Frühstück bei Tiffany - Truman Capote

  • "Frühstück bei Tiffany" ist ein kleines, aber feines Büchlein, bei dem man vergessen kann, dass es schon aus den 1950er Jahren stammt. Mit dem Hintergrundwissen stellte ich erstaunt fest mit welcher Freizügigkeit das Buch geschrieben wurde. Zu der damaligen Zeit war es sicher eine kleine Revolution. Das erinnert mich an die Bücher der Beat Generation. Da war die Mehrheit auch "skandalös".


    Etwas anzumerken habe ich dennoch:
    Ich kenne Holly Golightly alias Audrey Hepburn mit schwarzer Mähne. Im Buch ist sie blond-fleckig. Wieso wurde der Film mit der schwarzhaarigen Dame verfilmt, weiß das jemand?

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Meine Rezension:
    "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote ist ein Klassiker, den ich schon seit längerem einmal lesen wollte.


    Die Geschichte handelt von der jungen Holly Golightly die im gleichen Haus wohnt, wie unser anfangs etwas schüchterne Ich-Erzähler. Mit ihrer ausschweifenden Lebensart macht Holly immer wieder auf sich aufmerksam, so dass sich der Erzähler nach kurzer Zeit mit ihr anfreundet und sich letztendlich sogar in sie verliebt. Das Buch hat ein für mich sehr trauriges Ende, was es allerdings zu etwas Besonderem macht, reiht sich doch in der Liebesliteratur ein Happy End ans Nächste.


    Capote lässt durch seinen ausgezeichneten Schreibstil Ms. Golightly lebendig werden und man hat keinen Zweifel daran, dass das Geschriebene auch wirklich so geschehen ist. Holly wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben, wo immer sie auch heute ist. Ein, wie ich finde, lesenswertes, ausgezeichnetes, herrausragendes, tiefgründiges, einzigartiges und nicht zuletzt unglaublich gefühlvolles Buch!

  • Breakfast At Tiffany's war ein Klassiker, den ich nach langer Zeit auch mal geschafft habe zu lesen.


    Wegen der Figur Holly Golightly allein ist der Roman schon lesenswert. Ferner hat mich Truman Capote mit seinem markanten Schreibstil überrascht. Etwas vergleichbares ist mir bislang noch nicht untergekommen.


    Ich schließe mich deswegen meinem Vorposter an. Ein wirklich sehr lesenswertes Buch!


    Achja, den Film habe ich bislang noch nicht gesehen.

  • Ich kenne den Film noch nicht, daher bin ich noch nicht "vorbelastet".


    Das Buch habe ich vor ca. einem Jahr gelesen. Ich würde es nicht zu den zeitlosen Klassikern zählen, erst recht nicht ein Meisterwerk nennen, aber es ist kurzweilig, lustig, nachdenklich - Entertainment halt. Und die Bilder, die man beim Lesen vor Augen hat, sind schön plastisch und real. Mir ist es sogar fast passiert, dass ich mich in Holly Golightly verliebt habe. Was will man mehr?


    Truman Capote halte ich eh für den kurzweiligsten Autoren ever - er hat keine einzige langweilige Zeile geschrieben. Der geborene Autor.

  • Die 18jährige Holly Golightly lebt im New York der 1940er Jahre und versucht das Bestmögliche aus ihrem Leben zu machen, sie lebt so ausgiebig wie möglich, geht aus, trifft (reiche) Männer, hat aber auch ihre nachdenklichen und traurigen Momente, die sie dann mit einem Besuch bei Tiffanys in den Griff zu bekommen versucht.


    Tatsächlich hatte ich bisher nur die Verfilmung mit Audrey Hepburn gesehen, allerdings auch schon vor vielen Jahren und war daher sehr gespannt auf den Roman. Zu Anfang sah ich dann beim Lesen auch immer Audrey Hepburn vor mir, im Laufe der Geschichte verblasste ihr Bild jedoch immer mehr (und wurde ersetzt durch Liza Minellis Sally Bowles aus Cabaret, die meiner Meinung nach vom Typ her besser zur Holly des Romans passt). Truman Capote erzählt nicht aus Hollys Perspektive sondern schaltet einen Ich-Erzähler ein, ein junger Nachbar, der Hollys Leben eine Zeit lang teilt. So lernen wir Holly nur aus dessen Sicht kennen, die wahre Holly bleibt verborgen. Zudem wartet der Autor mit einer Reihe mehr oder weniger (teilweise herrlich) skurriler Charaktere auf, die natürlich ebenso subjektiv gefärbt sind wie Holly.


    Truman Capote erzählt bildhaft, eingängig und voller Humor eine teilweise ziemlich schräge Story und lässt einen nur so durch die Seiten fliegen, der recht kurze Roman ist flott gelesen, lässt aber den Leser noch lange über Holly nachdenken, zumal Ende (und auch Anfang) den Leser neugierig auf Hollys weiteren Lebensweg machen, aber keine Antwort liefern, man darf spekulieren und, wie in meinem Fall, Holly alles Gute wünschen. Außerdem macht der Roman Lust darauf, den Film noch einmal anzusehen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszufinden.


    Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, er ist auch heute noch absolut lesenswert, sollte aber in den geschichtlichen Kontext eingeordnet werden. Holly ist ein Kind ihrer Zeit, das muss man bedenken.