Das Sonnentaukind - Sandra Lüpkes (Tydmers, 5.Fall)

  • Broschiert: 284 Seiten
    Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 2 (April 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 349924408X
    ISBN-13: 978-3499244087
    Preis: 7,90 €


    Der 5. Fall um Wencke Tydmers


    Kurzbeschreibung
    Wie schafft man es nur, Job und Kind unter einen Hut zu bekommen? Die Auricher Kriminalkommissarin Wencke Tydmers ist verzweifelt: soeben aus der Babypause zurück, fordert der erster Fall ihre gesamte Aufmerksamkeit. Ein rumänischer Au-Pair-Junge wird tot in einer alten Torfhalle in Moordorf aufgefunden. Die Gasteltern vermuten Selbstmord, doch Wencke glaubt nicht daran. Die Spuren führen nach Rumänien - und zu einer zweiten Leiche.


    Über die Autorin
    steht einiges Interessantes im Autorenporträt


    Meine Meinung
    Sandra Lüpkes ist für mich ein Garant für spannende Unterhaltung. Und so griff ich vorhin nach diesem Buch, was sich dank Mary :kiss in meinem SUB befand.


    Dieser Fall ist wieder spannend, aber zusätzlich auch noch etwas anders, als die bisherigen Fälle, die Wencke Tydmers und ihre Kollegen zu lösen hatten. Es geht nämlich um einen rumänischen Au-Pair-Jungen, der anscheinend Selbstmord begangen hat, am Tag vor seiner Rückkehr in sein Heimatland. Wencke Tydmers, nun Mutter von Emil, verlässt sich auf ihre Intuition und glaubt nicht an Selbstmord, zumal alle, die Aurel kannten, ebenso nicht dran glauben können.


    Abwechselnd zum Haupterzählstrang wird die Geschichte um Aurel aus Sicht des rumänischen Mädchens Teresa geschildert, die in ihrem Heimatland auf ihren Freund wartet. Die ums Überleben kämpft in dem armen Land, dass durch Ceaucescu ausgebeutet wird, in dem Kinder verschwinden und nicht wieder auftauchen.


    Und so las ich abwechselnd die Geschichte um Aurel, um Wencke und Teresa, bis ich die Auflösung wusste, die auch dieses Mal wieder verblüffend für mich war. Einen Aspekt erahnte ich kurz bevor er offensichtlich wurde, aber letztendlich staune ich immer, wie Sandra Lüpkes es schafft, bis zum Ende alles offen zu lassen und es doch anders zu beenden, als ich mir irgendwann zurecht gelegt hatte.


    Eine sehr spannende Geschichte, mit ein wenig politischem Einfluß, die mich wieder gefesselt hat, bis das Buch ausgelesen war.


    Das gibt 9 Punkte

  • Was für ein spannendes Buch und ein überaus brisantes Thema - und nicht nur eines. Hier werden zwei explosive Geschichten miteinander verbunden in einer hochdramatischen Weise.


    Die Geschichte mit den rumänischen Straßenkindern regt schon sehr zum Nachdenken an - besonders das Ende. Ist die Freiheit in Rumänien für diese Kinder wirklich die beste Lösung? Oder hat nicht auch der Moorkönig in gewisser Weise Recht, wenn er das Beste aus der Situation macht? Oder ist es die Gesellschaft, die so eine Handlung ja unterstützt, indem sie nicht die Augen vor bettelnden Kindern verschließen kann und ihnen Geld gibt? Würde sie das nicht tun, würde sich die Problematik in so einem Ausmasse ja gar nicht erst ergeben.


    Und dann natürlich auch die Geschichte um Annegret Helliger, die auch den gewissen Aha Effekt hat. Wobei man ja auch bei dem Motto ihrer Ausstellung auch darauf kommen könnte - aber spannend war es allemal.


    Ich liebe die Krimis von Sandra Lüpkes, schön, eine so talentierte deutsche Autorin zu haben.


    LG
    Patty

  • Für mich als Ostfriesin sozusagen "Pflichtlektüre". Dieses Buch finde ich von den drei Lüpkes-Krimis, die ich gelesen habe, am besten. Es ist super spannend.


    Der Erzählstil erinnert mich etwas an das Schreiben eines Aufsatzes, früher in der Schule. Schon fast typisch für ostfriesische Autoren. Mich stört das manchmal ein wenig.