Das Leben der Madame Tussaud
ISBN-10: 354771124X
Verlag Marion Schröder, Gebundene Ausgabe, 416 Seiten, erschienen August 2007
Handlung:
Wer war die Frau, die als Madame Tussaud in die Geschichte einging? In ihrem großen Roman erzählt Sabine Weiß ein bewegtes Frauenleben. Als kleines Mädchen kommt Marie, die Tochter eines Scharfrichters, nach Paris. In den Wirren der Französischen Revolution muss sie um ihr Überleben kämpfen, doch ihr begegnet auch aufrichtige Liebe. Mit ihrem Aufbruch nach England wird sie schließlich zur Legende. Ein eindrucksvoller historischer Roman um Selbstbestimmung, Liebe und Verrat.
Der Sommer im Jahr 1794 ist der heißeste, an den Marie Grosholtz sich erinnern kann – und zugleich der blutigste. Täglich lassen Dutzende ihr Leben auf der Guillotine. Auch Marie wird verhaftet. Die Anklage lautet Verschwörung gegen die Republik. Im Angesicht des Todes zieht noch einmal ihr Leben vor ihren Augen vorbei: die Kindheit in einer Scharfrichterfamilie in Straßburg, die Lehr- und Arbeitsjahre als Wachsbildnerin in Paris, die Liebe zu dem Maler Jacques-Louis David, ihre Zeit am französischen Hof, ihr Kampf um Respekt und Selbstverwirklichung und schließlich der berufliche Erfolg. Mit Kunstfertigkeit und Willenskraft hat Marie das Ausstellungskabinett zu einem touristischen Höhepunkt von Paris ausgebaut. Als König Louis XVI. enthauptet wird, muss Marie seine Totenmaske abnehmen. Sie gehorcht, doch auch sie steht schon auf der Verhaftungsliste Robespierres. In letzter Minute gelingt ihr die Flucht aus dem Gefängnis. Sie bricht nach England auf, wo sie eine der erfolgreichsten Unternehmerinnen ihrer Zeit wird.
Zur Autorin:
Sabine Weiß, geboren 1968, studierte in Hamburg Germanistik und Geschichte, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte. Seit 1995 arbeitet sie als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Kultur und Medien. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nordheide.
Meine Meinung:
Was freue ich mich, das ich wieder einmal einen wirklich guten historischen Roman lesen konnte.
Nach einem Prolog, beginnt der Roman mit Maries früher Kindheit und wie sie mit ihrer Mutter 1767 von Straßburg nach Paris kommt. Hier leben sie bei Doktor Curtius, der sich mit dem Erstellen von Wachsfiguren beschäftigt. Diese Wachsfiguren, das Atelier und alles was dazugehört, faszinieren die aufgeweckte und sensible Marie. Schon bald wird sie lernen mit Wachs zu arbeiten.
Der Autorin gelingt es durch diese Erzählhaltung sehr schnell, den Leser tief in die Handlung zu ziehen.
Hinzu kommt, dass ein Roman über Madame Toussaud origineller ist, als man zuerst denkt.
Den Namen sehr oft gehört, weiß ich doch nicht so viel über diese historische Persönlichkeit und Sabine Weiß beschreibt schwerpunktmäßig mit den Jahren in Frankreich eine Zeit aus Marie Tussauds Leben, die nicht ganz so bekannt ist.
Die Schrecken der französischen Revolution wird auch ihr Leben beeinflussen. Hat sie bisher Adlige und Angehörige der königlichen Familie modelliert, wird sie jetzt Büsten von Revolutionsführer anfertigen. Eine ihrer Büsten für den Wachssalon wird von Robespierre sein, eine andere von Danton.
Ich glaube, dass der Roman gut recherchiert ist und bei der historischen Darstellung hat die Autorin, nach meinem Gefühl, nur künstlerische Freiheiten im erlaubten Maß angewendet.
Sabine Weiß schafft es die Schreckensherrschaft Robespierres während der französischen Revolution mit den vielen Opfern der Guillotine eindringlich zu schildern.
Für mich auf jeden Fall eine vielversprechende Neuentdeckung im Bereich Historischer Roman.