Jane Eyre - neue BBC-Verfilmung

  • Nun denn ... jedes Jahr aufs Neue und immer wieder wunderbar - die BBC Verfilmung meines Lieblingsbuches ...


    diese ist auch wieder zu empfehlen, obwohl ich Zelah Clarke besser fand.


    Wer es sich leisten mag - ich habe die zerschnippelte Version auf youtube geschaut und meinen Wunschzettel für Weihnachten begonnen :anbet


    das immer wieder seufzende eyre

  • mal den Thread ausgrab, war der der mir als erstes ins Auge gesprungen...


    Habe nämlich eine Frage, weiß jemand ob es die Verfilmung Jane Eyre mit Charlotte Gainsbourg und William Hurt auch in deutsch gibt? Ich hab ihn im Fernsehen mal gesehen aber bei Amazon find ich nur den UK-Import in englisch...oder bin ich blind?:cry Ich würde ihn so gerne mal wieder schauen, nur leider reicht mein englisch nicht für den Import aus.

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

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  • Zitat

    Original von Sylvi
    Leider auf englisch ;-( da kann man nur hoffen das sie auch mal auf dt.rauskommt.
    Hab auch schon mehrere JE-Verfilmungen zu Hause,aber diese hier sieht sehr vielversprechend aus :wave


    Nur der Vollständigkeit halber, sie ist im Januar oder Februar erschienen.


    Ich kenn zwar noch keine andere Verfilmung, aber diese liebe ich (auf englisch, die deutsche Tonspur hab ich noch nicht angeschaut, kann also nichts zu den Stimmen sagen).

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost


    Nur der Vollständigkeit halber, sie ist im Januar oder Februar erschienen.


    Ich kenn zwar noch keine andere Verfilmung, aber diese liebe ich (auf englisch, die deutsche Tonspur hab ich noch nicht angeschaut, kann also nichts zu den Stimmen sagen).


    Hab die dt.DVD inzwischen auch ;-) und bin begeistert

  • Ich bin vollkommen fertig! Um viertel nach Acht beschliesse ich mir Jane Eyre anzusehen - und um halb eins (!) ist der Film zuende. Vielleicht hätte ich mir vorher besser mal die Spieldauer angesehen, aber dass das ein solcher Marathon wird, hätte ich mir nicht träumen lassen. Und: ich konnte mich einfach nicht mehr von der Geschichte losreissen, sondern musste - als totale Fernseh-Verweigerin - geschlagene vier Stunden ausharren.
    Hätte mir vorher jemand gesagt, wie phantastisch die Umsetzung ist, hätte ich es nicht geglaubt - nicht, nachdem ich den Roman vor kurzem gelesen habe. Richtig begeistern konnte er mich leider nicht - ich war eher ziemlich enttäuscht. Um so erstaunlicher finde ich die Tatsache, wie sehr mich die filmische Umsetzung umgehauen hat.
    Zum ersten Mal finde ich den Film besser als den Roman - viel besser - das ist mir noch nie passiert.
    Hier wurde das Beste aus dem Buch genommen, seine Essenz, und die nervigen Teile weggelassen, wie diesen ganzen Schikane-armes Weisenmädchen-Kram.
    Was für eine schöne Umsetzung, wie viel Liebe zum Detail. Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben und die Geschichte mit grossem Respekt behandelt. Die Verfilmung ist ausgesprochen nah am Buch geblieben, ohne jedoch den Kitsch aufzunehmen. Er hat auf den ganzen Schnick Schnack verzichtet, wie bei einem Kleid, von dem man die Troddeln & Rüschen entfernt hat, die einfach nicht dazu passten. Herrlich! Auch das Casting war gut gewählt - sehr sensibel, sehr nah an der Vorlage.
    Ich könnte noch stundenlag so weiter schwärmen - aber ich werde es lassen.
    Habe ich Anfangs noch zwischen den Sprachen hin und her gezappt, wusste ich spätestens nach 20 Minuten, dass die englische Fassung der Deutschen um Längen voraus ist.
    Ich kann jedem Interessierten nur empfehlen, sich den Film anzusehen - eine beeindruckende Verfilmung des Klassikers.


    Zum BBC Trailer


    Angaben zum Film
    Darsteller: Ruth Wilson, Toby Stephens, Georgie Henley
    Regisseur(e): Susanna White
    Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)
    Bildseitenformat: 16:9
    Anzahl Disks: 2
    FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
    Produktionsjahr: 2006


    Spieldauer: 231 Minuten
    ASIN: B000U6NXWQ

  • :wow


    Und das ist wirklich gelungen?
    Wenn Du das als TV-Verweigerin sagst, ist das schon mal ein gutes Zeichen, zu denen gehöre ich nämlich auch.
    'Jane' Eyre' fand ich auch immer furchtbar als Roman, obwohl die beiden Sätze: 'Oh, Mr. Rochester' und 'Reader, I married him' zu meinem aktiven Wortschatz gehören.
    :lache


    Danke für die begeisterte Stellungnahme, ich merke mir den Film wirklich mal vor.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich sehe wirklich so gut wie nie fern - vielleicht alle 2-3 Monate mal ein Film oder 'ne Reportage auf arte oder 3sat, aber das war's auch schon. Der BBC Trailer (s.Link) gibt in den 2 Minuten ganz gut die Stimmung des Films wieder.


    Zitat

    ... obwohl die beiden Sätze: 'Oh, Mr. Rochester' und 'Reader, I married him' zu meinem aktiven Wortschatz gehören.


    *abroll*
    Dazu schreib ich jetzt nix ,o)



    Zitat

    ... ich merke mir den Film wirklich mal vor.


    Eine Freundin hat ihn mir geliehen, und ich wollte ihn eigentlich gar nicht sehen. Aber jetzt werde ich ihn mir ebenfalls bestellen, so begeistert wie ich bin.

  • Ich habe es gesehen! :hop
    Ja, es ist wunderbar. Am besten gefiel mir die Hauptdarstellerin, eine äußerst überzeugende Jane. Wie sie es schafft, im Gespräch mit Mr. Rochester, wann sie will, die eigentlich winzige Silbe 'Sir' mit einer solchen Rebellion zu füllen, während sie zugelich völlig höflich bleibt, ist ein Erlebnis.


    Die Konzentration und Straffung des Stoffs hat wirklich Vorteile. Es gibt viel Ballast in dem Roman.
    Und ja, die ist ein echtes Gefühlserlebnis. Man kommt ins Schwärmen und das ist gut. Die dichte Atmosphäre! Die Landschaftsaufnahmen! Und die Musik!


    Ein paar Dinge haben mich allerdings gestört:


    Janes Leben in Lowood war um die Lehrerin gekürzt, die sich tatsächlich ihrer angenommen hat. In dem Punkt wurde ihre Einsamkeit stark überbetont. Zu dramatisch, sozusagen.


    Dafür hätte man sich für die kleine Adele ein bißchen mehr einfallen lassen können, als sie nur wie eine mechanische Aufzieh-Ballerina ständig durchs Bild tanzen zu lassen. Das war mir zu wenig und hat mich rasch gestört.


    Es hätte ruhig auch noch ein wenig mehr gruseln können.


    Gar nicht gut fand ich, daß St. John so sympathisch erschien. Bronte stellt ihn ganz anders dar, er ist ein äußerst unangenehmer religiöser Fanatiker, der Jane gezielt umerziehen will. Da finden sich im Roman Beschreibungen, die an moderne Gehirnwäsche erinnern.
    Diese kritische Einstellung hätte man der Autorin ruhig lassen können.


    Und daß Mr. Rochester blind bleibt, also wirklich!
    Ich will meine Wunderheilung!!
    :cry


    Auch wenn die selbst bei der überaus romantischen Ms C. Bronte nur eine beschränkte Heilung ist.



    :lache


    magali





    Danke, kamelin, für den Hinweis.
    Das ist ein richtiges Film-Erlebnis, sehr empfehlenswert.


    :wave




    edit: Tipfehler

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von magali
    Ich habe es gesehen! :hop
    Ja, es ist wunderbar. Am besten gefiel mir die Hauptdarstellerin, eine äußerst überzeugende Jane. Wie sie es schafft, im Gespräch mit Mr. Rochester wann sie will die eigentlich winzige Silbe 'Sir' mit einer solchen Rebellion zu füllen, während sie zugelich völlig höflich bleibt, ist ein Erlebnis.


    Die Konzentration und Straffung des Stoffs hat wirklich Vorteile. Es gibt vile Ballast in dem Roman.
    Und ja, die ist ein echtes Gefühlserlebnis. Man kommt ins Schwärmen und das ist gut. Die dichte Atmosphäre! Die Landschaftsaufnahmen! Und die Musik!


    Super, dass dir der Film auch so gut gefallen hat. Ich war wirklich total begeistert. Und ja, die Jane Darstellerin ist einfach allerliebst, besser ging es wirklich nicht.
    Toby Stephens als Mr Rochester fand ich aber auch klasse.



    Zitat

    Original von magali
    Ein paar Dinge haben mich allerdings gestört:
    ...
    Gar nicht gut fand ich, daß St. John so sympathisch erschien. Bronte stellt ihn ganz anders dar, er ist ein äußerst unangenehmer religiöser Fanatiker, der Jane gezielt umerziehen will. Da finden sich im Roman Beschreibungen, die an moderne Gehirnwäsche erinnern.
    Diese kritische Einstellung hätte man der Autorin ruhig lassen können.


    St John fand ich ehrlich gesagt als einzigen Darsteller nicht gut gecastet. Den habe ich mir ganz anders vorgestellt - irgendwie römischer (Profilmässig zumindest ,o) ).



    Zitat

    Original von magali
    Und daß Mr. Rochester blind bleibt, also wirklich!
    Ich will meine Wunderheilung!! :cry


    Warum sie das gemacht haben, verstehe ich auch nicht so richtig, zumal sich der Film deswegen auch nichts vergeben hätte.



    Zitat

    Original von magali
    Das ist ein richtiges Film-Erlebnis, sehr empfehlenswert.


    Unbedingt :wave

  • @Magna


    meinst Du den von 1944 mit Orson Welles als Mr. Rochester?
    Das war aber auch ein Farbfilm, oder?


    Soweit ich feststellen kann, ist der zur Zeit nicht erhältlich.


    Es gibt aber auch noch einen englischen aus den Dreißigern, wenn ich recht weiß.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich glaube, Du meinst wirkliche den von 1944.
    Allerdings ist es nicht Olivia de Haviland - meines Wissen hat sie nie die Jane gespeilt -, sondern ihre Schwester, Joan Fontaine.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Joan Fontaine? Dann sollte ich mir die Verfilmung wirklich doch noch ansehen. Ich fand sie schon als zweite Mrs. De Winter in dem Hitchcock Klassiker Rebecca toll. Sie lag doch meines Wissesn in dieser Zeit oft im Wettstreit mit ihrer Schwester, auch bei diversen Vorsprechen für Rollen.

  • Novemberkind


    Joan Fontaine ist Jane eben in der Verfilmung von 1944, die man zur Zeit auf DVD nicht kaufen kann. Vielleicht kommt es ja mal im Fernsehen.


    Bis dahin kann ich Dir die BBC- Serie wärmstens empfehlen, die kamelin angeschleppt hat.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Mich hat diese Verfilmung absolut begeistert!
    Die Jane wurde meiner Meinung nach perfekt umgesetzt, gerade die Szenen zwischen ihr und Mr. Rochester fand ich toll, da kam sie meiner vorgestellten Jane Eyre sehr sehr nahe.
    Was mir auffiel, als St. John ihr die Lehrerinnenstelle anbot, fragte er sie: Möchten sie den Job? Ein doch sehr modernes Wort, das gleich herausstach...
    Das Mr. Rochester blind bleibt mochte mir nicht wirklich gefallen.. Aber, gesamtheitlich betrachtet eine sehr gelungene Verfilmung!