Klapptext:"Es kann nicht genug Biografien aus dieser Zeit geben."Mirjam Pressler
Generationen von Lesern ist Jacqueline van Maarsen aus Anne Franks Tagebüchern bekannt.Jetzt erzählt "Jopie" selbst von ihrer Freundschaft mit Anne, die ihr Leben auf tiefgreifende Weise beeinflussen sollte. Und sie erzählt die Geschichte ihrer so unterschiedlichen Eltern, Eline und Hijman, von ihren Kriegserlebnissen und wie sie selbst der drohenden Deportation entkam.
"Heute, da uns täglich Bilder der Gewalt gegen Wehrlose erreichen und die Sinnlosigkeit der Kriege dokumentieren, scheint diese Flaschenpost zur rechten Zeit einzutreffen."SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Die Autorin:Jacqueline van Maarsen, geboren 1929, wuchs als Tochter eines holländischen Juden und einer französischen Katholikin in Amsterdam auf.Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie Buchbinderin. Sie lebt heute in Amsterdam.
Meine Meinung:Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt: Der erste handelt über ca. 40 Seiten vom Leben der Mutter; ein Stück Kindheit und dann der berufliche Werdegang und die Hochzeit.
Im zweiten Teil, der ca. 150 Seiten umfaßt, geht es um das Leben der Autorin. Sie beschreibt ihre Kindheit und dann auch das Zusammentreffen mit Anne. Leider finde ich diese Erzählung recht "platt"; es wird nicht so ins Detail gegangen, wie ich es gedacht hätte...es wird zum Beispiel nie mal ausführlich das schwere Leben während des Krieges beschrieben.Man erfährt nicht von den Schwierigkeiten, wie zum Beispiel in den Notzeiten für Essen gesorgt wurde, dafür gibt es nur den Hinweis, daß "Hamsterfahrten" unternommen wurden...eine genauere Beschreibung einer solchen Tour wäre ja mal ganz nett gewesen. Ebenso verhält es sich mit der Beschreibung der Lehrer: Es werden Namen erwähnt und kurz angerissen, wie die Einstellungen dieser Personen waren und das sie später (nach dem Krieg) diesen oder jenen Beruf ausübten...Alles in allem sehr oberflächlich!-Anne taucht nur als Randfigur auf; da hätte ich mehr erwartet!
Der dritte Teil des Buches handelt vom Vater: Auf etwas über 25 Seiten wird sein Leben umrissen. Dabei ist es verwirrend, weil man nicht genau weiß um welchen Lebensabschnitt es sich handelt...Erst gibt es zum Beispiel eine Beschreibung von der Zeit nach dem Krieg und dann (völlig ohne Überschrift!) befindet man sich in der Zeit seiner Jugend, die er in Deutschland verbrachte...spätestens hier hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke gelegt...aber ich dachte:"Die paar Seiten schaffst Du auch noch!"
Alles in allem bin ich froh, daß ich dieses Buch zufällig aus einer "Wühlkiste" für nur 2,99€ herausgezogen hatte...mehr war dieses Werk für mich wirklich nicht wert!!!
Deine beste Freundin Anne Frank / Ich heiße Anne, sagte sie, Anne Frank - Jacqueline van Maarsen
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hallo
ich finde anne frank totall toll in geschichte habe ich immer aufgepasst wenn wir von ihr geredet haben
echt klasse
glg
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Danke für die Rezi. Wenn es wirklich so ungenau erzählt ist, bin ich froh, dass ich es nicht gekauft habe
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Ich wurde mit Jacqueline van Maarsen auch nicht wirklich warm und ihrer Familiengeschichte auch nicht. Schade
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Klappentext:
Millionen von Jugendlichen in aller Welt kennen das Tagebuch der Anne Frank. Anne Frank kam im Oktober 1941 neu in Jacqueline van Maarsens Klasse am Jüdischen Lyzeum in Amsterdam. Die beiden freundeten sich schnell an, übernachteten beieinander, tauschten ihre Geheimnisse aus. Ihre Freundschaft endete abrupt, als Anne Frank mit ihrer Familie im Juli 1942 untertauchte.Einfühlsam und berührend beschreibt Jacqueline van Maarsen die Kindheit im Krieg und macht hautnah spürbar, was es bedeutete, ein jüdisches Mädchen im Nationalsozialismus zu sein.
Meine Meinung:
Die bewegende Geschichte der Anne Frank und ihrer Familie dürfte jedem ein Begriff sein. Nun meldet sich Annes beste Freundin Jacqueline, die in Annes Tagebuch unter dem Namen Jopie Erwähnung findet, zu Wort und schildert die Freundschaft der beiden jüdischen Mädchen aus ihrer Sicht.Jacqueline van Maarsen ist die Tochter eines niederländischen Juden und einer französischen Katholikin, ein Umstand, der ihr, ihrer Schwester Cricri und dem Vater das Leben rettete. Doch auch die Familie van Maarsen bekam Hitlers Hass auf Juden zu spüren. Darum geht es in diesem Buch allerdings nicht vordergründig, sondern um die Wahrnehmung der Judenverfolgung aus der Sicht einer quasi Außenstehenden. Da sie ja Jüdin ist, hat Jacqueline van Maarsen natürlich viel Kontakt mit anderen Juden. Diese verschwinden nach und nach, tauchen unter oder werden von den Nazis deportiert. Dies ist schrecklich für die junge Jacqueline, doch sie macht sich nur wenig Sorgen um Freunde und Verwandte, wähnt sie diese doch in Sicherheit in der Schweiz oder in einem Arbeitslager in Deutschland. Es ist der erwachsenen Jacqueline erstaunlich gut gelungen, die Naivität ihrer jüngeren Ichs deutlich zu machen. Selbst beim Leser, der ja weiß, welche Grausamkeiten jüdische Menschen damals erleiden mussten, stellen sich beim Lesen Gedanken ein wie:“ Wird schon alles gut gehen, die kommen bestimmt gesund wieder.“ Man übernimmt ein Stück weit selbst Jacquelines Unwissenheit, bis einen die Realität dann, genau wie das Mädchen, mit aller Macht einholt.
Es ist eine sehr bewegende Erfahrung, Anne Frank so viele Jahre nach ihrem Tod noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen zu dürfen. Die Anne aus dem Tagebuch, das Mädchen, das erst in ständiger Angst vor den Nazis und später in der Enge des Hinterhauses lebte, „kennt“ man. Jacqueline van Maarsen zeichnet aber ein ganz neues, noch unbeschwertes Bild von ihr.
2005 wurde dieses Buch bereits unter dem Titel „Ich heiße Anne, sagte sie, Anne Frank“ im Erwachsenenprogramm der Fischerverlage veröffentlicht. Glücklicherweise hat sich der Verlag nun entschlossen, es unter einem weniger irreführenden Titel im Kinder- und Jugendbuchprogramm erneut zu veröffentlichen und es so der jüngeren Zielgruppe zugänglicher zu machen. „Deine beste Freundin Anne Frank“ sollte man unbedingt lesen, sei es als Einstieg in die Literatur über das jüdische Mädchen oder aber als interessante Ergänzung. Von mir bekommt dieses Buch eine klare Leseempfehlung!
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Ich habe die Threads beider Bücher zusammengefügt und in den Kinder- und Jugendbuchbereich verschoben. LG JaneDoe
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Ich war auch eher enttäuscht beim lesen dieses Buches.
Es hatte im Grunde mit Anne doch gar nichts zu tun, sondern schildert die Lebensgeschichte von Jacqueline, von der mir aber keine großartigen Details im Gedächtnis geblieben sind. Anne wird kaum mal erwähnt und die tatsächlich erzählte Lebensgeschichte geht kaum ins Detail und war für mich (entschuldigung !!) eher blabla ohne große Tiefe.
Ich gehe davon aus das sich das Buch ausschliesslich dadurch verkauft, weil Anne als Zugpferd genommen wurde...........
Hätte ich mir auch schenken können (so ging es mir übrigens auch mit "Der Junge der Anne Frank liebte" - eine vollkommen fiktive Geschichte über Peter van Pels, falls er überlebt hätte, die zwar theoretisch interessant gewesen wäre, inhaltlich mir aber auch so gar nichts gegeben hat).......Schade, denn Annes Tagebuch lese ich regelmässig (ebenso wie die Bücher von Janina David und die dazugehörige Serie) und freue mich über jedes kleine Schnipsel, das einem die Personen noch näher bringt (obwohl sie das ja sowieso schon sind).
Empfehlenswert fand ich bisher nur "Anne, Kitty und die beiden Paulas" die mir noch ein paar wenige mehr Infos gaben als das "pure" Tagebuch)