Indien - Sachbücher: Empfehlung erbeten

  • Jetzt bin ich durch die Eulen zum zweiten Mal in diesem Jahr dabei, ein Buch, welches in Indien spielt, zu lesen. Und so gaaaanz laaaangsam beginnt mich, das Ganze mehr zu interessieren.


    Vorweg: die Suchfunktion des Forums habe ich benutzt, und auch die beiden älteren Freds, nämlich diesen und diesen zu Indien-Romanen gefunden! :grin (Die Frage ist nur, ob ich die richtigen Suchworte eingegeben habe? :gruebel ;-) .)


    Was mich jetzt interessieren würden, wären Sachbücher über Indien, also vor allem (aber nicht nur) über die Geschichte Indiens. Gibt’s da ein paar Spezialisten hier, die mir einige Titel empfehlen können? So ein, zwei Titel sind mir bei einer allgemeinen Suche (Amazon & Co) schon aufgefallen. Aber in dieser Thematik bin ich ein „blutiger Anfänger“, und daß auf die Empfehlungen bei Amazon nicht unbedingt Verlaß ist, wurde hier schon mehrfach diskutiert.


    Drum: Ein paar Hinweise und Empfehlungen von erfahrenen Eulen wären hilfreich und sehr willkommen! :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auf Anhieb fällt mir dieses ein:


    Kurzbeschreibung (www.amazon.de)
    Fünf Monate wandert Christian Krug zu Fuß durch Indien. Das Meer – der Fluss – die Berge: Auf drei Etappen erlebt er alle Gegensätze, die dieses Land zu bieten hat. Von Karnataka bis Mumbai wandert er 800 Kilometer an der paradiesischen Konkanküste. Er sieht die Touristenstrände Goas und kommt zu menschenleeren Buchten in Maharashtra. Am Fluss Narmada im Herzen Indiens taucht er in das ländliche Leben ohne Strom und ohne Straßen ein, wandert bei 40 Grad mit heiligen Männern und trifft Menschen, die seit Jahrhunderten Pilger versorgen. Im Land der Götter, dem „Dev Bhoomi“ im Himalaya, sind die Hauptquellflüsse der Ganga seine Weggefährten. Bei Eis, Schnee und Steinschlag erreicht er Gaumukh, das „Kuhmaul“ auf 4000 Metern Höhe – Quelle von Indiens heiligstem Fluss. Indien in dem Tempo erleben, das dem Menschen am meisten entspricht – zu Fuß: Erst da erschließt sich dieses unbegreifbare Land, das wie kein anderes die Gegensätze des 21. Jahrhunderts in sich vereint. Mit viel Hintergrundwissen und genauem Blick für das Verborgene erzählt Christian Krug von einem spannenden Weg mit faszinierenden Begegnungen und täglichen Überraschungen.

  • Sind auch Bildbände gefragt? Dann ist das hier ein sehr schöner:


    Indien, Fest der Farben:
    Ein Feuerwerk der Farbenpracht: Von Geru, dem ockerfarbenen Erdton, über leuchtendes Safran und Türkis bis hin zum Azuro Oltramarino, dem Blau von Jenseits des Meeres, reichen die vielfältigen Farben Indiens, die der Fotograf Boris Potschka auf zahlreichen Reisen eingefangen hat. Begleitet werden seine faszinierenden Bilder von Texten des Indienkenners Peter Pannke, der Bezüge und Botschaften dieses Farbspektrums entschlüsselt.

  • Das hier gibt es nur auf Englisch:


    A history of modern India 1480-1950:
    This volume concerns the social, economic and political history of India from the Mughals to the Raj.


    Einen ausführlichen Klappentext finde ich dazu leider nicht, aber ich fand das Buch sehr hilfreich, weil es alle wichtigen Epochen umfasst.

  • Das hier gibt's auch nur auf Englisch:


    Sahib: The British Soldier in India 1750-1914:
    From bestselling author of "Tommy and Redcoat", the rich history of the British soldier in India from Clive to the end of empire considered to be the jewel in Britain's imperial crown. "Sahib" is a broad and sweeping military history of the British soldier in India, but its focus, like that of "Tommy and Redcoat" before it, will be on the men who served in India and the women who followed them across that vast and dusty continent, bore their children, and, all too often, mopped their brows as they died. The book begins with the remarkable story of India's rise from commercial enclave to great Empire, from Clive's victory of Plassey, through the imperial wars of the eighteenth century and the Afghan and Sikh Wars of the 1840s, through the bloody turmoil of the Mutiny, and the frontier campaigns at the century's end. With its focus on the experience of ordinary soldiers, "Sahib" explains to us why soldiers of the Raj had joined the army, how they got to India and what they made of it when they arrived. The book examines Indian soldiering in peace and war, from Kipling's 'snoring barrack room' to storming parties assaulting mighty fortresses, cavalry swirling across open plains, and khaki columns inching their way between louring hills. Making full use of extensive and often neglected archive material in the India Office Library and National Army Museum, "Sahib" will do for the British soldier in India - whether serving a local ruler, forming part of the Indian army, or soldiering with a British regiment - what Tommy has done for the ordinary soldier in the First World War.


    Hierbei handelt es sich um einen gut recherchierten Querschnitt durch die Kolonialgeschichte.


    EDIT: Das Cover wird hier leider nicht angezeigt.

    Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. (Rudyard Kipling)

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  • Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute:
    Kaum ein Land blickt auf eine so lange Geschichte zurück wie Indien, das bis heute durch seine Religiosität fasziniert. In den letzten Jahren hat der indische Subkontinent aber auch durch eine atemberaubende wirtschaftliche Dynamik das Interesse des Westens geweckt. Diese umfassende und anschauliche Darstellung der Geschichte Indiens bietet den Schlüssel zum Verständnis der zweitgrößten Nation und der größten Demokratie der Erde. Das erfolgreiche Standardwerk wurde für diese Sonderausgabe überarbeitet und aktualisiert.


    So, das war jetzt erst einmal das, was mir spontan einfällt. Wenn ich später etwas mehr Zeit habe, schaue ich noch mal genauer.

  • Schon mal herzlichen Dank! :wave


    @ Emily


    Das Buch hatte ich bei der Diagonalsuche auch gefunden. Jedoch war/bin ich mir nicht sicher, ob es sich um eine Art Reisebericht handelt, bei dem man schon einige Wissensvoraussetzungen haben sollte. Und genau an denen fehlt es mir ja!



    @ Laila
    So ein Bildband (zumal mit "christlichem Preis") kann schon dabei sein. Und englisch ist auch kein Problem. "Die Geschichte Indiens" war mir auch schon aufgefallen (auf den Titel bezog sich mein Eingangspost, hätte ich vielleicht verlinken sollen?).


    Auf meinem SuB liegt ziemlich weit oben eigentlich noch was über eine gewisse "Englische Erbin"; aber ich weiß nicht mehr so recht, wann ich mich da dran trauen soll. Am Ende "verfalle" ich dem Thema (Indien) noch - und das Land ist doch so weit weg! :cry ;-) Aber da ich mich für eine Menge Leserunden im September / Oktober angemeldet habe, muß ich darüber zum Glück derzeit nicht nachdenken. Derzeit.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Ich würde dieses hier vorschlagen ...
    Müller geht auf die Geschichte Indiens ein, allerdings eher, um die heutige Stellung Indiens aus dessen Geschichte heraus zu begründen. Gegenwärtige Aspekte spielen eine größere Rolle.
    Für den Indien-Laien ist alles nachvollziehbar, Vorkenntnisse braucht man keine.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ Emily


    Das Buch hatte ich bei der Diagonalsuche auch gefunden. Jedoch war/bin ich mir nicht sicher, ob es sich um eine Art Reisebericht handelt, bei dem man schon einige Wissensvoraussetzungen haben sollte. Und genau an denen fehlt es mir ja!


    @ SiCollier


    Ich hatte das Buch von Christian Krug seinerzeit gelesen und rezensiert. Es ist eine Art dokumentarischer Reisebericht und sehr informativ. Dadurch werden mit Sicherheit einige Lücken geschlossen.


    Wenn Du Dich nicht nur unterhalten möchtest, sondern auch viele Infos über Land, Leute, Landschaft und Glauben willst, wäre das Buch evtl. was für Dich. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @ Batcat


    Danke für den Hinweis. Es kommen so dumpfe Erinnerungen, daß ich die Rezension (samt drumherum) damals gelesen habe. Aber das war noch vor der Zeit, da ich begann mich näher für das Thema zu interessieren. Aber das hier:

    Zitat

    Land, Leute, Landschaft und Glauben

    paßt schon!
    (Und die Moral von der Geschicht: werde wohl das Forum nochmals mit anderen Stichworten durchsuchen müssen...)



    @ Bogart


    Ich habe mir Reisemuffel doch gerade erst vorgenommen, überhaupt nicht mehr zu reisen, im realen Leben meine ich (in Büchern schon). Und fliegen? Brrrhhh ... runter kommt man immer!


    Edit. Ergänzug

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von SiCollier
    Jetzt bin ich durch die Eulen zum zweiten Mal in diesem Jahr dabei, ein Buch, welches in Indien spielt, zu lesen. Und so gaaaanz laaaangsam beginnt mich, das Ganze mehr zu interessieren.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Auf meinem SuB liegt ziemlich weit oben eigentlich noch was über eine gewisse "Englische Erbin"; aber ich weiß nicht mehr so recht, wann ich mich da dran trauen soll. Am Ende "verfalle" ich dem Thema (Indien) noch


    oh, vielleicht sollte ich da eine Warnung ;-) aussprechen :wow: der "virus indicus" kann sehr hartnäckig sein - hat man ihn sich einmal eingefangen, scheint er nicht heilbar; man kann ihn höchstens durch entsprechende Lektüre bei den periodisch auftretenden Schüben immer wieder in Schach halten! :lache


    ich kann auch noch zwei anbieten:


    Gordon Johnson - Weltatlas der Alten Kulturen, Indien
    gibbet leider nur noch gebraucht, ich hatte es in einer anderen Ausgabe, aber es gibt einen guten Überblick über kulturelle und politische Geschichte.


    Klappentext
    Dieser Band der empfehlenswerten Reihe "Weltatlas der alten Kulturen" führt auf den indischen Subkontinent. Er behandelt Geschichte und Kulturgeschichte, Kunst und Wissenschaft. Der zeitliche Rahmen spannt sich von der Induskultur über das große Mogulreich bis zur Herrschaft der Briten.


    EDIT: Klappentext ergänzt, ich Schusseline... :rolleyes

  • ...und für mich (obwohl nicht unumstritten) DAS Standardwerk über die Geschichte Britisch-Indiens, in sehr schönem Stil geschrieben:


    Lawrence James - Raj: The Making and Unmaking of British India


    When Robert Clive, a "harum-scarum schoolboy" not yet out of his teens, arrived in India in 1744, he found himself in the middle of chaos: English merchants fought against French traders, Indian princes warred among themselves, Portuguese and Dutch privateers plied the coasts, and throughout the country, anarchy reigned. Clive flourished amid the confusion. He quickly distinguished himself both in battle, showing bravery and unusual presence of mind, and in trade. The combination was profitable for his employer, the East India Company, and although Clive committed suicide in the wake of political scandal in 1774, he set in motion what would become the British conquest of India and the establishment of the Raj, a mixed form of government in which the English ruled through a network of Indian politicians and civil servants. Outwardly stable, the Raj was constantly under threat both by Indian aspirations to self-rule and by other imperialists' intrigues, notably on the part of Russia, Britain's chief competitor in what would come to be called "the great game." Lawrence James, a longtime student of British military history, offers a sweeping, and wholly absorbing, narrative account of the Raj, taking it from Clive's time to the era of Mahatma Gandhi and the flamboyant Viscount Mountbatten, the last British viceroy of India. --Gregory McNamee
    bei amazon rauskopiert


    EDIT: Klappentext nachgetragen

  • Dieses Buch ist zwar recht speziell, dafür bietet es, wie ich finde, spannende Einblicke in das moderne Indien, jenseits von Hindufolklore ala Bollywood und abgemagerten Rindern.


    Bombay.Maximum City. von Suketu Mehta


    Eine Stadt im Höhenrausch: Bombay. Mit über 14 Millionen Einwohnern ist Bombay die inzwischen größte Stadt dieser Welt; bald werden mehr Menschen in ihr leben als auf dem gesamten australischen Kontinent. Der preisgekrönte Autor und Journalist Suketu Mehta, der nach einundzwanzig Jahren in die Stadt seiner Kindheit und Jugend zurückkehrt, beschreibt sie uns mit seinen Augen; taucht ein in die kriminelle Unterwelt, in der sich muslimische und Hindugangs schwere Gefechte im Streit um die politische und wirtschaftliche Herrschaft liefern; spricht mit Straßenkindern, die zu Profikillern ausgebildet werden, und Polizisten, die diese Kinder foltern und töten; er öffnet die Türen zu Bollywood, interviewt Filmproduzenten und Bartänzerinnen, die von einer Schauspielkarriere träumen, um den Slums zu entkommen, und zahllose Menschen, die täglich aus den Dörfern in die Stadt ziehen und statt Arbeit nur Elend finden. Sprachlich brillant und temperamentvoll verknüpft Suketu Mehta die einzelnen Geschichten und Bilder zu einem großen Ganzen, das so faszinierend wie abgründig ist, so abschreckend wie sinnlich und reich. Und er verdeutlicht zugleich: Bombay ist die Stadt der Zukunft, »ein Vorbote der ausufernden Megalopolen, die den Begriff der ›Stadt‹ über kurz oder lang neu definieren werden«.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Dieses Buch habe ich mit großem Interesse gelesen und es hat mich Indien ein wenig besser verstehen lassen:


    Mahatma Gandhi - Mein Leben

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ Vivian


    Danke für den Tip, das war mir „durchgegangen“. Allerdings habe ich vom gleichen Autor das Buch „Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute“, also die umfangreichere Ausgabe, auf der „Beschaffungsliste“ (auf der auch „The Making and Unmaking of British India“ aufgetaucht ist), da ich auch was über die Frühzeit wissen will. Die Warnung von Nicole vor dem "virus indicus" kam leider zu spät! :cry ;-)



    @ DraperDoyle & Voltaire


    Habe Eure Tips gesehen, danke. Für den Einstieg will ich aber "chronologisch" vorgehen - also erst mal was historisches, um die Grundlagen zu legen. Und dann zu modernerem. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! :wave



    @ All


    Nochmals danke für die Hinweise! :wave



    Edit. Ergänzung

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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