Eric Walz hatte mich ja mit seiner Sternjägerin schon begeistert. Darum hatte ich mir einen weiteren Band von ihm aus dem SuB gezogen, “Die Schleier der Salome”.
Wieder zeichnet Walz eine vergangene und vergessene Welt so schön nach, daß man sich vorkommt, daß man selbst zu der Zeit lebt.
Handlung:
Salome ist die Enkelin des Königs Herodes von Judäa. Am Tag ihrer Geburt verfügt Herodes, daß alle neugeborenen Knaben getötet werden sollen, denn er hatte die Prophezeiung des neuen Königs der Juden gehört. So hat Salome schon am Beginn ihres Lebens ausgesprochenes Glück, daß sie nicht dem Tötungswahn ihres Großvaters unterliegt, und das nur, weil sie weiblichen Geschlechts ist.
Im weiteren Verlauf des Buchs beschreibt Walz, wie Salome sich gegen die strengen jüdischen Sitten, Bräuche und Traditionen auflehnt, sich durchzusetzen lernt und ihren Weg geht. Daß sie dabei dem einen oder anderen der Verwandten genauso auf die Zehen tritt wie den Besatzern aus Rom, versteht sich von selbst. Doch Salome versteht es, allen Widrigkeiten zu trotzen - bis auf einer, der Mann, den sie liebt, kann sie nie haben, denn Timon ist Grieche und Salome eine Prinzessin aus dem Hause Herodes.
Der Lebensweg Salomes bis hin zu der Königin wird beschrieben, die sie immer sein wollte - gerecht und gütig und für alle Menschen da. Daß sie dabei jedoch auch Fehler macht, bemerkt sie manchmal erst, bevor es fast zu spät ist.
Über den Autoren:
Eric Walz wurde 1966 im Taunus geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung versuchte er sich zunächst als Personaltrainer, schrieb aber schon damals nebenher Geschichten und Romane. Seit einiger Zeit ist er hauptberuflich als Autor tätig.
Meine Meinung:
Mir hat das Buch prima gefallen, Salome ist ein Charakter, wie ich ihn mag, lebhaft und mit einem starken eigenen Willen, das zu tun, was sie für richtig hält. Zudem lernt der Leser auch einiges über Judäa und Rom am Anfang unserer Zeitrechnung, denn viele Gestalten, die Walz hier agieren läßt, sind historisch verbürgt, auch die Geschehnisse könnten sich zumindest hypothetisch so zugetragen haben.
Außerdem gefällt mir, daß Walz es sehr gut versteht, sich in seine Figuren hineinzuversetzen, man leidet förmlich mit den Protagonisten mit.
Mein Urteil: Gute Unterhaltung!!! 8 Punkte