Das Spiel der Könige - Rebecca Gablé

  • Gerade auf der Facebook Seite von Gablé gelesen, man hat tatsächlich die sterblichen Überreste von Richard dem III. gefunden!
    http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-leicestershire-21063882


    Ich finde das so spannend und faszinierend. Mein nächstes Urlaubsziel steht damit fest.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Wenn uns die jetzt noch sagen könnten, wer die Kinder auf dem Gewissen hat ...

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Es wäre auch klasse, wenn endlich mal geklärt werden würde ob die zwei Kinderskelette aus dem Tower die beiden ermordeten Prinzen sind.
    Wer's getan hat, wird niemand mehr rausfinden. Leider.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Und er scheint wirklich bucklig gewesen zu sein. Wenigstens mit einer Sache hatte Shakespeare auf jeden Fall recht.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich denke Willie hat nicht einfach nur so was geschrieben, sondern wußte was er tut. :grin


    Vielleicht klärt sich ja früher oder später auch das Geheimnis um die zwei Kinder.


    Das Grab wird jetzt bestimmt zum Tourimagneten.

  • Die Geschichte der Familie Waringham hat mich absolut fasziniert. Beim ersten Band hatte ich noch den Gedanken: na ja, mal sehen, was die denn da in der Geschichte rumfuchteln.. nach dem zweiten Band habe ich gedacht …. Wann geht’s weiter und jetzt denke ich auch: wann geht es weiter, wann erfahren wir den Rest, der ja nachweislich noch in dieser Geschichte steckt bzw. gibt es heute noch Nachfahren der Familie


    Das ich mir zwischendurch einen Klebezettel gemacht habe, um die verwandtschaftlichen Beziehungen besser zu begreifen, dürfte ja nachrangig sein, aber für mich war es teilweise doch etwas schwerer, die ganzen Verhältnisse „Cousins, Cousinen, 1. 2. 3. Etc. Ehemann“ herauszufiltern, da half mir auch nur bedingt der Stammbaum – aber genau das liebe ich ja an historischen Büchern.


    Für mich war es wieder einmal eine sehr detaillierte und gelungene Erläuterung der Rosenkriege – für all diejenigen, die sich noch nicht oder nicht intensiv damit beschäftigt haben – klar und einfach erzählt und doch absolut fesselnd.


    Ich habe gesehen, das es bald weitergeht und ich freue mich sehr darauf, endlich zu erfahren, was wann wie mit wem in welcher Form weitergegangen ist.


    Für mich ein absolutes Lesehighlight

  • Dieses Mal entführt uns Rebecca Gablé mit ihrem Roman „Das Spiel der Könige“ in die Zeit der Rosenkriege. Die rote Rose von Lancaster und die weiße Rose von York buhlen in diesen fast dreissig Jahre dauernden Kriegen um die Krone Englands.
    Diesmal begleiten wir nicht nur einen, sondern gleich zwei Waringhams durch die Geschichte Englands. Blanche und Julian of Waringham werden unweigerlich in die Auseinandersetzung der beiden Häuser hineingezogen. Während Julian zu Beginn noch Probleme hat seine Stellung in diesen Kriegen zu finden, weiß Blanche genau, was sie will.


    Meinung
    Meiner Meinung nach schafft Rebecca Gablé es in diesem Roman ganz ausgezeichnet einem die Schrecknisse des Bruderkrieges, der als Rosenkriege in die Geschichte eingehen soll zu schildern. Allerortens kämpfen nahe Verwandte gegeneinander und ein Teil des englischen Adels wird vernichtet. Bei der Masse an agierenden Persönlichkeiten – oftmals sogar mit demselben Namen – fällt es häufig schwer den Wirren dieser Kriege zu folgen, doch schafft es Frau Gablé durch verschiedene Schreibweisen der Namen und diverse Spitznamen Klarheit zu schaffen.
    Leider muss ich sagen, dass mir Julian in diesem Buch nicht besonders gut gefallen hat. Im Gegensatz zu seiner Schwester, die für mich einen ganz eigenen Charme hat, wie sie sich gegen alle Gepflogenheiten ihrer Zeit zur Wehr setzt und ihr Schichsal selbst in die Hand nimmt. Ihr Zwillingsbruder hingegen ist vor allem zu Beginn sehr unentschlossen und zeichnet sich auch in der Geschichte nicht unbedingt dadurch aus, dass er sonderlich zurückhaltend ist.
    Was die historischen Persönlichkeiten anbelangt, so haben es mir insbesondere die Tudors sehr angetan. Owen Tudor war schon im letzten Buch eine meiner Lieblingsfiguren und seine Söhne treten eine sehr würdige Nachfolge an, wie ich finde. Insbesondere Jasper hat es mir angetan. Er kommt meiner Meinung nach sehr authentisch rüber.
    Ein kleiner Kritikpunkt zu der Taschenbuchausgabe sei noch angebracht, denn in der HC-Ausgabe gab es einen wunderschönen Stammbaum, der die Waringhams zeigt, sodass man sich auch bei ihnen einmal anschauen kann, wie alle verwandt sind. Dieser fehlt in der TB-Ausgabe leider. Ansonsten haben mir die vorhanden Stammbäume der englischen Adelsgeschlechter im Laufe des Romans doch sehr geholfen.


    Fazit
    Frau Gablé schafft es wieder einmal ein besonders schwieriges Kapitel der englischen Geschichte verständlich zu schildern, ohne dabei den Leser in ein heilloses Chaos aus Protagonisten zu stürzen.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Die Waringhams sind mir ans Herz gewachsen und beim Lesen habe ich ab und zu glatt vergessen, dass sie nicht zu den historischen Figuren gehören, sondern der Phantasie von Rebecca Gablé entstammen.
    Die Rosenkriege waren eine furchtbare Zeit für England. Ich war froh, als das Gemetzel endlich zu Ende war und Henry VII. auf dem Thron saß.
    Für mich ist dieses Buch bisher der beste Teil der Waringham-Saga, insbesondere, weil nicht nur der männliche Erbe Julian im Mittelpunkt steht, sondern auch seine Zwillingsschwester Blanche.

  • Gestern habe ich den dritten Teil der Waringham-Saga beendet und ich kann nur sagen, dass ich wieder sehr begeistert bin. Wenn ich so drüber nachdenke, gefiel mir dieser Teil bisher am besten.
    Obwohl ich gleich auf den ersten Seiten ziemlich sauer war auf die Autorin, weil ich mich von einer meiner Lieblingsfiguren aus "Die Hüter der Rose" verabschieden musste. Wie kann sie sowas denn machen? :-(


    Aber dadurch geht die Geschichte natürlich voran und der junge Julian wird überraschend früh zum neuen Earl of Waringham. Wovon er allerdings zunächst gar nicht begeistert ist. Als Knappe aufgewachsen in den Diensten des yorkistischen Earl of Warwick, gerät er zwischen die politischen Fronten des Bruderkrieges zwischen dem Hause York und dem Hause Lancaster, für das sein Vater und sein Großvater seit Jahrzehnten kämpfen. Sein Vorsatz, sich aus der Sache herauszuhalten, gerät jäh ins Wanken, als der Duke of York mit unfairen Mitteln versucht, Julian für sich zu gewinnen. Und ein Gespräch mit seiner Mutter Juliana öffnet ihm die Augen über seinen Vater und das Vermächtnis seiner Familie. Zusammen mit ein paar treuen Freunden und den Halbbrüdern des Königs, Edmund und Jasper Tudor, unterstützt er Königin Marguerite in ihrem Kampf für das Haus Lancaster und ihren Sohn Edouard, damit dieser einmal die Nachfolge seines Vaters, des schwachen Königs Henry antreten kann. Dieser Kampf wird sich über Jahrzehnte und Generationen hinziehen und später als Rosenkriege in die Geschichte eingehen, denn York und seine Nachfolger sind nicht bereit, ihren Anspruch auf Englands Thron aufzugeben.
    Auch Julians Zwillingsschwester Blanche unterstützt den Kampf für das Haus Lancaster. Nach einer schrecklichen Ehe ist sie auf der Flucht vor dem Gesetz und ihrem rachsüchtigen Mann und schließt sich Jasper Tudor und seinen Rebellen in Wales an. Ebenfalls über Jahre beschützen sie einen weiteren wichtigen Erben in der Thronfolge, den jungen Henry, Sohn von Edmund Tudor und Margret "Megan" Beaufort, einer Nachfahrin von John of Gaunt, des Duke of Lancaster.
    Wird es ihnen wirklich gelingen, den Thron für das Haus Lancaster zu halten und England damit endlich Frieden zu geben?


    Kenner der englischen Geschichte wissen natürlich, wie das Ganze ausgeht und wer am Ende der neue König von England wird. Aber bis es soweit ist, passiert sehr viel und Rebecca Gablé gelingt es mal wieder hervorragend historische Fakten und Figuren mit Fiktion zu vermischen, so dass man am Ende glauben kann, dass auch alles wirklich so gewesen sein kann und die Familie Waringham vielleicht doch existiert hat. :-] Im Nachwort erklärt sie z. B. ihre Idee zu Blanche und Jasper und ich dachte mir: Warum nicht?
    Nach Robin und John ist es mit Johns Kindern Julian und Blanche nun die dritte Generation des Haues Waringham, die hier im Mittelpunkt steht, ebenso wie die Söhne von Owen Tudor: Jasper, Edmund und Owen. Und wie immer sind alle Charaktere bis in die Nebenfiguren vielschichtig und lebendig gezeichnet, bis auf wenige Ausnahmen haben alle sowohl positive als auch negative Charakterzüge, eben menschlich. Auch wenn es manchmal nicht einfach war mit den ganzen Henrys, Edwards, Edmunds usw. :grin
    Was mir auch an den Büchern immer gut gefällt, ist, dass nicht seiten- oder kapitelweise nur gekämpft wird. Oft wird im Nachhinein erzählt, was passiert ist oder es steht in einem Brief oder einer der Charaktere erzählt es einem anderen.


    Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich in der damaligen Zeit hätte leben wollen, aber manchmal wünsche ich mir, dass ein paar der Werte aus dieser Zeit des Rittertums bis heute überlebt hätten.


    Fazit: "Das Spiel der Könige" ist wieder ein rundum gelungenes Kapitel aus der Familiensaga der Waringham, das nicht nur wunderbar unterhält, manchmal witzig, manchmal sehr emotional ist, sondern es bringt dem Leser auch einen wichtigen Teil der englischen Geschichte näher: die Rosenkriege. Ein Bruderkrieg, mit dem das Land und die Menschen eigentlich nichts zu tun hatten, unter dem sie aber trotzdem litten und für den Zehntausende ihr Leben ließen.