Nicole erhält einen Förderpreis

Vielen Dank für Eure Glückwünsche!

wie versprochen - hier mein Bericht zur heutigen Preisverleihung...

Die Frage "was ziehe ich bloss an??" war schon vor Wochen geklärt (schwarzes, langärmliges Kleidchen, das mein übliches Problem, auf Fotos äußerst mopplig auszusehen, zu minimieren versprach), und die Nervosität hielt sich bis gestern Abend auch absolut in Grenzen, weil ich meine ganze Konzentration und Nerven in letzter Zeit für das aktuelle Manuskript gebraucht habe (und das auch ab morgen wieder tun werde).

Erst als ich mich an die Vorbereitung meiner Lesung setzte, überfiel mich ziemliche Panik bei der Vorstellung, vor so vielen Fremden etwas zum Preis zu sagen und zu lesen. Eigentlich hatte ich früh zu Bett gehen wollen - aber bis ich die Textpassagen aus meinem "Nicholas" (aka "Haus der Spione"; jedes meiner Bücher hat doch einen besonderen Kosenamen) zusammengesucht und getimt, Spickzettel für Dankesrede und Lesungs-Einleitung geschrieben, schließlich noch in gesteigertem Nervositätsanfall einen Mega-Berg an Bügelwäsche bearbeitet und weggeräumt hatte, war's halt doch wieder drei Uhr morgens.
Völlig zappelig bin ich dann heute früh aufgestanden und habe mich gründlich aufgebrezelt - halbes Pfund Make-Up ins Gesicht und tüchtig Haarspray, wegen der Fotos. Ich hoffe, davon sieht man nachher auf den Bildern auch noch was... Wie ein Gummiball bin ich durch die Bude gesprungen und war froh, als die Vorhut meines Händchenhalten-Trupps aufkreuzte und wir uns auf den Weg machten.

Vor dem Kulturzentrum hätte ich mir am liebsten ein Mauseloch gesucht, aber dort wurde ich schon von Frau Schwarz, die die Veranstaltung mit organisiert hat, empfangen. Und die Damen vom Kulturbüro haben mir mit ihrer freundlichen Art einen Großteil der Nervosität genommen. Überhaupt war die Atmosphäre im Wolkensteinsaal sehr angenehm - gar nicht so groß und einschüchternd, wie ich befürchtet hatte, sondern eher klein und anheimelnd, trotzdem feierlich.
Während "meine" Leute sich in einer Reihe im guten Mittelfeld platzierten, wurde ich in die erste Reihe dirigiert, zu den beiden Laudatoren und dem Bürgermeister. Neben mir saß Yvonne Leinfelder, die Preisträgerin der Sparte Bildende Kunst, die ebenfalls wie ich eine Nachteule ist, wie sich herausstellte, und demnach eine Preisverleihung um elf Uhr morgens auch wie ich als eigen-organisatorische Herausforderung empfindet.

Die Veranstaltung selbst begann mit einem Duo aus Harfe und Querflöte, das mit verschiedenen Stücken auch die einzelnen Programmpunkte voneinander absetzte. Claus Boldt, Bürgermeister der Stadt Konstanz, sprach über Sinn, Zweck und Hintergründe des Förderpreises.
Elke Bergmann, Mitglied der Literatur-Jury, hielt die Laudatio auf mich und mein Werk. So schön, dass ich mehrfach mit den Tränen kämpfen musste und immer dachte: "Damit können doch nicht MEINE Bücher gemeint sein, SO gut sind sie doch nicht".
Besonders gefallen hat mir, dass Frau Bergmann die ersten Sätze meines Erstlings "Südwinde" im Anfangsteil ihrer Rede hatte, und die letzten Sätze von "Nicholas" gegen Ende, wie eine Art Klammer für die Laudatio meines bisherigen und mit dem Preis bedachten Werkes.

Yvonne Leinfelder zeigte einen dreiminütigen Ausschnitt aus ihrer Video-Arbeit "Yoma" (Film habe ich im Netz nicht gefunden, nur eine Beschreibung hier ), und Dr. Barbara Stark hielt die Laudatio auf das Werk der Künstlerin.
Welch ein Kontrastprogramm, dachte ich - einerseits ich mit meiner Unterhaltungsliteratur, andererseits Frau Leinfelder mit konzeptueller Arbeit.

Die eigentliche Preisverleihung folgte: shake-hands mit dem Bürgermeister, Überreichung der Urkunden und die dazugehörigen Blümles.
Obwohl ich noch mit zittrigen Knien auf die Bühne bin, um den Preis entgegenzunehmen, war ich nach einem weiteren kurzen musikalischen Intermezzo derart entspannt, dass ich meine knappe Dankesrede aus dem Stegreif halten konnte, ebenso die Überleitung zur Lesung, die aus zwei Kapiteln "Nicholas" bestand. 20 min insgesamt, und ich hatte es geschafft, und lauter, erlösender, herrlicher Applaus war der Dank.

Dann zerstreute sich das Publikum auch schon, hinunter ins Foyer, zu Sekt, Croissants und Laugen-Teilchen; wer mochte, konnte noch ein paar Treppen weiter unten im Gewölbekeller die entsprechende Ausstellung von Yvonne Leinfelders Arbeiten betrachten.
Yvonne und ich mussten noch für Fotos mit den Laudatorinnen und dem Bürgermeister posen - der Südkurier-Fotograf hatte die eigentliche Verleihung verpasst, weil er erst noch den Feuerwehreinsatz an der Uni (kleinerer Brand im Audimax) knipsen musste.
Im Foyer kippte ich danach erst mal erleichtert einen Sekt und war ab da nur noch am Quasseln und Händeschütteln. Besonders gefreut hatte ich mich über die Begegnung mit meinem ehemaligen Prüfer in Literaturwissenschaft, einem Tudorzeit-Begeisterten, der sehr angetan war von den Auszügen aus "Nicholas".

Meine Leute hatten bis dato noch nicht wirklich etwas von mir gehabt; erst als das Foyer so gut wie leer war, konnte ich wieder zu ihnen stoßen (und dann auch endlich meine sehnsüchtig erwartete ich-hab's-geschafft-Zigarette draußen rauchen). Der Nachmittag gehört dann aber ganz ihnen, und wir ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Alles in allem war es kein übertrieben-protziges Event, sondern eine kleine, aber feine Veranstaltung.
Echt konschtanzerisch eben.

Ich hier auch noch mal:

Herzlichen Glueckwunsch!

Ich freue mich so, dass die Preisverleihung so war, wie Du's verdienst.
Und jetzt hoffentlich zuversichtlich und befluegelt an Deinem schoenen Roman schreiben kannst.

Toll gemacht!

Alles Liebe von Charlie

Dankeschön, Ihr lieben Eulen!
Heute war noch nix online, evtl. morgen - und klar stelle ich Euch dann den Link zum Artikel rein! (auch wenn ich der Berichterstattung durch den Südkurier ein bisschen bang entgegensehe - im Vorfeld war da etwas nicht so Erfreuliches über mich bzw. meine Bücher dort zu lesen )

Privatfotos gibt's allerdings leider keine - meine Lieben wissen, wie kamera-phobisch ich bin...

EDIT: pscht, Laila!!!

mhaaaah, ich hoffe, Ihr seid nicht allzu enttäuscht - aber der "Südkurier" beschränkte sich auf einen Mehrzeiler und ein Mini-Gruppen-Pic in der gedruckten Ausgabe, online gab es nichts.

Ich hab Euch nur die offizielle Meldung der Stadt Konstanz, und zwar hier