Die Autorin:
Kathy Reichs ist Vizepräsidentin der American Academy of Forensic Sciences, forensische Anthropologin für die Provinz Quebec und Professorin für Anthropologie an der Universität von North Carolina-Charlotte. Ihre Romane mit Tempe Brennan werden in über dreißig Sprachen übersetzt und ihre Protagonistin ermittelt in der von Reichs produzierten Serie Bones auch im Fernsehen. Knochen zu Asche ist ihr zehnter Bestseller.
Klappentext:
Tempe war erst sechs Jahre alt, als ihr kleiner Bruder plötzlich starb, wenig später verunglückte ihr Vater tödlich. In dieser Zeit fand sie Trost bei ihrer besten Freundin, mit der sie einige unvergessliche Sommerferien verbrachte: Évangéline. Bis das Mädchen eines Tages spurlos verschwand. Jahrzehnte später eröffnet sich Tempe die Möglichkeit, endlich Gewissheit über Évangélines Schicksal zu erlangen. Ein Spezialist für „cold cases“ aus Montreal bittet die forensische Anthropologin um Hilfe bei der Analyse eines Skeletts, das aus Neuschottland zu stammen scheint. Ihre Ermittlungen stoßen Tempe auf ein Kapitel kanadischer Geschichte, über das die Bewohner der Küstenregion eisern schweigen. Und nicht nur die Vergangenheit gibt unheimliche Rätsel auf. Denn der Fall offenbart mehr und mehr Parallelen zu einer Reihe vermisster Mädchen, die vor kurzem in Quebec verschwanden. Eines der Kinder wird tot aus dem Lac des Deux Montagnes geborgen. Ist dies der Beginn einer ganzen Serie von Gewalttaten? Wurde auch Évangéline Opfer einer solchen Grausamkeit? Als Tempe Knochen zu Asche – ein schmales rotes Heft voller Gedichte – in die Hände fällt, hofft sie auf Antworten....
Nachdem ich schon die vorangegangenen neun Bücher um die forensische Anthropologin Temperance Brennan mit meist großer Begeisterung gelesen habe, war Knochen zu Asche natürlich geradezu eine Pflichtlektüre für mich. Das Buch fängt recht langsam an und weist bei den ersten forensischen Untersuchungen sehr detailverliebte Schilderungen auf. Wer kein Freund solcher Details ist, wird das Buch auf diesen Seiten sicher sehr schnell langweilig finden, ich persönlich fand jedoch gerade diese Details sehr interessant und faszinierend. Ab der Mitte des Buches entwickeln sich die einzelnen Handlungsstränge deutlich schneller und fesseln den Leser. Seit Jahrzehnten unter den Teppiche gekehrte Teile der akadischen Geschichte werden erkennbar, machen betroffen und verbinden sich sehr gut mit den offenen Fragen und aktuellen Geschehnissen rund um die verschwundenen Mädchen. Am Ende löst sich alles recht abrupt auf, hier wären ein paar mehr Ausschweifungen und Details wünschenswert gewesen, um die Geschichte abzurunden.
Und natürlich spielt auch weiterhin die hin- und her schwankende Beziehung zu Detective Andrew Ryan eine wichtige Rolle als „Nebenhandlung“des Buches. Anzumerken ist auch noch, dass die an einigen Stellen des Buches zitierten Gedichte des namensgebenden Gedichtbandes nicht übersetzt wurden – man sollte also schon ein wenig Englisch verstehen
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ich finde nur das Ende leider ein wenig zu knapp geraten. Ich würde das Buch aber auf alle Fälle weiter empfehlen.