Und sie rührten an den Schlaf der Welt - C.S. Mahrendorff

  • Erster Roman mit Dr. Heydinger
    [Rezension zu Roman 2]
    [Rezension zu Roman 3]


    Kurzbeschreibung


    Wien um 1900: Hinter den Kulissen üppiger Bälle und literarischer Soireen muss der Seelenarzt Heydinger die Machenschaften einer Geheimloge aufdecken. Der spannende Roman einer glanzvollen Epoche. Leonhard Heydinger erregt Aufsehen durch seine Studien zur Traumsymbolik. Sein Kollege Sigmund Freud bringt ihn auf die Spur einer Geheimloge, die möglicherweise hinter den Mordanschlägen auf jüdische Künstler steckt. Heydinger wird mehr und mehr in eine undurchsichtige Schattenwelt von Verdächtigungen und Intrigen hineingezogen.


    Über den Autor:


    C. S. Mahrendorff, geboren 1963 in Eschwege, studierte Geschichte, Musikwissenschaft und Jura, bevor er als Diplom-Finanzwirt in den hessischen Staatsdienst eintrat. Seit seinem Debüterfolg mit dem Roman "Und sie rührten an den Schlaf der Welt" (1997) lebt er als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. Auch sein zweiter Roman "Der Walzer der gefallenen Engel" (2000) fand bei der Kritik und beim Publikum ein begeistertes Echo.


    Eigene Meinung:


    Durch Pech habe ich diese hervorragende Trilogie rund um den Wiener Nervenart Dr. Heydinger und seinem Kampf gegen die Loge „Schwarze Hand“ in umgekehrter Reihenfolge gelesen, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan hat.


    So kam ich jetzt verspätet in den Genuß mehr über die Anfänge zu erfahren. Wie Dr. Heydinger in die Ermittlungen rund um die antisemitische Loge geratet. Langsam breitet sich hier die Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Wien aus. Der aufkommende Antisemitismus wird dargestellt, genauso wie die bekanntesten Personen der Kaffeehausszene und die politischen Umstände in der Donaumonarchie.


    Hier wird vor allem der Opernwelt in Wien noch mehr Raum gegeben, als in den Nachfolgeromanen. Neben Beschreibungen des Opernbetriebes in Wien, einzelner Stücke, wird vor allem auch dem Werk Wagners und seiner antisemitischen Geisteshaltung Augenmerk geschenkt, wie auch dem Neuem in der Musik – vor allem durch Gustav Mahler.


    C.S. Mahrendorff ist es mit diesem Roman gelungen ein stimmiges Gemälde der Zeit zu schaffen und darin eine spannende Krimihandlung zu platzieren, die sowohl durch Erzählstil und seine Personen bestechen kann.