Die Wolkeninsel - Juliet Marillier

  • Kurzbeschreibung
    Im neunten Jahrhundert muss Thorvald eine abenteuerliche Reise unternehmen, die ihn und seine Freundin Creidhe schließlich auf die Faröer-Inseln weit vor der Küste Schottlands führt. Hier lebt, seit langer Zeit von der Außenwelt vergessen, ein geheimnisvolles Volk; hier gelten noch die Sitten und Riten einer alten, rauen Religion. Die Inselbewohner meinen, in Creidhe ihre lang erwartete Göttin zu erkennen - eine Göttin, die zum Wohle aller geopfert werden muss ...


    Originaltitel
    Foxmask


    Zum Buch
    Thorvald erfährt, dass sein Vater nicht gestorben ist, sondern wegen Brudermordes von den Hellen Inseln verbannt wurde und mit einem kleinen Boot und wenig Proviant aufs Meer hinaus segeln musste. Er überredet den Fischer Sam, sich gemeinsam heimlich mit der Seeschwalbe auf die Suche nach Somerled zu machen. Die jungen Männer denken, dass sie in einem, spätestens zwei Monden auf die Hellen Inseln zurückkehren werden.


    Creidhe träumt davon, Thorvald eines Tages zu heiraten. Sie sind seit Kindertagen befreundet. Thorvald ist oft verschlossen und zurückgezogen, doch Creidhe ist nachsichtig. Sie liebt ihn so, wie er ist. Als sie erfährt, dass Thorvald auf diese Reise gehen will, versteckt sie sich an Bord der Seeschwalbe. Ihre Vorahnung sagt ihr, dass sie gebraucht werden wird.


    Die drei jungen Leute erreichen nach einer dramatischen Seereise eine unwirtliche, geheimnisvolle Insel, deren Bewohner, die Langmesser, in Armut und großer Angst leben. Thorvald glaubt, im Herrscher Asgrim seinen Vater zu erkennen, und will dessen Anerkennung erringen. Deshalb nimmt er nur zu gern an den Vorbereitungen für die „Jagd“ teil, welche eigentlich ein Kampf gegen die mysteriösen Bewohner der Wolkeninsel ist und nur an bestimmten Tagen im Jahr stattfinden kann. Thorvald wächst nach und nach in die Rolle eines Anführers; er bringt den Männern neue Kampftechniken bei und genießt großes Ansehen. Besessen von der „Jagd“ und seinem Streben nach Ruhm vergisst er Creidhe und seinen Freund Sam. Creidhe kommt mehr als einmal in Lebensgefahr, doch ihre Vorahnung hat sie nicht getrogen: Auf dieser Reise wird sie gebraucht …


    Eigene Meinung
    In diesem Buch geht es um Selbsterkenntnis, die Suche nach der Wahrheit, Freundschaft, Opfer und um die Liebe – die wahre Liebe. Aber auch „moderne“ Themen wie Führungsstil spielen eine wichtige Rolle. All das ist verwoben mit viel Mythologie. Nun ja. Die Hintergründe der „Jagd“, die rauen Sitten, die bedingungslose Unterwerfung der Langmesser erscheinen mir etwas konstruiert.


    Die Geschichte braucht eine Weile, um sich zu entwickeln. Fantasy ist nicht mein Genre, aber ich habe die „Wolkeninsel“ gerne gelesen. Juliet Marilliers Schreibstil gefällt mir, die Figuren sind überzeugend, haben Stärken und Schwächen, entwickeln sich. Und es gibt überraschende Wendungen. Das Buch hat einige schöne Momente:



    und einiges an Romantik.


    Den Vorgängerroman „Die Priesterin der Insel“ Link zum Büchereulen-Thread habe ich nicht gelesen. Nach der Lektüre der „Wolkeninsel“ ist das auch nicht mehr notwendig. Es soll irgendwann einen Nachfolgeroman geben – den Titel finde ich im Moment nicht – den ich bestimmt lesen werde, wenn es soweit ist.