Die 'Nomen' haben sich im verlassenen Steinbruch eingerichtet und stellen fest, dass sie es im Kaufhaus viel bequemer hatten. Wo sind ihre Abteilungen und Schilder, die ihnen sagen was sie tun sollen? Wo ist das Kantinenessen, wo die warmen Räume und was ist falsch an einer Klimaanlage? Und wo, bei Arnold Bros. (gegr. 1905), sind 4 Wände und die Zimmerdecke? Nein, nein, nein, das hatten sie sich alles ganz anders vorgestellt! Das 'Draussen' ist ihnen viel zu grün, zu gross, zu feucht und zu kalt. Ausserdem bemängeln die Nomen, dass das Essen aus der schmutzigen Erde kommt, ein schockierend unnatürlicher Zustand! Kurz und gut: sie haben Heimweh!
Die allgemeine Unzufriedenheit wird vom Assistenten des Abtes genutzt, der fleissig Zwietracht sät. Unterstützt wird er von den ehemals herrschenden Familien der Abteilungen, die ihre Macht schwinden sehen und sich nach den guten alten Zeiten zurücksehnen. Immerhin konnten die Nomen da nicht einfach machen, was sie wollten!
Da ist es nicht unbedingt günstig, dass 'Masklin', der Abt 'Gurder' und 'Angelo' verschwinden, um 'Enkel (39)' zu finden, ein Nachfahre von Arnold Bros. (gegr. 1905). Er soll ihnen Antworten auf ihre Fragen geben, wie zum Beispiel: wo sollen wir hin, wenn die Menschen wiederkommen? Eine durchaus berechtigte Frage, denn die Rückkehr der Menschen in den Steinbruch zeichnet sich immer mehr ab.
Masklin hat allerdings seine eigenen Pläne, die er aber lieber erst einmal für sich behält.
Im 2. Teil der Nomen-Triologie geht es im Kern um Macht, Politik und die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen. Letzteres ist nicht Jedernomens Sache, zumal das ein ungewohnter Zustand für die kleinen Wichte ist. Immer gab es jemanden, der ihnen die Entscheidungen abnahm.
Der Spannungsbogen und das Tempo fallen für mein Empfinden in diesem Teil spürbar ab. Auch hatte ich nach der letzten CD den Eindruck, dass 'Wühler' lediglich eine Brücke zum letzten Teil 'Flügel' bildet, der erst im August herauskommt. Im 2. Teil werden hauptsächlich die vielen Nomen-Probleme gewälzt, darum bleibt auch der Humor ein wenig auf der Strecke.
Was keineswegs heissen soll, dass das Audiobuch nicht empfehlenswert ist. Mir hat es gut gefallen, nur fehlte mir ein wenig der 'Fahrtwind', sprich das Tempo, das im 1. Teil reichlich vorhanden war. In diesem Teil geht es um andere Dinge und es ist, trotz des unverkennbaren Humors, nicht mehr nur 'einfach witzig'. Das macht es ein kleinwenig 'anstrengender' zu hören, das allerdings bei gleichbleibend hoher Erzählqualität!
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