Verlag Page & Turner, gebundene Ausgabe, 576 Seiten
Erschienen August 2007-07-20
Originaltitel: L'Oracle della Luna
Originalverlag: Albin Michel
Aus dem Französischen von Sabine Herting
Handlung (Klappentext):
1533, ein kleines Dorf im sonnenversengten Kalabrien. Hier wächst Giovanni Tratore als Sohn einfacher Bauern heran, gewöhnt an ein entbehrungsreiches und hartes Leben. Doch eines Tages zieht eine Abordnung venezianischer Adliger vorüber - und Giovanni erblickt das Schönste, was seine Augen je sahen: Elena Contarini, eine junge Frau von betörender Anmut. Von diesem Moment an kennt Giovanni nur ein einziges Ziel - Elena nach Venedig zu folgen und ihr Herz zu erobern. Giovanni begibt sich auf die Reise, und noch ahnt er nicht, unter welch bewegten Vorzeichen sein weiteres Geschick stehen wird. Eine Heilerin, der er im Wald begegnet, prophezeit ihm, dass er zwei Frauen begegnet, die seinen Lebensweg auf dramatische Weise bestimmen werden. Sie soll Recht behalten, denn Giovannis bedingungslose Liebe zu Elena stellt ihn auf manch harte Probe, und mehr als einmal entrinnt er nur knapp dem Tod. Als die beiden durch ein tragisches Schicksal auseinander gerissen werden, scheint Giovanni sein Leben sinnlos. Bis er nach langen Irrfahrten und großen Abenteuern Esther begegnet - und er begreift, dass sie die wahre Vollendung seines Schicksals ist ...
Über den Autor laut Klappentext:
Frédéric Lenoir, geboren 1962, ist Autor, Journalist, Philosoph und einer der renommiertesten Religionssoziologen Frankreichs. Er ist Herausgeber des zu der großen Tageszeitung »Le Monde« gehörenden Magazins »Le Monde des Religions«.
Das Orakel der Heilerin stand in Frankreich monatelang auf der Bestsellerliste, die Rechte wurden an zahlreiche internationale Verlagshäuser verkauft.
Siehe Autoren-Website:
www.fredericlenoir.com
Meine Meinung:
Der Roman benötigt ermüdende 50 Seiten bis er anfängt rückblickend die eigentliche Geschichte zu erzählen, wie Giovanni, ein einfacher Bauernjunge aus einem kalabrischen Dorf nacheinander 3 sehr unterschiedliche Frauen trifft. Es sind Elena, weswegen er auf die Reise durch das Italien des 16.Jahrhunderts geht, Luna, eine Heilerin, die als Hexe angeklagt und von Giovanni befreit wird und am Schluß die Jüdin Esther.
Dazwischen geht er noch bei einem Meister in eine philosophische und astrologische Lehre, die ihn rasch zum Gelehrten macht..
Historische Details werden dem Leser mitgeteilt, aber nicht gezeigt oder gelebt.
Das ist schade, da viele interessante Themen behandelt werden.
Zum Beispiel über Venedig, Astrologie und Horoskope, die Kabbala, den holländischen Philosophen Erasmus, den Philosoph der Renaissance Pico della Mirandola, Luther u.v.a.
Die Spannungsmomente sind sehr schwankend. Die Venedigabschnitte im Kapitel Jupiter waren sehr gelungen, während mich die Klosterszenen im Kapitel Saturnus gelangweilt haben. Es kommen zwar noch einige interessante Abschnitte, die auch wirklich lesenswert sind, besonders das Kapitel Mars, in dem Giovanni als Sklave in Algier lebt. Aber insgesamt ist der Roman zu überfrachtet.
Der Roman wird gewollt esoterisch gehalten. Philosophische Diskussionen und Thesen treiben den Autoren. Immerhin hat er einen eigenständigen, ungewöhnlichen Erzählton.
Für mich ist der Brocken größtenteils unverdaubar, aber ich könnte mir denken, dass Leser von Eric-Emmanuel Schmitt den Roman mögen würden. Ein gewisses Interesse an Philosophie sollte man aber auf jeden Fall mitbringen.