Das Spiel der Könige - Rebecca Gablé

  • Die Waringham-Trilogie hat mich restlos begeistert. Nach dem ersten Band, den ich schon unglaublich fesselnd fand, hatte ich Zweifel, ob die Spannung innerhalb der Nachfolgebände aufrecht erhalten werden kann oder ob sich Figuren, Handlungen, Konflikte wiederholen, wie es manche der Eulen in diesem Thread bemängeln. Trotzdem las ich alle drei Bände hintereinander und finde, die Autorin hat drei völlig verschiedene Geschichten mit völlig verschiedenem Inhalt ganz fantastisch erzählt, dabei die Geschichten und Bezüge zu den vorherigen Bänden so gut miteinander verwoben, dass die Umgebung, die Schauplätze und die Figuren vertraut waren. Das Lesen der Trilogie war wirklich ein Genuss!


    Sehr hilfreich fand ich auch die Stammbäume und die Aufzählung der Figuren, da die verwandtschaftlichen Beziehungen manchmal doch sehr komplex waren. Danke dafür! :anbet


    Ich gebe 10 Punkte,
    Emma.

  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon den Gedanken hatte, ob es Rebecca Gablé tatsächlich schafft auch im 3. Teil der Waringham-Saga wieder über 1000 Seiten die Spannung aufrecht zu erhalten und mich als Leserin zu fesseln. Diese Bedenken konnte ich nach den ersten paar Seiten verwerfen! Mit Julian und Blanche of Waringham schafft es die Autorin einmal mehr, zwei wunderbare Charakter der Waringhams zu schildern, ganz abgesehen von all den anderen mir liebgwordenen Personen. Angesichts der Fülle der Personen war ich froh, während des Lesens jeweils einen aufklärenden Blick auf die Stammbäume der Waringhams, Yorks, Lancasters, Tudors und Nevilles im Buch zu werfen, die mich vor mancher Vewechslung bewahrten, ein grosses Plus an dem Buch!
    Die Geschichte vom Rosenkrieg, all die Intrigen und Machenschaften waren nie auch nur eine Seite langweilig dargestellt, immer wieder verblüffte mich R. Gablé und konnte mich faszinieren. Mit Wehmut las ich die letzten paar Seiten und verabschiedete mich von all den liebgewonnenen Personen. Ein krönender Abschluss der wunderbaren Trilogie!


    Gerne würde ich einen Roman von Rebecca Gablé über die Tudors lesen, diese Hoffnung macht sie leider im Nachwort mehr oder weniger zunichte, aber man weiss ja nie...


    10 Punkte :anbet

  • Zitat

    Original von Maharet
    Faraday :
    Das du nach meinen SChwärmereien immer noch leichte Zweifel hattest wundert mich aber ;-) :grin


    Ich dachte einfach, was noch einmal 1200 Seiten, wie macht die Frau das?! Zumal ich das Kapitel Rosenkrieg im Buch "Von Ratlosen und Löwenherzen" nur mässig gefunden habe. Ich brauch eben immer ein bisschen Waringham, dann klappt Geschichte auch bei mir :grin

  • *g*
    das ist bei mir genau so (gut, es müssen jetzt nicht unbedingt Waringhams sein - aber die sind und bleiben die besten)
    sie hat die Geschichte wirklich genial umgesetzt, und Julian und Blanche sind einfach toll. Blanche ist keine mittelalterliche Kamp-Emanze und Julian ist in Ordnung aber eben nicht der ganz liebe Warinham (der John ja eigentlich auch schon nicht mehr war)

  • Den 3. Teil der Waringham Saga hab ich nun auch durch, und er hat mir, wieder einmal, unvergleichliche Lesefreuden bereitet. Herausragend an dem Buch fand ich das Verweben von Fiktion und Historie, 1200 Seiten wie einen Film ablaufen zu lassen, und darüber hinaus authentische Charaktere zu erschaffen. Julian fand ich am 'kantigsten', und damit am gelungensten, von allen Waringham's. Ich wünschte mir z.B. dass er seiner yorkistischen Gemahlin wenigistens mit Respekt begegnen würde. Zu Beginn hat er Sie ja fast wie eine Aussätzige behandelt; oder man denke nur an seine "Zusammenkunft" mit Marguerite d'Anjou, als seine Frau zwei Räume entfernt auf ihn wartete.
    Die Darstellung der 'Marguerite' hat mich ebenso fasziniert. Im Nachwort gibt die Autorin ein paar Hinweise auf Ihr Leben und die Recherchen über Sie, und ich kann mir gut vorstellen, dass Sie so war, wie Sie im Roman geschildert wurde.


    Und von Anfang bis Ende spannend, stellenweise dramatisch, war es ja auch noch. Hypnotisch und leicht erzählt die Autorin und vermittelt dadurch manchesmal den Eindruck, über etwas zu lesen, dass gerade erst gestern passiert ist. Beeindruckend auch die Masse an gesprochenen Dialogen, eher seltener sind Personen oder Ortebeschreibungen. Alles, was einen Menschen kennzeichnet und ausmacht, offenbart sich so Stück für Stück über sein Sprechen und Handeln, und das kann durchaus jeder unterschiedlich empfinden und interpretieren. Von den Verwandschaftsverhältnissen möchte ich jetzt gar nicht anfangen, fast unfassbar, wie Rebecca Gablé da noch den Überblick behält. In jeder freien Minute habe ich an dem Buch 'geknabbert', bis es heute, leider, zu Ende war.


    Auch die Aufmachung und Präsentation des Buches gefiel mir; feines Papier, passende Umschlaggestaltung, Stammbaum, Verzeichnis der handelnden Personen und und und ...



    Fazit: Ein Roman, der leicht zu lesen ist, keine Längen aufweist, mit Suchtpotential und darüber hinaus auch noch englische Geschichte einprägsam rüberbringt. So sollten eigentlich Schulbücher gemacht sein...


    Wertung: Die Scala reicht nach oben nicht aus :-)

  • Ein echtes Meisterwerk dieser Abschluss der Trilogie!


    Ich rätsele darüber, wie Frau Gable aus dieser Vielzahl von historischen Ereignissen, Personen, die unereinander auch noch alle irgendwie verwandt sind und Fiktion einen so mitreißenden Roman schreiben kann. Eine Wahnsinns-Leistung!


    Hilfreich ist es in jedem Fall den Waringham-Stammbaum von ihrer HP runterzuladen. Ich hab ihn mir ins Buch gelegt, um ihn immer griffbereit zu haben (ergänzend zu den realen Stammbäumen der Königshäuser am Anfang des Buches).

  • Ich muss ehrlich sagen, dass es mich diesmal nicht so packt. Ich lese diese Reihe an sich wirklich gern und hatte die Bücher immer schnell durch, aber diesmal zieht es sich ein wenig, ich glaube ich lese seit knapp einer Woche daran und hab erst die Hälfte geschafft. Natürlich hab ich durch die Arbeit nicht gar soviel Zeit, aber trotzdem.


    Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt.

  • Ich habe mir das Buch in einem akuten Anfall von SUB-Unlust gekauft - ziemlich spontan, da ich irgendwie bis dahin nicht mehr das Bedürfnis hatte, noch weitere Gablé Romane zu lesen. Ich hatte zwar alle ihrer Bücher bis dahin verschlungen, das ist aber schon eine Weile her und meine Liebe zu den historischen Romanen ist schon lange abgeklungen.


    Und was soll ich sagen - ich habe es richtig genossen. Es ist mal wieder ein typischer Gablé, da kann man nix machen, irgendwie ist das Muster immer ähnlich. Aber genau das habe ich gebraucht. Etwas, das dennoch sehr spannend ist (und das war es wirklich!), bei dem man aber eigentlich schon weiß, woran man ist.
    Ich mag Gablé, und warte auf den nächsten "ich brauch mal wieder was anderes"-Flash um mir Hiobs Brüder zuzulegen. Der kann erst in 3 Jahren sein, aber da halt ich es wie mit allen sehr guten Sachen, ich gönne sie mir selten, wenn dann aber, dann richtig.


    9 von 10 Punkten. :-)

  • Auf Facebook hat Rebecca Gablé verraten, daß sie derzeit an einem Roman schreibt, der ab 1529 spielt und sich um einen Waringham dreht :-]


    Erscheinungstermin ist wohl der Herbst 2011

  • Zitat

    Original von streifi
    Auf Facebook hat Rebecca Gablé verraten, daß sie derzeit an einem Roman schreibt, der ab 1529 spielt und sich um einen Waringham dreht :-]


    Erscheinungstermin ist wohl der Herbst 2011


    Danke für den Hinweis :wave das ist ja genial--> dauert nur leider noch soooolaaaang ;-(

  • Wenn es bei Rebecca Gable überhaupt noch eine Steigerung gibt, dann mit diesem Buch, einfach einzigartig und einmalig .
    Gefüllt mit den historischen Hintergründen dieser Zeit - dem Rosenkrieg - und den Familienbanden der Waringhams ist dieses Buch ein Feuerwerk an Spannung und historischer Information.
    Einzigartig, mehr gibt es nicht zu sagen :anbet :anbet :anbet


    LG Hedwig :wave

  • So, ich habe die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt.


    Als erstes mal, ich habe mir das HC gegönnt, weil bei einem solchen Schinken, liest es sich für mich einfach angenehmer. Natürlich ist die Aufmachung sehr schön, auch die Zeichnungen, das Papier und natürlich das Lesebändchen.


    Zum Inhalt wurde hier schon wirklich alles mehrfach gesagt. Sehr hilfreich für mich war das Personenregister und die Stammbäume, ohne diese Unterstützung wäre ich vermutlich "untergegangen".


    Zum Schreibstil muß ich eigentlich auch nichts mehr sagen - einfach toll, ich bin begeistert und gebe auch meine


    9 Punkte

  • Hallo zusammen,


    ich bin seit Jahren begeisterter Gable - Leser und natürlich auch Verfolger der Waringham - Geschichte.


    Für mich ist es einfach unbegreiflich, wie Frau Gable es immer wieder schafft, diese Zeit, die sonst meist so derb und dunkel dargestellt wird, mit soviel Liebe zum Detail und verschiedenen Strängen darzustellen. Allein die Leistung die verschiedenen Waringhams zu verbinden, ohne das es zu langweilig wird, ist einfach genial.


    Der Aspekt der mich aber am meisten Staunen lässt, ist der, dass Frau Gable eigentlich unabhängige Geschichten schreibt. Es nicht wie bei anderen Büchern, dass man die Vorgeschichte wissen muss.


    Zum sprachlichen Stil und ihrer Erzählweise, sowie Suchtfaktor ist schon genug gesagt worden!


    Und jetzt freue ich mich noch mehr auf den "dunklen Thron" =)


    9 Points

  • Mit jahrelanger Verspätung habe ich endlich, endlich "Das Spiel der Könige" gelesen. Ich hatte lange Unlust auf historisches, und irgendwie habe ich mir das Buch nie zugelegt. Aber nun endlich habe ich es gelesen.


    Rebecca Gablé gelingt es wie immer sehr gut, geschichtliche Zusammenhänge gut, verständlich und unterhaltsam zu schildern. Auch wenn sie derart kompliziert und verzwickt sind wie in den Rosenkriegen.


    Ich hatte allerdings ein wenig Einstiegsprobleme. Zu lang lag die Lektüre des letzten Buches zurück, die Erinnerung an die Waringhams war doch stark verblasst. Doch das gab sich bald und ich schwamm gewohnt wohlig in Gablés warmen Erzählton. Ich bin kein ausgesprochener Waringham-Fan. Ich habe es meist eh nicht so mit den Hauptcharakteren. Ich bin an Geschichten interessiert und nicht an unkaputtbaren und alleskönnenden Helden. Ich begeistere mich eigentlich nie für Buchfiguren, nur für die Geschichten. Julian lag mir nicht so besonder, aber er ist sperrig und hat auch negative Eigenschaften, Rebecca Gablé baut ihn nicht zu Superhelden auf, deswegen kann ich gut mit ihm leben. Es gibt haufenweise Personal in dem Buch, und die meisten haben die gleichen Namen. Das macht es schwierig und ich weiss nicht, ob ich wirklich immer genau wusste, wer wer war, aber das war dann nicht so schlimm, denn der Geschichte kann man gut folgen. Auch wenn man sie schon kennt, ist sie trotzdem durchweg interessant erzählt. Ich finde es immer faszinierend, wenn man historische Personen, die man schon bei einem anderen Autoren kennengelernt hat, wieder neu interpretiert bekommt. Der einzige Minuspunkt bei der Personenführung fand ich bei Megan Beaufort. Sie ist sehr merkwürdig und sie erschien mir aufgrund ihrer Handlungen nicht sehr sympathisch. Trotzdem muss sie wohl auf ihr Umfeld eine große Faszination ausgeübt haben. Das war mir als Leser nicht ausreichend nahegebracht. Ich finde, das Handlungen mehr aussagen über eine Person als würdevoller Haltung oder charismatisches Auftreten. Und Megan war und blieb für mich einfach befremdlich.


    Aber die merkwürde Megan ist für mich kein wirklicher Kritikpunkt. Zudem sind ihre Handlungen ja keine Erfindung der Autorin sondern real. Rebecca Gablé kann einfach gut schreiben. Ich hoffe sehr, das sie von den Waringhams mal Abschied nimmt und unabhängige Bücher schreibt. Zumindest scheint in ihrem neuen Buch "Der dunkle Thron" einge Zeit vergangen, so das wohl 1-2 Generationen übersprungen werden . Vielleicht kommen ja nicht alle weitverzweigen Waringhams darin vor :rolleyes
    Auf jeden Fall ist das Buch auf meiner Wunschliste gelandet. Aber bis zum Tb werde ich wohl wieder warten.

  • Für mich der dritte Gablé in diesem Jahr und ich bin wieder restlos begeistert. Über knapp 1200 Seiten war ich mitten m Geschehen, fasziniert, habe mitgefühlt, hatte meine Lieblinge und natürlich auch unsympathische Figuren. Ich finde es einfach klasse, wie die Autorin schreibt, als wäre man eingebunden in die Handlung, und dabei soviel Spannung und Empathie zu erzeugen.


    Ich kann nicht mal sagen, welches der drei Bücher der Waringham-Saga mir bisher am besten gefallen hat, sie waren einfach alle gut.


    Von mir 10 Punkte, ich freu mich schon auf den dunklen Thron.