Das Haus am Meer - Il Mare

  • Originaltitel: Siworae (Südkorea, 2000)
    Regisseur: Hyun-seung Lee
    EAN 4013549872126
    Sprachen: Deutsch, koreanisch, Laufzeit ca. 92 min (auch wenn Amazon was anderes schreibt)
    Erschienen August 2007
    FSK Freigabe ab 6 Jahren. Jedoch glaube ich kaum, daß man in dieser Altersstufe schon dem Film folgen kann. Fürs Verständnis sollte man auf jeden Fall über 12, vielleicht sogar über 14 sein.


    Wer genauere Angaben will: Hier klicken für den Link zu imdb.com (englisch, Schauspielerangaben etc.)



    Inhalt


    Ein paar Tage vor dem Beginn des neuen Jahrtausends zieht die junge Synchronsprecherin Eun-ju Kim (Ji-hyun Jun, My Sassy Girl) aus dem einsam an Strand gelegenen Haus "Il Mare" aus. Da sie wichtige Post erwartet, hinterläßt sie ihrem Nachmieter einen Brief. Der junge Ingenieur Sung-hyun Han (Jung-Jae Lee, Typhoon), der ins "Il Mare" einzieht, liest den Brief und schreibt zurück - datiert mit Dezember 1997. Anfänglich ist Eun-ju etwas verwirrt, doch bald merken die beiden, daß der Briefkasten eine Art Zeitloch ist und sie sich gegenseitig Briefe von 1998 nach 2000 und zurück schicken können. Zwischen den beiden entwickelt sich bald eine zarte Romanze mit Zeitunterschied. Doch kann ihre Liebe Raum und Zeit überwinden?




    Meine Meinung


    Kann man in einem Bücherforum einen Film vorstellen, darf man das überhaupt (hält das filmgucken doch vom Lesen ab :grin)? Ich denke, man darf, denn immer nur lesen geht auf die Dauer auch nicht :-) .


    Kürzlich sollte im Fernsehen der Film „Das Haus am See“ mit Sandra Bullock kommen. Da ich die recht gerne sehe, mitgucken aber nicht ging, wollte ich den Film aufnehmen. Doch die Aufnahme ging schief. Also habe ich die „üblichen Verdächtigen“ konsultiert auf der Suche nach der entsprechenden DVD. Und siehe da - es handelt sich um ein Remake eines Filmes aus Südkorea, was auch noch eher ungünstige Kritiken erhielt. Ganz im Gegensatz zum Original, das in den höchsten Tönen gelobt wurde. Also habe ich noch ein paar Wochen gewartet, bis die DVD des Originals herauskam. Was soll ich sagen - das Warten hat sich mehr als gelohnt!


    Endlich mal ein Film abseits von allem „hollywoodmäßigen“. Ein Film ohne Gigantomanie, ohne Hektik, dafür mit Ruhe, langsamem Tempo und schönen Bildern. Südkorea gehört genauso zum westlichen Kulturkreis (obwohl das Wort hier etwas ungeeignet ist, aber mir fällt kein anderes ein) wie zu Asien, und auch dort gibt es anscheinend „Christmas“ und Silvester, wie wir es kennen. So spielt Weihnachten zwar ein paar Mal eine Rolle, es handelt sich jedoch nicht um einen Weihnachtsfilm.


    Langsam entwickelt sich die Freundschaft bzw. Beziehung zwischen den beiden, und irgendwann stellt sich dann eben die Frage des Treffens. Wie, und ob, sich das arrangieren läßt, verrate ich jetzt natürlich nicht. Aber denken kann man sich ja, daß sich beide schon das eine oder andere Mal treffen, denn sie leben in der gleichen Stadt, nur halt zwei Jahre voneinander getrennt. Wie sich das alles entwickelt, ist logisch, folgerichtig und nachvollziehbar, selbst das „Zeitloch“ erscheint irgendwie plausibel. Bisweilen gibt es auch „Aha-Effekte“, wenn eine Sache in der einen wie der anderen Zeitebene auftaucht - und sich die Protagonisten langsam dessen bewußt werden.


    Natürlich darf man nicht mit absoluter wissenschaftlicher Logik an einen solchen Film herangehen, eine „Art von Magie“ muß man schon hinnehmen können, will man sich auf so eine Geschichte einlassen. Und natürlich hätte der Film noch etliche Minuten mehr vertragen, für meinen Begriff sich noch langsamer entwickeln können. Und selbstverständlich muß man gut aufpassen, denn bisweilen erfolgt der Sprung zwischen den Zeitebenen so rasch und unauffällig, daß man im ersten Moment nicht weiß, wo man gerade ist. Und ein paar Szenen erscheinen auf den ersten Blick völlig unverständlich, und ergeben erst im weiteren einen Zusammenhang mit dem Film überhaupt.


    Aber wer sich einen Rest von, sagen wir ruhig, Romantik, Sinn fürs übernatürliche, geheimnisvolle - eben magische erhalten hat, wird mit diesem Film voll auf seine Kosten kommen. Und nicht nur einmal. Das ist ein Werk, das sich m. M. n. nicht beim ersten Sehen erschließt, sondern geradezu nach mehrfachem genießen verlangt.


    Und am Ende angelangt,


    Das einzige Manko ist dem DVD-Hersteller anzulasten. Die DVD enthält überhaupt kein Bonusmaterial (wenn man von Werbetrailern für andere DVD’s mal absieht). Gerade bei einer so „exotischen“ Poduktion hätten mich Informationen über Regisseur, Darsteller und ein „Making of...“ sehr interessiert.


    Aber irgendwann, wenn ich den Film so oft gesehen habe, daß ich ihn fast auswendig kann, sehe ich ihn mir auch im koreanischen Original an (dt. Untertitel sind zum Glück vorhanden). Und sollte ich jemals in ein Haus am Meer ziehen, so wird es nur eines geben: Il Mare.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke für das Lob!



    Sicher ist auch in diesem Film einiges unlogisch; aber das bringen Filme mit der Problematik "Zeit" (Zeitreise) nun mal so mit sich. Eben so richtig was zum Abschalten und träumen...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • danke für die schöne Rezi, SiCollier! :wave


    ich wußte das gar nicht, dass "Das Haus am See" mit Bullock & Reeves ein Remake ist! :wow Typisch, irgendwie für die Film-Industrie ...
    Wobei ich damals bei den Vorschauen schon dachte: das ist ja mal eine ausgefallene, eigentlich "zarte" Idee für einen Hollywood-Film.
    Ich gebe zu: ich habe so meine Probleme mit Filmen aus Asien, das wirkt für mich doch alles recht "fremd" - andererseits hat mich "Hero" damals absolut überwältigt, und diese Rezi jetzt klingt wirklich unheimlich gut, den muss ich glaub einfach sehen... :-] Danke für den Tipp!


    etwas off-topic:


    Zitat

    Original von SiCollier
    Kann man in einem Bücherforum einen Film vorstellen, darf man das überhaupt (hält das filmgucken doch vom Lesen ab )? Ich denke, man darf, denn immer nur lesen geht auf die Dauer auch nicht


    ich vertrete da vielleicht eine für "echte" Literaten ketzerische Ansicht: aber Romane und Filme sind für mich letztlich nur zwei Ausdrucksformen derselben Sache: nämlich das Erzählen von Geschichten, die ich als Leser bzw. Zuschauer mit-erleben kann :-)
    Es gibt zweifellos Filme, deren "Nährwert" gegen Null tendiert - aber das gibt es genauso bei manchen Büchern. Während es Filme gibt, in denen man viel entdecken kann und was aus ihnen mitnimmt - genau wie bei guten Büchern...

  • @ Nicole


    Bittesehr! :wave



    Ja, ich war auch erst etwas skeptisch mit einem Film aus Asien. Denn mit den meisten konnte ich bisher eher weniger anfangen. Letztes Beispiel war „House of Flying Daggers“, was in Klassikradio von der Kinoredaktion über die Maßen gelobt wurde; aber die DVD habe ich nach ein Mal ansehen wieder verkauft. Das ist nicht meine Mentalität (vor allem, was das Ende betrifft). Dann habe ich noch in ein, zwei andere asiatische Filme reingeschaut, aber letztlich das gleiche empfunden: nix für mich (ich glaube, da war auch "Hero" dabei :wow).


    Drum war ich mir auch bei dem nicht so ganz sicher, wenngleich die Thematik „Zeitreise“ (und in diese Verwandtschaft würde ich den Film mal einordnen, wenngleich eine richtige „klassische Zeitreise“ natürlich nicht stattfindet) mich schon immer fasziniert hat.


    Ach so, und der Eingangssatz über Film und Buchforum war natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint - was Du natürlich längst bemerkt haben wirst ;-) Und dem:

    Zitat

    Es gibt zweifellos Filme, deren "Nährwert" gegen Null tendiert - aber das gibt es genauso bei manchen Büchern. Während es Filme gibt, in denen man viel entdecken kann und was aus ihnen mitnimmt - genau wie bei guten Büchern...


    kann ich eigentlich nicht viel hinzufügen, außer :write

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Originaltitel: The Lake House
    Regisseur: Alejandro Agresti
    Darsteller: Keanu Reeves, Sandra Bullock, Christopher Plummer, Ebon Moss-Bachrach, Willeke van Ammelrooy, Dylan Walsh, u. a.
    Sprachen: Deutsch, Englisch
    Laufzeit: ca. 95 Minuten
    FSK: ohne Alterbeschränkung
    Erschienen: Film: 2006 / DVD: 2008
    Amazon-Nr.: B001HUGYB6


    Weitere Angaben im Internet:
    - < Klick > - die Seite bei imdb.com (in englischer Sprache) mit komplettem Cast & Credit sowie weiteren Informationen
    - < Klick > - die Seite bei prisma.de



    Meine Meinung


    Nachdem das Remake „Das Haus am See“ am Wochenende wieder im Fernsehen lief (und die Aufnahme dieses Mal funktionierte), habe ich ihn mir gestern Abend angesehen. Leider ist es vom letzten Mal Sehen des Originalfilms schon etwas her, so daß ich nicht alles davon im Kopf präsent habe.


    Das Remake ist eigentlich recht gut gelungen, wenngleich der Film auf mich einen etwas, hm, (im Vergleich zu Il Mare) grobschlächtigen, holzklotzartigen Eindruck machte. Das klingt jetzt schlimmer, als ich es meine. Anders ausgedrückt: ist „Il Mare“ eine feine Strichzeichung, so ist „Das Haus am See“ eher ein Holzschnitt. Beide haben ihren ganz eigenen Reiz, „besser“ oder „schlechter“ läßt sich nicht so genau sagen. Eher anders.


    Ich traue es mich kaum zu schreiben, obwohl ich Sandra Bullock recht gerne sehe, schien sie mir in diesem Film nicht so passend für die Rolle, während Keanu Reeves optimal war. Das mag daher kommen, daß ich halt doch noch etliches von Il Mare im Kopf habe und Keanu Reeves dort auch gut hineingepaßt hätte, Sandra Bullock aber nicht. Gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Christopher Plummer, auch wenn seine Rolle recht klein war.


    Was durch das „holzschnittartige“ noch auftrat, waren etliche Logiklöcher und Zeitparadoxa. Gut, Zeitreisegeschichten können nicht so ganz bis zum Letzten logisch sein, doch bisweilen hatte ich schon das Gefühl, daß zu sehr vereinfacht und „gebogen“ wurde, damit der Film auch schön leicht zu verstehen ist (etwa nach dem Motto „lieber zwei Bilder als nur eines, damit es auch ja jeder ohne nachzudenken verstehen kann“).


    Erstaunt und sehr positiv überrascht hat mich das langsame und leise Erzähltempo, das auf Action oder sensationelle Spezialeffekte verzichtet hat. Auch die Musik, zusammengestellt bzw. komponiert von von Rachel Portman, paßte hervorragend, hat sich dieser Erzählweise angeglichen, so daß Bild und Musik zu einer wunderbaren Einheit verschmelzen. Ich mag es, wenn sich ein Geschehen, eine Handlung ruhig entwickeln kann, ohne von einem Höhepunkt zum nächsten hetzen zu müssen.


    Alles in allem jedoch fand ich auch diese amerikanische Version durchaus sehenswert. Der Film in sich funktioniert ganz hervorragend (wenn man bisweilen ein paar Augen wegen der Logik zudrückt) und wird von mir in die Kategorie „Wohlfühlfilm“ eingeordnet. Sicherlich werde ich mir auch von diesem noch die DVD besorgen, um ihn im Original sehen zu können.



    Edit sagt gerade, daß er mal auf imdb.com bei den "Goofs" gelesen hat. Da gibt es eine sehr ordentliche Liste mit Anachronismen, Plotfehlern, Logikfehlern und -löchern und Filmfehlern (z. B. nach Stunden Verweildauer ist die Kerze kein bißchen heruntergebrannt). Einige der dort beschriebenen Szenen waren mir auch aufgefallen. Die Liste lohnt sich, aber man sollte erst den Film gesehen haben.


    (Jetzt ist der Amazon-Link weg, also wieder ergänzt.)
    .

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    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • Ich kenne nur das amerikanische Remake und bin schon seit Monaten am überlegen, ob ich mir das Original anschauen möchte. Wir hatten ja schon an anderer Stelle darüber gesprochen, SiCollier.
    Weichen die beiden Versionen stark von einander ab oder kann man den einen Film sehen, auch wenn man den anderen schon kennt?

  • @ Wiggli


    Ich hatte mich nicht umsonst vor der Frage „wenn Du nur eine DVD von beiden behalten dürftest, welche wäre das“ gedrückt. Darüber habe ich nachgedacht, weil ich das ins Fazit schreiben wollte. Doch ich bin - bis jetzt - zu keinem Ergebnis gekommen. Das heißt, derzeit würde ich mich nicht entscheiden können. Und beide behalten. :grin


    Sicher weichen beide Fassungen voneinander ab. (Übrigens wird „Il Mare“ im Vorspann zu „Das Haus am See“ als Vorlage genannt.) „Il Mare“ habe ich als viel feinsinniger, hintergründiger, unbestimmter, dadurch trotz der Unlogik der Handlung („Zeitloch“) als logischer und realistischer empfunden.


    „Das Haus am See“ ist viel bodenständiger, einfacher gestrickt. (Der Film muß ja dem amerikanischen Publikum gefallen. Und das muß ihn verstehen können. :grin ) Das jedoch bitte nicht negativ (im Sinne etwa von „plump“) verstehen. Das trifft es auch nicht. Vereinfacht gesagt: wenn sich „Il Mare“ teilweise in Andeutungen ergeht, sieht man in „Das Haus am See“ das Ergebnis im Bild.


    (Achtung: im Spoiler ist das Ende enthalten, im zweiten noch genauer, obwohl das eigentlich klar sein dürfte. ;-) )



    Zusammenfassend:
    Der prinzipielle Handlungsverlauf ist identisch, wenngleich teilweise mit anderen Schwerpunkten und Details. Beide Filme funktionieren in sich für meine Begriffe hervorragend; die Zeitparadoxa lasse ich einfach mal außen vor. Ich könnte mich derzeit nicht entscheiden, welchen Film ich bevorzugen würde. Von den Darstellern her fand ich „Il Mare“ besser besetzt mit wesentlich weniger Fehlern im Film (siehe Goof-Liste bei imdb.com zu „Das Haus am See“).


    Ich persönlich kann beide Filme nicht gerade nacheinander, doch immer wieder abwechselnd ansehen. Und werde das auch tun. Denn ich sehe mir ohnehin lieber einen Film, der mir gefällt, mehrmals (bis oft) an als dauernd neue. Hier haben mir beide gefallen. Was Dir als Entscheidungshilfe dann vermutlich auch nicht sehr weiterhilft.

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  • Eingedenk SiColliers Rezi habe ich mir "Das Haus am See" So abend auf RTL angeguckt; ich hatte mich schon die ganze Woche wie Bolle drauf gefreut.


    Schön gemacht ist er, keine Frage; ich fand die Grundidee reizvoll (ich mag keine Zeitreise-Geschichten - Niffenegger ausgenommen - aber dieses Erzählen auf zwei Zeitebenen, mit einer "magischen" Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart - das gefällt mir), die Bilder und Dialoge gefielen mir, und Reeves / Bullock finde ich eh klasse, jeder für sich und zusammen sowieso.


    Dass nicht alles ganz exakt logisch ist mit dem Verhältnis zwischen den beiden Zeitebenen, dass Handlungen in der jeweiligen Gegenwart größeren Einfluss auf die Vergangenheit / Zukunft hätten nehmen müssen - damit hätte ich gut leben können; frei nach Parsifal: "Zum Raum wird mir die Zeit."


    Und auch, dass ich



    Was ich den Filmemachern jedoch übel nehme ist:



    Ne, das kauf' ich euch nicht ab, liebes Filmteam.
    Und so habe ich am Schluss die vorsorglich bereitgestellte Kleenexbox erst mal sauer in die Ecke gepfeffert.
    Schade :-( - ansonsten gefiel mir der Film nämlich wirklich gut. :-]


    (ich glaube, ich muss mir definitiv das Original angucken :wave)

  • Zitat

    Original von Nicole
    (...) (ich mag keine Zeitreise-Geschichten - Niffenegger ausgenommen - (...)


    Das ist bei mir genau andersherum: ich mag Zeitreisegeschichten - außer der von Audrey Niffenegger. Das Buch hatte mich so in Depressionen gestürzt, daß ein Schwarzes Loch direkt hell dagegen leuchtet. Von dieser Autorin lese ich nie wieder ein Buch.



    Zum ersten Spoiler:


    Zum zweiten Spoiler:


    Kleenexbox hatte ich übrigens keine bereitgestellt, so daß ich keine pfeffern konnte. (Wenn ich denn eine hätte pfeffern wollen. ;-) )


    * SiCollier, der jetzt etwas zitternd der Rezi Nicoles, wenn sie den Originalfilm gesehen hat, entgegensieht. ;-) :wave *

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Das ist bei mir genau andersherum: ich mag Zeitreisegeschichten - außer der von Audrey Niffenegger. Das Buch hatte mich so in Depressionen gestürzt, daß ein Schwarzes Loch direkt hell dagegen leuchtet. Von dieser Autorin lese ich nie wieder ein Buch.


    Da kann ich Dich durchaus gut verstehen. Das ist wohl eines der traurigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Trotzdem geiere ich nach einem neuen Roman von Niffenegger - allein wegen der Sprache :anbet


    Betreffs des ersten Spoilers:


    Ich bin Reeves-Fan der ersten Stunde :chen
    Im Kleinstadt-Kino meines Heimatstädtchens (früher, als ich noch jung war :lache ) gab's Sonntag mittags immer Filme für schlappe drei Mark Eintritt, und da bin ich immer hin, egal, was lief. Und da landete ich eines Tages in einem ganz grausligen Film namens "Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit" (seither habe ich glaube ich dieses Zeitreisen-Trauma :lache ). Der Film war sowas von grottig - aber Reeves fand ich trotzdem toll. :anbet
    Es gibt nur eine Handvoll mit ihm, die ich nicht gesehen habe.
    (Und es geht mir nichts über "Speed", den ich inzwischen wohl an die 48mal gesehen habe :anbet )


    Zum zweiten Spoiler:



    Aber ob dem Team von "Das Haus am See" dieser psychologische Schnitzer aufgefallen ist - das würde mich doch auch sehr interessieren. :grin


    Zitat

    Original von SiCollier
    Kleenexbox hatte ich übrigens keine bereitgestellt, so daß ich keine pfeffern konnte. (Wenn ich denn eine hätte pfeffern wollen. ;-) )


    *flüster* ich bin doch so eine schreckliche Heulsuse, wenn's traurig wird oder romantisch-schön oder auch nur rührselig...
    :schaem


    Zitat

    Original von SiCollier
    * SiCollier, der jetzt etwas zitternd der Rezi Nicoles, wenn sie den Originalfilm gesehen hat, entgegensieht. ;-) :wave *


    ach iwo, warum denn? :-)
    Es wäre vielleicht was anderes, wenn Du in das Filmprojekt involviert gewesen wärst - aber so kannst ja jetzt nachvollziehen, wie's mir geht, wenn ich mitbekomme, dass Du gerade eines meiner Bücher liest :chen


    Stellt sich nur die Frage, wann ich dazukomme, den anzugucken; Freizeit ist nämlich derzeit luxuriöse Mangelware :help


    EDIT:Satz präzisiert

  • Ich habe den Film auch am Wochenende gesehen; er hat mir sehr gut gefallen, sehr kitschig und trotzdem schön.


    Eine Sache habe ich nicht verstanden, da muss mir etwas entgangen sein: Kate findet, als sie schon mit diesem anderen Typen zusammenwohnt, unter einer Diele ihr Jane Austen-Buch. Meine Frage, wie ist das da hingekommen?


    Gruß, Bell

  • @ Bell


    Da ist Dir nichts entgangen. Diese Stelle gehört zu den "Plot Holes" (Plot-Löchern), die in der früher erwähnten Goof-Liste auf imdb.com erwähnt werden. Dort heißt es, daß nirgendwo im Film eine Stelle vorkommt oder erwähnt wird, wie bzw. wann Alex das Buch dort versteckt hat.


    Auf der DVD gibt es "nicht verwendete Szenen", vielleicht fiel die ja der Schere zum Opfer?



    Zitat

    Original von Nicole
    Es wäre vielleicht was anderes, wenn Du in das Filmprojekt involviert gewesen wärst - aber so kannst ja jetzt nachvollziehen, wie's mir geht, wenn ich mitbekomme, dass Du gerade eines meiner Bücher liest :chen


    Alles klar, beim Deinem nächsten Buch denke ich dran. ;-)


    Sicher hat Audery Niffenegger eine wunderbare Sprache, aber wenn mich das tagelang in Depressionen stürzt, verzichte ich lieber drauf.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Bell und SiCollier


    stimmt, das war ja auch noch.
    Ich habe mich an der Stelle gefragt - wo wohnen Kate und Morgan eigentlich gerade? :gruebel Ist das noch das Haus, in dem damals die Party stattfand? Oder zuuufällig eines der Häuser aus Alex' Bauprojekt? (Da habe ich mich gefragt, ob ich irgendwie was verpasst hatte)
    Und ganz zuuuuuufällig genau das, in dem Alex einfach mal so das Buch unter die Diele gepackt hat?
    Die Kate vor lauter Wut über Morgan lose tritt und dann drunter nachguckt?
    :gruebel


    Entweder fehlt da tatsächlich was - oder es ist arg wild auf schicksalhaften Zufall zusammengebastelt.


    Fand's aber trotzdem einen sehr schönen Wink des Schicksals. :-]

  • Jetzt habe ich mir die Goof-Liste mal angesehen, interessant, z.B. das mit dem Baum und dem Hund!


    Was mir noch einfällt:


    Allerdings ist das eines der typischen Zeitreisephänomene, glaube ich. Es ist wahrscheinlich auch nicht so abwegig, dass der Hund in 2004 schon weiß, dass er Jack heißt, obwohl er den Namen erst später erhält: weil die Zeit, in der er bei Kate ist, parallel existiert. Sonst müsste man sogar sagen, sie dürfte den Hund noch gar nicht haben.


    Aber dass man in 2006 schon wissen kann, was in 2004 erst noch passieren WIRD, kann ich nicht so leicht akzeptieren.


    edit: Heißt das nicht eigentlich, dass alles schon vorherbestimmt ist???


    Der Film "Butterfly Effect" ist ja auch so ein Zeitreiseding, als ich den gesehen habe, habe ich direkt Kopfschmerzen bekommen beim Versuch, alles logisch zusammenzufügen - um im Bonusmaterial zu erfahren, dass das nicht möglich ist.


    :wave

  • @ Bell


    Zu Deinem Spoiler: eine Zeitreisegeschichte (unter diese Rubrik würde ich diesen Film mit einordnen) kann schon alleine auf Grund der Thematik "Zeitreise" nie völlig logisch und wissenschaftlich schlüssig sein. Man kann nur versuchen, es so logisch wie möglich zu machen. Wenn ich mir die lange Goof-Liste zu diesem Film ansehe, könnte ich boshafterweise vermuten, daß die es nicht mal versucht haben. :grin


    Jetzt im Ernst. Der Film hat eine Menge Fehler verschiedenster Art. Dennoch hat er mir gut gefallen; ich bin da sehr flexibel. Ich wollte ja keine Dokumentation, Drama oder Thriller sehen, sondern einen "Wohlfühlfilm". Als solcher hat er - für mich - prima funktioniert, trotz der Plot- und Logikmängel. :-]

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ SiCollier


    Danke für die Ausführliche Antwort auf meine Frage. Du hast recht, es hilft mir nicht wirklich weiter, die Entscheidung, ob ich es kaufen und sehen will liegt immer noch bei mir. Leider. Ich hatte gehofft, ich könnte sie auf dich abwälzen. :grin


    "Das Haus am See" habe ich vorwiegend wegen Keanu Reeves sehen wollen. Leider fand ich niemand für einen Kinobesuch, so habe ich es mir zu Weihnachten vor zwei Jahren schenken lassen. (Der Kommentar vom Verschenke zu dieser Beichte war auch nicht schlecht! :rofl)
    Momentan bin ich etwas knapp bei Kasse, meine Bücherei führt zwar eine DVD mit dem Titel "Das Haus am Meer", aber weder das Cover noch weitere zusätzliche Informationen sind angegeben. Die DVD ist aber nicht von 2002, oder? :gruebel Dann wird es wohl ein anderer Film sein.


    Interessant war für mich aber auch die Geschichte selbst, die Zeitreisen. Einige der "Fehler" sind mir auch schon damals aufgefallen, allerdings habe ich den Film nicht mehr so sehr im Gedächtnis.


    Wenn du Zeitreisen so gerne hast, hast du dann auch schon Replay - Das zweite Spiel - K. Grimwood gelesen? Ich habe es seit kurzen im RuB, und bin sehr gespannt auf die Lektüre. Zeitreisen-Romane mag ich übrigens sehr gern. :-]