Bücher die scheinbar "jeder" mag - nur du nicht.

  • "Zusammen ist man weniger allein" ist auch mir zu langweilig gewesen, und so vorhersehbar. habs zwar zu Ende gelesen, aber na ja.


    Mein Mann findet ja "Eragon" so toll, aber irgendwie muß ich mich echt durch die Bücher quälen. Jetzt fange ich das dritte Band an und schon jetzt sind mir zu viele Personen im Spiel. Mal schauen.

  • da fällt mi rnoch was ein -.-
    diese Seide und Schwer gschmarre da :pille
    und diese Hohlbein Bücher da hab ich (ausversehen) mal von irgend so ner Reihe nen BAnd aus der Mitte gelesen irgendwann hab ich wieder daran gedacht und mir weil ich den eigetnlich ganz gut fand den ersten gekauft :fetchja so ein schmarrn...

  • Bei mir ist es ohnehin eher die Ausnahme als die Regel, wenn ich mir ein Buch zulege, das gerade von den Medien "gehypt" wird oder das anscheinend jeder gelesen hat.
    Ausnahme waren bis jetzt nur "Harry Potter", die "Uralte Metropolen"-Reihe von Marzi und die Tintenwelt-Trilogie, aber selbst die habe ich mir erst lange nach dem Erscheinen zugelegt, wenn ich nicht mehr das Gefühl habe, einem Trend hinterher zu rennen. Außerdem sind dann meistens schon einige Folgebände erschienen, so dass man nicht so lange auf die Fortsetzung warten muss.

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • "Die Saeulen der Erde" von Ken Follett - fuer manche der Jahrhundertroman...hat mir nichts gegeben.


    @ Nilidriel: Welche Erleichterung - tatsaechlich noch jemand, der dieses Buch nicht mochte.


    Man hat es mir buchstaeblich aufgedraengt, alle haben nur davon geschwaermt, und dann erfuhr ich auch noch, dass es eines der Lieblingsbuecher der Deutschen ist...
    WIESO NUR?
    Ich war enttaeuscht von diesem Buch. Das liegt allerdings nicht an der Schreibqualitaet, mangelnde Schreibfaehigkeit kann man Ken Follet wirklich nicht vorwerfen. Sondern am Inhalt!


    Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch.
    Aber ich begann schon bei den ersten Seiten, mit den Augen zu rollen.
    Wie platt!


    Hier meine Beschreibung der Geschichte, um auch gleich meine Kritik auf den Punkt zu bringen:


    Mann mit Frau und Kindern latscht hungernd und frierend durch die Landschaft, weil er seine Arbeit verloren hat, da laeuft ihnen eine rassige Amazone ueber den Weg und er verguckt sich natuerlich sofort in ihre festen gebraeunten Schenkel, die trotz der Eiseskaelte unter ihrem kurzen Gewand hervorblitzen.
    Praktischerweise stirbt seine eigene Frau, die kurz zuvor ein Baby zur Welt gebracht hat, bald darauf an Hunger, und unser Held laesst sie und das - noch lebende - Baby schweren Herzens im Wald zurueck um mit seinen restlichen zwei vor Hunger halbtoten Kindern nach Brot und Job zu suchen.
    Schwups di wups ist die braunschenklige Amazone da, wirft sich an Ort und Stelle auf ihn und schlaeft mit ihm; er ganz happy, denn das ist ja genau das, was er in seiner Situation braucht. Natuerlich hat die Superfrau auch was zu fressen, paeppelt ihn und seine halbverhungerten Kinder wieder auf, und zieht dann mit ihm weiter.
    Er, den ich inzwischen schon als Doofi mit nur rudimentaeren Spuren von Intelliganz abgestempelt hatte, eroeffnet dem Leser ploetzlich ganz unerwartet hochgreifende Ziele. Er ist zwar nur ein unbedeutender Hausbaumeister, moechte nun aber eine Kathedrale bauen, und gleich die schoenste, die es je gab. Irgendwie passiert da ein Stilsprung und ich denke mir: DER??? Wieso???
    Niemand gibt ihm Arbeit, in letzter Minute erbarmt sich der Prior einer Abtei und gewaehrt der hungernden Familie wenigstens Unterschlupf, ein Dach ueber dem Kopf.
    So gehts aber nicht weiter, jetzt muss ja was passieren - nun, schnell geschafft und leicht getan: Der kleine Sohn der Amazone brennt die Abtei nieder. Und schon hat unser Held einen Job - juhuu, jetzt kann er die abgebrannte Abtei aufbauen, und dort gleich eine Kathedrale hinstellen.


    Der Grafensohn, der unseren Haus-Baumeister vorher gefeuert hatte, laeutet nun den zweiten Handlungsstrang der Geschichte ein. Er und sein Vater ergaunern sich den Besitz eines Grafen, der wegen Hochverrats im Gefaengnis landete. Der Graf hat eine minderjaehrige, schoene junge Tochter, und schon haben wir den passenden Rahmen fuer den naechsten Stilbruch, welcher nicht der letzte sein wird. Mit schluepfrigen, und unpassend luesternen Worten beschreibt der Autor nun die brutale Vergewaltigung des Maedchens durch zwei Maenner, der kleine Bruder wird gezwungen, dabei zuzusehen. Das ist ein Punkt, der mich mehrmals im Laufe der Geschichte irritiert: Die Wollust, die zum Ausdruck kommt, wenn der boese Graf vergewaltigend und misshandelnd durch die Lande zieht; so, wie der Autor das beschreibt, meint man fast, es soll der Unterhaltung und Ergoetzung des Lesers dienen, wenn solche Brutalitaeten beschrieben werden.
    Das Maedchen und ihr kleiner Bruder fliehen. Schutz-und mittellos und voellig alleine, wie sie anfangs ist, geht es dann ploetzich ganz zuegig aufwaerts, ungewoehnlich fuer ein alleinstehendes junges Maedchen in dieser Zeit.... sie faengt an, mit Wolle zu handeln, steigt mir nichts dir nichts bald zur wohlhabendsten Wollhaendlerin der Gegend auf; aber der Leser weiss von Anfang an, dass die Frau einfach toll ist, wer so stolz ist, msus was Besonderes sein, der Erfolg liegt ihr im Blut - also passt das schon.


    Das Maedel geraet schliesslich an den Ort, wo unser Held seine Kathedrale baut. Dort verliebt sie sich in den Sohn unseres Baumeisters, der ebenso ein toller Baumeister wird und den Bau der Kathedrale zuende fuehrt.


    Doch so einfach ist das natuerlich nicht, nun kommt auch noch eine gesellschaftlich-politische Dimension dazu und man erfaehrt immer mal wieder ein bisschen was interessantes ueber die Auseinandersetzungen zwischen den Thronanwaertern dieser Zeit, die Macht der Kirche, die Willkuer der Grafen, die Abhaengigkeit der Untertanen.
    Ein boeser Bischof versucht hartnaeckig, den Bau der Kathedrale aufzuhalten und Macht an sich zu reissen, der boesen Graf ist immer noch hinter dem Maedchen her und versucht, sie zu zerstoeren, bis zum Schluss alles gut wird.
    Dann wird noch ein geschichtliches Ereignis mitverwurstelt, der Mord an dem Erzbischof durch aufmuepfige Grafen im angeblichen Auftrag des Koenigs, wofuer der Koenig spaeter buessen muss.


    Und zwischendurch immer wieder sachliche ellenlange Beschreibungen, wie man eine Kathedrale baut, wie Kloester aufgebaut sind, und auch, wie die hierarchische Struktur innerhalb der Kirche aussieht, wer wen wie waehlt- eine riesige Recherchearbeit hat der Autor da geleistet. Da ich in der Architektur nicht bewandert bin, sagte mir das meiste gar nichts, ich muesste erst einmal Buecher waelzen, um die wirklich sehr detaillierten Ausfuehrungen sinnvoll verarbeiten zu koennen.

    Mir ist fast, als ob zwei unterschiedliche Personen diesen Roman gemeinsam geschrieben haetten. Einerseits die Recherchearbeit und Erklaerung des Kathedralenbaus und der Kirchenhirarchie, auch der gesellschaftlichen Gegebenheiten. Andererseits die platten luesternen Beschreibungen der verschiedenen Beziehungen zwischen den Hauptcharakteren und das ganze langweilige Gedroens drum herum.


    Mir persoenlich hat der Roman gar nichts gegeben, die ganze Geschichte hat mich so, wie sie dargebracht war, einfach nicht interessiert.


    Abgesehen von meiner persoenlich empfundenen Langeweile ist dieser Ken Follet sicher ein guter Schreiberling, daran gibt es keinen Zweifel.

  • Sophia :
    Da kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Mir fällt kaum ein anderes Buch ein, das ich so unlesbar finde wie die "Säulen der Erde". Es war abwechselnd absurd, ekelhaft oder langweilig - eine ziemliche Meisterleistung, das in ein Buch zu packen.
    Auch mit dem flauen Gefühl bei den brutalen Szenen stehst du nicht alleine da. :sehrverdaechtig
    Das war mein erster Ken Follet und auch mein letzter. Eine Freundin wollte mir ein weiteres Buch von ihm ausleihen, dass "unheimlich spannend" sei, doch nachdem sie von einem finsteren männlichen Charakter und von Vergewaltigung sprach, war ich bedient. Ich weiß nicht, was halb Deutschland in diesem Buch sieht; ich sehe für meinen Teil nichts Gutes oder zumindest nichts, was mich interessiert.

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Eins der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe, war


    Glennkill.


    Damit konnte ich absolut gar nichts anfangen. Ähnlich wars mit


    Moby Dick,


    das habe ich aber immerhin zuende gelesen.

  • DIE SÄULEN DER ERDE hat mir zu Beginn auch nicht gefallen aber ich denke, das lag einfach daran, weil jeder zu mir gesagt hat: Das musst du lesen, eins der besten Bücher überhaupt!
    Und ich dachte mir am Ende nur: hä? haben die schon das gleiche Buch gelesen wie ich?!
    Ich und vielleicht auch andere, hatten einfach zu große Erwartungen.


    Nachdem ich nun auch noch das Hörbuch gehört habe, gefällts mir schon ein bisschen besser :grin Aber es gibt noch interessantere und spannendere Bücher :-)

  • Die Idee zu diesem Thread ist echt gut.
    Mir fallen gerade gar keine Titel ein, aber es gibt immer wieder Bücher, die man einfach weg legen kann. Klar, denn die Geschmäcker sind ja wirklich verschieden, wie einige vor mir schon feststellten. Wäre ja sonst auch langweilig.
    Vor lauter Grübeln und Plaudern fallen mir doch noch einige ein. Allerdings muss ich auch feststellen, dass ich einige Bücher als Hörbuch gehört habe, und mir danach sagen konnte: OK, gehört und abgehakt. Da muss ich nicht noch die 1000 Seiten erneut lesen. Ging mir so bei


    Gabaldon 1 bis unendlich
    Follett "Die Säulen der Erde"
    Gordon "Medicus" + Fortsetzungen
    Tolkien "Der Herr der RInge"


    wobei ich zu meiner Verteidigung sagen kann, dass ich die ersten 100 Seiten vom Herrn der Ringe gelesen habe, mir aber so viele Personen drin vorkamen mit so seltsamen Namen, dass ich nicht mehr wusste, wer wer ist, wer wichtig ist, und überhaupt: worum geht es denn nun? Habe leider das Handtuch geschmissen, aber ich habe mir vorgenommen, nach nun 10 Jahren doch nochmal den Versuch zu wagen. Vor allem durch Film und Hörbuch weiß ich ja jetzt die Story und kann mich ganz darauf konzentrieren und muss nicht andauern elbische Namen auswendig lernen...

  • Da fällt mir ganz spontan "Die Frau mit den Regenhänden" von Wolfram Fleischhauer ein. Die ellenlangen historischen Erklärungen haben mich total ausgebremst und auch die Liebesgeschichte in der Gegenwart konnte mich nicht fesseln.


    Auch von dem ersten Band der "Tante Dimity" Reihe war ich enttäuscht. Beim Lesen war ich einfach nicht auf das gefasst was da kam.

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    DIE SÄULEN DER ERDE hat mir zu Beginn auch nicht gefallen aber ich denke, das lag einfach daran, weil jeder zu mir gesagt hat: Das musst du lesen, eins der besten Bücher überhaupt!
    Und ich dachte mir am Ende nur: hä? haben die schon das gleiche Buch gelesen wie ich?!
    Ich und vielleicht auch andere, hatten einfach zu große Erwartungen.


    Das stimmt. Deshalb halte ich bei Rezensionen immer Ausschau nach Vergleichen mit anderen Büchern oder nützlichen Hinweisen wie "Das Buch wird dir gefallen, wenn du.... magst". Seitdem ich das berücksichtige, haben sich meine Fehlkäufe deutlich verringert.

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten