Durch "Die Schatten und der Regen" bin ich erst jetzt zu Nesser gestoßen und wurden durch "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" sehr enttäuscht. Ersteres gefiel mir sehr durch sehr emotionale Momente, durch eine ausgeklügelte Geschichte und durch einen wunderschönen Schreibstil.
Doch Kim Novak hat nichts dergleichen - die Geschichte ist längweilig, bis zäh - zieht sich durch die ersten 180 Seiten nach dem Motto "hundertmal gelesen". Die Sprache und der Stil ist offensichtlich dem 14jährigen Protagonisten sehr angepasst und unterstreicht dadurch die Langeweile sehr.
Zu manchen Figuren konnte ich überhaupt keine Beziehung aufbauen. So ist Henry eine durch und durch oberflächlich geschilderte Person ohne Gesicht und Leben. Die Beziehung der Brüder ist mir obendrein sehr eigenartig aufgefallen. Henry ist in der Geschichte 22, verhält sich aber wie ein mind 32jähriger. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.
Nach all diesen Auffälligkeiten war die Lösung des Rätsels zwar nicht von vornherein klar, aber auch nicht so abwegig.
Fazit: Für jeden der schlichte Geschichten mit wenig Höhen und Tiefen in einer sehr schnellen und flüssigen Sprache liebt sicher empfehlenswert - für alle anderen allerdings sehr sehr öd.