Gibt es Personen, die nicht verstehen, warum ihr so viel lest?

  • Hallo Zusammen,


    Also viele Leute verstehen auch nicht, wie man so viel lesen kann und warum man Bücher besitzen muss ! Sie sagen dann: Du bist doch verrückt ! Aber es ist nicht wirklich bös gemeint.
    Die die mich kennen wissen es und akzeptieren es, obwohl sie auch der Ansicht sind, man hätte eine schönere Wohnung wenn man keine Bücher hat. :wow Die spinnen doch !
    Mein Freund lies auch, hat aber durch sein Studium kaum Zeit dazu. Er liest aber schon viel weniger wie ich und auch wesentlich langsamer.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von melanie
    ... obwohl sie auch der Ansicht sind, man hätte eine schönere Wohnung wenn man keine Bücher hat. :wow Die spinnen doch !


    das verstehe ich auch nicht - ich stelle mir grad meine wohnung ohne bücher vor... die wäre sowas von kahl... steril... ungemütlich...


    Zitat

    Mein Freund lies auch, hat aber durch sein Studium kaum Zeit dazu. Er liest aber schon viel weniger wie ich und auch wesentlich langsamer.


    ist das nicht nur eine ausrede? ich habe auch ein studium absolviert und nicht nur studienrelevante bücher gelesen, u.a. hatte ich mir antrainiert, studienbezogenes "querzulesen" - da schafft man mehr in kürzester zeit.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

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  • Hallo Lilli,


    Zitat

    ist das nicht nur eine ausrede?


    Nein leider nicht. Er würde gerne mehr lesen, aber er studiert Chemie und ist jeden Tag von 8 Uhr früh bis mindestens 5 Uhr nachmittags in der Uni, meist im Labor. Und bis er dann daheim ist ist halb 7 und dann muss er immer noch Versuche vorbereiten, Auswertungen machen, etc.


    Manchmal finde ich das echt zum kotzen ! Wir haben kaum noch gemeinsame Freizeit.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Und noch was, was mir in der Gesellschaft auffällt: Man darf nicht mehr intelligent sein, nein, sogar nicht ein bisschen intelligent wirken.


    Echt? Das ist mir ja noch nie passiert. Bzw. in meiner Schulzeit war "Streben" grad out. Aber vor zwei Jahren zum Beispiel, haben mich alle mitleidig belaechelt, als ich mit meinem eher duerftigen *huestel* Abitur an der Uni aufgetaucht bin. Zum Glueck hat sich dann beim Vordiplom rausgestellt, dass ich auch nicht duemmer bin, als alle anderen. ;-)


    lg Iris

  • Glücklicherweise komme ich aus einer Leserattenfamilie, allerdings durften wir nur Bücher lesen, Comics oder Zeitschriften waren verpönt.


    Aber jetzt lebe ich leider in einem Nicht-Leser-Umfeld. Als ich hierher zog, wusste ich noch nicht, dass es solche Menschen gibt und trat ins Fettnäpfchen, als ich von Nachbarn das neugebaute Haus gezeigt bekam und ganz dumm fragte: Und wo habt ihr eure Bücher untergebracht?


    Es kommt öfter vor, dass jemand meine Bücher sieht und fragt, wieso ich soviel Zeit hätte, um sie zu lesen.
    Das klingt dann nach: So faul möchte ich auch mal sein!


    Neulich sagte einer: Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein einziges Buch gelesen und werde es auch nicht tun, denn Arbeit habe ich genug.


    Dummerweise fallen mir die schlagfertigen Antworten immer zu spät ein.


    Das Schönste am Nicht-Leser-Umfeld: Die Ruhe, mit der man in der Bücherei stöbern und seine Bücher ausleihen kann.


    Jorinde

  • Zitat

    Original von Historikus
    "Draußen spielt das wahre Leben"


    Um hier einmal den Advocatus Diaboli zu spielen - so verkehrt ist diese Aussage natürlich auch nicht. Letztlich ist jede exzessive Beschäftigung nicht allzu "gesund" für die innere Ausgeglichenheit. In manchen Fällen kann so ein "Vergraben" in ein Hobby/Leidenschaft ja auch tatsächlich eine Flucht sein.


    Das reale Leben findet natürlich nicht in Büchern statt, genausowenig, wie in Filmen. Lesen ist ein ausfüllende, intensive und meist auf die eine oder andere Art lehrreiche Bereicherung des Lebens, ein Mosaikstein - nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Ein Lebenspartner, ein Gespräch mit Freunden, ein Motorradausflug oder Musikmachen, hat für mich, subjektiv gesehen, einen wesentlich höheren Stellenwert, als Bücher - auch wenn ich mich als Leseratte bezeichne und meine (gelesene) Sammlung tatsächlich viele viele Meter Wand einnimmt.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Ein Lebenspartner, ein Gespräch mit Freunden, ein Motorradausflug oder Musikmachen, hat für mich, subjektiv gesehen, einen wesentlich höheren Stellenwert, als Bücher - auch wenn ich mich als Leseratte bezeichne und meine (gelesene) Sammlung tatsächlich viele viele Meter Wand einnimmt.


    100 % Zustimmung


    mfg

  • Also, der einzige, der meine Leserei ob nun in Büchern oder hier im Forum nicht nachvollziehen kann ist mein Freund. Gerade jetzt im Moment hat er sich mal wieder meiner Nichtbeachtung entzogen und nimmt ein entspannendes Bad.....


    Bücher liest er eigentlich nur wenn ich sie ihm auszugsweise vorlese oder so lange von vorschwärme bis er sie in dann doch irgendwann mal morgens mit aufs Klo nimmt oder so....
    eben hat er einen verächtlichen Blick auf Generation Golf geworfen und war nah daran mich zu fragen, ob ich sie noch alle habe.....


    Ansonsten bin ich für meine Freunde und Freundinnen eigentlich immer die jenige die man fragt, wenn man nicht weiß was man dem oder der zum Geburtstag schenken soll, bzw. was man am besten in die Urlaubslektüre mti einbaut.
    Außerdem sind alle froh, daß ich so viel lese, denn so weiß man immer was man mir schenken kann, nämlich Bücher. Bis vor einige Zeit war ich auch noch lebende Leihbibliothek für meine Freunde und Verwandten, nachdem meine SChwester aber nun seit 3 Jahren immer noch Harry Potter 4 bei sich herum stehen hat und ich meine Mutter dabei erwischte, wie sie um eine Spinne zu töten das vorsatzpapier aus der Blechtrommel riß, ist dies eindeutig gestorben, verliehen wird nur noch an Menschen die meine Bücher besser behandeln als ich.


    Ansonsten muß ich auch Doc zu stimmen, natürlich sind mir lebende Menschen und meine Umgebung wichtiger als meine Bücher, aber hin und wieder ein wenig der Realität entfliehen und von fernen Dingen träumen oder sich gruseln, das gehört für mich einfach zu meinem Lebensstandard hinzu. Wenn ich dafür mal keine Zeit mehr habe, dann würde ich mir selbst sehr sehr sehr leid tun.

  • ich könnt mich jedzt nicht draan erinnernt das zu mir jemand soetwas geagt häte.


    ne freundin meinte letzesn nur das sie mich nie mals einhollen könnte..

  • In meinem Umfeld wird das eigentlich akzeptiert, obwohl ich viele Freunde habe, die gar nicht lesen, einige lesen, aber halt weit weniger, und einige lesen nur im Urlaub. Aber irgendwelche Aussagen kommen da überhaupt nicht.


    Doc's Beitrag kann ich nur voll und ganz zustimmen, das ist ja überhaupt keine Frage, das geht immer vor.

  • In meinem Freundeskreis gibt's auch viele, die mich oft anmeckern, weil ich zB nicht so oft mit ihnen was trinken gehe (ist ja alles so schweineteuer), sondern mich lieber daheim mit einem guten Buch ins Bett werfe :-].


    Allerdings hab ich wohl diesen Ansteckungs-Effekt, den ich zwar nicht selbst ein- und ausschalten kann, auf den ich aber sehr stolz bin. Ich hab's bis jetzt immer noch geschafft, ein, zwei Menschen zu Leseratten zu machen. So "schlimm" wie ich (oder ihr, wenn wir schon dabei sind) werden die natürlich nicht, aber die trifft man jetzt auch kaum noch irgendwo ohne mal ein Buch dabei zu haben :knuddel1


    Wie Historikus schon sagte, mir ist mein Geld ebenfalls zu schade für Zigaretten, Unmengen Alkohol und was man sonst noch so braucht, um ein "normales" Leben zu führen. Eigentlich hätte meine Jugend viel schlimmer sein sollen, weil ich mich wirklich immer irgendwie abgeseilt und in die Welt meiner Bücher geflüchtet hab, aber da hatte ich wohl einen Schutzengel, der mich auf der Beliebtheitsskala immer gerade hoch genug oben behalten hat, dass ich mit den Freunden, die ich hatte sehr glücklich war :knuddel1

  • Ich versuche zumindest, mein gesellschaftliches Leben nicht zugunsten meiner Bücher zu vernachlässigen. Einen netten Abend mit Freunden lass ich mir nie entgehen, für kein Buch der Welt.


    Was ich allerdings oft vernachlässige, ist mein Haushalt. Zur Zeit starren mich meine Fenster und mein Bügelkorb vorwurfsvoll an. Aber ich sehe weg.


    Meine Freunde und meine Familie finden es ganz okay, dass ich so gerne und viel lese. Einige machen es ebenso, aber die meisten finden das zwar bewundernswert, aber nichts für sie. Dumm angelabert wurde ich deswegen noch nie.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Historikus
    Die Realität ist immer wichtiger, als ein Buch, dass sollte klar sein.


    Viel wichtiger und interessanter!


    Ich kann eh nie "Nein" sagen, wenn jemand mit uns weggehen will. Da muss ich schon sehr im Lernstreß sein. Ich würde am liebsten 6 von 7 Tagen in der Woche weggehen und vorher und nachher genug Zeit zum Lesen haben.


    *Zum Glück hab ich das ja jetzt endlich*


    Lesen ist etwas, dass ich mache, wenn ich eben keine Möglichkeit habe, gerade wegzugehen oder zu telefonieren oder über den Computer mit Menschen zu kommunizieren.


    Mir geht es da wie Alice, der Haushalt und andere "wichtige" Dinge lass ich gerne für ein Buch liegen, aber auf keinen Fall das Zusammensein mit meinen Freunden.

  • Ich kenne einen Bibliothekar, der hat eine mehrere cm-dicke Brille. Der liest jeden Tag 20 Stunden, hat keine Familie, keine Freunde. Jeder sagt, der hat nen Knall. :grin


    Doch der ist sehr intelligent, weiß eigentlich alles über die Welt, und die Menschheit ist ihm völlig egal, Hauptsache, er hat ein gutes Buch in der Hand. ;-)


    Ein witziger Kauz. :grin

  • Zitat

    Original von Historikus
    Ich kenne einen Bibliothekar, der hat eine mehrere cm-dicke Brille. Der liest jeden Tag 20 Stunden, hat keine Familie, keine Freunde. Jeder sagt, der hat nen Knall. :grin


    Ist wirklich ein wenig krass, aber wenn er dabei glücklich ist und auch seine Familie nicht vernachlässigt, weil er ja keine hat, ist das auch in Ordnung. Hauptsache, ihm gehts gut dabei.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde