Du bist Ich. Geschichte einer Täuschung von Joan Aiken
Autorin:
Joan Aiken wurde als Tochter des amerikanischen Lyrikers Conrad Aiken und seiner Frau, der kanadischen Schriftstellerin Jessie McDonald, am 4. September 1924 in Rye, Sussex geboren. Schon als Kind war sie eine eifrige Leserin, die sich besonders an der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts zwischen Brontë und Kipling orientierte. 1941 debütierte sie mit ein paar Geschichten im Kinderprogramm der BBC. Sie arbeitete zuerst bei der BBC, dann für das St. Thomas Hospital und im Büro der UNO in London. In dieser Zeit schrieb sie kontinuierlich. 1955 starb ihr Mann Ronald George Brown, mit dem sie zwei Kinder hatte. 1963 erlebte sie ihren Durchbruch mit "The Wolves of Willoughby Chase". Insgesamt sind mehr als sechzig Bücher von ihr erschienen, neben Kriminalromanen auch Liebes- und Familienromane sowie Geschichten für Kinder. Joan Aiken starb am 4. Januar 2004 in ihrem Haus in Sussex. 1999 wurde sie zum "Member of the British Empire" ernannt für ihre Verdienste um die Kinderbuchliteratur, außerdem erhielt sie neben anderen Auszeichnungen 1972 den "Edgar Allan Poe Award" für ihren Roman "Night Fall".
Inhalt:
Zwei junge Damen sitzen im Torhausgebäude der Abbey School von Reading, die sie drei Jahre gemeinsam besucht haben. Sie sind verabredet zu einem folgenreichen Gespräch, Louisa Winship aus Northhumberland in England und Sarah Alvey Clement aus New Bedford in Massachusetts. Sie mögen sich nicht, das hat einen deutlichen Grund. Obwohl sie in keiner Weise miteinander verwandt sind, sehen sie sich so ähnlich wie eineiige Zwillinge: "Beider Gesicht war lang und oval, beider Teint klar. Beide hatten sie dunkelbraunes, leicht gewelltes Haar, schön geschnittene Lippen und kleine gerade Nasen." Diese Ähnlichkeit bringt Louisa Winship, weil sie als Missionarin nach Indien gehen will, auf die Idee, mit ihrer Doppelgängerin die Identität zu tauschen. Zögernd willigt Sarah Alvey Clement, die Schriftstellerin werden möchte, in das riskante Spiel ein. So fährt sie, die Amerikanerin, mit Louisas zwei erwachsenen Schwestern, die in den Betrug eingeweiht sind und sie auf die Familie und ihre Gewohnheiten vorbereiten, zum Stammsitz der Winships. Gut präpariert trifft die falsche Louisa dort ein, und alles scheint so aufzugehen, wie es sich die Doppelgängerinnen ausgedacht haben...
Meine Meinung:
Gewöhnlich kaufe ich mir die Bücher der SZ-Bibliothek und stelle sie erst einmal ins Regal. Denn oftmals verbirgt sich hinter den Büchern nicht immer nur das reine Lesevergnügen und ich warte ab, bis ich zu "etwas schwererer" Kost in Stimmung bin.
Dieses Buch ist aber eine Ausnahme. Gekauft und zu hause kurz reingelinst, schon konnte ich nicht mehr aufhören und habe es in 2 Tagen ausgelesen.
Sowohl stilistisch als auch inhaltlich erinnert es sehr an Jane Austens Romane.
Ohne große Umschweife und Einleitung ist man direkt im Geschehen drin.
Es spielt Anfang des 19. Jahrhunderts. Zwei junge Damen, die sich sehr ähnlich sehen, tauschen die Rollen um ihre Träume verwirklichen zu können.
Es geht um Liebe, Geheimnisse, Intrigen. Aber niemals taucht es ins Kitschige ab und oftmals gibt es Wendungen, die überraschen und eben nicht vorhersehbar sind.
Allen Austen- und Brontefans sei dieses Buch ans Herz gelegt.
Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten.