Es war mein erstes Buch von Lars Gustafsson. In den späten 70igern ("Der Tod eines Bienenzüchters") bis Ende der 80iger scheint der Lyriker, Philosoph und Romancier bei uns recht bekannt gewesen zu sein. Er wurde 1936 in Mittelschweden geboren. Das Buch spielt in den 80igern Jahren.
Torsten Bergmann, 65 Jahre alt, steht auf der Verliererseite des Lebens. Der früh "in Rente gegangene" Fliesenleger hält sich mit Schwarzarbeit über Wasser. Er hat keine Familie und Freunde mehr. Sein Haus, sein Auto, kurzum sein ganzes Leben ist verlottert. zu Beginn der Geschichte nimmt er einen Job in einer scheinbar verlassenen, halbrenovierten Villa an. Das merkwürdige Ambiente dieses Hauses so wie die äußeren Begebenheiten (er trifft noch auf weitere heimatlose Seelen) regen Bergmann an, sich an Dinge und Begebenheiten aus seiner Kindheit, Jugend und früheren Erwachsenenjahre zu erinnern.
Mir hat dieses Buch gefallen. Es lief und endete genauso, wie es kommen musste - ohne größere Überraschungen. Man hat das Gefühl, daß alles zusammenpasst. Das Haus, die Menschen und ihr trauriges Dasein, daß zunächst jeder für sich alleine fristet. Am Ende eines langen Tages hat man sich und ein Stück Familie irgendwie wiedergefunden. Man ist nicht mehr alleine.
Viele Grüße
Leseratte