Scherzverlag, gebundene Ausgabe, 288 Seiten
Erschienen im August 2007
Originaltitel: Family and other accidents
Aus dem Amerikanischen von Susanne Goga-Klinkenberg
Klappentext:
Was auch immer eine normale Familie sein mag – die beiden Brüder Jack und Connor haben es nie kennen gelernt. Seit die Eltern der beiden gestorben sind, liegt die Last, den Versorger zu spielen, auf dem zehn Jahre älteren Jack. Doch der hatte eigentlich andere Pläne: raus aus der kleinen Stadt im mittleren Westen, eine Karriere als Anwalt in Boston, eine attraktive Frau – und auf keinen Fall Kinder.
Jetzt bleibt ihm nichts übrig, als zurückzukehren in das rote Kolonialstilhaus am Rande von Cleveland und sich um den störrischen Connor zu kümmern. Der statt eines Bewerbungsphotos lieber Strichmännchen auf die Anmeldung fürs College kritzelt und auch sonst nicht viel geregelt bekommt.
Es muss einiges geschehen, bis beide merken, dass auch ein missratener Bruder besser ist als gar keine Familie ...
Zur Autorin laut Klappentext:
Shari Goldhagen wurde in Ohio geboren. Sie hat in Chicago Journalismus studiert und ihren MFA (Master of Fine Arts) an der Ohio State University gemacht. Während sie für Hochglanzmagazine wie »The National Enquirer«, »Life & Style« und »Celebrity Living Weekly« arbeitete, begann sie mit ihrem ersten Roman »Wir können es schaffen, wenn wir rennen«. Heute lebt die Autorin in New York, wo sie Literatur unterrichtet und sich dem Schreiben widmet.
Meine Meinung:
Wieder einmal ein amerikanischer Familienroman und zudem noch ein Debütroman. Aber da die Familie diesmal erst einmal nur aus den beiden Brüdern Jack und Connors besteht, ist der Bezug zu dem überbewerteten Jonathan Franzen und seinen Corrections zum Glück nicht so nahe liegend. Durch die Haltung, die die Brüder an den Tag legen und durch ihr Schicksal werde ich eher an Dave Eggers erinnert.
Die männliche Perspektive nimmt die Autorin mühelos ein. Etwas problematisch fand ich die merkwürdigen Zeitsprünge, aber immerhin ist die Handlung auf Jahrzehnte angelegt. Im Mittelpunkt des Romans steht trotz der wichtigen Themen um Beziehungen zu den Freundinnen und späterer Krankheit doch die enge Beziehung der Brüder. Das macht den Roman zu etwas Besonderen.
Der Roman ist angenehm zu lesen, aber noch würde ich die Autorin nicht zu hoch hängen. Ihre Entwicklung in kommenden Büchern gilt es aber zu beobachten.