Das erste Buch der Ptolemäer-Tetralogie
Inhalt:
Der ägyptische Gott Thot erzählt die Geschichte der Herrschaft der ersten Ptolemäer in Ägypten. Es beginnt mit dem Aufstieg des Makedonen Ptolemäos I nach dem Tode Alexanders des Großen zuerst zum Regenten und schließlich Pharaoh Ägyptens und endet vorerst mit der Rückkehr seiner Tochter Arsinoe Beta an den Hof ihres Bruders Ptolemäos II. Nichts gutes ist davon zu erwarten, schließend vom vorherigen.
Autor (von Amazon übernommen):
Duncan Sprott, geboren 1952 in Essex, studierte an der St. Andrews-Universität in Schottland und an der Heatherley-Kunstakademie und arbeitete über zehn Jahre als Englischlehrer. Er lebt in Northumberland im Norden Englands. "Das Haus des Adlers" ist sein vierter Roman und der erste, in sich abgeschlossene Band seiner Ptolemäer-Romantetralogie.
Meinung:
Am Anfang habe ich mir extrem schwergetan mit diesem Buch und wollte es schon beinahe weglegen, obwohl ich schon immer eine Schwäche für Ptolemaios I hatte. (Und sie erstaunlicherweise nach Lektüre dieses Buches immer noch habe ...)
Die Erzählperspektive ist eine sehr ungewöhnliche, denn es ist eben nichts weniger als ein Gott, ein ägyptischer, der sie erzählt. Und der hat eigentlich wenig übrig für die "Griechen", wie er die Makedonen stets nennt. (Ob zu Recht, müssen klügere Geister als ich feststellen.)
Eigentlich ist es weniger ein Roman, als eine Romanbiographie. Dialoge und erzählte Handlung gibt es weniger. Es ist eigentlich nur eine Schilderung der Ereignisse. Und für die gibt es wohl keine andere Bezeichnung als "Griechische Tragödie", wenn das nicht zu eng gefasst ist!
Was hier intrigiert, gemordet, gemeuchelt und geblutschandet wird, geht auf die wenigsten Kuhhäute. Man wundert sich nicht, daß die Dynastie ausgestorben ist, sondern mehr, daß sie sich überhaupt lange genug halten konnte, um ihre letzte, die berühmt-berüchtigte Kleopatra die Letzte (zu faul, ihre Nummer nachzuschlagen, Ihr wißt schon, wen ich meine) hervorzubringen.
Darin lag wohl auch die Faszination. Anders kann ich es mir nicht erklären, denn ich war absolut gefesselt von dem Buch, als ich erst mal drin war. Es wird daher nicht überraschen, daß feinsinnigen Gemütern abgeraten wird.
Und doch, da war schon auch mehr. Sehr interessant geschildert war, wie Ptolemäos I nach und nach immer mehr zum Ägypter und letzten Endes Pharaoh gemacht wird, obwohl er das (hier) eigentlich gar nicht will.
Interessant auch, wie es den anderen Diadochen ergeht, speziell in Mazedonien, sowie den anderen Reichen, in die die Töchter hineinverheiratet werden.
Ich habe keinen blassen Schimmer, ob auch nur irgendetwas stimmt in diesem Buch. Ich weiß allerdings, daß ich wider besseren Wissens (denn ich renne normalerweise schreiend davon vor ägyptischer Geschichte) auch nun auf die weitere Geschichte neugierig geworden bin. Sag ich mal.
PS: Ich habe die englische Ausgabe gelesen, wo Ptolemäos Ptolemaios oder Ptolemy genannt wird, habe aber die mir gebräuchlichste Schreibweise beibehalten.
PPS: Scheint deutsch ja nicht so gut angekommen zu sein.