Bücher die scheinbar "jeder" mag - nur du nicht.

  • Zitat

    Original von Nicole
    ... holt aber bitte vorher ihren unglaublich klugen und belesenen Mann dort raus und schickt ihn bei mir vorbei, ja? Merci. :chen


    Vielleicht sollte das "klug und belesen" nochmal von neutraler Stelle geprüft werden, ob eine Rettung nötig ist. Immerhin kommt diese Beurteilung ja von einer Autorin, die auch Moppel-Ich als Ratgeber klassifiziert.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Vielleicht sollte das "klug und belesen" nochmal von neutraler Stelle geprüft werden, ob eine Rettung nötig ist.


    nur zu - Gerd Scobel moderiert im Turnus "Kulturzeit" auf 3Sat und sofern ich auf dem aktuellen Stand bin die Gesprächsrunde "delta" (heisst das so?), ich glaube auch bei 3Sat.


    Zitat

    Original von Büchersally
    Immerhin kommt diese Beurteilung ja von einer Autorin, die auch Moppel-Ich als Ratgeber klassifiziert.


    ähm... einer von uns beiden steht jetzt auf der Leitung... ?(

  • Das mit dem von Tom erwähnten "Anti-Hype-Gen" finde ich interessant! Bei mir trifft das fast auf jede TV-Serie zu, um die ein Riesen-Fez gemacht wird: Freunde, die sich gegenseitig im Urlaub beauftragen, die Sendungen auf Video zu bannen z.B. :grin


    Nur leider stelle ich dann öfter fest, wenn ich mal durch Zufall so eine Sendung dann gesehen habe, hat es mich auch gepackt! :lache Und ich kann dann zusehen, wo ich den Anfang der ersten Staffel oder so herkriege! :lache

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Waldlaeufer : Jeder hat so seine Art, mit Ironie umzugehen (frag Iris, die kann davon ein Liedchen singen :grin), und manch einer hat überhaupt keine Antenne dafür. ;-)


    Ich "liebe" die Simpsons, obwohl das die erfolgreichste Fernsehserie aller Zeiten ist. Das Produkt wird gehypt, es gibt Merchandising noch und nöcher, und zuweilen steht die Qualität - gerade angesichts der letzten Staffeln - der Lieferung in keinem Verhältnis zur Erwartungshaltung. Dennoch bin ich eine Art Fan der quietschgelben Comicfamilie. An dieser Stelle habe ich kein Problem mit dem Hype, ganz im Gegenteil freut es mich, daß diese anarchische Serie, die sich weit weniger liebevoll über die Amis lustig macht, als die das selbst wahrnehmen, so überaus erfolgreich ist. Ich könnte sie ja nicht mehr anschauen, wenn es nicht so wäre. Ich hätte den wunderbaren Kinofilm nicht sehen können. Ähnlich verhielt es sich übrigens bei Star Trek, bis das Franchise die unglücksselige Idee hatte, mit "Enterprise" ein düsteres Prequel in Serie zu produzieren.


    Aber es gibt eben Dinge - mediale Produkte -, die exorbitant erfolgreich sind, ohne daß sie sich in besonderer Weise von der Konkurrenz abheben würden, manchmal sogar ganz im Gegenteil. Dan Brown mit seinen nur mäßig geschriebenen und haarsträubend unrealistischen Thrillern hat seinen Erfolg einem gezielten, sehr trickreichen Marketing zu verdanken. Harry Potter ist ein Epigone, zusammengestoppelt aus diversen Vorlagen, angereichert mit Versatzstücken aus Mythologie, Fantasy und klassischer Literatur. Der Buchmarkt wird mit Hosenrollen-Historienromanen überschwemmt, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen und wie geschnitten Brot verkaufen. Manch ein Musiktitel, der vorderste Plätze der Charts besetzt ("Call on me") hat das gewisse Garnichts. Bei solchen Produkten ist der Konsument "Opfer" von ökonomischen Strukturen und sehr gezielten, manchmal sogar subtilen Kampagnen. Das hat mit "Massengeschmack" überhaupt nichts zu tun, weil dem nur selten geschmackliche Entscheidungen zugrundeliegen. Und genau solche Vorgänge habe ich gemeint.


    Nur zur Klarstellung. Völlig ironiefrei.

  • Ja, das mit dem Anti-Hype-Gen kenne ich auch nur zu gut.
    Wie gut mir aber manchmal Hype-Bücher gefallen, weiß ich spätestens seit Harry Potter.
    Und eigentlich will ich mich davon seitdem nicht mehr beeinflussen lassen: Dann lese ich eben das, was alle lesen, na und? Wenn es mir gefällt und ich Spass daran habe, ist es doch völlig egal, ob ich damit einer von vielen bin. Wie Bell schon geschrieben hat: Wir haben das Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein und uns von den gewöhnlichen Menschen, von der breiten Masse eben, abzuheben, nach dem Motto: ICH bin etwas besseres.

  • @ Delphin
    Na dann komma bei die Tante... :lache




    Hm... meine Abneigung gegen diese Biss-Bücher kommt weniger durch den Hype, als durch die Meinung, die ich von denen habe, die diesen Hype folgen.
    Ich bin normalerweise ja ein absoluter Jünger des Mainstream, sei es bei Musik, Filmen oder ja auch Büchern, aber manche Sachen muß man nicht mit machen....

  • Ich denke, es geht nicht darum, etwas "Besseres" sein zu wollen, sondern darum, den manipulativen Attacken gut durchdachter Marketingstrategien zu entkommen. Viele gute Bücher und Songs dringen nie bis zum Leser bzw. Hörer vor, weil das Marketing fehlt.
    lg
    sabine

  • Ich wäre ja gern Antihype und würde mich von der Masse abheben, aber es gelingt mir einfach nicht. Aller Unfug, für den ich mich in den US- und UK-Medien begeistern kann, schwappt nullkommanix nach Deutschland und wird hier genauso Mainstream wie dort.


    Dann hab ich wieder das, was alle haben, und es nutzt mir auch nix, dass ich es ein Jahr vorher schon kannte.


    Ich fürchte, ich bin einfach schrecklich durchschnittlich. :grin

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Schmisa
    Nein, wenn ich eine Abneigung gegen Hype-Bücher empfinde hat das weniger damit zu tun, dass ich "manipulativen Attacken gut durchdachter Marketingstrategen" ausweichen will. Ich verspüre diese Abneigung auch, wenn mir viele Leute in meiner Umgebung sagen, ich muss das und das Buch unbedingt lesen.

  • Seit gestern hab ich da noch so einen Anwärter, bei dem ich die positiven Stimmen nicht so ganz verstehe. Die Idee des Buches ist ganz nett, interessant wirds allerdings nur auf den letzten 3 Seiten, die vorangegangenen 184 waren furchtbar belanglos, weil pseudo-tiefgründig.


    :bonk

    "without education we are in a horrible and deadly danger of taking educated people seriously"

  • Ich kapiere mal wieder nichts.


    Da darf man sich mal äußern, daß man Bücher nicht mag. Kaum tut man es werden Eiferei, Überanpassung oder Anti-Überanpassung, Totschlag an Büchern, pubertärer Individualitätsanspruch, heimliches Dennoch-Mitschwimmen im Mainstream etc. pp. ausgepackt.
    Man muß sich verteidigen, weil man 'Nein' sagt.


    Na, ja, ist ja auch ein four-letter-word.


    :rolleyes

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • @ magali:


    Zitat

    Man muß sich verteidigen, weil man 'Nein' sagt.


    Vollkommen richtig, man muss sein Nein verteidigen, frau nicht :-]. Und das wunderbare am Nicht-mehr-Teenie-Alter ist, dass frau sich ungehemmt den Luxus leisten kann, ihren Vorurteilen zu frönen. Bei sind es die Vampirromane in jeglicher Form :grin. Ob ich deswegen einen Trend verpasse oder nicht, ist mir schlichtweg egal.

  • Zitat

    Original von magali
    Ich kapiere mal wieder nichts.



    Du bist wahrscheinlich die einzigste Eule auf dieser Plattform, die wirklich kapiert worum es geht. :-) :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass die Diskussion einen unangenehmen Verlauf nimmt. Bestimmte Bücher doof zu finden ist legitim. Zu überlegen, womit das zusammenhängt meines Erachtens aber auch.


    Bin ich dagegen, weil mir der Inhalt nicht zusagt, weil mich der Hype nervt, weil ich generell der Meinung bin, Bestsellerlisten seien nur ein Beleg dafür, dass die Masse keinen Geschmack hat ...?

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Tom
    Jeder hat so seine Art, mit Ironie umzugehen (frag Iris, die kann davon ein Liedchen singen :grin),


    Naja, es ist ja ein Ende abzusehen, seitdem klar wird, dass selbige ab Herbst studiert. :lache


    Zitat

    Harry Potter ist ein Epigone, zusammengestoppelt aus diversen Vorlagen, angereichert mit Versatzstücken aus Mythologie, Fantasy und klassischer Literatur.


    Ist das letztendlich nicht jedes Stück Literatur? :wow


    Was für ein Verdikt von einem, der das Corpus delicti nur vom Hörensagen kennt! :crazy


    Zitat

    Völlig ironiefrei.


    Die würde dir auch was erzählen! :rofl