hallo schreiberlinge :grin,
liegt es eurem ermessen, was das buch kostet, wenn es auf den markt gebracht wird? wie schaut es mit HB/TB-ausgaben aus, könnt ihr da mitmischen bzw. entscheiden was ihr möchtet?
hallo schreiberlinge :grin,
liegt es eurem ermessen, was das buch kostet, wenn es auf den markt gebracht wird? wie schaut es mit HB/TB-ausgaben aus, könnt ihr da mitmischen bzw. entscheiden was ihr möchtet?
Hallo Lilli,
zumindest wir haben nicht den geringsten Einfluss darauf, ob unser jeweils neuer Roman ein HC wird oder ein TB, noch wieviel er kosten soll. Wir bekommen nur einen Vertrag zugeschickt und dürfen den unterschreiben. Das ist aber schon mehr, als wir noch vor wenigen Jahren zu hoffen wagten.
Liebe Grüße
Gheron
Danke für die Auskunft Gheron. Ich dachte immer, daß Autoren "sich aussuchen" können, ob das Buch als HB oder TB erscheinen soll.
Hallo Lilli,
wenn das so wäre, würde jeder Autor seine Romane zuerst als HC herausbringen, die werden nämlich besser bezahlt, und dann als TB für einen kräftigen Nachschlag. Doch da ziehen die Verlage nicht mehr so recht mit. Unsere Agentin hat sich schon ein paar Mal auf den Kopf gestellt, um Knaur zu einem HC zu bewegen, doch bis auf die Wanderhure und deren Nachfolgerin ist da nichts gelaufen. HC bringen für einen Verlag (und natürlich auch den Autoren) Prestige, lohnen sich aber finanziell meistens nicht besonders, da sie zu teuer sind, um von der Masse gekauft zu werden.
Bei einem TB gehen die Verlage weniger Risiko ein. Da sind meistens schon bei einer verkauften Auflage die Kosten herinnen.
Liebe Grüße
Gheron
Wie ist denn das prozentuale Kaufverhältnis von HB und TB? Wenn ich von mir aus gehe, bevorzuge ich auch TBs, weil mir die HBs einfach zu teuer sind. Unter 20 € bekommt man ja kaum noch eins...
16 % HC zu 84 % TB, so haben wir es einmal gehört. Allerdings ohne Gewehr oder so ähnlich. Auf alle Fälle sind die Zeiten, wo man erst mal ein HC brachte, bevor man den oman als TB auf den Markt brachte, erst einmal vorbei, und damit auch die fetteren Honorare für die Autoren. In diesem unserem Land muss gespart werden.
Liebe Grüße
Gheron
16% sind aber nicht viel... Das scheint mir dann wirklich eine Prestigefrage zu sein... oder eher, daß nicht genug Geld da ist, was die Leute dafür ausgeben können. Vergleichbar ist das mit einer CD - die kostet auch um die 20 € - nur die wird öfter gehört... Aber wäre es dann auch ein Grund ein Buch mehrmals zu lesen? Hm... eigentlich schon...
bei meinen fachbücher habe ich keinen einfluss, da diese innerhalb einer reihe mit festen preisrahmen erscheint, ebenso ist festgelegt, dass das Buch nur als TB herauskommt.
bei meinen vollwertkochbüchern hat der verlag 2 formate, aber alle HC, früher TB, und wir diskutieren bei jedem buch, welches format das verkaufstechnisch günstigere ist, so erscheint im oktober mein buch in einem kleinen format mit günstigerem preis, gut für den verkauf, nicht so gut für den autor, da pro buch weniger rüberkommt und ob der verkauf durch den günstigeren preis soviel höher ist, kann ich nur hoffen. bei der startauflage haben wir uns wieder auf 3000 stück geeinigt.
ob aber alle autoren in dem verlag soviel mitreden können, weiss ich nicht, aber nach 7 büchern und 12 jahren zusammenarbeit hat sich dies bei mir bewährt.
Darauf haben die allermeisten AutorInnen so gut wie keinen Einfluss - es sei denn, sie sind etablierte HausautorInnen eines Verlages. Ansonsten ist das eine kaufmännische Entscheidung, mit der die AutorInnen nichts zu tun haben.
Herzliche Grüße,
Iris
Ich konnte mir aussuchen, ob es ein TB oder HB sein sollte. Ich habe mich für's TB entschieden, da ich selber lieber TB's lese und kaufe (sind einfach billiger). Der Verlag bot mir verschiedene Preise an, und ich durfte aussuchen. Was diese Freiheiten angeht, bin ich sehr zufrieden. Man sollte mitbestimmen können, was das eigene Buch angeht.
Schreiberling : Du hättest auch goldstaubbelegte Seiten aus dem Vaginalleder weiblicher Froschjungfrauen wählen können, denn Du bezahlst Dein Buch schließlich selbst. Bei "richtigen" Verlagen spielen wirtschaftliche Erwägungen die Hauptrolle, dafür übernimmt der Verlag das gesamte finanzielle Risiko. Wenn die Verkaufserwartung hoch ist, lohnt sich Hardcover, aber wenn die erste Auflage bei um die 10.000 Exemplare liegt, die man innerhalb eines Jahres abzuverkaufen hofft, wird auch eine Erstveröffentlichung als Taschenbuch erscheinen. Oder wenn es sich um Spontanware handelt, was in vielen Genres (Science Fiction, historische Romane, Liebesromane) der Fall ist. Dein Beispiel hat mit dem Thread inhaltlich genaugenommen nichts zu tun.
Gar keinen Einfluss und das ist auch gut so bei mir, bin in wirtschaftlichen Sachen nicht gerade bewandert.
Außerdem ist mein Roman ja in einer Heftromanreihe erschienen und die kosten da alle gleich viel.
Keinerlei Einfluss. Mein Verlag macht auch in meinem Genre eigentlich keine Hardcover, deswegen stellt sich die Frage gar nicht, aber letztendlich ist es eine Entscheidung des Verlags. Erfolgreiche Autoren mögen da an Einfluss gewinnen, wenn es überhaupt möglich ist.
Es spielt übrigens nicht nur das Geld eine Rolle, sondern auch Prestige. Im Hardcover ist die Wahrnehmung nicht selten anders, sei es bei Lizenzen, Lesungen oder den Buchhändlern. Auch deswegen ist ein HC für viele Autoren ein erstrebenswertes Ziel.
Lieben Gruß,
Christoph
Worauf man als Autor aber Einfluss hat: wo man veröffentlicht. Für mich hängt die Wahl des Verlages auch mit dem Verkaufspreis ab; die übliche Preisstruktur kann man ja recherchieren. Bei Publikumsverlagen spielt das weniger eine Rolle, bei Kleinverlagen allerdings eine sehr große (und ich möchte weiterhin bei einem kleineren Verlag veröffentlichen).
Grüße,
Marcel
Auch das gilt nur bedingt; nicht jede Autorin hat freie Auswahl. Tatsächlich dürfte das nur in den wenigsten Fällen gegeben sein. Der Großteil der angebotenen Werke geht nicht in die Versteigerung.
Bei den großen Verlagen ist die Preisstruktur ohnehin sehr ähnlich, da nun einmal auf einem Markt agiert wird. Große Unterschiede kann sich niemand leisten.
Lieben Gruß,
Christoph
ZitatOriginal von ChristophH.
Auch das gilt nur bedingt; nicht jede Autorin hat freie Auswahl. Tatsächlich dürfte das nur in den wenigsten Fällen gegeben sein. Der Großteil der angebotenen Werke geht nicht in die Versteigerung.
Na ja, man überlegt sich ja schon vorher, wo man was hinschickt, bzw. schaut sich das Verlagsprogramm an. Also hat man schon Einfluss, nur ob es eine Zusage gibt, ist natürlich eine andere Frage
ZitatZitat von Leserättin:
Na ja, man überlegt sich ja schon vorher, wo man was hinschickt, bzw. schaut sich das Verlagsprogramm an. Also hat man schon Einfluss
Aber nur, wenn man damit auch Erfolg hat, und den haben nur wenige. Die Verlage ersticken in unangefordert eingeschickten Manuskripten und es ist nicht die Aufgabe der LektorInnen, diese alle zu lesen und zu bewerten, sondern den normalen Verlagsbetrieb aufrecht zu erhalten. Da als unbekannter Autor anzukommen, ist mit einem Lottogewinn vergleichbar.
Bei den meisten erfolgreichen Autoren ist die Verlagsfindung die Sache der Agenten. Die kennen ihre Ansprechpartner und die einzelnen Verlagsprogramme und wissen daher, wo sie den Roman sinnvoll anbieten können.
ZitatZitat von Leserättin:
nur ob es eine Zusage gibt, ist natürlich eine andere Frage
Genau das ist nämlich der springende Punkt. Unzählige Autoren wären froh, ihr Manuskript überhaupt unterzubringen, egal bei wem.
Liebe Grüße
Gheron
Dass man nicht bei Verlagen veröffentlicht, denen man nichts schickt, ist selbstverständlich. Da der Umkehrschluss aber nicht dringend funktioniert, ist das Wort "Wahl" ein wenig unpassend. In den allermeisten Fällen wird es gar kein Verlag machen, in ein paar wenigen einer und sehr, sehr selten mögen sich zwei oder mehr interessieren.
Meiner Erfahrung nach suchen sich die Verlage aus, wen sie veröffentlichen. Wohl der Autorin, bei der es umgekehrt ist ...
Natürlich ist es sinnvoll, sich vor dem Abschicken des Manuskripts zu erkundigen, wo es überhaupt passt. Selbst der beste Fantasyroman ist bei Suhrkamp an der falschen Adresse. Aber eine Wahl in diesem Sinne ist das nicht. Mein Rat wäre, es an alle Verlage zu senden, die ein entsprechendes Programm haben, und nicht irgendwelche Dünkel zu entwickeln. Vielleicht vorher noch überlegen, ob man einen Agenten möchte; dann ist es nämlich sinnvoll, erst die Agenturen abzuklappern, bevor man sich an Verlage wendet. Kaum ein Agent wird ein Manuskript vertreten wollen, das schon von den Verlagen abgelehnt wurde.
Edit: Und sich keinen Kopf um Preise und Ausstattung zu machen. Erst einmal den Fuß in die Tür kriegen und überhaupt einen Verlag finden.
Lieben Gruß,
Christoph
ZitatZitat von ChristophH:
Und sich keinen Kopf um Preise und Ausstattung zu machen. Erst einmal den Fuß in die Tür kriegen und überhaupt einen Verlag finden.
Oder wie der Sioux zu sagen pflegt: Verteile das Fleisch des Büffel erst, wenn du ihn erlegt hast!
Gheron
ZitatOriginal von ChristophH.
Dass man nicht bei Verlagen veröffentlicht, denen man nichts schickt, ist selbstverständlich. Da der Umkehrschluss aber nicht dringend funktioniert, ist das Wort "Wahl" ein wenig unpassend. In den allermeisten Fällen wird es gar kein Verlag machen, in ein paar wenigen einer und sehr, sehr selten mögen sich zwei oder mehr interessieren.
Andersherum: glaubst du, ein Manuskript, das vom Literaturagenten angenommen wurde, hätte sonst keine Chance gehabt, in einem kleineren Verlag unterzukommen?
Bitte nicht den Fehler machen, Publikumsverlage und Agenten für das Maß aller Literaturdinge zu sehen.
Dass mir der übliche Weg bekannt ist kann man hier gerne nachlesen.
Marcel