Uwe Timm - Martin Hielscher

  • Die Biographie über Uwe Timm ist in der Reihe "dtv portrait" erschienen.


    Inhalt laut Buchrückseite:
    "Uwe Timm, geboren 1940 in Hamburg, ist einer der erfolgreichsten deutschen Schrfiftsteller. Geschichten faszinierten ihn schon als Kind, gebannt lauschte er den Erzählungen seiner Tante und ihrer bunten Gästeschar im Hamburger 'Gängeviertel'. Uwe Timm gehört zu den wichtigsten Vertretern der 68er-Generation. Die Aufarbeitung dieser Zeit sowie der deutschen NS-Vergangenheit ist ein wesentlicher Aspekt seines Schaffens. Berühmt wurde er auch als Kinderbuchautor.
    Durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Abbildungen, Zeittafel, Auswahlbibliografie und Register."


    Autor
    Martin Hielscher, geboren 1957, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie, arbeitete als Autor, Redakteur, Übersetzer und Dozent, war Lektor im Luchterhand Literaturverlag und beim Verlag Kiepenheuer & Witsch und ist heute Programmleiter für Literatur beim Verlag C.H.Beck.


    Mein Fazit
    Ich mag die Bücher von Uwe Timm und deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass diese Biografie über ihn herausgekommen ist.


    Sie besteht aus folgenden Kapiteln:

    • Kindheit in Hamburg und Coburg (1940-1955)
    • Von der Kürschnerlehre in Hamburg zum Braunschweig-Kolleg (1955-1963)
    • Studium in München und Paris, politisches Engagement (1963-1971)
    • AutorenEdition, 'Heißer Sommer', 'Morenga', 'Kerbels Flucht' (1972-1981)
    • Aufenthalt in Rom, 'Der Mann auf dem Hochrad', 'Schlangenbaum', 'Vogel, friß die Feige nicht' (1981-1989)
    • 'Rennschwein Rudi Rüssel', 'Kopfjäger', 'Die Entdeckung der Currywurst', 'Johannisnacht', 'Rot' (1989-2001)
    • 'Am Beispiel meines Bruders' und 'Der Freund und der Fremde' (2002-2005)
    • Zeittafel, Abkürzungen, Bildnachweis, Bibliografie, Personenregister


    Ein Teil der biographischen Fakten ist bereits aus den Büchern von Uwe Timm, besonders seinen letzten beiden, bekannt. Trotzdem fand ich es sehr interessant, das Buch zu lesen. Dabei wird aber das Biographische nicht "ausgeschlachtet", sondern vieles wird aus den Büchern zitiert oder aber sachlich das Wichtigste berichtet. Die Darstellung und Interpretation der Werke von Uwe Timm nimmt einen breiten Raum ein. Leider kenne ich nicht alle, sondern, na ja, vielleicht ungefähr knapp die Hälfte. Sicherlich liest man diese Abschnitte mit mehr Gewinn, wenn man die entsprechenden Bücher kennt. Andererseits habe ich einen groben Überblick bekommen.


    Ich finde die Biografie auch optisch sehr ansprechend, meiner Meinung nach schöner als die rororo-Biografien. Es gibt 37 Bilder; Zitate aus den Büchern von Timm bzw. aus anderen Werken, die damit im Zusammenhang stehen, sind in farbig unterlegten Kästen abgedruckt.


    Meiner Meinung nach ist das Buch für jeden, der das eine oder andere Buch von Uwe Timm kennt, mit Gewinn zu lesen. Und ich habe mir fest vorgenommen, demnächst mal wieder was von ihm selbst zu lesen.


    .

  • Zitat

    Original von taki32
    [...]Die Darstellung und Interpretation der Werke von Uwe Timm nimmt einen breiten Raum ein. Leider kenne ich nicht alle, sondern, na ja, vielleicht ungefähr knapp die Hälfte. Sicherlich liest man diese Abschnitte mit mehr Gewinn, wenn man die entsprechenden Bücher kennt. Andererseits habe ich einen groben Überblick bekommen.[...]


    Danke für die Vorstellung der Biografie. Klingt sehr interessant, gerade unter dem o. a. Aspekt.
    Da ich auch nicht alle Bücher Timms kenne, wäre das auch für mich ein interessantes Buch.
    LG
    Corinna

  • Hier nun meine Rezension zu der Biographie:



    Dtv portrait, Mai 2007, 192 Seiten


    Über das Buch:
    Biografien bedeutender Frauen und Männer aus Geschichte, Literatur, Philosophie, Kunst und Musik.
    Uwe Timm, geboren 1940 in Hamburg, ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller. Geschichten faszinierten ihn schon als Kind, gebannt lauschte er den Erzählungen seiner Tante und ihrer bunten Gästeschar im Hamburger „Gängeviertel“. Uwe Timm gehört zu den wichtigsten Vertretern der 68-Generation. Die Aufarbeitung dieser Zeit sowie der deutschen NS-Vergangenheit ist ein wesentlicher Aspekt seines Schaffens. Berühmt wurde er auch als Kinderbuchautor.


    Zum Autor:
    Martin Hielscher, geboren 1957, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie, arbeitet als Autor, Redakteur, Übersetzer und Dozent, war Lektor im Luchterhander Literaturverlag und beim Verlag Kiepenheuer & Witsch und ist heute Programmleiter für Literatur beim Verlag C.H.Beck.


    Meine Meinung:
    Dieses Autorenportrait ist sicherlich keine der vielen, lieblos herunter geschmierten Biographien. Im Gegenteil, Martin Hielscher betrachtet stets die Zusammenhänge zwischen Leben und Bücher des Autoren und die große Wirkung auf die Leserschaft.
    Uwe Timms Genauigkeit bei gleichzeitiger positiver Entfaltung bleibt deutlich erkennbar, wenn Hielscher über die Stationen in Leben und Werk schreibt.
    Somit werden auch die sehr unterschiedlichen Bücher gleichwertig gewürdigt, seien es die Kinderbücher, der berühmteste Titel ist wohl Rennschwein Rudi Rüssel, oder die autobiographischen Romane Heißer Sommer, Kerbels Flucht, Vogel friss die Feige nicht u.v.a.
    Meine Lieblingsbücher Rot, Der Schlangenbaum und Die Entdeckung der Currywurst werden ebenso ausgiebig betrachtet wie Morenga.
    Oder die Bücher die sich mit der Aufarbeitung deutscher Geschichte so außergewöhnlich intensiv und neuartig beschäftigen: Am Beispiel meines Bruders und Der Freund und der Fremde, das Buch über Timms Freundschaft mit Benno Ohnesorg.


    Dem Buch sind eine Zeittafel und eine ausführliche Bibliographie angeschlossen.
    Ich glaube, dass die Biographie den Leser am meisten nützt, die schon etwas von Uwe Timm gelesen haben. Anderen gibt sie immerhin noch einen übersichtlichen Blick auf das Werk.


    Martin Hielscher betrachtet die Bücher so, wie auch ich sie aufgefasst habe und verdeutlicht noch viele Details. Ich wurde mir über die Wirkung der Bücher Uwe Timms auf mich sehr klar und hoffe, ihn künftig bald wieder lesen zu können. Daher hat es mir so viel Spaß gemacht, die Biographie über Uwe Timm zu lesen.

  • An Schriftsteller-Biografien hat mich schon immer interessiert, welches Kind ein Autor/eine Autorin früher war, mit welchen Geschichten dieses Kind aufwuchs und wer sie erzählte. Diese Frage beantwortet der Literatuwissenschaftler und Lektor Martin Hielscher in seiner Timm-Biografie. Uwe Timm (*1940) gehört zu der Generation, deren Väter Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs waren und sich nach ihre Rückkehr privat und beruflich nur schwer in der Nachkriegszeit orientieren konnten. Lesenswert ist allein schon, wie aus einem Schulkind, für dessen außergewöhnliche Fantasie die Schule der Nachkriegszeit keinen Raum bot, auf dem zweiten Bildungsweg der Student und später der Autor Timm wird. Martin Hielscher skizziert - von der Studentenbewegung bis zur Wiedervereinigung Deutschlands - den historischen Hintergrund, vor dem Timms Bücher verfasst wurden. 2007 erschienen, umfasst Hielschers Biografie Timms 1972 bis 2005 publizierte Werke und endet mit "Der Freund und der Fremde" (2005). Diese Biografie erläutert Timms Rolle als Chronist der deutschen Nachkriegsgeschichte und weist auf zahlreiche biografische Bezüge hin, die neben dem Auftreten von Vater, Onkel, Bruder, Mutter, Tante und Freund in Timms Romanen zu finden sind. Enthält eine Zeittafel, zahlreiche Fotos und Dokumente, Bibliografie und Hinweise auf weiterführende Lieratur.


    Für ein Sachbuch fand ich diese Biografie sehr kurzweilig zu lesen.


    9 von 10 Punkten