Klappentext:
München, Ende der 30er Jahre: Süß und sehnsüchtig ist der Traum vom Glück in der großen Stadt – auch Kathie träumt ihn und entflieht der Enge des dörflichen Lebens. Dunkelhaarig, kräftig und hübsch ist sie, wie die Frauen, die seit einiger Zeit in München und Umgebung spurlos verschwinden. Der Teufel scheint mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Bei Amazon findet sich eine längere Kurzbeschreibung, die den Inhalt aber sehr detailliert wiedergibt
Eigene Meinung:
Aufgrund der stolzen Preise der Bücher von Andrea Maria Schenkel konnte ich mich bisher ihren Büchern entziehen. Durch das ständige Gerede konnte ich nun aber nicht länger warten und habe mir als Kompromiss das Buch schenken lassen. Es hat sich gelohnt, obwohl das Warten auf die Taschenbuchausgabe von Tannöd dadurch nicht unbedingt leichter wird.
In einem sehr ansprechenden Stil wird eine historische Verbrechensserie erzählt. Eher kurze Sätze, die aber einen sehr melodisch lesbaren Text ergeben, der mich sehr schnell in seinen Sog gezogen hatte.
Langsam wird die Geschichte vor dem Leser ausgebreitet. Es beginnt mit einem Auszug aus einer Naziakte über den Verbrecher und dessen Hinrichtung. Dann wird langsam das Leben von ihm und seinen Opfern gezeigt. Im Verhör, in Vermisstenanzeigen und in Zeugenaussagen werden die Verbrechen geschildert.
Dabei gelingt es Andrea Maria Schenkel besonders gut einige Szenen sehr eindringlich zu schildern, dass man gleichzeitig so schnell wie möglich weiterlesen möchte, um mehr zu erfahren und gleichzeitig lieber viel langsamer lesen möchte, um die gerade entstandenen Bilder nicht wieder durch neue zu verdrängen. Bei der Brutalität der Verbrechen läuft es einem auch kalt den Rücken hinunter.
Ein Buch, dass ich nach dem ersten gelesenen Satz nicht mehr aus der Hand legen konnte.