Qual - Stephen King/Richard Bachmann

  • Heute will ich mich auch mal an einer Rezi versuchen.
    Ich bin mir nicht sicher, ob es das richtige Genre ist. Falls nicht, bitte verschieben.


    Der Autor:


    Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Nach seinen ersten großen Erfolgsromanen veröffentlichte er auch unter dem Pseudonym Richard Bachmann mehrere Bücher. Das Manuskript von „Qual“ (Originaltitel: „Blaze“) aus dem Jahr 1973 blieb bis heute unveröffentlicht: lange Zeit galt es sogar als verschollen. Stephen King hat die Geschichte nun beträchtlich erweitert und mit einem Nachwort versehen.


    Klappentext:


    Ein großer Coup soll den geistig zurückgebliebenen Blaze aller Sorgen entledigen. Er entführt das Baby einer reichen Familie. Was wird er dem Kleinen antun? Während alle Welt ihn jagt, um den Horror zu beenden, geht in Blaze eine Verwandlung vor. Das Lösegeld interessiert ihn längst nicht mehr….


    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch schon lange vorbestellt. Als es endlich eintraf, hatte ich erst keine Lust es zu lesen, weil ich den Klappentext so uninteressant fand. Aber als King Fan muss ich ja jedes Buch von ihm vorbestellen.


    Bei „Puls“ und „Love“ habe ich schon gelernt, dass man am besten gar nicht den Klappentext liest. Es steht sowieso was völlig anderes drauf – eine Kurzerläuterung kann eben nicht rüberbringen, was im Buch steht.


    „Qual“ ist eins der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe.
    Es wird größtenteils die Vergangenheit von Blaze erzählt. Wie er von seinem Vater misshandelt wird, und bleibende Schäden dadurch zurück behält.
    Schließlich wächst er im Kinderheim auf und gerät auf die schiefe Bahn.
    Sein Freund George kommt auf die Idee, ein Baby zu entführen. Bevor die beiden das Baby entführen können, stirbt George. Blaze versucht mit Georges Hilfe – er hört ihn sprechen – den großen Coup trotzdem durchzuziehen.
    Viel mehr passiert dann eigentlich auch nicht. Die Entführungsgeschichte wird mehr oder weniger nur am Rande erzählt.


    Ich hab es in zwei Tagen gelesen und wie so oft bei King ist es ein sehr abruptes Ende.


    In der Hardcover-Ausgabe ist noch die Kurzgeschichte „Erinnerung“ enthalten, die als Buch („Duma Key“ – Frühjahr 2008) weitergeführt wird.

  • Ich fand die Geschichte leider sehr langatmig erzählt.
    Teilweise bekam ich auch Mitleid mit Blaze, der keine so gute Kindheit hatte, was aber nicht entschuldigen kann, was er getan hat.
    Das Ende war sehr abrupt.


    Irgendwie gefallen mir die Geschichten von King/Bachman nicht mehr so gut, dabei war ich früher ein großer Fan von ihm!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Ich hab die englische Version "Blaze" gelesen und fand es super. Mir tat der arme Blaze tierisch leid und ich fand es sehr rührend, wie er sich um das Kind gesorgt und gekümmert hat. Mal was anderes!

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich bin jetzt mal faul und kopiere von meinem Blog :grin


    Inhalt:
    Clayton Blaisdell, schon seit seiner Kindheit Blaze genannt, lebt seit dem Tod seines Freundes und Komplizen George ganz allein in einer kleinen Hütte. George und Blaze haben in der Vergangenheit ihr Geld mit kleineren Betrügereien „verdient“, die stets von George geplant wurden, da Blaze seit einem tragischen Vorfall in seiner Kindheit etwas zurückgeblieben und tumb ist.
    Nachdem George bei einer Messerstecherei ums Leben kommt, entscheidet Blaze sich, Georges letzten großen Plan umzusetzen: Er will das Kind einer reichen Republikaner-Familie kidnappen, doch ist das ohne George überhaupt möglich?


    Meine Meinung:
    Das ist mal ein ganz anderer King als sonst. Kein Dark-Fantasy- oder Horror-Roman, sondern eine sehr originelle Crime-Story, die einen nicht mehr loslässt.
    Man begleitet Blaze während er das Kidnapping vorbereitet, durchführt und sich um den kleinen Joe Gerard IV kümmert. Obwohl King darauf bedacht war möglichst wenig Emotionen in den Roman einfließen zu lassen, so schreibt er im Vorwort, fängt man an mit Blaze zu sympathisieren. Denn eigentlich ist Blaze gar kein schlechter Kerl, nur hat ihm das Leben übel mitgespielt und er ist dadurch auf die falsche Bahn geraten. Da er selber kein großer Denker ist, lässt er in seinen Gedanken seinen Freund George weiterleben, der das Denken für ihn übernimmt. Anfangs kann man sich nicht so recht sicher sein, ob Blaze nur fantasiert. Das war ein sehr interessanter Aspekt in diesem Buch und stellt die einzige leicht „übersinnliche“ Note in diesem King-Roman dar.
    Die eigentliche Handlung wird immer wieder von Rückblenden in Blaze' Vergangenheit unterbrochen. Immer wieder kommen kleine Episoden aus seinem Leben vor und erklären teilweise auch die gegenwärtige Handlung. Ich war immer in der Zwickmühle, dass ich wissen wollte, wie nun das Kidnpping weitergeht, aber ebenso von der Vergangenheit gefesselt war.
    Bis zum Schluss bleibt das Buch interessant und spannend.


    Zur Sprache: Nach langem Überlegen habe ich mich mit Blaze zum ersten Mal an einen King auf Englisch herangetraut und ich war überrascht wie gut er sich lesen ließ. Für fortgeschrittenere Englischleser dürfte das Buch kein Problem darstellen. Anfängern würde ich es nicht empfehlen, da King doch sehr komplex schreibt und teilweise sehr viel Umgangssprache verwendet.



    Edit: Ich vergebe 10 Punkte. :fingerhoch
    Edit 2+3: Tippfehler und ISBN

  • Danke für die Rezis :wave
    Das Buch ist schon auf meiner WL und ich bekomm es zu Weihnachten. Hört sich alles ganz interessant an, was ihr so schreibt und da ich z.zt eh gerne Krimis und Thriller lese rutscht es dann auf meinem SuB ganz weit nach oben. Denn trotzdem will ich voher "Der Seelenbrecher" lesen :lache

  • Blaze, ein Kleinkrimineller, dessen Partner George kürzlich gestorben ist, beschließt, das geplante "große Ding" durchzuziehen, nämlich ein Kind zu entführen. Blaze halluziniert und denkt stäntig, George wäre an seiner Seite und würde ihm beistehen. Bald kommt das FBI ihm auf die Schliche und er muss fliehen...


    Autor:
    Stephen King


    Ich finde dieses Buch sehr spannend, trotz der 464 Seiten habe ich das Buch an zwei Tagen durchgelesen.

  • Ich fand das Buch in Ordnung. Es ließ sich gut lesen und wurde nicht langweilig. Ist vielleicht nicht sein bester Roman, aber gut.
    Verwirrend fand ich kleine, versteckte Hinweise auf andere Stephen - King - Bücher, obwohl er das Buch doch als Richard Bachman geschrieben hat ^^
    Das Ende ging mir ein bisschen zu schnell, aber gepasst hat es.

  • Ich bin noch relativ am Anfang von "Qual" - supergenial fand ich allerdings schon mal sein "Nachwort", das sollte man - finde ich - eigentlich zuerst lesen! Da hat ja die Entwicklung des Romans allein schon eine Geschichte für sich! Außerdem weiß ich jetzt, warum King mal als King und mal als Bachman schreibt!! :licht


    Eigentlich schon unglaublich, dass dieser Roman bereits 1972/1973 geschrieben wurde, aber erst 2007 veröffentlicht wurde!


    Vom Stil her finde ich, dass er genauso in die heutige Zeit passt, also er kommt mir überhaupt nicht verstaubt vor. Und das ist prima, weil ich noch "frühe" King-Bücher auf meinem Sub habe, und da nimmt die Lust, diese dann zu lesen, zu!


    Die Story von "Qual" finde ich bis jetzt echt gut. Was der arme Blaze mitmachen musste, das tut mir richtig weh! Ich hätt es allerdings besser gefunden, den Titel bei "Blaze" zu belassen. "Qual" ist so allgemein, das kann ja alles mögliche bedeuten.

  • Habe das Buch ausgelesen und mein Eindruck ist bis zum Schluss so geblieben. Man gewinnt einen richtig guten Eindruck von Blazes Welt, sein Schicksal hat mich echt berührt. Empfehlenswertes Buch!


  • Perfekte Rezension, genauso hab ich es auch gesehen!!

  • Seit vielen Jahren war das mal wieder mein erstes Buch von Stephen King. Und es hat mich sehr positiv überrascht. Ich hatte bis jetzt nur die Horror-Bücher von ihm gelesen. Dieses Buch ist wirklich ganz anders als ich es erwartet hatte.
    Die eigentliche Geschichte um die Entführung eines Babys durch den geistig zurückgebliebenen Blaze tritt sehr in den Hintergrund. Für mich waren die Rückblenden in die Kindheit und Jugendzeit von Blaze die wichtigerer und interessantere Handlung in diesem Buch. Die Hauptperson war mir sehr sympathisch und seine Geschichte fand ich sehr anrührend und bewegend. Man sieht die Welt aus seinen Augen, leidet und fühlt mit ihm mit und hofft die ganze Zeit auf einen glücklichen Ausgang.
    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen der ein spannendes, ergreifendes Buch ohne Horror/Thriller-Elemente lesen möchte!
    Von mir bekommt das Buch 9 von 10 Punkten!

  • Gestern angefangen, heute beendet - so schnell kann es gehen.
    Ich kam mit dem Schreibstil sehr gut zurecht. Er ist, wie die Hauptfigur, schlicht, aber darum nicht weniger aussagekräftig. Die Story von Blaze hat mir gut gefallen und ich werde sie auch so schnell nicht wieder vergessen. Zwar ist es nicht mein Lieblings-Bachmann-Buch (an 'Todesmarsch' wird wahrscheinlich auch keins je rankommen), aber dennoch kann ich es weiterempfehlen.


    Ich vergebe 9 Punkte. :wave

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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    SuB: 48

  • Die Geschichte dieses Blaze hat mich tief verstört, berührt und nachdenklich gemacht.
    Man kann lange darüber diskutieren, wie Opfer zu Tätern werden, ob Verbrechen einfach zwangsläufig stattfinden müssen, wenn die Umstände eben so und nicht anders sind... Aber dass Blaze ein schreckliches Schicksal hat, dem er nicht entrinnen kann, das macht für mich die Faszination dieses Buches aus. Blaze kann man nicht in eine Gut-Böse-Schublade stecken. Er hatte halt immer nur Pech. Das Pech, immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.


    King hat diesen Roman schon 1973 als Richard Bachman geschrieben, aber in einem Karton liegen gelassen, bis er ihn dann doch 2007 überarbeitet und herausgebracht hat. Dafür sollte man ihm danken.


    Ein wenig erinnert mich Blaze an John Coffey in The Green Mile. Und natürlich sind Blaze und George Kings Interpretation von Lennie und George. King sagt selber in einem grandiosen Nachwort, dass der Roman eine Hommage an John Steinbecks Von Mäusen und Menschen ist. Hier wie dort haben die Charaktere nie den Funken einer Chance.


    Stephen King beweist mit diesem Roman, dass er ein exzellenter, intelligenter und gebildeter Autor ist. Er hat hier einfach ein "rundes" Werk geschaffen. Für den albernen, reißerischen deutschen Titel kann er ja nichts...
    Der Erlös des Buches geht übrigens an eine Foundation, die in Not geratene Künstler unterstützt.
    Ich weine normalerweise nie um fiktive Personen, aber Blaze hat mich zu Tränen gerührt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde