OT: Seras-tu là?
Über den Autor
Guillaume Musso, geb. 1974, studierte Wirtschaftswissenschaften in Nizza und Montpellier. Zwischen 1999 und 2003 war er als Lehrer und Dozent tätig. Mit seinem Roman „Ein Engel im Winter“ gelang Musso der Durchbruch als Autor. In 22 Sprachen übersetzt, führte das Buch wochenlang die frz. Bestsellerliste an.
Klappentext
San Francisco, 2006. Mit sechzig hat Elliott Cooper erreicht, wovon viele nur träumen: Er ist ein angesehener und erfolgreicher Arzt, begeisterter Vater einer zwanzigjährigen Tochter, und die Frauen liegen dem attraktiven Mann noch immer zu Füßen. Das perfekte Glück?
Nur scheinbar, denn niemals ist Elliott über den dreißig Jahre zurückliegenden Tod der Frau hinweggekommen, die er leidenschaftlich liebte: Ilena.
Eines Tages macht er während eines humanitären Einsatzes in Kambodscha die Bekanntschaft eines alten Khmer, der ihm aus Dankbarkeit seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt: Die Möglichkeit, Ilena noch einmal wiederzusehen.
Als Zeitreisender zwischen 1976 und 2006 begegnet Elliott seinem eigenen Ich als jungem Mann, den er überzeugen will, die Weichen in seinem Leben anders zu stellen und so Ilenas frühen Tod zu verhindern. Bis ihm klar wird, daß man die Wege des Schicksals nicht ungestraft umleitet.
Meine Meinung
Das Buch ist mir durch das schöne Cover schon mal ins Auge gefallen, dessen Blütenranken sich im Innencover fortsetzen. Unwichtiger Nippes zwar, aber das hat mir gefallen. Auch, daß vor jedem Kapitel Zitate abgedruckt sind. Ich mag sowas.
Und nun zum Buch...
.... Mann verliert große Liebe. Mann kann durch großes Wunder in der Zeit zurückgehen und versucht, „am Rad der Zeit“ zu drehen, um große Liebe zurückzubekommen. Mann merkt, daß damit nicht nur die große Liebe zurückkommt, sondern ALLES andere auch anders wird. Mann versucht sich an Schadensbegrenzung.
Das könnte natürlich in großen, fiesen Kitsch ausarten. Ich war daher gespannt auf das Buch und auch gleichermaßen skeptisch. Dennoch habe ich sofort Zugang dazu gefunden, da der Autor einfach mitreißend schreibt.
Allerdings muß man sich davon lösen, hier einen herkömmlichen Roman zu lesen. Wenn man so denkt, wird einem das Buch nicht gefallen, denn die Zeitreisen und die daraus resultierenden Folgen sind natürlich alles andere als realistisch. Doch wenn man sich darauf einläßt, eine Art neumodisches Märchen zu lesen, kann man durchaus seinen Spaß bei der Lektüre haben.
Elliott ist nie über den Tod seiner Freundin Ilena hinweggekommen, obwohl dies nun schon 20 Jahre zurückliegt. Nun ist er alt, sieht seinem Ende entgegen und wünscht sich nur noch eines: Sie noch einmal zu sehen.
Die „Zauberpillen“, die er von einem alten Mann aus Dankbarkeit erhält, ermöglichen ihm zu seinem großen Erstaunen tatsächlich eine Zeitreise. Im Jahr 1976 begegnet er aber nicht Ilena, sondern seinem jüngeren Ich. Eine schöne Idee fand ich, daß man hier ähnliche Szenen in 1976 und in 2006 erlebt und so Zeuge wird, wie sich Elliott in derselben Situation damals und heute verhält.
Als der Elliott von 1976 herausfindet, daß Ilena bald sterben wird, setzt er alles daran, dies mit Hilfe des Elliott von heute zu verhindern. Doch was passiert mit seiner 20-jähriger Tochter, seinem ein und alles? Elliott muß feststellen, daß es einen sehr hohen Preis hat, die Vergangenheit ändern zu wollen... mehr will ich an dieser Stelle aber nicht verraten, denn schließlich sollt ihr das Buch ja selbst lesen.
Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich aber dennoch:
Trotz einiger Schwächen habe ich das Buch aber gerne gelesen – es war eine richtig nette Abwechslung für Zwischendurch, auch wenn ich zugeben muß, daß ich von dieser Art Bücher erst mal keines mehr haben muß – es ist nicht so wirklich mein Genre.