Ich entschuldige mich für diesen Monat. Aus der sonst dreifachen Teilnahme (Textbeitrag, Punkten, Kommentieren) blieb im August nur das Punkten übrig ...
Vielleicht nächsten Monat wieder ...
Schreibwettbewerb August 2007 - Kommentare
-
-
Hier dann mal meine Einzelkommentare zu den verschiedenen Geschichten. Im Gegensatz zum Juli habe ich den August als einen sehr niveauvollen Schreibwettbewerb-Monat empfunden. Es war keine Geschichte dabei, die in die Flop-Dose eingetopft hätte werden müssen. Ich hätte gern mehrere Punkte vergeben, aber das Reglement ist da eindeutig und ohne Auslegungsspielraum.
Meine Kommentare erheben keinen Anspruch auf Objektivität. Sie „begeistern“ allenfalls durch ihre subjektive Unprofessionalität. Worauf sie aber einen Anspruch erheben ist: Sie sind ehrlich gemeint, wollen aber niemanden verletzen. Wer sich verletzt fühlt, der möge mich bitte informieren, vielleicht nehmen dann zusätzliche Erläuterungen etwas von der nicht beabsichtigten Schärfe.
Der Stein
Sehr schöne Idee, in meinen Augen auch sehr ordentlich umgesetzt. Dem Schluss merkte man ein wenig die Diktatur des vorgegebenen Wörterlimits an.Der Popp-Olymp
Eigentlich ganz ordentlich erzählt, der leicht burschikose Erzählstil passt zur Geschichte, vielleicht aber ein paar Klischees zuviel. Die Pointe durchaus ganz nett.Vaterschaftssorgen
Gut aufgebauter Spannungsbogen, allerdings habe ich dann den Schluss nicht so ganz kapiert. Es hat mir aber gefallen, wie die Geschichte etwas „atemlos“ erzählt wurde, passend zum Inhalt dieser Geschichte, temporeich.Aus blauem Glase
Gute Idee für eine Episode der Serie „X-Factor“. Die alte Dame sah zwar anders aus als der gute Spanninger es erwartet hatte, keine Wort aber darüber was er denn erwartet hatte. Eine etwas weniger distanzierte Erzählweise und ich hätte der Geschichte glatt Punkte gegeben.Sonja
Das Highlight im August. Ein Text den man immer wieder lesen kann. Ein kraftvoller Text voller geheimnisvoller Anspielungen, der Lösungen eigentlich gar nicht will sondern die Dinge in der Schwebe lassen möchte. Wirklich gut, auch für vier Punkte.Alptraum
Ganz nett, viel Gebrülle, etwas einfaltsloser Titel, durchaus actionreich mit einem etwas zu aufgesetztem Schluss. Eine dieser Geschichten, die keinen richtigen Beginn haben, dafür aber ein Ende wie ein klarer Schnitt, das habe ich als durchaus positiv empfunden.Alina
Routiniert geschrieben, schöne Dialoge, aber alles läuft auf einer Linie, alles ein wenig zu glatt. Die Ecken und Kanten fehlten mir schon ein wenig, die Konturen hätten stärker gezeichnet werden müssen. Alles fließt, auch der etwas monotone Erzählfluss dieser Geschichte.Antiquariat
Kann ich nicht viel mit anfangen. Arno Schmidt ist nicht meine Welt. Die „Twilight Zone“ lässt grüßen. Bisserl zu konstruiert das Ganze.Berufsgeheimnis
Die Welt will betrogen sein. Dem Leser wurde einfach zu viel erklärt, der Raum für die eigenen Gedanken der Leser wurde ordentlich beschnitten. Ein wenig mehr kann man den Leserinnen und Lesern schon zutrauen. Eine schöne Idee und auch ganz nett umgesetzt, gut gelungen die Darstellung des französischen Akzents.Beste Freunde
Ein wenig zuviel „Vincent“ und ein wenig zuviel „Frank“. Trotzdem eine gute Idee, Träume gegenüberzustellen, die so verschieden sind, dass der jeweils andere sie nicht versteht. Kurz und prägnant, klare Aussage ohne erhobenen Zeigefinger. Durchaus ordentlich gelungen.Spieglein an der Wand
Da schaut jemand in die Zukunft und verhält sich so, als wäre es das Normalste von der Welt. Würden Menschen bei solchen Visionen nicht irgendwie erschrecken und erbleichen, los schreien oder sonst was machen? Da fehlte der Horroreffekt, der hätte der Geschichte sicher noch den richtigen Kick und Dreh gegeben und hätte mich zur Punktevergabe bewegen können, aber so……Ein Ungeheuer
Allein die Idee musste honoriert werden. Stark begonnen, stark fortgesetzt und stark beendet. Originellster Beitrag in diesem August-Wettbewerb. Ein faszinierender Text.Nur geträumt
Auch ein Drei-Punkte-Kandidat, allerdings hatte die „Sonja“ die Nasenspitze vorn. Das „Nena-Phänomen“ gegen Judas-Priest-Poster. Die Verfasserin bzw. der Verfasser erzählt so, dass man als Leser meint, man würde direkt die Freude am Erzählen beim Lesen spüren. Schwungvoll geschrieben, der Leser wird an die Hand genommen und durch die Geschichte geschleift, ob er nun will oder nicht und am Ende ist er (der Leser) froh, dass man ihn mitgenommen hat. Einfach Klasse diese Geschichte.Der Traumwicht
Sicher ganz gut, allerdings kann ich mit Gedichten nicht viel anfangen. Liest sich ganz nett, blieb mir aber nicht im Gedächtnis.Unerhörte Gebete
Die „Helen-Sequenz“ am Ende der Geschichte ist mir ganz einfach zu plakativ obwohl die Reaktion der Helen auf die Radiosendung durchaus verständlich ist. Aber hier wird oder soll dem Leser via Holzhammer eine schlechtes „soziales Gewissen“ eingetrichtert werden. Bisschen plump die Message dieser Geschichte. Sehr gelungen fand ich die einzelnen Wunschbeispiele, direkt aus dem Leben gegriffen, oberflächlich, materialistisch, Hauptsache der Fun-Faktor stimmt.Marienkäfer
Gefühlvoll erzählt, vielleicht das Gefühlvolle einen kleinen Pinselstrich zu dick aufgetragen. Das Dilemma der Ich-Erzählerin wird deutlich, ihre Angst vor dem Verlassenwerden kommt gut rüber. Offenbar traut die Ich-Erzählerin sich nicht, ihrer Freundin ihre Liebe zu gestehen; ganz wenige Sätze sind es, die die Verfasserin oder der Verfasser dieser Geschichte braucht, um die kleinbürgerliche Spießigkeit bildhaft darzustellen. Pilcher sollte in diesem Beitrag vielleicht mal nachlesen, wie man Gefühle glaubhaft schildert. Auch ein Punktekandidat, aber leider……Der weiße Drache
Nicht meine Welt und von mir aus hätte der Drache weiterschlafen können. Handwerklich sicher gut erzählt, bildhafte und sanfte Sprache. Diese Geschichte hat sicher auch eine Moral, nur ist diese mir verborgen geblieben. Als sehr positiv habe ich das Bildhafte dieser Geschichte empfunden, die Vorstellungskraft des Leser wird ziemlich aktiviert. -
Ich will jetzt auch mal zu ein paar Beiträgen meine Meinung sagen:
[SIZE=7]Einiges ist zu hart formuliert. Das tut mir Leid - dabei kann ich es mir wirklich nicht leisten: selbst kann ich nichts, und von Berwertung habe ich auch keine Ahnung![/SIZE]Der Stein:
Am Ende wurde es besser, finde ich. Aber warum kann sich niemand die Bedeutung des Steins erklären? Ich dachte den gibt es im Laden zu kaufen...Vaterschaftssorgen:
Hui, die war richtig gruselig. Mochte ich ganz gern:grinAlina:
Kitschig kam mir dieser Text vor. Lebe deine Träume und nicht dein Leben, sowas ähnliches sagen immer die Kandidaten von Deutschland sucht den Superstar.
Ich zwinkerte ihn noch zu und nahm meine Beine in die Hand.
Das klingt komisch
Berufsgeheimnis:
Puuh - das mochte ich gar nicht.Beste Freunde:
Ich finde bei einem Schreibwettbewerb geht es auch um schönen Schreibstil.
Vincent wohnt in einer Villa. Vincents Vater ist reich. Die Auffahrt ist lang....Ein Ungeheuer:
Fand ich nicht sehr originell [SIZE=7]und noch nichtmal geremt hat es sich...[/SIZE]
Ein paar kleine Teile waren gut. Zb das hier mochte ich:
...Verderben. Nicht der Krug, nur mal die Scherben.Nur geträumt:
Schön geschrieben! Aber das Ende hat mich wirklich schokiert. Ich habe von der ersten Klasse einen Ordner mit selbstgeschriebenen GruselGeschichten. Die enden alle so... sehr alter Hut.Der Traumwicht:
Bis auf die letzte Strophe wirklich schön!!!
(Wenn ich zum Wählen gekommen wäre, hätte es bestimmt Punkte bekommen.)Der weiße drache:
Siehe "Beste Freunde" -
Zitat
Vor meinem geistigen Auge steht das Foto der Tochter auf dem Schreibtisch des Doktors so, dass ein Patient oder Gesprächspartner das nicht unbedingt sieht - also mit der Bildseite zu demjenigen, der am Schreibtisch sitzt.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Danke für den Hinweis.
Gruß, Bell
-
Um die Wartezeit bis zu den nächsten Kommentaren, sofern denn da noch welche kommen, zu überbrücken, rate ich schon mal drauf los:
Ich tippe schwer darauf, dass sich die Wettbewerbs-Elite diesen Monat zurückgehalten hat ...
"Nur geträumt" hätte ich Tom untergejubelt, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass besagter Verdächtiger zwei Monate hintereinander einen Song zum Aufhänger der Story wählt ... Trittbrettfahrer?
"Der Stein" passt vom Genre her am ehesten zu Doc ... Allerdings glaube ich aufgrund der eher knapp gehaltenen Umsetzung nicht wirklich, dass er da seine Finger im Spiel hatte ...
Bei den Gedichten hätte ich flashfrog oder churchill vermutet. Da das Fröschchen aber beide Gedichte mit Punkten bedacht und sich churchill nach eigener Aussage nicht beteiligt hat, bin ich ahnungslos.
Und jetzt kommt ein Tipp, der allein auf sagenhaft weiblicher Intuition beruht: "Vaterschaftssorgen ist ein unverkennbarer Bell-Text
Und, wie steht's um die Intuition der anderen Eulen?
-
Antiquariat könnte vielleicht von Nudelsuppe sein!
-
Zitat
Original von Herr Palomar
Antiquariat könnte vielleicht von Nudelsuppe sein!Das würde mich wundern ...
Dafür fehlt mir irgendwo das typisch nudelsüppische. Aber ich lasse mich gerne überraschen! -
"Nur geträumt" würde ich Doc anlasten. Der Hinweis auf Judas Priest schien mir ein Indiz dafür.
Aber ansonsten tappe ich - wie immer - total im dunklen Dunkel.
-
Marienkäfer vielleicht von Blaustrumpf?
Ach, keinen Schimmer, ich rate nur wild rum!
-
"Sonja" oder "Ein Ungeheuer" würde ich Lyrx unterjubeln.
-
Zitat
Original von Herr Palomar
Marienkäfer vielleicht von Blaustrumpf?Ach, keinen Schimmer, ich rate nur wild rum!
Ist doch auch 'ne hübsche Beschäftigung
-
Aus blauem Glase hätte ich Voltaire zugerechnet, aber seine eigene Bewertung dieser Geschichte passt so gar nicht!
-
Zitat
Original von Voltaire
"Sonja" oder "Ein Ungeheuer" würde ich Lyrx unterjubeln.
Ich finde nicht, dass die Texte vom selben Autor sein könnten. Trotzdem gut geraten! -
Ich hab es leider weder geschafft, eine Geschichte zu schreiben, noch Punkte zu geben - es wäre unfair gewesen, weil ich mich auf "andere" Texte wenig konzentrieren konnte (bin erst jetzt mit meinem Text für die Veranstaltung in Hannover fertig geworden).
Kommentare folgen aber noch die Tage.
Meine Tipps (nach oberflächlicher Lektüre):
Marienkäfer: Lotta. Übrigens mein Favorit.
Antiquariat: Lyrx (Arno Schmidt und Antiquariat, das passt)
Aus blauem Glase: öhm. Flashfrog? Müsste ich noch mal darauf hin lesen.
Nur geträumt: Stimme Voltaire zu, Doc. Passt vom Setting wie die Faust auf das blaue Fell, äh, Auge. btw. - ich fand nicht, dass diese Geschichte an den letzten Text von Tom anknüpft. Doc benutzt ganz gerne Ikonen der 80er, und hier passt Nena. Übrigens hatten wir schon einige Geschichten, die mit Songtiteln arbeiteten. Ich erinnere an letztes Jahr, Eileen
Die Popp-Geschichte behandelt eigentlich typische Tom-Aufregthemen: Starsternchenkult etc. Ist er aber nicht, da neue Rechtschreibung. Ich tippe auf Luc. Tom kommt eher für den Alptraum in Frage, wenn er mitgemacht hat. Glaub ich aber nicht.
Unerhörte Gebete: könnte von Voltaire sein.
Marcel -
Zitat
Original von Herr Palomar
Antiquariat könnte vielleicht von Nudelsuppe sein!Nie und nimmer. Ich glaube, dass Tom und Nudelsuppe diesen Monat beide
nicht mitgemacht haben. -
Zitat
Original von Nudelsuppe
Marienkäfer: Lotta. Übrigens mein Favorit.
Ja, entweder das oder die Ungeheuer-Geschichte.ZitatOriginal von Nudelsuppe
Antiquariat: Lyrx (Arno Schmidt und Antiquariat, das passt)
Nein, ich hab ne ganz andere Vorstellung von Arno Schmidt. -
Zitat
Original von lyrx
Antiquariat: Lyrx (Arno Schmidt und Antiquariat, das passt)
Nein, ich hab ne ganz andere Vorstellung von Arno Schmidt.[/quote]Uff. Das wirft einiges durcheinander :o)
Marcel -
Lieber Marcel, die Konzentration auf deinen eigenen Text hat dich meiner Meinung nach etwas verwirrt. So wage ich die Behauptung, dass du diesmal (bis vielleicht auf eine Ausnahme) ziemlich daneben liegst mit deinen Tipps )
-
Lustig, das Autorenraten diesmal. Ich habe übrigens einen Beitrag eingereicht. Nur zum Punkten bin ich nicht gekommen, mehr als drei oder vier Geschichten habe ich aus Zeitgründen nicht lesen können. Aber Kommentare folgen nachher noch. Randbemerkung: "Aus blauem Glase" war das Thema des im Mai mit der Siegerehrung beendeten Putlitzer-Preises des 42erAutoren e.V.
-
Das Autorenraten finde ich wirklich schwer.
Ich versuche es mal, allerdings kenne ich die verschiedenen Schreibstile hier noch nicht gut genug:Antiquariat - würde ich Tom zuordnen
Marienkäfer - Lotta vielleicht?
Popp-Olymp - Ida?
Ungeheuer - Lyrx
Vaterschaftssorgen - Voltaire
Aber ich liege vermutlich mit allen Tipps daneben.