Frühlingserwachen

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    (...) Es gibt inzwischen, angelehnt an Warhol, die These, dass jeder in Zunkunft für 15 Minuten Hitler ist. (...)


    Interessanter Ansatz, Waldlaeufer!
    Allerdings ergeben sich dann zum Teil unerfreuliche Konsequenzen.
    Zum Beispiel könnte ich während oder nach meinem "Hitlermoment" anfangen, alle Menschen zu hassen. Das hinwiederum triebe mich eventuell auf ein Dach, das sich unter einem mehr oder weniger bewölkten Himmel als kurzfristiger Aufenthaltsort anbietet. Oder ich beschließe, Politikerin zu werden. Oder wenigstens meine Autobiographie zu schreiben. Oder, horribile dictu!, Litera ... nein. DER Gedanke ist zu schrecklich. Obwohl, Kritikerin war ich schließlich schon mal. Aber ohne einen Hitlermoment. Uff.
    Grüssli, blaustrumpf


    Fußnote, damit es auch auffällt:
    Da Emi mehrfach um Kritik gebeten hat, wie wäre es, wenn da noch mal was Sachdienliches käme. Beispielsweise Handreichungen, warum das, was unter anderem mir nicht gefiel, sehr wohl eben doch funktioniert. Und warum es das tut. Na? Das brächte uns dann über eine anmutige Schleife auch wieder näher zum Text. Glaube ich.


    :gruebel

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Da Emi mehrfach um Kritik gebeten hat, wie wäre es, wenn da noch mal was Sachdienliches käme. Beispielsweise Handreichungen, warum das, was unter anderem mir nicht gefiel, sehr wohl eben doch funktioniert. Und warum es das tut. Na? Das brächte uns dann über eine anmutige Schleife auch wieder näher zum Text. Glaube ich.


    Nö, ich hab gerade meine 15 Minuten Hitler, also ist mir das alles sowas von egal. Ich kann Dir sagen.

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Fußnote, damit es auch auffällt:
    Da Emi mehrfach um Kritik gebeten hat, wie wäre es, wenn da noch mal was Sachdienliches käme. Beispielsweise Handreichungen, warum das, was unter anderem mir nicht gefiel, sehr wohl eben doch funktioniert. Und warum es das tut. Na? Das brächte uns dann über eine anmutige Schleife auch wieder näher zum Text. Glaube ich.


    :gruebel


    Was dem einen gefällt muss dem anderen ja nicht gefallen.
    Im Gegensatz zu dir finde ich weder die Sätze zu lang noch die Bilder zu kompliziert.
    Im Gegensatz zu dir habe ich keinerlei Schwierigkeiten, mir hastende Fußgänger von oben betrachtet vorzustellen.
    Dass die Abgase von den Autos verursacht werden und nicht von den Straßen, ist logisch, hier gibt es einfach keine Verwechslungsmöglichkeit, die eine Verdeutlichung nötig machen würde.
    Im Gegensatz dir bin ich desweiteren nicht der Meinung, dass der Protagonist Heinz-Günter heißen müsse, damit man ihn vom Wind grammatisch unterscheiden oder sich mit ihm identifizieren kann (mit dem Protagonisten, nicht mit dem Wind).
    Ohne Namen fällt mir letzteres leichter.
    Die Wolken hatte ich dir ja schon auseinandergesetzt.


    Im Gegensatz zu licht finde ich es durchaus legitim, seine literatischen Figuren umzubringen. :-)
    Im Gegensatz zu licht finde ich es schließlich eine Qualität des Textes, dass hier eben nicht um Mitleid gebuhlt wird. Es wird keine schlimme Kindheit aufgetischt, keine unglückliche Liebesgeschichte, keine anderen sentimentalen Erklärungen, die die Geschichte banalisieren würden. Es werden keine großen Gefühle aufgefahren, sondern der Protagonist ist ein sehr ruhiger, klarer, kühler Beobachter seiner selbst und seiner Umgebung. Es gibt da nur diese zerschlissenen Schuhe, die einen langen und schweren Weg so dezent wie treffend symbolisieren. Großartig!



    Die technische Schwierigkeit des Umdrehens auf Dachkanten sehe ich auch, aber die Figur etwa einen Schritt zurück tun zu lassen vor dem umdrehen würde das Problem lösen.

  • Hallo, flashfrog

    Zitat

    Original von flashfrog
    Was dem einen gefällt muss dem anderen ja nicht gefallen.


    Hat ja auch niemand behauptet.

    Zitat

    Original von flashfrog
    Im Gegensatz zu dir finde ich weder die Sätze zu lang noch die Bilder zu kompliziert.


    Ich bin zwar der Meinung, dass ich bei lediglich einem Bild moniert habe, es sei mir zu kompliziert, mir in diesem Moment zwei Dinge (Innen- und Außensicht) vorzustellen (also nicht das Bild als zu kompliziert, sondern das, was es von mir verlangt), aber wenn das für Dich bereits "die Bilder" sind, sei's drum.

    Zitat

    Original von flashfrog
    Im Gegensatz zu dir habe ich keinerlei Schwierigkeiten, mir hastende Fußgänger von oben betrachtet vorzustellen.


    Wenn Du genau liest, wirst Du sehen, dass es mir nicht um die Vorstellung "hastende Fußgänger" geht, sondern auch hier um die Gleichzeitigkeit der Innen- und der Außensicht.

    Zitat

    Original von flashfrog
    Dass die Abgase von den Autos verursacht werden und nicht von den Straßen, ist logisch, hier gibt es einfach keine Verwechslungsmöglichkeit, die eine Verdeutlichung nötig machen würde.


    Korrekte Grammatik hat selten etwas mit Logik zu tun und noch seltener mit dem Inhalt des Satzes, für den sie gilt.

    Zitat

    Original von flashfrog
    Im Gegensatz dir bin ich desweiteren nicht der Meinung, dass der Protagonist Heinz-Günter heißen müsse, damit man ihn vom Wind grammatisch unterscheiden oder sich mit ihm identifizieren kann (mit dem Protagonisten, nicht mit dem Wind).


    Kann es sein, dass Dir da der rhetorische Gaul ein wenig aus dem Zügel gelaufen ist? Wo liest Du aus meinen Anmerkungen, dass ich einen Heinz-Günther erwartete?

    Zitat

    Original von flashfrog
    Ohne Namen fällt mir letzteres leichter.


    Schön für Dich. Es ging mir zum einen um das Aufzeigen, wie grammatische Klippen leichter umschiffbar werden können, zum anderen, wie es Lesenden erleichtert werden kann, Zugang zum Protagonisten zu finden. Ich gebe zu, dass die Formulierung mit dem Identifizieren-Können diverse Interpretationsmöglichkeiten offen lässt.

    Zitat

    Original von flashfrog
    Die Wolken hatte ich dir ja schon auseinandergesetzt.


    Ja, Deine Meinung zu den Wolken hattest Du ventiliert.

    Zitat

    Original von flashfrog
    (...)
    Die technische Schwierigkeit des Umdrehens auf Dachkanten sehe ich auch, aber die Figur etwa einen Schritt zurück tun zu lassen vor dem umdrehen würde das Problem lösen.


    Hier könnten wir uns tatsächlich auf zumindest parallelen Gleisen befinden.
    Wie schön.


    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Ich bin zwar der Meinung, dass ich bei lediglich einem Bild moniert habe, es sei mir zu kompliziert, mir in diesem Moment zwei Dinge (Innen- und Außensicht) vorzustellen (also nicht das Bild als zu kompliziert, sondern das, was es von mir verlangt), aber wenn das für Dich bereits "die Bilder" sind, sei's drum.


    Innensicht + Außensicht = 2 Bilder. Wobei die Innensicht das genaue Spiegelbild der Außensicht darstellt: Protagonist fällt in den Wolkenhimmel hinauf <-> Protagonist fällt auf die Straße hinunter.
    Also alles andere als kompliziert.
    Ich könnte jetzt ebenfalls Korinthen kacken, aber das bringt ja die Autorin nicht weiter (und darum, was dem Autor nützt, sollte es ja gehen bei Kommentaren, jedenfalls ist das meine Meinung), also lasse ich es mit dem Beispiel bewenden und verabschiede mich damit aus dieser wenig fruchtbaren Diskussion.

  • :grinTiefsinn-Basteln ist nicht so mein Ding, daher sehe ich den kurzen Text recht neutral und formal. Und alles sitzt am rechten Platz, kein Schwulst, kein Krampf, kein redundantes Bla-Bla.


    Anderes Problemchen: Was ist denn so barbarisch negativ, so abgrundtief verbittert machend an "Hobby-Schreib-Lehrbüchern"? Und: Welche könntet ihr mir empfehlen. :grin (Im Ernst)

  • Sooo, ich hab den Text umgeschrieben. Ich habe sicherlich nicht alle Hinweise berücksichtigen können, aber mir trotzdem Mühe gegeben, möglichst viel von dem zu verwenden, was ich von euch als Tipps bekommen habe. Natürlich ist auch dieses Mal Kritik erwüscht. :-) Da ich einiges komplett geändert habe, wird es wohl auch einige Punkte geben, an denen etwas auszusetzen ist. ;-)
    (Diesmal ist beim Titel alles bewusst so gewählt... hätt' ja auch wenig Sinn sonst...) Well, here it is...



    Dead Society Poet


    Wind zerzauste sein Haar und ließ ihn leicht schwanken, als er die Augen schloss und den Kopf nach hinten neigte um den Geruch der frischen, lauwarmen Luft einzuatmen. Es roch nach Frühling und Freiheit und die Sonne schien ihm warm auf das Gesicht. Vor seinem geistigen Auge sah er eine grüne Wiese mit Bienen, Käfern und Blumen, deren Farben im Sonnenlicht leuchteten. Doch als er die Augen einen Spalt weit öffnete, erstreckte sich vor ihm ein Meer aus kaltem, grauem Beton. Flache schmutzige Dächer von hohen Bürogebäuden breiteten sich zu allen Seiten unter ihm aus. Er blickte an sich hinab und sah seine ausgetretenen Schuhe ein kleines Stück über den Rand des Daches ragen. An seinen Schuhspitzen vorbei konnte er die Menschen sehen, wie sie von einem Ort zum anderen hasteten. Nahmen sie die Welt um sich herum eigentlich wahr? Fragten sie nach einem Warum? Lebten sie, oder funktionierten sie nach ungeschriebenen Gesetzen? Sein Blick folgte den hupenden Autos, die sich einen Weg durch die enge Straße bahnten, und den graubraunen Wolken des Abgases, die vom Wind weggetragen wurden. Wie Gefängnisse versperrten die Gebäude mit ihren verdreckten Fenstern den Blick in blauen Himmel. Vorsichtig drehte er sich um sodass die Sonne seinen Rücken wärmte. Er legte den Kopf in den Nacken und sah zu den weißen Quellwolken hinauf, die sich strahlend vom blauen Himmel abhoben. Er breitete die Arme aus und ließ sich langsam nach hinten fallen. Als sich seine Füße vom Dachrand lösten, schloss er die Augen und lauschte dem Wind in seinen Ohren. Er selbst sah sich vollkommen frei in einen unendlichen Wolkenhimmel fallen.



    Also los, nehmt ihn auseinander! :grin

  • "...nach hinten fallen..." ? "Nach vorne" wäre logischer, wenn er vorher an seinen Schlappen vorbei lugend, die Mickrigkeit des irdischen Wuselns unter sich beäugen kunnt. Oddr?


    Noch was: Warum breitet er die Arme aus? Wieso nicht einfach in den Ärmel schnäuzen - auch eine starke Geste.


    Kleines Späßlein. Bestehe aber auf "nach vorne".
    Das hat auch raum-zeitlich etwas richtungsweisendes, wenn auch in diesem Fall eine recht prekäre Finalität.* Sofern die Ultrakurzstory nicht weitergeht mit "Konzentriert prüfte er den Fallschirm ...".




    *Fall "Finalität" ein Unwort des Nationalsozialismus sein sollte, bitte ich die allgegenwärtigen Betroffenen und Beleidigten um allergnädigste Nachsicht (fällt mir gerade ein :rolleyes )

  • Zitat

    Original von Humpenflug
    "...nach hinten fallen..." ? "Nach vorne" wäre logischer, wenn er vorher an seinen Schlappen vorbei lugend, die Mickrigkeit des irdischen Wuselns unter sich beäugen kunnt. Oddr?


    Logisch? Nö :-] Guck da:

    Zitat

    Vorsichtig drehte er sich um sodass die Sonne seinen Rücken wärmte.


    Sinnvoller... vielleicht. Muss ich mal drüber nachsinnen... Soll er sich lieber nicht umdrehen?



    Zitat

    Original von HumpenflugWarum breitet er die Arme aus? Wieso nicht einfach in den Ärmel schnäuzen - auch eine starke Geste.


    Also ich will ja nicht spießig sein, aber das find ich schon ein bisschen unästhetisch... ;-)


    Grüße, Emi

  • Humpenflug
    Das Ärmelschnäuzen find ich große klasse! :lache Eine der besten Ideen, die ich in letzter Zeit gehört hab. Allerdings glaub ich nicht, dass es in Emis Geschichte passt.


    Emi
    Was die überarbeitete Fassung angeht, würd ich später mal was zu schreiben wollen, wenn ich etwas mehr Ruhe finde. Finde das aber toll, dass du die neue Variante hier reinstellst. Kommt selten vor, dass sie jemand so kreativ mit Textkritik und kleinen Wannabe-Ranickis wie mir umgeht. Find ick jut. Vergiss nur dabei nicht aus den Augen, was dir selbst an deinem Text gefällt.
    (Aus: Schreiben als Hobby. Kapitel 5: "Warum ich so gute Bücher schreibe" - ach ne, das war ja Ecce Homo.)

  • Zitat

    Vorsichtig drehte er sich um sodass die Sonne seinen Rücken wärmte.


    Irgenwie ästhetischer als

    Zitat

    rotzte in den Ärmel


    Aber "vorsichtig": Warum? Überhaupt fehlt der Schmackes, das Krawallistische, die gesellschaftliche Anklage , die politische Brisanz, der Fluch auf die Ex-Schlampe und die Ungerechtigkeit der Welt, das Mobbing in der Firma.


    Kurzum: Der Vorgang ist zu anatomisch.


    Vorschlag

    Zitat

    Unsicher drehte er der fluchwürdigen Hölle unter sich den Rücken zu, prüfte nochmal den Sprengstoffgürtel und schrie ein letztes mal im Fallen seine Botschaft an diese ungerechte Welt hinaus: Leckt mich doch alle am Arsch!

    Oder so. Tiefer muss die Botschaft nicht gehen. Spontan ist mir auch nichts stärkeres eingefallen. Aber was Abgründiges muss er schon sagen, bevors in den Abgrund geht, meinem Empfinden nach. Und ich bin da schon irgendwie empfindsam, nich. :grin

  • Zitat

    Original von Humpenflug
    Unsicher drehte er der fluchwürdigen Hölle unter sich den Rücken zu, prüfte nochmal den Sprengstoffgürtel und schrie ein letztes mal im Fallen seine Botschaft an diese ungerechte Welt hinaus: Leckt mich doch alle am Arsch!


    sehr schön! :lacht
    Und du hast Recht, irgendwie fehlt da was... Das hab ich mir auch schon gedacht. In der ersten Version hatte ich ja auch noch dieses "Er hasste jeden einzelnen von ihnen..." usw., hab's dann aber rausgenommen auf Vorschlag von Waldläufer, dem das zu direkt war. Was ich ja auch gut nachvollziehen konnte... da ist mir die Alternative wohl nicht so gut gelungen. Das Ende ist irgendwie lahm.


    Das "vorsichtig" rührt von lichts Kritik her, den die technische Unmöglichkeit des Umdrehens auf dem Dachrand gestört hat. Da ich meinen Protagonisten aber wirklich gerne rückwärts fallen lassen möchte, dachte ich mir, mit einem "vorsichtig" hätte ich das vielleicht etwas praxisnaher gemacht...

  • Zitat

    Original von Humpenflug
    Unsicher drehte er der fluchwürdigen Hölle unter sich den Rücken zu, prüfte nochmal den Sprengstoffgürtel und schrie ein letztes mal im Fallen seine Botschaft an diese ungerechte Welt hinaus: Leckt mich doch alle am Arsch!


    Kommen wir zum Korinthen Kacken zurück. Sehr, sehr schöner Ansatz.
    Aber denkst du nicht auch, dass ein Sprengstoffgürtel die falsche Botschaft ist? Für einen Sprung vom Hochhaus auch nicht grad sinnig. Was hast du vor - noch die ein oder andere Taube mitnehmen, damit es schöner knallt?
    Warum springt er mit einem Sprengstoffgürtel... warum nicht mit einem Stofftier?
    Unterstreicht den sensiblen Charakter.
    Ehrlich.


    Ja ja, ich weiß schon, was ihr wieder denkt.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Warum springt er mit einem Sprengstoffgürtel... warum nicht mit einem Stofftier?


    Weil Sprengstoffgürtel einfach männlicher sind als Stofftiere. Allerdings kommt bei Sprengstoff ja noch ein "logistisches" Problem hinzu: Wie und wann auslösen bzw. überhaupt auslösen? Soll der Protagonist ungesprengt aufpatschend in den Asphalt einschlagen mit der Botschaft "Seht her, wenn ich gewollt hätte, würde ich können tun"?


    Zitat


    Ja ja, ich weiß schon, was ihr wieder denkt.


    Ich sag' Dir, was ich wieder denk':
    Jeder nur ein Kreuz.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Wenn Dein Protagonist einen Namen hat, entgehst Du nicht nur dem grammatischen Problem, sondern sorgst auch dafür, dass ich mich schneller mit ihm identifizieren kann (mit dem Protagonisten, nicht mit dem grammatischen Problem).


    Ich persönlich finde zu namenlosen Protagonisten (zumindest in so kurzen und figurenarmen Geschichten) besser Zugang. Vielleicht, weil der Name etwas so Einschränkendes hat und doch irgendwie nichts Wichtiges über den Protagonisten aussagt (Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Insgesamt fand ich den 1. Versuch stärker. Die Bilder waren stärker, mitreißender. Der Welt- und Gesellschaftsüberdruss kam stärker heraus und gab zumindest einen Ansatz von Begründung für den Selbstmord, ließ aber trotzdem nich genug Raum für viele Gedankenspielereien seitens des Lesers. Der 2. Versuch wirkte mir zu unecht und konstruiert.


    Edit: Rechtschreibung

    Unser Unglück erreicht erst dann seinen Tiefpunkt, wenn die in greifbare Nähe gerückte praktische Möglichkeit des Glücks erblickt worden ist. (Michel Houellebecq, Elementarteilchen)

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  • Schön, daß Du nicht erst großartig etwas über das Leben der behandelten Person erzählst sondern den momentanen Augenblick "auskostest".
    Ich denke, es muß nicht immer immens viel Hintergrundinfo erklärend hinzugefügt werden.

  • Emi, ich finde, dass dir von der ersten zur zweiten Version ein riesiger Schritt gelungen ist. In der ersten Version konnte ich absolut nicht nachvollziehen, wie jemand, der die warme Frühlingssone auf seiner Haut spürt und offensichtlich auch genießt, irgendetwas hassen kann.
    In der überarbeiteten Version sind die Empfindungen deines Protagonisten für mich verständlicher.


    Ich finde auch, dass dir die Gratwanderung gut gelungen ist, aus diesem Wust an konstruktiver und weniger konstruktiver Kritik Hinweise für dich herauszu suchen. Allen kann man es am Ende sowieso nicht recht machen.


    Liebe Grüße,
    Antje