Die Drachen von Montesecco - Bernhard Jaumann

  • Aufbau-Verlag 2007, 278 S., ISBN 978-3-351-03208-1


    Inhalt:
    Die Einwohner des beschaulichen, italienischen Bergdorfes Montesecco sind verblüfft, als der 82-jährige Benito Sgreccia drei Tage in schierem Luxus verbringt, sich sogar drei Huren aus Rom kommen lässt. Am vierten Tag setzt er sich in einen Liegestuhl auf den Dachgarten des Pfarrhauses und stirbt. Noch viel verwunderter sind die Leute, als sich herausstellt, dass Benito ein Vermögen von über fünf Millionen Euro besessen hat, von dem niemand etwas wusste. Sein bester Freund Gianmaria Curzio verkraftet seinen Tod nur sehr schwer, vermutet gar, dass er ermordet wurde und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
    Die Dorfbewohner wiederum haben so ihre eigenen Vorstellungen, was man mit dem vielen Geld alles anfangen könnte. Dann verschwindet der achtjährige Sohn der ledigen Catia Vannoni, der für sein Leben gern seine Papierdrachen steigen lässt. Alle fragen sich nun, wer den Jungen entführt haben könnte und einen Teil des Millionenerbes als Lösegeld fordert.


    Über den Autor:
    Bernhard Jaumann wurde 1957 in Augsburg geboren. Er studierte in München und hat u. a. Italienisch unterrichtet. Nach längeren Aufenthalten in Italien, Australien und Mexiko-Stadt lebt er in Namibia sowie einem Bergdorf in den italienischen Marken. Bisher erschienen von ihm die Kriminalromane "Hörsturz", "Handstreich", "Duftfallen", „Sehschlachten“ und "Saltimbocca", für den er 2003 den Friedrich-Glauser-Krimipreis erhielt. 2005 erschien der Roman "Die Vipern von Montesecco", der auf der Krimi-Bestenliste stand.


    Meine Meinung:
    Nach „Die Vipern von Montesecco“ (2005) führt uns der Autor zum zweiten Mal in das kleine italienische Bergdorf mit seinen fünfundzwanzig Einwohnern.
    Jedes Kapitel ist nach einem Mitteilmeerwind benannt, der seine ganz eigene Rolle in diesem Roman spielt.
    Dies ist ein wunderbarer Krimi, spannend mit liebevoll gezeichneten, schrulligen und skurrilen Charakteren, die einem schnell ans Herz wachsen. Und einer von ihnen soll ein Entführer oder vielleicht sogar ein Mörder sein? Kaum vorstellbar.
    Jaumann versteht es, die Geschichte nicht nur spannend bis zum Schluss, sondern auch amüsant und witzig zu erzählen. Wie in den Dorfbewohnern die eigenen Träume und Wünsche erwachen, nachdem sie vom großen Vermögen des verstorbenen Benito erfahren haben, wie sie sich gegenseitig verdächtigen, den Jungen entführt zu haben, was sie unternehmen, um ihn wiederzufinden und dann auch das Lösegeld zu beschaffen, wird nachvollziehbar und glaubwürdig geschildert.
    Ein bisschen Mafia, ein Privatdetektiv, eine Prise Börsenspekulation, eine Reise nach Rom und ein Schwarzafrikaner, der auf wundersame Weise seinen Weg in das Dorf findet, sind die Zutaten, die diesem Roman seine besondere Würze geben.


    Mein Fazit: Kein Krimi mit handlungsreicher Action, keine Brutalität, kein Sex. Aber ein echter Lesegenuss von Anfang bis Ende. Und vielleicht ist an Bauernregeln doch etwas dran!

  • Danke für die Rezi! :danke


    EDIT: Rezi genau gelesen :grin


    Meinst du, es ist zwingend notwendig den Vorgängerkrimi zu lesen?

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

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