Untypischer Krimi gesucht!

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  • Hallo ihr Lieben!
    Ich hätte mal eine Frage an Euch Literaturspezialisten da draussen, und zwar such ich einen untypischen Krimi. Ich lese so gut wie nie Krimis, mag das Genre auch nicht besonders, schau auch weder Tatort, noch CSI o. ä., aber hätte mal wieder Lust auf ein bisschen Spannung.
    Und zwar sollte der Krimi:


    -ohne total blutrünstige Szenen auskommen (Titel wie "Die Chirurgin" machen mir Angst)
    -Charakter haben ("Cupido" fand ich sehr flach, "amerikanisch")
    -gut geschrieben sein (also nix à la Dan Brown *grusel*)
    -darf gern historisch/fantastisch sein, lieber im Ausland spielen, auch gern der erste Teil einer Reihe sein (wenn ihr mir dann sagen könnt welches Buch der erste Teil ist), oder auch lustig sein...
    -halt originell sein...


    Als Hilfe: fand Minette Walters und Patricia Cornwall (und generell englische Krimis) spitze, amüsier mich immer prächtig über Stephanie Plum, mag Agatha Christie (Mary Higgins Clark allerdings nicht so)...


    Es darf auch gern ein Thriller sein, solange die obengenannten Kriterien stimmen...
    So, nun bin ich mal gespannt, und freu mich über jeden Vorschlag, als Genre-"Neuling" traue ich mich gar nicht an die Krimiregale ran...


    Lieber Gruss, das Krümelmonster

  • Also, da wäre zunächst einmal
    Fred Vargas:
    kluge Geschichten, die ohne viel Blut auskommen, interessantes Personal und außerdem gut geschrieben.
    Jean-Claude Izzo
    Die Marseille-Trilogie (Total Cheops, Solea, das dritte hab ich vergessen) sind sehr realistische Krimis, die die dunklen Seiten der französichen Gesellschaft zeigen. Allerdings keine leichte Kost, da teilweise recht tragisch.
    Viktor Ingolfsson
    Besonders "Rätsel von Flatey" hat zwar eine blutige Szene, ist aber ansonsten einer ruhiger, sogar lustiger Krimi, der in einem interesanten Milieu spielt (Achtung, Objektivitätsverlust! Bei Isländern bin ich leider manchmal etwas unkritisch)
    Anne Chaplet, trotz des Namens Deutsche, schreibt meiner Meinung nach auch sehr schöne Whodoneit-Krimis, die ohne Gemetzel auskommen, aber vielleicht etwas oberflächlich sind.
    Etwas anspruchsvoller: Die Kajetan-Krimis von Robert Hültner spielen im München der zwanziger Jahre, Ullrich Ritzels Fälle haben ihre Wurzel meist in der jüngeren deutschen Vergangenheit.
    Zum Schluss noch Fruttero & Lucentini, sehr literarische Krimis aus Italien

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Falls Du auch in Englisch lesen magst: Ich empfehle die Krimis von Lawrence Block (Achtung, vor dem Klicken Lautsprecher ausschalten, falls vom Büro aus gesurft wird ...
    :grin
    Block schreibt witzig, hat schöne, schräge Charaktere, gute Stories und kann sowohl die Spannung halten als auch ganz prima ablenken.
    Wenn es doch lieber in Deutsch sein soll, wie wäre es mit Kinky Friedman?
    Auch sehr schön: Ein ehemaliger Country'n'Western-Star (Kinky Friedman & the Texas Jewboys) wird Privatdetektiv in New York.
    Superschräg, superwitzig, entdecke ihn selbst!


    Sehr blutig und melancholisch, dabei gleichzeitig witzig und ebenfalls mit schrägem Personal ausgestattet, sind die Romane von Martha Grimes.


    (Friedman und Grimes lohnen sich natürlich auch sehr im Original.)


    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Ich mag auch sehr gerne die Krimireihe um Eve Dallas von J.D.Robb (=Nora Roberts).
    Spielt in der Zukunft, aber nicht allzu phantastisch, eine tolle Liebesgeschichte dabei und auch sehr viele witzige Szenen.


    Hier der Link zur Rezension des 1. Teils:
    Rendezvous mit einem Mörder – J. D. Robb

    Tu nichts, was du nicht ungeschehen machen kannst, ohne zu überlegen, was du nicht mehr tun kannst, nachdem du es getan hast. (R. Hobb)

  • Michael Connelly – Schwarzes Echo
    erstes Buch der Harry Bosch Reihe, meine Lieblingskrimireihe, bei niemand anderem freue ich mich nach dreizehn Büchern noch auf die Fortsetzung. Harry Bosch ist ein klasse Charakter, sehr eigenwillig.


    Susanne Goga – Leo Berlin, Tod in Blau
    spielt in Berlin Anfang der 1920er


    ebenso
    Richard Birkefeld, Göran Hachmeister - Deutsche Meisterschaft


    beides interessante Geschichten mit viel Zeitkolorit


    Astrid Paprotta – Mimikry, Sterntaucher, ......


    Deutschland und Gegenwart, also fast das Gegenteil Deiner "Anforderungen" *g*, die Bücher kann ich Dir aber empfehlen da sehr abgründig und sehr gut


    Barbara Cleverly – Das Geheimnis der Kaschmirrose, ........ (Reihe mit Joe Sandilands)
    Indien und später England in den 1920ern, habe ich selbst noch nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört (und steht schon komplett bei mir im Regal *g*)

  • Da empfehle ich Wen der Tod entlässt. Ein Stella-Norden-Roman von Elfie Donnelly. Neben Kein einziges Wort (dem 1. Stella Norden-Roman, aber beide gut unabhängig voneinander lesbar) der einzige Krimi, den ich wirklich zu meinen Lieblingsbüchern zähle.
    Die Figuren sind herrlich schräg und liebenswert, es ist eine geniale Mischung aus Drama und Comedy, man kann viel lachen beim Lesen, die Sprache ist sehr schön, der Schreibstil perfekt.
    Obwohl die Hauptfigur ein Beerdigungsinstitut leitet, gibt es keine ekligen Szenen, alles ist in einem sehr warmen Stil erzählt, so ein richtiges Wohlfühlbuch.

  • Ganz spontan fallen mir folgende Bücher ein:


    Gianrico Carofiglio - Reise in die Nacht Rezi


    Alex Barclay - Schattenturm Rezi


    Sebastian Fitzek - Die Therapie Rezi


    Mary Higgins Clark - Hab acht auf meine Schritte Rezi


    Carol Goodman - Wenn alles schläft Rezi
    (obwohl es nicht eins meiner besten Bücher war, aber vielleicht gefällt es dir ja :gruebel)


    Das sind die Bücher die ich die letzten paar Monate gelesen habe und die ich für gut befunden hab. Keine Blutrausch-Bücher (da könnte ich mehr nennen :grin)


    Liebe Grüße
    hestia

  • Ach ja, ich vergaß:
    Tony Hillerman, Ethnokrimis aus einem Indianerreservat in USA, die Helden sind Beamte der Navajo Tribal Police. Von dem "Ethno" sollte man sich nicht abschrecken lassen, das Leben in den Reservaten wird sehr realistisch geschildert. Dabei kommt Hillerman weitestgehend ohne Romantisierungen und Esoterikgedöns aus.
    Michael Nava: ein melancholischer, schwuler Anwalt in Kalifornien, dessen meist schwule Mandanten er aus ziemlich verfahrenen Situationen raushauen muss. Manchmal etwas düster und selbstmitleidig, aber trotzdem unterhaltsam.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Warum in die Ferne schweifen...... :wave


    Monika Detering - Puppenmann

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo,


    Barbara Cleverly wurde ja schon genannt, die Empfehlung kann ich nur bestätigen :-]


    Dann wäre unbedingt noch Nicolas Remin zu erwähnen, die Commissario Tron Reihe spielt in Venedig zur Zeit der österreichischen Besatzung, also in den 1860er Jahren; Band 1 ist "Schnee in Venedig"


    Und wenn es etwas parodistisch angehaucht sein darf, die beiden Franca Permezza Krimis fand ich ganz witzig :-]


    LG
    Sabine

  • Ich bin auch nicht so der Krimileser. Aber in letzter Zeit hab ich für meine Verhältnisse relativ viele gelesen. Ich würde sagen, dass


    -Hakan Nesser: Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla


    eindeutig deine Kriterien erfüllt. Das Buch ist spannend, es geht aber nicht nur um die Fallermittlungen, sondern auch um die jeweiligen Probleme der Menschen...


    Viel Spaß dabei :wave


  • Wie wäre es mit "Melodien" von Helmut Krausser?


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