Kurzbeschreibung
Ein packender historischer Roman aus der Zeit Kaiser Valerians
Das Römische Reich um 260 nach Christus. Feinde plündern die Grenzprovinzen, Kaiser kämpfen um die Macht. Der junge Römer Flavius wächst auf dem Gut seines Onkels in der Nähe von Trier auf. Als er erfährt, dass seine Eltern verschollen sind, macht er sich auf, sie zu suchen. Die gefährliche Reise und die Suche nach einem Tempelportal, das vor den Barbaren versteckt wurde, reißen ihn in einen Strudel von Ereignissen, die ihn über Rom, Palmyra und Babylon bis nach Persien führen. Doch als Flavius sich am Ziel glaubt und der Liebe seines Lebens begegnet, stellt ihn das Schicksal vor die größte Herausforderung. In einer bildhaften Sprache und vor der farbigen Kulisse einer antiken Welt wird eine Zeit lebendig, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren hat.
Eigene Meinung:
Wieder ein Buch, welches mich mit einer gespaltenen Meinung zurücklässt. Frank Becker erzählt eine Geschichte im krisengeschüttelten römischen Reich. Während im Norden die Germanen das Reich bedrohen und im Osten die Perser, liefern sich im Reich verschiedenste Herrscher Kämpfe um die Macht.
In dieser Zeit kämpft Flavius mit seinem eigenen Schicksal, welches ihn auf eine lange Reise durch die verschiedensten Gefilde des Imperiums verschlägt. Dabei gelingt es Becker die Situation in den verschiedenen Teilen des Reiches im 3. Jh. gut darzustellen. Vor allem die soziale und wirtschaftliche Situation wird dabei sehr gut sichtbar.
Weniger gut gelingt ihm dies bei der politischen Geschichte, wobei diese in diesem Roman keine Hauptrolle spielt. Jedoch werden oft Andeutungen und Vergleiche zu historischen Ereignissen gezogen, die nicht näher erklärt werden. Insgesamt bleibt die Darstellung der politischen Geschichte recht kryptisch und erscheint mir oft ideelos in die Handlung eingebaut.
Der Schreibstil konnte mich anfangs nicht überzeugen. Vor allem unnötige deutsche Bezeichnungen für lateinische Ausdrücke wie beispielsweise Bürgermeister haben mich gestört. Gerade auf den ungefähr ersten 150 Seiten werden am Ende eines Abschnittes unheilsverkündende Formulierungen wie beispielsweise „ Seine fatalen Folgen sollten sich erst später zeigen.“ etc inflationär gebraucht, was der Spannung nicht wirklich dienend war. Diese Wendungen kommen zwar auch gegen Ende noch vor, dann aber in viel geringerer Zahl.
Dann haben mich auch die Dialoge oft gestört, da sie für meinen Geschmack zu modern geklungen haben.
Trotz all der Kritikpunkte konnte mich das Buch – nachdem die ersten 100 Seiten überwunden waren – aber fesseln und ich konnte es gegen Ende nicht mehr aus der Hand legen.
Ich vergebe 7 von 10 Punkten.