Papierqualität

  • Zitat

    Original von Delphin
    Wenn ich zum Beispiel an "Lycidas" denke, das 857 Seiten hat und "Lilith", das 682 Seiten hat, aber viel größer gedruckt ist und beide Bücher sind genau gleich dick, dann denke ich, dass der Verlag mich für total bescheuert hält, so als würde ich das nicht merken. :pille Und dann überlege ich, ob ich ein Buch von einem Verlag kaufen will, der mich verarschen will...


    Irgendwo hab ich mal gelesen, dass solche Dinge doch Geschmackssache seien und man sich nicht so haben solle. :grin


    Eigentlich kommt es auf den Inhalt an, und solange der stimmt, kann ich Äußerlichkeiten meist übersehen. ;-)


    Bei Volumenpapier, mit dem ich auch schon traktiert worden bin, hört der Spaß allerdings auf. Bei mir war die Qualität zwar gerade noch erträglich, so dass die Bindung nicht geplatzt ist, aber geärgert hat es mich trotzdem. :-(

  • Zitat

    Original von Iris
    Zumal Lübbe es auch schafft, 1200 Seiten Gablé in ein Taschenbuch zu quetschen.
    Liegt aber besch...eiden in der Hand, wie ein Klumpen Blei, und das Papier ist Mist, außerdem leidet der Buchrücken. :fetch


    ich hab gerade mal "Die Hüter der Rose" aus dem Regal gekramt - ich finde, dass es für die Menge an Seiten noch erstaunlich leicht ist. Das HC bekommt man wahrscheinlich nicht angehoben, oder?
    Mir fällt auch auf, dass die Seiten extrem dünn sind - da muss man beim Blättern bestimmt aufpassen, das reißt bestimmt schnell. Das Druckbild finde ich angenehm.
    Wie der Buchrücken nach dem Lesen aussehen wird, naja, ich werd ihn bestimmt knicken - das ist wohl bei so dicken Büchern nicht anders machbar. aber mich stört es auch nicht so sehr.



    die amerikanischen Taschenbücher finde ich furchtbar und werde ich wohl nicht mehr kaufen - dieses Papier, das elendige Druckbild und das bis-in-die-Mitte-drucken schmälern mein Lesevergnügen einfach zu stark. Englische TBs gehen dagegen noch - ich hab mir die "Black Magician"-Reihe auch extra noch einmal in der englischen Version geholt. Zumal die auch vom Cover her 1000x besser aussehen.


    edit: zu doof zum zitieren... :rolleyes

  • Auch wenns ein bißchen OT ist, aber jetzt wollte ich es wirklich wissen, und hier das Ergebnis des Wiegens:


    HC:
    1058 g Wolfgang Hohlbein „Die Tochter der Himmelsscheibe“ (938 S.)
    1134 g Rebecca Gablé „Das Lächeln der Fortuna“ (1024 S.)
    1142 g Alexander Solschenizyn „Das rote Rad - März Siebzehn“ (888 S.)
    1161 g Charlotte Thomas „Die Madonna von Murano“ (1036 S.)



    TB bzw. Softcover:
    638 g James George Frazer "Der goldene Zweig" (1086 S.)
    761 g Ursula K. Le Guin „Erdsee - 4 Romane in einem Band“ (924 S.)
    773 g Juliet Marillier „Die Herrscher von Fortriu“ (756 S.)
    814 g Brian Herbert "Butlers Djihad" (796 S., die am Schnitt leicht das gilben anfangen...)


    Und zum direkten Vergleich:
    666 g Nicole C. Vosseler "Südwinde" (HC, 480 S.)
    415 g Nicole C. Vosseler "Südwinde" (TB, 480 S.)


    Wie ein Buch nach dem Lesen aussieht, hängt im Wesentlichen auch von der technischen Herstellung (Bindung) ab. Klebebindung wird i. d. R. schief (vor allem Hotmelt; habe mal auf einem Buchbinderseminar gelernt, daß sich das nicht vermeiden läßt), während Fadenheftung sich beim Lesen kaum verändert. Bestes Beispiel: Thomas Finns "Das unendliche Licht": HC, Fadenheftung. Schon zwei Mal gelesen, sieht noch (fast) aus wie neu.



    Edit. Nachtrag

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • :lache


    Stephen Donaldson: Die Macht des Rings 1663 Seiten, 1196 g
    Vikram Seth: A suitable boy 1474 Seiten 874 g (dieses hat übrigens als deutsches Taschenbuch 1997 Seiten, deswegen erwähne ich es nur :wow)


    Zitat

    1134 g Rebecca Gablé „Das Lächeln der Fortuna“ (1024 S.)


    Rebecca Gablé - Das Lächeln der Fortuna (TB) 1196 Seiten, 712 g

  • Zitat

    Original von Delphin
    Vikram Seth: A suitable boy 1474 Seiten 874 g (dieses hat übrigens als deutsches Taschenbuch 1997 Seiten, deswegen erwähne ich es nur :wow)


    Ich hab die deutsche Übersetzung als TB und bereue sehr, es mir nicht gebunden gekauft zu haben. Das ist zwar schönes, feines Papier, aber die Bindung leidet, weil ich TB immer mit mir herumtrage ... Und weil ich gebangt habe, dass das Teil allmählich auseinanderfällt, habe ich es nicht mehr mit mir herumgetragen -- und prompt vergessen weiterzulesen ... :wow
    Danke, dass du mich dran erinnert hast. :knuddel1 Zur Strafe hab ich mir das HC jetzt antiquarisch bestellt. :lache

  • Zitat

    Original von Delphin
    Nee, ist tolles Papier. Fühlt sich an, wie Insel-Dünndruck. :wow Und auch tolles Druckbild. Sehr sauber. Und gelungene Übersetzung. Aber das Buch wiegt gefühlte 5 KG, ich kann das echt nicht lesen ohne Kran. :lache


    Ich kann bestätigen, daß sie bei dem Donaldson-Klotz wirklich gutes Papier genommen haben. Solches würde ich gerne öfter erleben.


    Daß es grundsätzlich machbar ist, auch dicke Schwarten als ganzes TB in guter Qualität herauszugeben, haben Eure Beispiele ja gezeigt.


    Als Beispiele für die Trennung wurden etliche Erscheinungen bei Blanvalet herangeführt. Am Verlag kann es aber auch nicht liegen bzw. daß Blanvalet Probleme hat, die Bücher in entsprechender Auflage in einem Band aufzulegen kann nicht sein. Meine ganzen Clavells sind von Blanvalet, alle ca. 3 - 5 mal gelesen (quer durch die Familie :grin) und alle noch in sehr gutem Zustand (meine Familie weiß, daß ich es schätze, wenn man mit meinen Büchern pfleglich umgeht :grin)


    Ich denke eigentlich auch eher, daß es sich tatsächlich um eine Marketingstrategie handelt.

  • Vielleicht kann ich ja einen kleinen, naturwissenschaftlichen Beitrag zum Thema leisten, da ich von den hier erwähnten Büchern leider keine Ahnung habe:


    Papier sollte in erster Linie aus Cellulosefasern bestehen, was bei sogenanntem holzfreiem Papier auch der Fall ist (welches aber freilich trotzdem aus Holz hergestellt wird. Cellulose ist ja bekanntlich das pflanzliche "Festigkeitsmolekül", bestehend aus langen Ketten von Zuckermolekülen (ähnlich der Stärke, aber anders verknüpft). Bei holzigen Pflanzen werden zwischen diese Fasern Lignine eingelagert, die für die eigentliche Festigkeit und Stabilität des Holzes sorgen. Da diese Lignine Polyphenole darstellen, also viele, lichtabsorbierende "Ringe" besitzen, können sie durch absorbiertes Licht verändert werden (also ihre Absorptionseigenschaften ändern): Das Papier vergilbt.
    Lange Rede, kurzer Unsinn:
    Damit Papier vergilbt, müssen Ligninreste vorhanden sein (entspricht also schlechterer Qualität, und das Papier muss irgendwann mal mit Sonnenlicht in Kontakt gekommen sein (was bei der Herstellung schon passieren kann, was ebenfalls für schlechtere Qualität spricht).

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich schwanke gerade bei einem Buch zwischen einer TB-Ausgabe aus Großbritanien und einer aus den USA...


    Neben dem Cover geht es bei meiner Entscheidung auch ums Papier, ich mag leider den Gilbgeruch nicht wirklich...


    Vielleicht hat eine Eule hier mit den Verlagen Erfahrung?
    Es geht um Walker Books (UK) und Simon & Schuster (USA)...

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Hm, ich habe einige Bücher von Simon & Schuster, mit denen ich sehr zufrieden bin was die Ausstattung angeht. (Sind schöner als vergleichbare Titel deutscher Verlage sind die allemal). Ich wähle im Zweifel allerdings immer die amerikanische Ausgabe, da ich mit britischem Englisch etwas auf Kriegsfuß stehe. :rolleyes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ist mir letzte Woche bei einem Buch von meinem SuB aufgefallen! Es handelt sich dabei um eine 2000 bei rororo erschienene reguläre Taschenbuchausgabe. Das Buch ist - bis auf eine kleine Stelle, wo man den Originalzustand noch erahnen kann - völlig vergilbt. Leider habe ich erst jetzt gesehen, dass der Schnitt total unregelmäßig ist und einige Seiten nicht ordentlich verleimt sind. Ich habe das Buch noch gar nicht gelesen, es stand nicht in der Sonne, war keinerlei Feuchtigkeit ausgesetzt und nun das!!! :fetch Alle anderen Bücher in der Reihe sehen ganz normal aus und sind teilweise viel älter! Wäre es nur der Gilb, hätte es auch an der Lagerung beim Händler liegen können. Aber inklusive der restlichen Mängel ist es wohl der Schludrigkeit des Verlags zuzuschreiben!


    Zitat

    Original von Zimööönchen


    Neben dem Cover geht es bei meiner Entscheidung auch ums Papier, ich mag leider den Gilbgeruch nicht wirklich...


    Ich wusste bis jetzt nicht, dass Gilb auch riechen kann! Ist ja ekelhaft! :uebel

  • Zitat

    Original von Mrs Bean
    Ich wusste bis jetzt nicht, dass Gilb auch riechen kann! Ist ja ekelhaft! :uebel


    Naja, normalerweise riechen alte Bücher gut, auch wenn sie gilbig sind (finde ich zumindest, eben ein typischer Alte-Bücher-Geruch), aber ich finde gerade englische TBs die schon länger im Regal stehen und gilbig wurden, riechen eben anders... ein wenig so als ob sie mal nass geworden sind und dann irgendwie müffelig... :-)


    Ich hoffe man versteht was ich meine ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Zitat

    Original von SiCollier
    Hm, ich habe einige Bücher von Simon & Schuster, mit denen ich sehr zufrieden bin was die Ausstattung angeht. (Sind schöner als vergleichbare Titel deutscher Verlage sind die allemal). Ich wähle im Zweifel allerdings immer die amerikanische Ausgabe, da ich mit britischem Englisch etwas auf Kriegsfuß stehe. :rolleyes


    Aber das Englisch ist doch in beiden Büchern dasselbe (bei einem amerikanischem Autor Amerikanisch und bei einem englischem Englisch). Das sind bloss andere Verlage!

  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Naja, normalerweise riechen alte Bücher gut, auch wenn sie gilbig sind (finde ich zumindest, eben ein typischer Alte-Bücher-Geruch), aber ich finde gerade englische TBs die schon länger im Regal stehen und gilbig wurden, riechen eben anders... ein wneig so als ob sie mal nass geworden sind und dann irgendwie müffelig... :-)


    Ich hoffe man versteht was ich meine ;-)


    Ich kann es mir von deiner Beschreibung her sehr gut vorstellen! Bin jedenfalls froh, dass ich diese Erfahrung noch nicht gemacht habe. Ich habe allerdings auch nur 2-3 englische TBs, die schon länger in meinem Regal wohnen. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit mal daran schnüffeln! :-)

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Aber das Englisch ist doch in beiden Büchern dasselbe (bei einem amerikanischem Autor Amerikanisch und bei einem englischem Englisch). Das sind bloss andere Verlage!


    Im Prinzip ja. Allerdings werden wohl immer wieder britische Ausgaben in britischem Englisch, amerikanische eben in amerikanischem Englisch gedruckt. Und im Zweifel ziehe ich das amerikanische vor.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Jetzt habt Ihr mich ganz schön erschreckt! :yikes
    Ich bin gleich zu meinen Regalen gestürzt und hab mal rasch drübergeschaut, wie mein Buchbestand so aussieht.
    Die Papierqualität und dadurch die Färbung ist ja wirklich sehr unterschiedlich, aber das fällt nur auf, wenn man die Bücher nebeneinander stehen sieht. Beim Aufschlagen einzelner Bücher ist mir (noch) nichts Schlimmes aufgefallen.
    Wie sich das aber bei den billigen Taschenbüchern mit den Jahren auswirkt, wage ich nicht vorauszusagen.
    Vielleicht greife ich in Zukunft doch wieder tiefer in die Tasche und kaufe hauptsächlich HC, auch wenn's der Geldbörse weh tut. Aber wenn die Bücher aus dem Leim gehen oder total unansehlich werden würden, täte das wiederum mir sehr weh.

  • Ich habe letzte Woche eine Horrorerfahrung gemacht, was Papierqualität angeht. Ich habe bei amazon Die Frau des Zeitreisenden bestellt als so genannte gebundene Ausgabe für 10 €... ein Schnäppchen... ja denkste!!!
    Ich bekam ein winzig kleines Pappbuch mit Seiten so dünn, wie ein Gebetbuch in der Kirche... das Papier fühlte sich schrecklich an... Gut zur Größe des Buches hätte ich auf die Maßangaben bei amazon gucken können... aber die Seiten waren schrecklich und ich habe das Buch lieber wieder zurück geschickt. Mit diesem Buch würde mir das Lesen keinen Spaß machen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Ich fände es auch nicht so toll, wenn ich ein total vergilbtes Buch neu kaufe. Ich will ja schließlich eins, das ganz in ordnung ist, sonst hätte ich es ja gebraucht gekauft.
    Aber im Endeffekt ist es doch nicht sooo wichtig - viel wichtig ist was drin steht!