konnte! Argh, so verpeilt kann wirklich nur ich sein! Nachdem ich das Problem durchschaut hatte, rannte ich einfach immer nur die Treppe hoch, warf Quen an, duckte mich vor den Flammenstrahlen weg und rannte einfach weiter. Dann schaffte ich es auch, dass die Treppe immer erst hinter mir zusammenkrachte.
    Schließlich erreichte ich das Turmzimmer, in dem Sile zwischen drei Apparaten stand, die ich bereits in Flotsam in ihrem Zimmer gesehen hatte. Ich stellte sie zur Rede und nach einigen Drohungen, dass Philippa Eilhart den Drachen kontrollierte und ich eh den Turm nur als Toast verlassen würde, bekam ich aus ihr heraus, dass auch sie nur von Letho manipuliert wurde. Sie und die Loge hatte ihn angeheuert um Demavend von Aedirn loszuwerden und sich von seiner scheinbaren Dummheit einlullen lassen. Letho hatte die ganze Zeit für die Nilfgaarder gearbeitet und in ihrem Namen Chaos im Norden verbreitet und sie nun beim Gipfel komplett in die Pfanne gehauen. Um Triss täte es ihr Leid, aber Triss sei schon eine ganze Weile nicht mehr zu den Treffen der Loge eingeladen worden. Aber ich würde eh von allem nicht mehr berichten können, weil der Drache ganz Loc Muinne in Schutt und Asche legen würde.
    Triumphierend wollte Sile sich mit Hilfe ihres Apparats teleportieren, aber etwas stimmte nicht. Sile schrie um Hilfe, ich sollte den Diamanten, der offensichtlich manipuliert war, herausnehmen und sie retten, sie würde mir alles geben was sie wollte. Ich ließ sie schreien und sterben. Dein eigenes Pech, Sile de Tansarville. Du bist auch nicht besser als Letho, weil du ihm überhaupt erst das Sprungbrett gegeben hast. Dank deiner Künste hat er nach dem Mord an Demavend Iorveth kontaktieren können, was wiederum zu dem Mord an Foltest mit all seinen Konsquenzen für die Leute die ich mag führte. Auf Nimmerwiedersehen, du Miststück. Deinetwegen habe ich an Triss gezweifelt, weil sie auch Mitglied eurer Loge war und ihr auch sie hintergangen habt!
    Noch während Sile von ihrer fehlerhaften Apparatur in Stücke gerissen wurde, war ich vorsorglich schon einmal Quen an. Da draußen flatterte immer noch der Drache herum und mich beschlich das dumpfe Gefühl, dass das Schuppenvieh, beziehungsweise die ihn lenkende Philippa Eilhart noch nicht mit mir fertig war. Das Klischee des Storytellings sagte mir, dass ich immer noch zu viel wusste. Und ich hatte richtig gedacht. Kaum dass Sile dahingerafft war, schlug der Drache die halbe Mauer des Turmzimmers ein und begann, mich mit Feuer zu bespucken und seinen Pranken zu hauen. Waaah! Hilfe! Mami! Papi! Vernon! Im Prolog hatte ich noch erklärt, dass das einzige, was gegen einen Drachen hilft, Wegrennen ist, und nun bleibt mir gar nicht anderes übrig, als gegen das Mist-Schuppenvieh zu kämpfen! Verdammt, ich sehe schon einen zweiten Kayran auf mich zukommen!
    Mit dem Mut der Verzweiflung schmiss ich immer wieder Quen gegen das Feuer und die Prankenhiebe an und prügelte mit dem Silberschwert auf den Drachen ein. Und erstaunlicherweise machte ich tatsächlich gut Schaden. Und die Schwalbe wirkte immer noch. Sollte ich tatsächlich gegen das Viech halbwegs ankommen? Ich verlegte mich auf die gleiche Taktik wie beim Draug. Quen, ein paar Mal draufhauen, wieder weg, Quen und so weiter.
    Nachdem ich dem Drachen die Hälfte seiner Lebensenergie weggehauen hatte, zerlegte er das Turmzimmer und ich landete auf einem Mauervorsprung. Dort wartete ich erst einmal ab, bis sich meine Lebensenergie wieder regeneriert hatte und stürmte dann todesmutig die Turmspitze, wo der Drache mir schon auflauerte. Auch diese Mal habe ich mich auf die Draug-Taktik beschränkt - Quen, ein paar Hiebe, fleißig dem gespienen Feuer ausweichen, Quen, wenn der Drache landet wieder ein paar Mal draufhauen... Und was soll ich sagen. Ich habe den Drachen tatsächlich im ersten Anlauf plattgeknüppelt, während ich innerlich schon wie beim Kayran den kompletten Abend verplant hatte. Jetzt, wo sich das Spiel dem Ende zuneigt, habe ich es wirklich drauf! Yeah!
    Nach dem letzten Hieb begann eine Cutscene und ich musste mal wieder kräftig auf der linken Maustaste herumhämmern. Komm schon, Geralt, schlag den Drachen zum letzten Mal! Moment... Du springst dem Vieh auf den Rücken? Bist du völlig lebensmüde? Der Hexer bohrte sein Schwert in die Nackenmuskulatur des Drachen und klammerte sich fest, während der Drache schwer angeschlagen davon flatterte und versuchte, seinen unerwünschten Passagier wieder los zu werden. Ich bin so gebannt von der Szene, dass ich vergesse, rechtzeitig auf der rechten Maustaste herum zu hauen, und einen dramatischen Absturz aus großer Höhe hinlege. Mist, also noch Mal. Zum Glück hatte das Spiel nach dem letzten Schwerthieb automatisch zwischengespeichert, sodass ich den ganzen Kampf nicht noch mal bestreiten musste. Dieses Mal passte ich auf und Geralt hakte sich mit seinem Trophäenhaken in der Augenhöhle des Drachen ein und zerrte dessen Kopf nach hinten. Keine gute Idee, denn das hatte fatale Wirkungen auf die Flugeigenschaften des Drachen. Wir überschlugen uns mehrmals in der Luft und legten schließlich eine spektakuläre Bruchlandung hin, bei der Geralt in hohem Bogen davon flog und der Drache sich auf einem umgeknickten Baumstamm aufspießte. Okay, die Drachenreiterei überlassen wir in Zukunft doch lieber Eragon oder den Damen und Herren aus Pern, vor allem wenn der Drache deutlich etwas dagegen hat, geritten zu werden.
    Der Drache war schwer verletzt, aber noch am Leben, und ich stand vor der Wahl, ihn zu töten oder nicht. Ich habe den Drachen in Ruhe gelassen. Wie ich Roche schon im Prolog erklärt hatte - Hexer töten keine Drachen.

  • Zu Fuß kehrte ich nach Loc Muinne zurück. Das Tor war verschlossen, also kletterte ich mühsam eine brüchige Stelle der Außenmauer hoch. Als ich fast oben war, streckte sich mir eine helfende Hand entgehen. Sie gehörte Roche, der mich hoch zog und mir auf die Schulter klopfte. Dabei spielte zum ersten Mal so etwas wie ein Lächeln um seine Lippen. Der gute, treue Vernon. Anscheinend hatte er die Hoffnung doch nicht aufgegeben, dass ich den wüsten Ritt auf dem Drachen irgendwie überlebt haben könnte. Er erzählte mir, dass Anais nun sicher unter dem Schutz von John Natalis stand und das Angebot einer Puppe ausgeschlagen hätte. Sie wollte lieber ein Schwert haben. Daraufhin hat Roche ihr seinen Offiziersdolch geschenkt. Hach. Irgendwie rührend. Vernon, das sind wirklich ganz neue Seiten an dir. Der härteste Hund der temerischen Armee, von einem kleinen Mädchen weich gekocht. Roche hatte auch noch andere Informationen für mich - Letho der Königsmörder wartet im verlassenen temerischen Lager auf mich. Er würde gerne mit mir reden. Na dann mal nichts wie hin!
    Unterwegs passierten wir zahlreiche Blutlachen und Leichen. Roche erzählte mir, dass sich nach der Bekanntmachung des Verrats der Loge der Zauberinnen der Zorn des wütenden Mobs gegen alle Zauberer gerichtet und die Stadt in ein grausames Schlachthaus verwandelt hätte. Ups. Und ich weiß immer noch nicht, was aus Triss geworden ist. Und da Roche nun mal Roche ist, hatte er auch schon das Gerücht aufgeschnappt, dass alles eine Verschwörung der Nilfgaarder war um im Norden Chaos zu stiften, damit eine Invasion auf weniger Widerstand stößt.
    In der ehemaligen Spielhölle trafen wir auf eine angesichts des Grauens wahnsinnig gewordene Zauberin, die über der Leiche einer Kollegin kniete. Dann fiel auch schon eine Abteilung des Ordens der Flammenrose über uns her, die Roches Kopf wollten, weil er Anais doch den Temeriern überlassen hatte. Liebe Flammenrosenfanatiker, ihr lernt auch nach zwei Spielen nicht dazu. Man legt sich nicht mit einem Hexer und Foltests Hund an, wenn man nicht gerade lebensmüde ist! Grüßt euren ehemaligen Chef de Aldersberg im Jenseits von mir!
    Schließlich standen wir vor dem Tor des ehemaligen temerischen Lagers und traten ein. Vor dem Rondell in der Mitte des Platzes saß Letho und bei ihm kauerte Triss. Triss! Du lebst! Da bin ich aber froh. Sie kam auf uns zugelaufen und unser Dreiergespann war nun endlich wieder komplett. Wie es aussah, war auch Letho den Nilfgaardern entkommen und hatte Triss mitgenommen. Nett von ihm, denn schließlich ist er letztendlich Schuld, dass sie überhaupt erst in diese Lage geraten ist. Roche wollte die Sache zu Ende bringen, aber ich schickte Triss und ihn nach draußen. Das ist eine Sache rein zwischen Letho und mir. Und Roche ist zwar ein sehr guter Kämpfer, aber doch nur ein normaler Mensch und einen Kampf gegen einen Hexer würde er vermutlich nicht überleben. Und im Gegensatz zu den Büchern möchte ich, dass meine Freunde dieses Mal nicht sterben. Als sie ging, bat Triss mich, mich nicht töten zu lassen.
    Schließlich standen wir uns gegenüber, Letho und ich. Er spielte mit dem Diamanten, den er in Siles Teleport-Vorrichtung ausgetauscht hatte und bot mir einen Schluck Wodka an, den ich annahm. Mit feuchter Kehle redet es sich leichter. Da überfiel mich auch die letzte Vision. Damals hatten Letho, Serrit, Auckes und ich die Wilde Jagd schließlich aufgespürt und sich ihr zum Kampf gestellt. Es kam zu einem Patt und ich willigte einem Tausch ein - Die Seele meiner Geliebten Yennefer von Vengerberg gegen meine. Die Wilde Jagd nahm mich mit und anscheinend entkam ich ihnen irgendwie in der Nähe von Kaer Morhen, wo mich meine Hexerkollegen schließlich ohne Gedächtnis fanden. Das erklärt, warum die Wilde Jagd im ersten Spiel schon immer hinter mir her war. Ghost Riders in the Sky.
    Von Letho erfuhr ich, dass Serrit, Auckes und er die befreite Yennefer, die ebenfalls ihr Gedächtnis verloren hatte, mitnahmen und mit ihr durch die Gegend zogen, bis der Geheimdienst von Nilfgaard sie gefangen nahm und ihnen ein Angebot machte. In Nilfgaard leben Hexer anscheinend absolut aus Ausgestoßene und ihnen wurde angeboten, dass sie wieder Menschen gleichgestellt werden und sogar ihre alte Hexerschule der Schlange wiederbekommen würden, wenn sie im Norden Verwirrung stifteten. Die Schlangenhexer willigten ein und hörten von einem Angebot Sile de Tansarvilles, die gern den schwachen König Demavend von Aedirn loswerden wollte. Sie benutzten erst Sile, dann Iorveth für ihre Pläne - Bis ich auf den Plan trat und ihnen ihr Spiel gehörig versalzen hatte. Aber das wäre eh egal, meinte Letho, denn in diesem Moment würde Nilfgaard bereits den Grenzfluss überschreiten und in den Norden einfallen.
    Nun stand ich vor der Wahl. Töte ich Letho oder lasse ich ihn laufen? Er ist ein Hexer, genau wie ich, einer der letzten, die es noch auf der Welt gibt. Und er hat sich im letzten Moment doch noch besonnen und Triss aus den Fängen seiner Nilfgaarder Spießgesellen befreit. Aber deine gute Tat kam zu spät, Letho. Du hast alles verraten was es bedeutet, ein Hexer zu sein. Ein Hexer ist alles aber kein Meuchelmörder. Ein Hexer nimmt keine Verträge für die Tötung von Menschen an. Aufgrund deiner Taten mussten so viele Leute leiden, ich wurde beinahe zum Tode verurteilt und meine Freunde haben fast alles verloren was ihnen etwas bedeutet. Nein, Letho. Ich kann mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dass du jetzt einfach davon gehst und in Nilfgaard das Leben genießt nach alldem was du angerichtet hast. Bringen wir es zu Ende, Mann gegen Mann, in einem Duell. Der weiße Wolf Geralt von Riva gegen den Königsmörder Letho von Guleta.
    Also kämpfte ich noch einmal gegen Letho. Dieses Mal größtenteils mit dem Schwert unter fleißigem Einsatz des Quen-Zeichens. Das Rondell in der Mitte des Platzes bot eine wunderbare Deckung während ich wartete, dass Lethos Quen sich wieder verflüchtigte und er aufhörte, mit Feuer auf mich zu schmeißen. Schließlich tauschten wir noch ein paar letzte spektakuläre Hiebe aus und mit einem kräftigen Hieb über die Brust bereitete ich Letho ein Ende. Der gewaltige Königsmörder fiel wie ein gefällter Baum und regte sich nicht mehr.
    Triss und Roche traten an meine Seite und gemeinsam sahen wir auf den toten Körper des Mannes hinab, den zu jagen wir Drei einst vom Schloss La Valette ausgezogen waren. Es war vorbei. Wir hatten unser Ziel erreicht. Aber der Preis, den jeder von uns dafür gezahlt hatte, war verdammt hoch gewesen. Wir verließen den Ort des Geschehens und ich öffnete das Stadttor von Loc Muinne für uns. Und so schritten Triss Merigold, Vernon Roche und ich über die Brücke in Richtung Sonnenuntergang. Um es mit Casablanca zu sagen: Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
    Zum Abschluss folgte eine Reihe von illustrierten Szenen, kommentiert von meinem Bardenfreund Rittersporn, aus dessen Feder ja auch die ganze Erzählung alias das Questlog stammt:
    Flotsam hat einen neuen Kommandanten bekommen, einen freundlichen temerischen Baron, dessen große Leidenschaft das Fischen ist. Statt Menschen hängen vom Galgen nun zum Verkauf bestimmte Fische.
    Henselt hat sich Ober-Aedirn unter den Nagel gerissen und Skalen Burdon steht vor den Toren Vergens am Galgen mit einer Schlinge um den Hals.
    Die temerischen Adeligen und Kommandanten, in der vordersten Reihe John Natalis und Vernon Roche, leisten Anais La Valette den Lehenseid.
    Die Hexenjagd auf Zauberkundige nimmt im ganzen Norden an Fahrt auf. Überall werden fleißig Scheiterhaufen errichtet und Magier verbrannt.
    Mein Freund Zoltan Chivay ist der Niederlage von Vergen entkommen und nimmt seine Brautwerbung wieder auf.
    Rittersporn der alte Schwerenöter sitzt gemütlich in einem Zimmer in Oxenfurt, auf dem Bett neben sich zwei unbekleidete Damen, und lässt es sich gut gehen, während er die letzten Worte meiner Geschichte schreibt.
    Doch schon bald sollte der Angriff Nilfgaards den ganzen Norden erschüttern. Aber das, wie Rittersporn so schön sagte, wird eine neue Geschichte aus dem Leben des Hexers Geralt von Riva werden. Mit anderen Worten - Freuen wir uns auf The Witcher 3 im Jahr 2014! Wild Hunt. Dann werde ich mich vermutlich den Ghost Riders in the Sky stellen müssen. Johnny Cash, ich halte deine Musik schon mal bereit.


    ENDE

  • wow, was für ein fulminantes Finale :anfeuer
    Hat wirklich Spaß gemacht, dir zuzuhören :)


    Bei meinen Durchläufen hab ich mal das Kind gerettet, mal Triss, mal hab ich Sheala sterben lassen, mal mich ihrer erbarmt. Doch anscheinend hab ich Anais nie Natalis gegeben, denn dein Ende kannte ich noch nicht. Naja, kein Wunder, soll ja 16 davon geben ^^ Im Gegensatz zu dir konnte ich jedoch Letho nie sterben lassen, hab ihn stets seiner Wege ziehen lassen, obwohl er sich hat korrumpieren lassen und seine Zunft durch den Königsmord verraten hat. Doch wer bin ich, darüber zu urteilen? Berrengar habe ich damals genauso laufen lassen, obwohl ich wusste, da er sich von den Salamandra hat benutzen lassen. Schließlich töten Hexer nur dann Wesen einer aussterbenden Spezies, wenn es sich partout nicht vermeiden lässt. Und Geralt hatte hier eine Wahl ...
    Berengar starb später an meiner Seite beim Kampf gegen Azar Javed, ich war nie in der Lage, ihn dort zu retten. Wer weiß, ob Letho ...? Na, lassen wir uns überraschen. Der Savegame-Import scheint ja sicher zu sein für TW3, also heißt es jetzt für uns: entweder einen neuen Durchgang mit neuen Entscheidungen zu starten oder das letzte gamesave gut aufzuheben :-]

  • Berengar habe ich auch laufen lassen - aber bei Letho hatte ich so ein Gefühl, dass ich doch Rache wollte. Außerdem wollte ich wissen, wie es sich als starker Hexer so gegen ihn kämpft, nachdem ich im ersten Akt solche Mühe gegen ihn hatte.
    Ich habe auch noch ein paar andere Enden durchprobiert - Vernons rotes Outfit, wenn man Anais den Redaniern gibt, ist auch schick. Und wenn ich Triss rette, gibt es für die Magier ein gutes Ende, allerdings geht die Geschichte dann für Vernon und Anais nicht gerade gut aus. Die Stelle wo er sie an die Hand nimmt und die Beiden in eine ungewisse Zukunft auf der Flucht verschwinden war irgendwie... *schnüff*
    Deshalb denke ich schon, dass ich gleich beim ersten Mal das für mich als Spieler befriedigendste Ende erwischt habe.


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass es ein hammergeniales Spiel war mit vielen toll ausgearbeiteten sympathischen und auch weniger sympathischern Figuren. Ich bin ja auch bei Büchern ziemlich protagonistenfixiert, und da war der Witcher ein wahres Fest. Und wer meine absolute Lieblingsfigur geworden ist, ist vermutlich klar ;-)
    Ich habe mich nun zurück zu Vernon in die Zelle begeben und versuche mit einer Menge gutem Willen, mich mal bei den missgünstigen Elfen einzuschleimen. Aryan La Valette habe ich dieses Mal im Zweikampf getötet - noch Mal fackelt der mir das Schloss nicht ab... Einen neuen Zockbericht gibt es aber erst, wenn sich wirklich signifikant etwas geändert hat - das heißt, wenn ich Iorveth entgegen aller Vernunft doch sein Schwert gegeben habe.

  • So, der Wahnsinn geht weiter - die Kunst, sich mit Iorveth zu verbünden.


    Episode 21: Vom Kerker über Flotsam bis Iorveth


    Neue Runde, Neues Glück. Dieses Mal bin ich fest entschlossen, mich bei Iorveth und den Scoia'tael einzuschleimen. Deshalb habe ich auch ein Savegame des Scoia'tael-Pfads aus dem ersten Witcher geladen. Vielleicht hilft es ja. Super ist jedenfalls schon mal Rabes Rüstung. Eine weitere Veränderung bezüglich der Version ohne Savegame ist, dass Foltests Tochter Striegen-Adda nun offiziell Radovids Frau ist und Foltest ihr Temerien nur nicht geben möchte, weil er der Meinung ist, dass Redanien reicht. Ansonsten lief alles wie beim ersten Mal, nur dass ich kein einziges Mal im Kampf gestorben bin. Anscheinend bin ich tatsächlich lernfähig. Aryan La Valette musste allerdings nun im Zweikampf dran glauben - Noch mal fackelt der mir das Schloss nicht ab. Außerdem habe ich herausgefunden, warum Roche anscheinend keine Angst hat, mit einem ungefesselten potentiellen Schwerverbrecher in einem Raum zu sitzen. Als ich mich bei der Gesprächsauswahl verklickt hatte und ihm eine reingehauen habe, wurde ich innerhalb weniger Sekunden von Ves mit einer Armbrust erschossen. Hm. Dieses Spiel lässt einem wirklich mal nicht alles durchgehen. Und was mich gerade ärgert - Irgendwie habe ich es dieses Mal nicht geschafft, meine zusätzlichen 50 Gewichtseinheiten Tragekraft zu bekommen obwohl ich eigentlich nichts groß anders gemacht habe als vorher. Was hieß, dass ich längst nicht so viel Zeug klauen konnte. Mist.
    Zur Abwechslung bin ich dieses Mal perfekt aus dem Gefängnis geschlichen und habe unterwegs noch einen Geheimgang gefunden, den ich letztes Mal übersehen hatte, und konnte somit die Baronin La Valette aus dem Folterkeller befreien. Leider war die tolle Spitzhacke dieses Mal nicht da, dafür habe ich eine Partisane gefunden, die auch nicht schlecht ist. Die Baronin bekam ein Schutzangebot vom Nilfgaarder Fitz-Oesterlen, das sie nicht ablehnen konnte. Sie hat mich auch nicht für die Ewigkeit dafür verdammt, dass ich ihren Sohn auf dem Gewissen habe - immerhin war es ein ehrenhafter Zweikampf. Und Fitz-Oesterlen war sogar so freundlich, für mich die Wachen abzulenken, sodass ich von dort an unbehelligt aus dem Kerker spazieren konnte. Roche hat mich für meine Schleicherei übrigens gelobt und meinte nur, seine Truppe hätte schon gewettet, dass ich da drin ein Riesenmassaker anrichten würde. Tja, wenn ich will, kann ich auch arbeiten, ohne dauernd jemanden umzubringen.
    Die Ankunft in Flotsam verlief wie gehabt, Iorveth und seine Elfen waren genau so missgünstig wie beim letzten Mal. Also habe ich wohl doch keinen Schleimbonus dafür, dass ich Iorveths Kollegen Yaevinn im ersten Spiel geholfen habe. Immerhin musste ich mich nicht mehr so sehr aufs Kämpfen konzentrieren, sodass ich das große Zickenduell zwischen Triss und Roche in voller Pracht genießen konnte. Übrigens, er hält sie sittsam an den Beinen fest - Dafür hat sie die Hand an seinem Hintern... Triss, schäm dich! Aber na ja, wenn ich daran denke, dass ich letztes Mal mit Ves geschlafen habe, hast du alles Recht zu genießen, mal zur Abwechslung von einem anderen leckeren Kerl davongetragen zu werden. Offene Beziehung, oder so.
    Dann verlief wieder alles wie beim letzten Mal, bis Vernon und ich Loredo besuchten. Beim Durchschleichen des Hinterhofs fiel mir im Gegensatz zum letzten Mal auf, dass ich in einige Fenster hineinlinsen konnte und so entdeckte ich die Drogenküche von Loredos Mutter. Dieses Mal erklärte ich Loredo bei der Audienz, dass die Jagd auf Iorveth seine Cervisia wäre und er mich mal kann. Nun ist er sauer auf mich, aber irgendwo muss man ja mit dem Einschleimen bei den missgünstigen Elfen anfangen.
    Aber die Elfen machen es mir wirklich absolut nicht leicht, irgendwelche Sympathie für sie zu empfinden. Als ich Malena nicht an die Wachen verpfiff, sondern ihnen vorlog, dass ihre Kameraden von Monstern gefressen wurden, lud sie mich zu einem Treffen im Wald ein. Doch anstatt des erwarteten Schäferstündchens erklärte sie, dass ich zu viel wüsste und deshalb nicht am Leben bleiben dürfte. Dieses missgünstige Miststück! Gemütlich schlenderte sie davon und ließ mich mit einer ganzen Horde ebenso missgünstiger Elfenkrieger zurück, die mir ans Leder wollten. Der Kampf war extrem schwierig und ich habe ihn nur mit Hilfe einiger schnell in einem Versteck gebastelter Handgranaten geschafft. Warts nur ab, wenn ich dich in die Finger kriege, Malena... Ach verdammt, und für solche hinterhältigen Geschöpfe soll ich Vernon wirklich hängen lassen?
    Mehrere Spielsessions später fand ich Malena schließlich gut versteckt in den Ruinen des Irrenhauses. Ich biss die Zähne zusammen und ließ sie gegen alle meine Überzeugungen laufen. Wenn Iorveth mich jetzt nicht mag, weiß ich auch nicht mehr weiter.
    Dann kam ich wieder zum Kayran, legte den Schreibblock zum Zählen der Anläufe bereit und stellte mich schon auf langes Gekämpfe ein. Ich kann mir so richtig vorstellen, dass meine lieben NSC-Freunde in der Taverne schon Wetten abgeschlossen hatten, wie viele Versuche ich wohl brauche.
    Rittersporn: Nun ja, ich kenne Geralt. Manchmal ist er ein ziemlicher Trottel. Er braucht mindestens fünfzehn Anläufe.
    Roche: Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Geralt im letzen Durchgang den verdammten Drachen im ersten Anlauf erledigt hat. Ich sage fünf.
    Triss: Hm. Sile ist zwar bei ihm, aber ich traue diesem Miststück nicht. Bestimmt lässt sie ihn die eigentliche Arbeit allein machen. Deshalb glaube ich, dass er zehn Versuche braucht.
    Zoltan: Ach, Geralt ist schon ein echter Kerl. In drei Versuchen müsste er es schaffen!
    Ich habe genau einen einzigen Anlauf gebraucht. Hach, ich bin gut!
    Anschließend hatte ich vor, mit Triss durchzubrennen und alles hinter mir zu lassen, aber als ich das Roche erzählte, machte der mich mit ziemlich obszöner Wortwahl zur Sau. Tut mir Leid, Vernon, aber ich versuche wirklich alles, was mir das Anbandeln mit Iorveth leichter macht, auch wenn es heißt, dass ich dich ärgern muss wo ich nur kann.
    Dann kam ich auch wieder zur Letho-Szene, in der ich dieses Mal entgegen aller Vernunft Iorveth sein Schwert gab. Roche und er stürzten gleich waffenschwingend aufeinander los und ich landete wieder mit Letho im Bad. Menno, ich hasse diesen Kampf. Hatte ich den Kayran noch im ersten Anlauf geschrubbt, brauchte ich nun fünf Versuche, bis ich mit ihm fertig war. Zwar weniger als im ersten Durchgang, aber trotzdem irgendwie unbefriedigend. Nach dem Kampf sammelte Iorveth mich ein und erklärte mir, dass Roche entkommen war, aber die missgünstigen Elfen einige der Angreifer erschlagen hätten. Und mit mir mitkommen um Triss zu retten wollte er auch nicht. Na meinetwegen, flöh dich aus, Iorveth. Dann laufe ich halt alleine nach Flotsam. Oben bei den Ruinen lagen diverse tote Menschen in blauen Uniformen herum. Verdammt. Nicht gut...
    In Flotsam erwartete mich ein wütender Mob, der fleißig dabei war, sämtliche nichtmenschlichen Einwohner zu erschlagen. Ich prügelte den Wutbürgern eine Runde Verstand in die Hirne und fand Rittersporn schließlich in der Taverne, wo er versuchte, mit Worten ein Elfenpaar vor mehreren Angreifern zu schützen. Wie es aussah, hatte Vernon vor seinem Angriff auf die Scoia'tael einige von Loredos Schlägern als Verstärkung hinzugezogen, die von den durch Iorveths Mithilfe anscheinend mächtig motivierten missgünstigen Elfen ziemlich dezimiert wurden. Das Schwein Loredo nutzte das als Gelegenheit, durch Offiziere in Zivil einen wütenden Mob anzustacheln, der nun Nichtmenschen schlachtend durch die Straßen zog. Verdammt. Und wer ist schuld an der ganzen Misere? Geralt, beziehungsweise ich, weil ich ja unbedingt Iorveth das verdammte Schwert geben musste. Das war definitiv eine ganz blöde Idee.
    Aber na gut, versuchen wir mal wieder vergeblich, Triss zu retten. Im Nachbarzimmer war nun Derae vom wütenden Mob getötet worden, dafür war Margot noch am Leben. Statt mit Detmold hatte Triss vor ihrer Entführung mit ihrer Kollegin Philippa Eilhart per Megaskop gesprochen, die zur Zeit in Vergen ist um sich in die Politik Aedirns einzumischen. Immerhin griffen mich, da ich nett zu Iorveth war, auf der Suche nach Cedric nun keine missgünstigen Elfen an.
    Dann kam die endgültige Entscheidung. Roche war wegen der Sache mit Iorveths Schwert zu Recht ziemlich wütend auf mich, aber er war bereit, mir noch Mal eine Chance zu geben, ihm zu helfen. Nachdenklich verließ ich das Hauptquartier der Blauen Streifen. Leb wohl, Vernon Roche. Hoffentlich ist dir ein besseres Schicksal bestimmt als im letzten Durchgang. Ich werde dich, deinen Chaperon und deine Sammlung an denkwürdigen Sprüchen an meiner Seite vermissen. Es tut mir wirklich in der Seele weh, dich zu verraten, aber es muss sein, wenn ich nach Vergen zu Saskia will.
    Also gut, ich erklärte mich bereit, mit Iorveth und seiner Truppe das Gefängnisschiff zu kapern. Seine Leute behandeln mich immer noch wie Luft, die arrogenten Pinsel. Ich vermisse die Blauen Streifen, die mich immer grüßen und fragen, wie es mir geht, jetzt schon. Der Enterplan sah einen Sturmangriff der ganzen Truppe vor, aber uns kam eine bessere Idee, die laut Iorveth 'a piece of lembas' war. Ich führte Iorveth als meinen Gefangenen durch Flotsam, während die Bürger mir zujubelten. Im Gespräch während dieser Aktion merkte ich mal wieder, was Iorveth für ein verbohrter, von Hass zerfressener Fanatiker ist. Als wir auf dem Weg zum Hafen einen Kontrollposten passierten, hätte ich den fragenden Wächtern insgeheim nur gern erlaubt, Iorveth noch mal eine zu verpassen, aber ich wollte ja nett zu dem ganzen missgünstigen Kroppzeug sein. Also blieb Iorveths Gesicht von weiteren Verletzungen verschont und wir spazierten unbehelligt auf die Gefangenenbarke, wo wir die völlig überraschten Wachen niederschlugen und schließlich den Rest der Elfen an Bord nahmen. Gerade als wir ablegen wollten, führte Loredo im obersten Fenster des Zollturms eine gefesselte Elfenfrau vor, schubste sie zurück in den Raum, warf eine Fackel auf das Dach und rannte davon. Iorveth erklärte nur kalt, dass Elfenfrauen zu sterben wüssten. Die Frau, die Loredo vorgeführt hatte, wirkte nicht, als ob sie die Sache so sah. Meine Güte, bei dem Spitzohr ist wirklich nicht nur eine Schraube locker! Ich hechtete von Bord um die Damen zu retten. Zwar hätte ich auch Loredo schnappen können, aber eine Gruppe wehrloser Gefangener einfach lebendig zu verbrennen geht mal gar nicht. Ich erschlug die Wachen unten am Turm, hetzte die Treppen hinauf, befreite die Elfinnen und sprang mit ihnen heroisch aus dem Fenster in den Fluss. Immerhin war Iorveth nun doch dankbar für die Aktion und bemerkte, dass Loredo eh nur eine kleine Wurst wäre, die keinen Schaden mehr anrichten kann. Hm, da bin ich mir irgendwie nicht so sicher...
    Dann kam wieder die komische traumartige Szene die eigentlich nicht wirklich Sinn ergibt, nur dass ich dieses Mal Iorveth war und kaum dass ich mich orientiert hatte, auch schon drei schnelle Hiebe von Roches Zweihänder um die Ohren bekam. Ich habe Vernon den Kampf gewinnen lassen, da ich wissen wollte, was passiert. Nun, er wollte Iorveth den Kopf abhacken, wie es sich für einen Krieger gehört. Iorveth wurde geradezu sentimental und schien froh zu sein, dass es Roche persönlich war, der ihn töten würde, und kein verirrter Armbrustbolzen oder die Grippe. Allerdings kam Vernon nicht dazu, sich Iorveths Kopf zu holen, weil dessen Truppe im Anmarsch war.
    Und so schipperte ich dieses Mal mit einem gekaperten Schiff voller missgünstiger Elfen in Richtung Ober-Aedirn. Rittersporn und Zoltan hatten es auch wieder irgendwie mit an Bord geschafft. Auch wenn mir Iorveth immer noch nicht so wirklich sympathisch ist - Vergen, ich komme!

  • Episode 22: In Vergen hinter den Bergen bei den mehr als sieben Zwergen


    Und wieder schlüpfte ich in die Haut einer hochwohlgeborenen Person - dieses Mal Prinz Stennis von Aedirn, der sich von Saskia der Drachentöterin Rückhalt für seinen Anspruch auf den Thron erhoffte. Gemeinsam marschierten wir durch das Brachland in Richtung Verhandlung, wo die Adeligen Aedirns gerade dabei waren, Ober-Aedirn an Henselt zu verschachern. Ah, fein, dieses Mal erlebte ich die schon bekannte Szene also von der anderen Seite. Saskia und ich erklärten Henselt, dass er sich seine Invasionspläne sonstwo hin stecken könnte und ließen den Anführer der aedirnischen Adeligen abführen. Das fand Henselt gar nicht lustig und schließlich kam es zum Kampf zwischen allen Beteiligten. Als Stennis briet ich Henselt ordentlich mit dem Schwert eins über und gerade als sich so richtig gut dabei war, kam die Cutscene. Stennis und Henselt verwundeten sich gegenseitig und Stennis ging zu Boden. Als der Priester dazwischen ging, schlug ihn Henselt wie schon beim letzten Mal am Stein tot und der Geisternebel begann zu wallen...
    Dann war ich endlich wieder Geralt und marschierte in Gesellschaft meiner Freunde Rittersporn und Zoltan auf Vergen zu. Kurz vor den Toren der Stadt begrüßte uns mit zwergischer Herzlichkeit Yarpen Zigrin, der Rittersporn und Zoltan zur Begrüßung erstmal kräftig drückte und ziemlich irritiert war, dass ich ihn nicht wieder erkannte. Tut mir Leid, Yarpen, ich habe mein Gedächtnis verloren... Schließlich wagte sich auch Iorveth heran und das Klima wurde sogleich frostiger. Anscheinend sind auch die Zwerge nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen. Dann vibrierte auch schon mein Medaillon und der Geisternebel verdunkelte die Sonne. Iorveth und ich machten uns auf den Weg um herauszufinden, was dort los war, während Yarpen rief, jemand sollte die Zauberin holen.
    Im Geisternebel erwarteten uns die üblichen Geisterkrieger und Drauguren. Dieses Mal hatte ich es mit dem Kämpfen schon wesentlich besser drauf, sodass es mir gelang, beide von ihnen zu erlegen. Sile de Tansarville öffnete übrigens beim ersten Anblick der Geisterkrieger ein Portal, durch das sie, Detmold unf Henselt sich einfach aus dem Staub machten. Na super, hätte sie das nicht schon letztes Mal machen können? Das hätte Roche und mir eine Menge anstrengender Schwertklopperei erspart. Nun waren Saskia, Iorveth und ich auf uns allein gestellt, denn Stennis lag immer noch mit Schmerzen am Boden. Nachdem die Drauguren erledigt waren, erschien eine weiße Eule und wob einen Schutzkreis um uns herum, der langsam in Richtung Vergen driftete. Saskia half Stennis auf und gemeinsam folgten wir der Eule. Zwischendurch wurden wir immer wieder von Geistern angegriffen, die im Gegensatz zur Tour mit Detmold auch immer noch einen Drauguren mitbrachten. Schließlich erreichten wir den Ausgang des Nebels, wo wir von einem besorgten Yarpen Zigrin erwartet wurden. Die Eule verwandelte sich in die Zauberin Philippa Eilhart, derzeit Vergens residierende Magierin und aus den Büchern als intrigantes Miststück bekannt. Saskia und sie riefen einen dringenden Kriegsrat im Kastell zusammen, an dem ich auch teilnehmen sollte.
    Skalen Burdon, der Neffe des Bürgermeisters, führte mich zur Taverne und zeigte mir mein Zimmer. In einer Ecke des Schankraums sah ich die üblichen Faustkämpfer. Gut, die erste Möglichkeit zur sportlichen Betätigung ist also schon mal gefunden. In meinem Zimmer fand ich meine Lagertruhe mit all meinem gesammelten Krempel aus Flotsam wieder. Sehr schön. Jetzt muss ich nur noch einige Brocken Silbererz finden, dann kann ich mir endlich das tolle blaue Meteoriten-Silberschwert schmieden lassen, für das ich in ganz Flotsam nicht genug Silber auftreiben konnte. Nun sollte ich eigentlich zum Kriegsrat, aber was solls - ich plünderte das Schwarze Brett vor der Taverne nach Aufträgen und erkundete erstmal gründlich Vergen. Die Stadt ist wirklich beeindruckend und überall laufen bärbeißige Zwerge herum, die sich tolle Dialoge liefern. Vor dem Eingang zur geschlossenen Mine saß tatsächlich ein Zwerg und sang das berühmte Heihi Heiho-Lied. Gold Gold Gold Gold...
    Ich habe es auch gewagt, die berüchtigte Hängebrücke zu betreten, von der Vernon Roche im letzten Durchlauf seinen spektakulären Absturz-Stunt hingelegt hat. Und oh Wunder, ich konnte sie unbeschadet überqueren. Fasziniert lief ich gleich mehrmals auf und ab. Schade, dass man nicht zur Probe auch mal kräftig hopsen kann. In Philippa Eilharts Quartier vibrierte mein Medaillon und auf einem Tisch stand eine kleine Figur, die dem Nilfgaarder Botschafter Shilard Fitz-Oesterlen sehr ähnlich sah. Hm. Was das wohl zu bedeuten hat?
    Nachdem ich jeden Winkel Vergens erkundet, eine Menge Zeug geklaut und mit jeden verfügbaren Zwerg geredet hatte, lief ich zum Kastell und besuchte den Kriegsrat. Henselts Armee war fünf zu eins in der Überzahl, was nicht gut für Vergen und Aedirn aussah - alle waren eigentlich froh, dass der Nebel ihnen noch etwas Zeit gab, sich vorzubereiten. Als Saskia Iorveth und seine Truppe vorstellte, war die Reaktion gemischt und vor allem die Menschen unter den Ratsmitgliedern akzeptierten den Anführer der Scoia'tael nur zähneknirschend, weil kein anderer Ausweg blieb. Nachdem alles geklärt war, stießen die Ratsmitglieder an. Saskia trank aus ihrem Pokal und stürzte zu Boden. ui. das ist überhaupt nicht gut. Philippa eilte zu Saskia und ließ sie eilig in ihr Quartier bringen.
    Iorveth und ich warteten draußen, bis Philippa schließlich zu uns trat. Saskia war vergiftet worden und nur mit einem Gegengift könnte ihr geholfen werden. Dieses Gegengift bräuchte eine starke magische Komponente, einer der zwanzig Ringe der Macht könnte helfen. Iorveth murmelte etwas davon, sie alle ins Dunkle zu treiben und ewig zu binden und Geralt erklärte, dass er keine Lust hätte, am Ende barfuß einen Vulkan hochzulaufen, woraufhin Philippa die Idee mit den Ringen glücklicherweise wieder fallen ließ. Eine der Zutaten für den Trank war eine Rose der Erinnerung. Und die einzige Rose der Erinnerung, von der ich weiß, befindet sich bei Triss. Das heißt wohl, dass ich irgendwie versuchen muss, Triss zu finden bevor die Nilfgaarder es tun, sie schrumpfen und durch den Nebel verschleppen. Aus dem letzten Durchgang weiß ich ja noch, dass Philippas Assistentin eine Agentin aus Nilfgaard ist... Ich sollte mich vor ihr hüten.
    Ansonsten brauchte ich noch eine unterirdische Pflanze, königliches Blut, das starke magische Artefakt, sowie zur Aufhebung der Geisterschlacht das Banner des Grauen Fähnleins und das Schwert. Die anderen beiden Artefakte, die ich auf Roches Seite auch noch mühsam erjagen musste, wollte Philippa mir beschaffen. Nun gut, jage ich mal wieder Questgegenstände. Pass mir derweil gut auf Saskia auf, Iorveth!
    Wie zu beginn jedes neuen Kapitels ging es erstmal an die Informationsbeschaffung. Vor der Taverne redete ich mit Iorveths Adjutanten Ele'yas, der eine Belohnung für denjenigen ausgeschrieben hatte, der einige brutale Mordfälle an jungen Elfen- und Menschenmännern aufklärt, die in letzter Zeit geschehen waren. Gerne, immer doch! Dazu sollte ich mich entweder nachts im verfallenen Dorf vor den Stadttoren umsehen oder die Opfer in der örtlichen Gruft untersuchen.
    In der Taverne stieß ich auf Rittersporn, Zoltan, Cecil und Skalen Burdon, sowie Sheldeon Skaggs, einen weiteren Freund aus Prä-Gedächtnisverlusttagen. Gemeinsam tranken wir erstmal einen auf die alten Zeiten und ich erwähnte, dass ich die unterirdische Pflanze für Saskias Trank bräuchte. Cecil meinte, dass das Kraut in der alten Mine wachsen würde, die wäre aber geschlossen, weil die Zwerge zu tief gegraben und dabei Ungeheuer aufgeweckt haben. Aha. Das klingt irgendwie vertraut. Aber wozu bin ich ein Hexer? Ich kümmere mich um euer Problem, schließlich habe ich Klein-Moria ja schon mal im letzten Durchgang ohne Probleme leer geräumt. Die Zwerge wollten sich den Monstermetzelspaß nicht entgehen lassen und verabredeten sich mit mir beim Mineneingang. Ich quatschte noch eine Runde mit Rittersporn, der mir unbedingt seine frisch gedichtete Nationalhymne für das freie Ober-Aedirn vorsingen wollte, und begab mich auf die Suche nach meinem nächsten Gesprächspartner.
    Philippa Eilhart ließ sich gerade von Cynthia mit einer erotischen Massage beglücken, war aber bereit, mit mir zu reden. Sie erzählte mir von der Schlacht vor drei Jahren, Sabrina Glevissig und dem Fluch, und dass sie eventuell einen Hinweis auf Triss' Aufenthalt hätte. In der Taverne gäbe es einen betrunkenen Kerl, der behauptete, er hätte eine Frau aus dem Himmel fallen sehen. Danke, Philippa. Das hilft mir schon mal weiter.
    Ich lief weiter zu Prinz Stennis um mit ihm zu überreden, etwas von seinem Blut für Saskias Trank zu spenden. Im persönlichen Gespräch entpuppte sich Stennis als Arschloch erster Klasse. Ich entlockte ihm einige Informationen über den Verlauf der Geisterschlacht, aber als ich mit ihm über Politik reden wollte, wurde er richtig eklig, würgte das Gespräch ab und warf mich raus. Ja, du kannst mich auch mal, Stennis. Der Spitzname, mit dem Yarpen dich bedacht hat, ist definitiv passend. Mal sehen, vielleicht habe ich später noch mal Glück bei ihm.
    Nächstes Gespräch: Iorveth. Seine Leute mögen mich übrigens immer noch nicht wirklich. Jedenfalls pöbeln sie mich immer unfreundlich an, wenn ich vorbei laufe. Missgüstiges Elfenpack. Aber was brauche ich euch, wenn es hier so viele coole Zwerge gibt, die mich tatsächlich zu mögen scheinen.
    Iorveth schlief schon, aber ich warf ihn einfach aus dem Bett. Er hatte sein Kopftuch zur Abwechslung mal hochgeklappt, so dass ich seine fiese Narbe und sein fehlendes Auge in voller Pracht bewundern konnte. Da tat er mir irgendwie doch etwas Leid. Der arme Kerl muss mal ziemlich eins aufs Maul bekommen haben. Ich zog Iorveth noch ein paar Informationen über die Königsmörder aus der Nase und fand auch heraus, warum er so versessen darauf ist, Vernon Roche zu töten - Roche hatte eine komplette Abteilung seiner Einheit erfolgreich bis auf den letzten Elfen aufgerieben. Zudem ist Vernon der einzige originale Anführer einer Spezialeinheit, der noch am Leben ist, was laut Iorveth bedeutet, dass er seinen Job verdammt gut macht, und je länger er lebt, immer besser darin wird. Deshalb soll er so schnell wie möglich sterben. Tja, Iorveth. Wir beide mögen zwar zur Zeit zusammen arbeiten, aber ich weiß genau, auf wessen Seite ich mich stellen werde, wenn es zwischen euch beiden zu einem entscheidenden Kampf kommen wird.
    Da es nun eh Nacht war, stattete ich dem abgebrannten Dorf einen Besuch ab, fand dort aber bis auf ein paar Geister, die mich angriffen, und einen toten Zwerg nichts, was mich bei den Mordfällen weiter gebracht hätte. Auf dem Weg in den Nebel standen einige Elfen und Zwerge Wache. Die Elfen pöbelten mich mal wieder an, als ich vorbei lief. Schade, dass es nicht möglich ist, mit Iorveth diesbezüglich mal ein Wörtchen zu reden. Ich lief durch die Schluchten zum Steinbruch, holte mir in der Hütte die Harpyien-Quest des Hühnchen-Cosplayers ab und erschlug auch gleich die ersten Flatterviecher. Dann spähte ich noch den Weg aus, auf dem Roche und ich damals nach Vergen gekommen waren, und sah in der Ferne den Troll vor seinem Kochtopf sitzen. Da ich noch nicht mit ihm reden wollte, kehrte ich wieder um, lief zum Vergener Markt und meditierte dort bis zum Morgen. Anschließend machte ich mich daran, sämtliches verfügbares Silbererz aufzukaufen und das blaue Meteoritenerz aus meiner Truhe zu holen. Auf dem Weg zum Schmied sprach ich noch mit dem Trinker, der die fliegende Frau gesehen haben wollte. Es war tatsächlich Triss. Anscheinend hatte sie sich beim Teleport verletzt und Letho hatte sie einfach liegen gelassen. Dann hatte ein Troll sie gefunden, beschnüffelt und mitgenommen. Oh je. Hoffentlich ist sie nicht im Kochtopf gelandet. Notiz an mich: Doch bald mal mit dem Troll reden.
    Ich ließ mir mein schönes neues Silberschwert schmieden und machte mich auf den Weg zum Mineneingang, wo meine Zwergenfreunde auf mich warteten. Der Abstieg nach Klein-Moria kann beginnen.

  • Episode 23: Von der Nützlichkeit von Barden


    Nachdem Cecil Burdon noch eine kleine Ansprache gehalten hatte, fuhren Zoltan, Yarpen, Sheldon und ich in das Bergwerk ein. Ein schönes Detail war es, dass jeder Zwerg eine Grubenlampe bei sich hatte. Die wissen halt, wie es geht, und rennen nicht wie Vernon und ich planlos im Dunklen rum. Ich könnte zwar eine Katze trinken, aber die haben im Gegensatz zum ersten Witcher ziemlich an Sinnhaftigkeit verloren, weil die Wirkung gerade mal fünf reale Minuten anhält. Und zum dauernd Tränke nachwerfen habe ich auch keine Lust. Also entzündete ich einfach jede Feuerschale die ich finden konnte, dann ging es auch. Außerdem wusste ich so, wo wir schon mal gewesen waren.
    Und so liefen meine Zwergenfreunde und ich durch die Mine, erschlugen fleißig Moderhäute und fanden nach und nach bei den Leichen verschiedener Zwerge die Aufzeichnungen des Minenvorstehers Balin. Anscheinend hatten sie wirklich zu tief gegraben und die dortige Version des Balrogs geweckt, wie alle Zwerge des Multiversums es offensichtlich tun. Interessanterweise war auch hier von Durins Fluch die Rede. Irgendwer hat wohl eindeutig zu viel Tolkien gelesen. Ich beseitigte das Moderhautproblem, indem ich Kartätschen in die Schlupflöcher der Moderhäute warf. Am Ende eines mit Fallen gesichterten Ganges fanden wir schließlich auch Balins Leiche. Der Zwerg hatte sich gegen die Ungeheuer dort verschanzt und war schließlich verdurstet. Auf der untersten Sohle stellte sich der Möchtegern-Balrog alias Gralle uns schließlich zum Kampf. Grallen erscheinen mir allerdings stark überbewertet - nach vier oder fünf starken Hieben mit meinem tollen neuen Silberschwert war das Viech schon hinüber. Guck mal, Gandalf, so geht das!
    In der Lauer der Gralle wuchs auch das Kraut, das Philippa für Saskias Heiltrank brauchte, also schritt ich noch schnell zur Ernte. Mit Hilfe von Balins Schlüssel öffnete ich den Vorratsraum, zu dem er sich nicht mehr getraut hatte, und fand dort unter anderem ein tolles Stahlschwert. Letztendlich entpuppte sich Klein-Moria doch als ein anderer Ort als das Klein-Moria aus dem letzten Durchlauf. Nach dem Verlassen der Mine redete ich noch mit Sheldon, der mir seine Version von Geralts Ableben und einige Details der Schlacht von Brenna erzählte. Dann beschloss ich, zur Taverne zurückzukehren und mal wieder mein Inventar in die bodenlose Truhe zu leeren.
    Auf dem Weg zu meinem Zimmer linste ich noch in die anderen Schlafräume und fand nun auch heraus, wo Zoltan, Rittersporn und die anderen nächtigen. Und in Rittersporns Zimmer habe ich sogar den ersten Badezuber des ganzen Spiels entdeckt! Um mir den Rest der Nacht im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren zu schlagen, erledigte ich wieder mal die ganzen Harpyien im Steinbruch und sammelte fleißig Federn für meinen Klienten dort. Dabei nahm ich auch gleich die Nester in Augenschein, die ich durch Fallen vernichten sollte. Sie sind nicht durch Klettern zu erreichen, sodass ich die Fallen nicht rein legen kann. Hm.
    Am Morgen spazierte ich zu Cecil Burdon und holte mir die Belohnung für die leer geputzte Mine ab. Ich fragte ihn noch über die Schlacht von vor drei Jahren und Philippa aus und erfuhr, dass es in einem verfallenen Magierturm hinter der Stadt eine starke magische Quelle gebe. Super, genau das, was Philippa haben will. Also auf zum Turm!
    Wenn ich schon gerade am Kastell vorbei lief, konnte ich auch gleich noch mal mit Stennis reden. Der Prinz von Aedirn gab mir aber wieder nur zu verstehen, dass ich mich gefälligst verziehen sollte. Hrmpf. Entweder frage ich Philippa, ob sie mir einen Schlaftrunk für ihn geben kann damit er es nicht merkt, dass ich ihn anzapfe, oder ich muss irgendwie durch den Nebel zu Henselts Camp und selbigen zur Ader lassen. Letzteres wäre sicher absolut nicht einfach, zumal die einzige Person, die mir bei den Kaedwenern helfen könnte, wegen meiner Nummer in Flotsam immer noch sauer auf mich ist. Ganz großes Damentennis, Geralt.
    Na gut, vergessen wir Stennis und gehen den magischen Ort suchen, den Cecil Burdon erwähnt hatte. Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich die Mordopfer in der Gruft untersuchen und das Banner des Grauen Fähnleins mitnehmen - Zumindest bei Letzterem weiß ich ja schon, wo ich es finde. Ich verließ Vergen durch den Hinterausgang und lief einer Gruppe missgünstiger Elfen mitsamt Quotenzwerg in die Arme, die sich das auf mich ausgesetzte Kopfgeld verdienen wollten. Die Mistkerle schlugen so schnell auf mich ein, dass sie mich schon halb totgeprügelt hatten bis ich mein Quen überhaupt anwerfen konnte. Aber ich entkam knapp und lockte sie einzeln von der Gruppe weg, bis sie alle hinüber waren. Kurz darauf versuchte eine Gruppe Kaedwener unterstützt von ein paar Harpyien ihr Glück, aber auch mit denen machte ich kurzen Prozess. Cecils Magiequelle entpuppte sich als der weiße Kristall im Harpyiennest des verfallenen Turms auf dem Hügel, den ich beim letzten Mal zwar einsammeln, aber nie sinnvoll verwenden konnte. Na ja, vielleicht kann Philippa ja damit was anfangen. Von oben sah ich außerdem, wie eine ganze Horde von Nekkern über ein paar weitere Kaedwener herfiel. Als ich wieder vom Hügel herunter gelaufen war, waren die Nekker aber leider weg.
    Also machte ich mich auf den Weg zur Gruft, überlistete wie beim letzten Mal den Geist und erhielt das Banner. Anschließend durchsuchte und plünderte ich alle Gräber bis ich schließlich die Leiche des letzten Mordopfers fand. Alle Hinweise deuteten auf einen Succubus hin, bis auf ein kleines Metallstück, das im Arm der Leiche steckte. Da ich schon die Buchbestände und Questgegenständelager sämtlicher Händler aufgekauft hatte, konnte ich das Metallstück entfernen und als Beweis, wofür auch immer, mitnehmen. Als ich die Leiche umdrehte, entdeckte ich ein Buch mit Liebesgedichten von Rittersporn. Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden.
    Mit reichlich Beute aus der Gruft beladen kehrte ich nach Vergen zurück und nachdem ich den Krempel verkauft hatte, nahm ich mir Rittersporn vor. Dieser war heidenfroh, seinen Gedichtband zurück zu bekommen, den ihm vor kurzem jemand geklaut hatte. Ich überredete ihn, sich als Köder für den Succubus zur Verfügung zu stellen. Zuerst war er nicht so überzeugt von der Idee, aber ich appellierte an seine chronische Notgeilheit bis er schließlich zustimmte. Ha! Endlich habe ich rausgefunden, wie Rittersporn endlich auch mal nützlich sein kann. Wären wir in einem Adventure, würde der Befehl vermutlich 'Benutze Barde mit Succubus' lauten.
    Um mir die Zeit bis Mitternacht zu vertreiben besuchte ich den einsamen Troll, der über seinen Kochtopf gebeugt dastand und in seiner Suppe rührte. Ich lehnte eine Kostprobe dankend ab und begann, ihn nach Triss auszufragen. Ja, er hatte Triss gefunden und sie roch so gut, dass er immer an ihr schnüffeln musste. Seine Frau fand das nicht so toll und hat ihn sitzen lassen, und nachdem sie wieder halbwegs beisammen war, hat auch Triss die Flucht ergriffen. Jetzt ist er ganz allein und hat nur noch seine Suppe aus missgünstigem Elf mit Zwiebeln. Armer Kerl. Ich versprach ihm, seine Frau zu finden und mit ihr zu reden, wenn ich dafür Triss' Schal bekomme, den er behalten hatte. Also gut, spiele ich mal eine Runde Ehetherapeut für Trolle.
    Ich machte mich auf eine Tour durch die Schluchten und graste auch gleich die Truhe im Wrack ab, die die ersten Komponenten für die ultimative Rüstung des ganzen Spiels enthielt. Dann folgte ich dem Weg, der sich letztes Mal für Roche und mich als eine einzige lange uninteressante Sackgasse erwiesen hatte, und fand die Trollin im Kampf gegen Adam Pangratt und seine Söldner. Ich schlug ein paar der Söldner und Pangratt gab schließlich auf und ließ die Trolldame in Ruhe. Er erzählte mir von Serrit, Auckes und dem Massaker an der Scoia'tael-Einheit, und dass Sile de Tansarville seine Leute und ihn ausgeschickt hätte um Letho und alle die bei ihm wären zu töten ohne vorher irgendwelche Fragen zu stellen. Ja, Sile, ich weiß ja schon, was du getan hast und was deine Pläne sind, du Miststück. Ich schlug Pangrat vor, sich Cecil Burdon zu ergeben, was er nach reiflicher Überlegung auch tun wollte. Die Trollin ließ sich nach einiger Überredungskunst dazu bewegen, zu ihrem Mann zurück zu kehren, der mir wie versprochen als Belohnung Triss' Schal gab. Hach, Troll und Trollin sind irgendwie knuffig mit ihrer scheibenweltigen Art zu reden, ihrem liebevollen Gezänk und ihrer Elfensuppe. Ich mag sie jedenfalls, auch wenn sie missgünstige Elfen in den Kochtopf wandern lassen. Vernon der alte Spitzohrenhasser würde es vermutlich als die einzige sinnvolle Verwendung für einen Elfen bezeichnen.
    Nun, da der häusliche Frieden bei Familie Troll wieder hergestellt war, lief ich zum abgebrannten Dorf, wo Rittersporn schon auf mich wartete.
    Ich wechselte wieder mal den Körper und wurde zu Rittersporn, während Geralt sich in der Nähe versteckte. ich zog meine Laute und begann, dem Succubus ein romantisches Ständchen zu bringen. Nach einigem Kampf mit der Auswahlmöglichkeit der Reime schien der Succubus zufrieden und öffnete die Falltür zu seinem unterirdischen Versteck.
    Hm. Ich könnte Geralt holen. Aber was solls, wenn ich schon Rittersporn bin, will ich meinem Ruf als gnadenloser Weiberheld auch gerecht werden. Ich kletterte die Leiter hinab...
    ...und wurde wieder zu Geralt, der ziemlich erschrocken war, dass Rittersporn einfach so die Leiter hinunterkrabbelte. Schnell eilte ich hinterher um Schlimmeres zu verhindern und fand einen glücklich-verzückten Rittersporn sowie den Succubus vor. Die behufte Dame erklärte mir, dass sie ihren Liebhabern immer nur etwas Lebensenergie abzweige und an den Morden nicht schuld sei – sie wäre ja schön blöd, ihre Nahrungsquelle zu töten. Das klingt auf jeden Fall schon mal logisch. Allerdings hätte sich einer ihrer Liebhaber in sie verliebt und würde aus Eifersucht die anderen ermorden. Ele'yas, Iroveths Adjutant, sei der Übeltäter.
    Nun gut. Ich erklärte dem Succubus, dass ich nachforschen würde, und stellte den Elfen zur Rede, der natürlich alles abstritt. Also gut. dann trage ich den Fall vor deinen kommandierenden Offizier, in diesem Fall Iorveth. Mal sehen, was der dazu sagt.

  • Treffen der Welten! :wow
    Ich bin gestern zufällig über eine Info gestolpert, die wohl letzte Woche an die Öffentlichkeit ging: Charles Dance (Tywin Lannister aus 'Game of Thrones') wird die Rolle des Kaisers von Nilfgaard in Witcher 3 sprechen!!! Ich bin dermaßen von den Socken, ich weiß gar nicht wo ich hin soll mit mir. :lache
    Als ob es NOCH einen Grund gebraucht hätte, um meine Vorfreude auf das Spiel zu hypen (der neue Trailer ist auch genial!). :freude


    Edit: Hier noch das (englische) offizielle Statement: http://en.thewitcher.com/forum…d-in-witcher-3-wild-hunt/
    (kinky fuckery indeed! :rofl)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Oh verfickt!
    Ich hab den einser noch nicht auf gold fertig gespielt, weil ich computer wechselte, bin im zweier beim schnuppern nur bis in die blöde festung am anfang gekommen (ja, und irgendwie wegen der blöden steuerung nicht lebend durchgekommen)


    und jetzt soll ich den dritten teil spielen, weil Charles Dance die-weisse-flamme-die-über-den-gräbern-der-feinde-tanzt, ist :cry :bonk


    Bestaune grade wieder Rattentods walk-through roman: phänomenal! :-]

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Oh verfickt!
    Ich hab den einser noch nicht auf gold fertig gespielt, weil ich computer wechselte, bin im zweier beim schnuppern nur bis in die blöde festung am anfang gekommen (ja, und irgendwie wegen der blöden steuerung nicht lebend durchgekommen)


    und jetzt soll ich den dritten teil spielen, weil Charles Dance die-weisse-flamme-die-über-den-gräbern-der-feinde-tanzt, ist :cry :bonk


    Gaaaanz ruhig, Du hast noch Zeit. Teil 3 erscheint erst irgendwann 2014. Und zur tanzenden weißen Flamme gibt's schon ein paar tolle Bilder. :rofl (die Sache mit dem roten Minirock wird Charles nie wieder los)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • @Magna: Ich habe zu Anfang auch gedacht, dass ich nie lebend durch die Festung komme und die Steuerung verflucht bis zum Gehtnichtmehr. Aber irgendwann habe ich es doch geschafft (und frag nicht, gegen wie viele Wände ich in diesem Spiel aus Versehen gelaufen bin...)
    Mittlerweile spiele ich sogar (zumindest halbwegs) erfolgreich Skyrim und das hat noch viel mehr Tasten.


    Oh, ich sehe gerade, ich habe ganz unterschlagen, wie es mit Iorveth und mir weiter ging.