Tiffany Weh zieht aus, um die Hexerei zu erlernen und eigentlich läuft alles ganz gut. Wäre da nicht die Sache mit dem 'Schwärmer'. Dieser Geist bemächtigt sich Fremderleuts Körper, wirft den Eigentümer heraus und stellt schlimme Sachen an. Und: Schwärmer kann man nicht besiegen. Ich will jetzt nicht sagen, dass Tiffany ein Problem hat, aber der Gedanke drängt sich auf. Gut, dass sie Freunde hat, wie die fluchenden, saufenden, raufwütigen 'Wir-sind-die-grössten'-Kobolde, die das Herz am rechten Fleck und einen 'PLN' haben! Genau, denn ohne PLN sollte man keine Mission annehmen. Und die lautet: rettet die kleine grosse Hexe des Kreidelands.
Terry Pratchett ist auch diesmal wieder ein aussergewöhnlich scharfsinniger Scheibenwelt-Roman gelungen, der jenseits von drolligen Kindergeschichten, eine beeindruckende Tiefe in seine Erzählungen bringt. In dieser Geschichte muss Tiffany sich dem 'Schwärmer' stellen, doch dabei ist sie nicht allein. Der loyale 'Rob Irgendwer' und 'Oma Wetterwachs' sind bei ihr und weichen nicht von ihrer Seite, selbst als sie in das Reich der Toten gehen muss.
Auch in dieser Geschichte setzt die kleine grosse Hexe sich intensiv mit den Dingen auseinander, wie zum Beispiel: ist der 'Schwärmer' böse oder weiss er es nicht besser? Ist er das Produkt seiner 'Wirte', die er besetzt hat oder hat er ein eigenes ICH? In diesem Zusammenhang macht sich sich auch Gedanken über die Frage: Bin ich die Gesamtheit meiner Vorfahren und wer denkt, wenn ich denke?
'Ein Hut voller Sterne' ist ein besonderes Hörvergnügen, unterstützt mit Musik und Tonunterlegung, die ich neben dem grenzgenialen Sprecher Boris Aljinovic, auch erwähnen möchte.
____________________________________________________________________