Schreibwettbewerb August 2007 - Kommentare

  • Zum kommentieren fehlt mir diesen Monat die Zeit. Mir haben viele Geschichten gefallen, unterhaltsame Sachen. Vaterschaftssorgen, aus blauem Glase, Marienkäfer knapp an den Punkten vorbei. Die Nena Geschichte ordne ich Doc zu. Unerhörte Gebete Tom. Das Ende hat mich etwas abgenervt. Immer dieses "gläubige Menschen" Bashing. Trotzdem einen Punkt. Bei dem Rest der Geschichten habe ich keinen Schimmer, wer sie verbrochen haben könnte.


    Luc

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Das Autorenraten finde ich wirklich schwer.
    Ungeheuer - Lyrx


    Für Ungeheuer hab ich doch selbst nen Tipp abgegeben. Wenn man den
    ganzen Thread liest, kann man schon erraten, welche von mir sein muss.
    Bin trotzdem geschmeichelt, dass ich so oft falsch "zugeordnet" werde.

  • Zitat

    Original von lyrx


    Für Ungeheuer hab ich doch selbst nen Tipp abgegeben. Wenn man den
    ganzen Thread liest, kann man schon erraten, welche von mir sein muss.
    Bin trotzdem geschmeichelt, dass ich so oft falsch "zugeordnet" werde.


    ja, da siehste mal, was man Dir alles zutraut ;-)


    Meine Geschichte wurde auch schon genannt, aber falsch zugeordnet.

  • Zitat

    Original von Seestern
    Mir schwant jetzt auch, dass unser Verhältnis unter diesem Wettbewerb nachhaltig zu leiden haben wird. :grin


    "zu leiden haben wird", über diese grammatikalische Konstruktion werde ich jetzt mal den Rest des Nachmittags meditieren ...

  • Diese Spekulieren ist eine wirklich nette Spielerei.


    Maikäfer würde ich Blaustrumpf zuordnen.
    Weißer Drache vielleicht Sinela?


    Und morgen dann das riesige Aha-Erlebnis....


    Genau kann ich nur eine Geschichte zuordnen - meine eigene. :-) :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Der Stein: Ganz okay erzählt, fließend und sauber zur Pointe führend, allerdings mit ziemlich viel Beiwerk, das mir keinen Sinn zu ergeben scheint - wie übrigens die gesamte Geschichte. Ich verstehe nicht, was mir der Autor sagen will. Jemand kauft sich diesen Stein, wird abhängig und verstirbt (selig lächelnd zwar, aber tot ist tot). Und nu? :wow


    Der Popp Olymp: Erst habe ich den Witz mit den zwei verschiedenen Schreibweisen des Titels nicht verstanden, aber, hey, man lernt ja nie aus. :grin Etwas an dieser Geschichte gefällt mir, aber etwas anderes ist mir zu aufgesetzt und gequält cool daran. Zudem haben mich die Fehler genervt (Bindestriche, Konjunktive!). Nicht sehr überraschend usw., aber vom Prinzip her recht in Ordnung.


    Vaterschaftssorgen: Schöne Situation, aber die Gefahr, Psychopathen etwas zu klischeehaft darzustellen, ist nicht ganz umschifft worden. Trotzdem amüsant und auch spannend. Gute Geschichte, stilistisch fast einwandfrei.


    Aus blauem Glase: Es gibt zwar keine Regel beim Schreibwettbewerb, die besagt, daß die Storys für ihn geschrieben werden müssen. Der Titel dieser Geschichte allerdings entspricht sogar dem Thema des letzten 42er-Short-Story-Awards. Ich gehe davon also aus, daß sie für diesen Bewerb geschrieben wurde. Wer weiß, vielleicht war sie sogar in der Endrunde. Verdient hätte sie es. Bis auf den angedeuteten Perspektivwechsel ("Gestatten ...") gibt es nichts daran auszusetzen - guter Aufbau, saubere Figurenzeichnung, unprätentiöse, aber schöne Pointe. Dennoch hätte sie von mir keine Punkte bekommen, denn unser Bewerb heißt Schreibwettbewerb, nicht Geschichtenwettbewerb. Ich gehe eigentlich davon aus, daß alle Teilnehmer ihre Storys für den Bewerb verfassen, jedenfalls mache ich das selbst immer so. (Ich weiß, daß diese Anmerkungen eine ausschweifende Diskussion nach sich ziehen können, aber ich kann sie mir einfach nicht verkneifen.)


    Sonja: Keine Peilung. Möglich, daß ich heute völlig neben mir bin, aber ich verstehe ums Verrecken nicht, worum es in dieser Story geht. Wer ist Sonja - und welche? Zudem verhagelt mir die Flut an lürischen Vergleichen den Lesespaß erheblich. Fraglos weiß der Autor mit Worten umzugehen. Na ja, wie gesagt. Mag an mir liegen.


    Alptraum: Nicht jeder Satz in dieser adjektivreichen Geschichte macht Sinn ("Noch ehe sich draußen die große Wolke vor die silberweiße Sichel des Mondes schieben kann ..."), aber der Rest hat es in sich. Okay, das Ende ist vorhersehbar, aber grundsätzlich ist das ziemlich gut erzählt und stimmig. Und bösartig.


    Alina: Unglücklicher Titel, viele Schreibfehler, zuweilen sehr holprig erzählt ("Ein tiefer Atemzug kam durch meine Nase."). Wirkt auf mich insgesamt spröde und konstruiert, und auch der Abgang ist leider eher fad.


    Besonderes Antiquariat: Leider wirklich nicht besonders gut geschrieben, und auch die - möglicherweise sehr originelle - Idee kommt bei mir nicht so recht an. Gut, ich habe "Zettel's Traum" (der Apostroph stammt von Schmidt) nicht gelesen, und ich nehme an, daß es den meisten Eulen ähnlich geht. Aber mir drängte sich die Vermutung auf, daß es der Autor auch nicht getan hat. Sonst gäbe es in dieser Geschichte nämlich noch irgendwas, das die Beziehung verdeutlichen würde.


    Berufsgeheimnis: Es heißt "Weissagung", nicht "Weißsagung". Klischeehafte und unprickelnd verfaßte Story mit wenig überraschendem Ende. Zudem unsaubere Perspektive. Eher schlecht.


    Beste Freunde: Mmh. Sehr einfache Sprache, keine Handlung. Stattdessen die Gegenüberstellung von zwei Extremen, jedenfalls vermeintlichen Extremen, wobei die jeweilige Schlußfolgerung (der "Traum") wenig überraschend - und auch leider wenig überzeugend - ausfällt. Aha. Der eine träumt von dem, was der jeweils andere hat. So stellt man sich das vor. Was nicht heißt, daß es so sein muß. Wie auch immer. Laienpsychologisch und etwas aufgesetzt.


    Spieglein an der Wand: Ich kann nur vermuten - alles ist Traum und nichts ist wahr. Oder? Wahr ist jedenfalls, daß diese Geschichte nicht gut geschrieben ist. Holperstolpersätze, fehlende Kommas, Wortwiederholungen. Macht einfach keinen Spaß beim Lesen. Das kryptische und eigentlich lustige Ende reißt's leider auch nicht mehr raus.


    Ein Ungeheuer: No Comment. Übersteigt oder unterschreitet meine Wahrnehmungsfähigkeiten.


    Nur geträumt: Eine Adoleszenzgeschichte, so, so, wieder einmal. Ganz okay geschrieben, zu effektheischendes Ende, aber wenigstens gibt es eine schöne Nebenfigur. Zu kurz.


    Der Traumwicht: Aha, der also. Mmh. Und?


    Unerhörte Gebete: Sehr holpriger Rückbezug im zweiten Satz des letzten Abschnitts; ich habe deshalb erst nicht verstanden, daß Helen von sich selbst spricht. Im Prinzip geht es darum, daß Leute sich etwas wünschen, ohne alle Konsequenzen abzuschätzen. Okay. Aber hier fehlt etwas Entscheidendes, nämlich die Frage nach dem Warum. Davon abgesehen hat mir der Radiodialog ganz gut gefallen. Aber die Story insgesamt ... na ja. (BTW, Luc: Mit Glauben hat diese Geschichte m.E. überhaupt nichts zu tun.)


    Marienkäfer: Mit Abstand die beste Geschichte des Bewerbs. Mit wenigen Worten werden Figuren plastisch, ihre Vitae, ihre Wünsche, ihr Konflikt. Großartig!


    Der weiße Drache: Metaffer, ick hör dir trapsen! Aber es ist wenigstens ganz gut umgesetzt, meistens jedenfalls. Hier und da wechselt die Erzählsicht.

  • So ich mache das nun zum ersten Mal und habe bis zum letzten Kommentartag gewartet, um zu schauen, wie andere das hier machen. Ich tue mich noch ein bisschen schwer, weil ich die drei, die mir am Besten gefallen haben, mit dem Bauch ausgesucht habe.


    Vorweg: Ich fand eure Geschichten ALLE gut und möchte ein großes Lob aussprechen für soviel Kreativität!


    Ich habe meine Favoriten mehr nach Inhalt als nach Stil beurteilt und deswegen werde ich auch das bewerten. Ich werde jetzt allerdings immer mitmachen und hoffe, dass ich die nächsten Male auch was zum Stil schreiben kann.


    3 Punkte: Beste Freunde:
    Ich fand die Idee wunderbar. Da leben zwei Jungen in der selben Stadt und verstehen die Träume des anderen nicht, weil sie unterschiedlich aufgewachsen sind. Und sogar der Leser kann nicht sagen, dass er mit einem der Jungen tauschen möchte, denn es scheint weder Ideal kein Geld zu haben, noch allein zu sein. Wunderschöne Geschichte, die sehr nachdenklich macht!


    2 Punkte: Der Traumwicht:
    Ein wunderbares Gedicht zum Thema Traum, das man auch seinen Kindern vorlesen kann. Eine alte Dame, die eine Vorliebe für Gedichte hat sagte zu mir, nachdem ich es ihr vorgelesen hatte, aus welchem Gedichtsband stammt das? Es ist wunderschön!


    1 Punkt: Unerhörte Gebete:
    Inhaltlich wieder etwas sehr feines, der wer denkt bei Träumen schon an Gesundheit? Sind es nicht meist Urlaub oder ein neues Auto das sich viele Menschen wünschen? Ein bisschen finde ich mich in dem Text wieder. Als chronisch Kranke denke ich oft, das viele Menschen zu wenig an ihre Gesundheit denken und zu wenig auf dieses hohe Gut acht geben.

  • Zitat

    Original von Tom
    Ist das ein neuer Trend, nur die drei Lieblingsgeschichten zu kommentieren? :wow


    Ich weiß nicht, aber ich habe mich mit den drei schon schwer getan. Ich fühle mich noch nicht sicher und geübt genug den Stil zu kommentieren. Und eine Bauchentscheidung ist schwer zu begründen. Daher habe ich nur meine drei Lieblinge kommentiert. Bis zum nächsten Mal hoffe ich auch zum Stil etwas sagen zu können und dann werde ich auch die anderen Texte kommentieren. Mein erstes Mal in diesem Bereich und ich finde es sehr sehr schwer zu begründen warum ich mich wie entschieden habe.

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Lese-Rienchen.


    Okay. Aber Du warst nicht die einzige. ;-) Ich denke mal, daß gerade die, die nicht bepunktet wurden, gerne hören würden, warum.


    Wenn ich schreibe: Die Geschichte ist grottenlangweilich und schlecht geschrieben, bist du sicher, dass das die Autoren gerne hören würden?