Titel: Paris, Mai 1968
Originaltitel : De Parijse beroerte
Autor: Cees Nooteboom
Verlag: Edition Suhrkamp
Erschienen : Juli 2003
Seitenzahl : 80
ISBN-10: 351812434X
ISBN-13: 978-3518124345
Preis: 8.00 EUR
Mit seinen Texten erinnert der 1933 in Den Haag geborene niederländische Autor Cees Nooteboom an den Pariser Mai 1968. Der damals noch junge Autor war als Reporter vor Ort.
Der Innentext lehnt sich dermaßen weit aus dem Fenster, dass eigentlich nur ein Absturz die Folge sein konnte. Man liest da folgenden Satz: „Seine grandiosen, vom Geist jener Tage durchwehten Reportagen liegen hier erstmals auf deutsch vor.“ Das letzter mag stimmen, also das Vorliegen der Texte auf deutsch.
Aber „grandios“ und vom „Geist jeder Tage durchweht“ das könnte ein Satz aus dem Munde von Altkanzler Helmut Kohl sein. Pathos wo man hinschaut. Sinnleere Satzhülsen, die nichts und gar nichts aussagen.
Hat man die Reportagen bzw. Texte gelesen, dann kann man sehen, dass sich Nooteboom schon damals auf seine kommende Rolle vorbereitete, die Rolle als Oberlangweiler der zeitgenössischen niederländischen Literatur. Nooteboom hat zwar über den Mai 1968 in Paris geschrieben, aber er bringt nichts von der damaligen Aufbruchsstimmung rüber, er schafft es einfach nicht, dem Leser das Gefühl der damaligen revolutionären Stimmung zu vermitteln. Bei ihm wird das Pulverfass zu einer bereits geöffneten Konservendose.
Hat mich nicht überzeugt, es gibt sicher bessere Bücher die den Mai 1968 in Paris zum Thema haben. Wieder ein Nooteboom mehr, der bei mir so richtig durchgefallen ist.