Helle Barden - Terry Pratchett

  • Der gutmütige wie charismatische Korporal Karotte ist Wächter in Ankh-Morpork, der größten Stadt der Scheibenwelt. Nachdem in der Assassinengilde das Gfähr gestohlen wird (was immer das sein soll) liegt es an der Nachtwache, eine Mordserie aufzuklären, die mit dem Gfähr begangen wurde. Das Problem ist nur, dass es so gut wie keine Morde in Ankh-Morpork gibt. Nur Selbstmorde. Zumindest offiziell. Zudem werden die Ermittlungen der Nachtwache vom Patrizier der Stadt tatkräftig behindert. Wirklich bedauerlich für ihn, denn er ist ebenfalls ein Ziel des Gfährs. Hauptmann Mumm ist mit diesem Fall überfordert und er ergibt sich dem Suff, schliesslich wird er alsbald Lady Sibyll Käsedick heiraten, dann ist er Privatier und Mitglied der sog. besseren Gesellschaft.
    Es liegt also an Korporal Karotte, Licht in die immer verstrickter werdenden Morde zu bringen, und das mit der recht interessanten Truppe der Nachtwache: ein Zwerg, ein Troll, ein Wehrwolf, ein Söldner... Das sieht nicht gut aus, zumal Zwerge und Trolle Todfeinde sind, die sich - quasi immerzu - bekämpfen.


    Terry Pratchett hat hier etwas Grossartiges geschrieben, denn unter der Oberfläche des herrlichen Humors steckt eine grosse Tiefe in der Geschichte. Die Feinde müssen nicht nur lernen friedlich miteinander zu leben sondern auch eng zusammenarbeiten. So lernen der Troll und der Zwerg sich schliesslich gegenseitig schätzen und helfen einander tatkräftig, bis sie Freunde werden.


    Terry Pratchett zeigt ziemlich schonungslos Vorurteile und Vorverurteilungen auf, die er mit viel Witz in seiner Geschichte verpackt. Und: er zeigt, dass es auch anders geht. Wie mit Interesse am andersArtigen Grenzen leichtfüssig überschritten werden, und unterschiedliche Wesen friedlich und sich gegenseitig unterstützend miteinander leben können. Eine Frage drängt sich da geradezu auf: Wenn das Trolle und Zwerge können, warum nicht auch Menschen? Terry Pratchett kommt nicht belehrend daher, sondern schreibt ausgesprochen verschmitzt, mit sprühendem Witz und bestechender Ironie.
    Ein tolles Buch, das ist sehr empfehlen kann.


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  • :knuddel1 Ha, ich wollt sie grad schreiben, weil mir grad heute aufgefallen ist, es gibt gar keine rezi dazu.


    und derda kann man kaum noch etwas hinzufügen, ausser dass das gute ding, das einst die Gilde der Alchimisten erfunden hat, im englischen original gonne heisst.


    und der versponnene ahnenforschende assassine mit dem grössenwahn heisst Edward d'Eath. Er wäre namenmässig eigentlich fast ein besserer death's apprentice als Mort geworden, aber DEATH zieht down-to-ground mitarbeiter vor.


    Hier führt die paarung 'd'Eath and gonne' zu 'dead and gone'.


    und natürlich kommen in dem ganzen Buch wieder einmal gar keine Hellen Barden vor, denn das original heisst:

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Jaja, die Pratchett-Übersetzungen... Einfach eine Qual. Die Originale aber nicht mehr zum aus der Hand Legen! Ich liebe ihn einfach!


    Ehrlich gesagt hätte ich gern etwas mehr von Edward gelesen. Wie er sich wohl mit Isabell verstanden hätte...?