Über die Autorin
Kornelia Helfmann, 1955 im Odenwald geboren, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in der Schweiz. "Abgetreten" ist ihr erstes Buch, damit gewann sie den "Brigitte"-Romanpreis 2004.
Klappentext
Eine Frau sitzt mit ihrem Mann in einem kleinen Hotel in Südfrankreich. Es ist ihr erster Urlaub nach 15 Ehejahren, hier haben sie damals ihre Flitterwochen verbracht. Zumindest die Frau hat gehofft, daß die Erinnerungn an glückliche Zeiten sie einander wieder näher bringen könnte. Aber nun, als sie sich beim Abendessen gegenüber sitzen, muß sie sich eingestehen, daß nicht nur das Hotel mit den Jahren an Glanz verloren hat, sondern auch ihre Beziehung. Während die Gänge des Menüs aufgetragen werden, läßt sie den Niedergang ihrer Ehe Revue passieren: die erste Verliebtheit, die ungeplante Schwangerschaft, die Heirat allen Bedenken zum Trotz, die leise Entfremdung, die Resignation.
Aus dem Glücklichsein wird ein Nichtglücklichsein und schließlich ein Unglücklichsein. Plötzlich fällt es der Frau, die entgegen aller Vernunft hofft, dass sich doch noch alles zum Guten wendet, wie Schuppen von den Augen: Ihr einst angebeteter Mann ist ein Wirklichkeit ein erbärmlicher Schuft. Endlich begreift sie, warum er mit ihr an den Ort zurückkehren wollte. Und sie begreift, daß ihre Liebe gestorben ist. Sie muß eine Entscheidung treffen und das erste Mal in ihrem Leben ist niemand da, der ihr sagen könnte, was das Beste für sie ist.
Meine Meinung
Die bittere Abrechnung einer Frau mit ihrer Ehe... leider hat es mir nicht sooooo gut gefallen. Von der Thematik her ist das Buch durchaus interessant: eine Frau stellt sich nach langen Jahren des Lebens mit geschlossenen Augen der Realität und schließt mit ihrer Lebenslüge ab. Doch leider war die Umsetzung nicht mein Ding: Die Autorin schreibt in ellenlangen Sätzen. So lang, daß die Sätze nicht mehr authentisch wirken, sondern auf mich gekünstelt zusammengeschraubt wirken. Dies hat meinen Lesefluß enorm ausgebremst. Auch das erwartungsgemäß bittere Ende des Dramas konnte mich dann letztendlich nicht mehr "angenehm" überraschen oder versöhnen.
Ich hatte mir hier wirklich mehr erwartet - die Idee des Buches ist gut, aber die Umsetzung konnte zumindest mich leider nicht überzeugen. Schade!