Welchen Typ von Hauptfigur magst Du besonders?

  • Ivy,


    ich mag Bücher mit starken Protagonisten.


    Unentschlossene Sensibelchen und Zweifler wie dieser unsägliche Holden Caulfied im Fänger im Roggen gehen mir schnell auf den Zeiger.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Hi Batcat


    Du magst also keine passiven Helden, sondern die aktiv Handelnden, verständlich. Bei Kafka z.B. ist der Held im Der Prozess der passiv Leidende, aber im Das Schloss sehr aktiv kämpfend. Kennst Du es und was meinst Du dazu?


    Bye, Ivy

  • Ich find man kann das gar nich so sagen...
    am besten is doch immer eine "Memme" am Anfang, die sich dann entwickelt. So souveräne Typen, die immer alles im Griff haben sind doch langweilig, vor allem bei absurden Geschehen mit denen unser eins auch nich zurecht käm.
    z.B. Harry Potter (ich geh mal davon aus, dass den viele gelesen haben)
    der Junge kommt auch nich mit allem klar und das macht es interessant. Vor allem der aktuellste Band geht wunderbar auf die Probleme von Harry, wie die Pubertät, der Verlust der Eltern, etc. ein.

  • Evelyne,


    ich mag Kafka nicht. Ich mußte vor Urzeiten in der Schule mal ein Buch von ihm lesen, das mir nicht gefallen hat. Seitdem nie mehr...


    Aber allgemein gesprochen mag ich lieber Bücher mit/über Menschen, die ihr Leben aktiv in die Hand genommen haben als Bücher mit/über Menschen, die sich lethargisch in ihr Schicksal ergeben.


    Ganz so, wie ich eben auch im realen Leben immer wieder aufgestanden bin, egal was mir auch passiert ist und nicht den Kopf in den Sand steckte (zumindest nicht für lange Zeit ;-) ).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hi Ironie


    Du sprichst einen sehr wichtigen Aspekt an, danke!


    Einen vollkommenen Trottel will wohl niemand als Helden haben, oder vielleicht doch, ironisch gebrochen?


    Ein starker Held kann motivieren oder je nach dem auch deprimieren, wenn ich ihm nicht gleichkomme.


    Ein absolut schwacher Held wirkt nicht gerade aktivierend, aber ich kann mich ihm überlegen fühlen.


    Harry Potter ist m.M.n. kindlich-verträumt.
    Ein verträumter Held tut wie ein Schlafwandler das Richtige.


    Bye, Ivy


    P.S. Batcat, mir geht's im Leben ebenso, bin auch Stehauf-Frauchen.:hop

  • Auch ich mag die starken Charaktere am liebsten, wobei ich es sehr gut finde, wenn diese dann auch einige kleine Schwächen und schlechte Angewohnheiten haben. Das macht sie dann menschlicher... ;-)


    Was ich nicht mag sind diese perfekten Menschen, von denen man weiß, dass es sie eh nie im Leben geben wird oder ich sie auch dort nicht mag... ;-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Halihallo


    Na, Ihr habt wieder mal vollkommen Recht! Deshalb hab ich auch Mehrwahl bis 4 zugelassen.:-)


    Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn ich hin und wieder eine Umfrage starte. Diese sind für mich Schreibende nämlich sehr aufschlussreich und inspirierend. :help


    Bye, Ivy

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ivy,


    ich mag Bücher mit starken Protagonisten.


    Unentschlossene Sensibelchen und Zweifler wie dieser unsägliche Holden Caulfied im Fänger im Roggen gehen mir schnell auf den Zeiger.


    Caulfield ist eben einer wie aus dem Leben... daher wollen wir vielleicht nur über starke Protagonisten lesen :grin ...

  • Ich hab jetzt mal stark und intelektuell angeklickt.


    Mit stark meine ich nicht, dass der Protagonist alles im Griff hat und nie Schwächen zeigt, sondern, dass es jemand ist, der Trotz Probleme und Fehlschläge Humor und Stärke behählt und sich nicht seinem Schicksal ergibt.


    Intelektuell: Damit meine ich nicht, dass es ein supergebildeter Mensch sein muss, der sich nur mit höheren Dingen beschäftigt, sondern einfach jemand, der sich für seine Umwelt und für die Welt an sich interessiert, der nicht nur die Blöd-Zeitung liest und dem alles egal ist, weil man ja eh nichts ändern kann...


    Als Beispiele in der Richtung fallen mir die Mädels aus "Beat, baby, beat" und die Hauptperson aus "Was wäre wenn?" ein. Die sind genau das, was ich damit meine.


    Chaotisch, haben das Leben nicht immer im Griff, schwimmen nicht mit dem Strom, haben ab und zu auch Zweifel an ihrem ganzen Tun und Leben, lassen sich dann aber doch am Ar... lecken und machen, was sie für richtig halten.

  • Zitat

    Original von Jorinde
    ich mag nämlich am liebsten die "Helden", die sich in kein Schema pressen lassen und die im Laufe des Buches eine Entwicklung mitmachen.


    ich auch! spannend sind auch figuren, die nicht so pur schwarz/weiss gut oder schlecht sind...


    bo

  • Die Umfrage ist natürlich ziemlich ... pauschal. <:wave zu His>


    Ich schließlich mich eindeutig der Ironie an. :grin
    Ein Protagonist muss sich entwickeln. Diese Jamies gehen mir persönlich nur auf die Nerven! Was soll mich denn an einem reizen, der super aussieht, super stark ist, tapfer, ehrlich, intelligent, klug, edelmütig, barmherzig, gerecht, gefühlvoll, gut im Bett und was weiß ich noch alles! Das hab ich eh schon geheiratet. :grin
    Wo also sollte bei solche Helden Spannung entstehen außer durch irgendwelche Bösewichter, die ebenso hässlich wie heimtückisch und gerissen sind, aber schließlich vom tapferen, klugen etc. Helden bezwungen werden. Klar dass so einer auch gleich die Lizenz zum Töten hat, gell?


    Nein, gebt mir Figuren, die Macken haben! Ich möchte mich über kleine Fehler aufregen und über kleine Erfolge freuen dürfen. Dann dürfen sie sich am Ende auch gerne in den Armen liegen.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hi, Iris.


    Zitat

    Nein, gebt mir Figuren, die Macken haben!


    Figuren, keine "Helden". Ganz wichtig.


    Ich mag Nebenfiguren sehr gerne, Leute, die die Handlung mittragen, als gutes oder schlechtes Gewissen der Protagonisten fungieren. Welche Figur mag man in "Shrek"? Richtig, den Esel, die alte Nervensäge. In "Notting Hill" (den Film muß man nicht mögen :]) war es der schusselige Mitbewohner, der mit der Taucherbrille. Undsoweiter. Eine Hautpfigur steht selten alleine, aber es ist nicht immer die Figur, die den Roman trägt, sondern zumeist das, was mit ihr passiert. Das geht einher, läßt sich nicht trennen.


    Was ich nicht mag, sind reduzierte Figuren, etwa der klassische ruppig-clevere Detektiv, die genervt-überforderte Haus-/Ehefrau, der findige Garagentüftler, der die Welt rettet, der smarte, kämpferische (gutaussehende) Eigenbrötler, der sich letztlich als hochwohlgeborener Ritter entpuppt, Klischeetypen eben. Aber auch den Versuch, Figuren zu lebensecht erscheinen zu lassen, goutiere ich nicht immer, weil der Alltag eben langweilig ist und solche Figuren es dann häufig auch sind. Originell und unkonventionell müssen sie sein, aber natürlich trotzdem in das Setting der Handlung passen. Ich mag Triebtäter (im positiven Wortsinne), Underdogs, wie gesagt, solche Leute. Glaubhafte Figuren, das ist das wichtigste - bezogen auf die Fiktion.

  • Zitat

    Original von Iris
    Nein, gebt mir Figuren, die Macken haben! Ich möchte mich über kleine Fehler aufregen und über kleine Erfolge freuen dürfen. Dann dürfen sie sich am Ende auch gerne in den Armen liegen.


    Da stimme ich Dir 100 % zu. Figuren müssen Macken haben und Persönlichkeit und auch Schwächen. Sonst werden sie sehr zu perfekt und damit langweilig...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von tomliehr
    Figuren, keine "Helden". Ganz wichtig.


    Gelegentlich dürfen die Figuren schon mal als Helden fungieren, aber das sollte kein substanzieller Charakterzug sein! :grin


    Zitat

    Welche Figur mag man in "Shrek"? Richtig, den Esel, die alte Nervensäge.


    "This'll be fun. We'll stay up late, swapping manly stories, and in the morning... I'm making waffles."


    Zitat

    In "Notting Hill" (den Film muß man nicht mögen :]) war es der schusselige Mitbewohner, der mit der Taucherbrille.


    Spikey!
    "I knew a girl at school called Pandora. Never got to see her box, though."


    Zitat

    Eine Hautpfigur steht selten alleine, aber es ist nicht immer die Figur, die den Roman trägt, sondern zumeist das, was mit ihr passiert. Das geht einher, läßt sich nicht trennen.


    Stimmt. Sonst bräuchte man ja nur den leading man, die anderen wäre Staffage.


    Zitat

    Glaubhafte Figuren, das ist das wichtigste - bezogen auf die Fiktion.


    Ja, ich halte es da auch mit dem alten Aristoteles. :grin


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Ich habe nun verträumt und intellektuell angeklickt.


    Für mich sind solche verstaubten Hauptfiguren (aus Kriminalromanen) wie Sherlock Holmes oder J.Maigret einfach die größten. Sie besitzen viel Phantasie, mit der sie versuchen ihre Probleme zu lösen, und den Verstand auf die Verblüffensten Ideen zu kommen... :lache
    Das erstaunliche an diesen Figuren ist, sie sind nebenbei auch noch Menschen wie du und ich :-]


    :wave Sam