@ Cait
das freut mich so, dass es Dir so gut gefallen hat!
Der Reiz an dem Buch (abgesehen davon, dass es toll war, mal ein Jugendbuch zu schreiben) war für mich, etwas über die Zeit Elisabeths I. zu erzählen, das eben noch nicht so bekannt war.
Eigenartig , eigentlich, wenn man den Faden einmal weiterspinnt, was es für England bedeutet hätte, wäre dieses Komplott nicht aufgedeckt worden: spanische und französische Truppen marschieren in England ein; Elisabeth wird festgesetzt und wahrscheinlich ermordet, Maria Stuart besteigt stattdessen den Thron, als katholische Marionettenkönigin von Paris' und Madrids Gnaden. Womöglich hätten sich noch Franzosen und Spanier in die Haare gekriegt und ihren Streit über die Vormachtstellung in England auf der Insel ausgetragen - undundund. Die Geschichte des Inselreiches wäre aller Wahrscheinlichkeit nach komplett anders verlaufen.
Nach Aufdeckung der Verschwörung herrschte ja ziemliche Panik unter der Bevölkerung; ich vermute mal, dass Walsingham und Burghley viel daran gelegen war, möglichst schnell Ruhe herzustellen und sie deshalb die ganze Geschichte fix unter den Tisch kehrten - wo sie dann ja auch mehr oder weniger blieb.
@ €nigma
ZitatOriginal von €nigma
Mein Sohn hat sich glücklicherweise schon mit der Tudorzeit befasst, weil ich (süchtige Anglistin ) ihn damit angesteckt habe. Letztes Jahr war ich mit ihm im Kino ("Elizabeth") und er hat auch kurz vor Deinem Buch zwei andere Tudor-Romane von Carolyn Meyer ("Ich, Prinzessin Elisabeth von England" und "Das Gift der Königin") gelesen. Mit den ganzen Frauen von Heinrich VIII kennt er sich gut aus, ebenso mit Elizabeth, die ihn noch mehr fasziniert als Heinrich.
Oh, das verstehe ich gut, genau so ging's mir in seinem Alter auch!
Die Tudors, vor allem Elizabeth, waren damals mein Einstieg in die Wunderwelt der Geschichte
@ €nigma und Cait
Ich bin eigentlich kein Fantasy-Leser, aber bei den Recherchen zu Dee und dem Haus in Mortlake habe ich doch auch ständig Assoziationen zur Fantasy-Literatur gehabt. Mag sein, dass Zeitzeugen ihre Beschreibungen des Hauses selbst fantasievoll ausschmückten - ein Wunderwerk, das man einfach bestaunen musste, war es allemal.
Lustig, da fällt mir ein: ich habe in letzter Zeit mehrfach darüber gelesen, dass das Fernrohr, von Lipperhey 1608 erfunden, von Galilei 1609 nachgebaut, 400. Geburtstag feiere. Es gibt aber Berichte darüber, dass John Dee schon lange davor eines besessen haben soll - woher auch immer er das gehabt haben mochte...
Bei der Arbeit an diesem Buch habe ich mir einmal mehr eine Zeitmaschine gewünscht; Mortlake zu Dees Zeiten hätte ich mir so ungeheuer gerne angeschaut!
Und dem Aussehen nach war Dee ja auch der Prototyp des weißbärtigen Magiers à la Dumbledore & Konsorten; ich verlinke grad mal noch das Portrait von ihm auf meiner Website: klick!
Ich kann mir schon vorstellen, dass der historische Dee (wie z.B. die Gestalt des Merlin) einer langen Reihe von Vorfahren der "modernen" Fantasy-Magier-Gestalten angehört.
@ Delphin
Das war gleichzeitig die Schwierigkeit als auch der Reiz an dem Stoff: dass ich eigentlich "nur" die Lücken in den historischen Fakten gefüllt habe und Nicholas und Lenora da reingesetzt habe.
Über den Namen "Henri Fagot" könnte man glaube ich eine kleine Abhandlung schreiben.
Wirklich draufgebracht hat mich meine Freundin Anne über genau die Assoziation, die Du offenbar auch hattest. Ich hatte daran erst mal gar nicht gedacht, war verblüfft und hab recherchiert.
"Fagot" ist im Französischen wie im Buch erklärt ein Reisigbündel oder ein bärbeißiger Mensch; und "sentir le fagot", das Reisigbündel zu spüren zu bekommen, meint jemanden, der der Ketzerei verdächtig ist.