Der Tod wartet- Agatha Christie

  • Der Tod wartet- Agatha Christie
    OT: Appointment with death


    Inhalt


    >>Eine seltsame Familie, finden Sie nicht auch, Miss King? <<
    Während einer Urlaubsreise durch Israel treffen der berühmte Psychologe Dr. Gerard und seine Kollegin Sarah King in ihrem Hotel auf die Boyntons.
    Das Auffällige an dieser Familie besteht in der offensichtlichen Übernervosität der Kinder, die ihrer tyrannischen alten Mutter willenlos gehorchen. Wie unter Hypnose lesen sie dieser Frau jeden Wunsch von den Augen ab, gehorchen, als bewegten sie sich an unsichtbaren Fäden, die in den Händen der Mutter zusammenlaufen.
    >>Und du? Du denkst doch auch, dass sie am bestens tot wäre? <<
    Noch am Tag seiner Ankunft im Hotel >> Solomon<< belauscht Hercule Poirot ein Gespräch seiner Zimmernachbarn. Es klingt, als bespräche man den Fortgang eines Romans. Erst als die herzkranke alte Mrs. Boynton während ihres Ausflugs zur Felsenstadt Petra stirbt, wird der Meisterdetektiv misstrauisch – zumal jemand aus Dr. Gerards Medizinkoffer ein Gift entwendet hat, das dem Herzmittel Digitalis nur zu ähnlich nur ist.
    Was Hercule Poirot bei der Rekonstruktion dieses Falls ans Tageslicht befördert, ist ebenso haarsträubend wie die Vergangenheit der alten Mrs. Boynton.


    Autor


    Agatha Christie wurde 1890 in Torquay, einer Küstenstadt im Südwesten Englands, als Tochter einer wohlhabenden Familie geboren.
    Sie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.


    Meine Meinung


    Ein guter Christie-Krimi! Eine bewegende Geschichte, die den Leser immer weiter lesen lässt. Die alte Mrs Boynton ist eine wahre Landplage, die ihre Stiefkinder und eigenen Kinder unentwegt quält und tyrannisiert. Doch nicht mit Schlägen oder Beleidigungen (schließlich sind die Kinder schon erwachsen!!!!), sondern mit kleinen Psycho-Tricks, die aus den jungen Menschen nervliche Wracks machen.


    Man möchte ihnen zurufen: „Bringt sie um“. Aber das geht natürlich nicht.


    Viele Verdächtige wie immer und der Schluß ist einfach erstaunlich.

  • Hallo,
    Agatha Christie ist einfach klasse!
    Ich lese ihre Bücher immer mal wieder, und sie verlieren Nichts von ihrem Reiz.


    Viele Grüße, doctrix

  • Ich mag dieses Buch von Agatha Christie sehr gerne. Es dauert zwar lange bis der Mord passiert, aber dies stört mich nicht. Es bracuht einfach viel Hintergrundinfos.
    Wirklich tolles Buch und toll erzählt mit nem (für mich) überraschenden Ende.

  • In seinem 16. Roman befindet sich Hercule Poirot mal wieder auf einer Orientreise. Unterwegs trifft er auf die herrische alte Mrs Boynton, die ihre erwachsenen Kinder bei jeder sich bietenden Gelegenheit tyrannisiert. Da die Frau zudem sterbenskrank ist, dauert es nicht lang, bis sie bald darauf stirbt. Doch war es tatsächlich ein natürlicher Tod? Um die Reisegesellschaft nicht unnötig aufzuhalten, bleiben dem belgischen Meisterdetektiv nur 24 Stunden, um den Fall aufzuklären. Für Poirot natürlich kein Problem. Nach all den vorherigen Fällen hat er längst Routine darin und weiß, wie er vorzugehen hat. Wie üblich führt er Gespräche mit allen Beteiligten, bis er am Ende die ganze Wahrheit aufdecken kann. Große Überraschungen gibt es zwischendurch nicht, aber es ist auch zu keiner Zeit langweilig, ihn bei seiner Ermittlungsarbeit zu begleiten.

  • Agatha Christie: Der Tod wartet (1937)


    ASIN/ISBN: B00S9K7J0W

    Der Kriminalroman der berühmten Agatha Christie (1890-1976) gehört zu den Fällen Hercule Poirots.


    An einem heißen Sommerabend hört der im Heiligen Land reisende Hercule Poirot in einem Hotel in Jerusalem zufällig, wie eine junge Männerstimme eine andere Person fragt: „Du denkst doch auch, dass sie am besten tot wäre.“ Den Sprecher identifiziert Poirot später anhand seiner Stimme als jüngeren Sohn der amerikanischen Familie Boynton. Die reiche und herrschsüchtige alte Stiefmutter zwingt ihre Stiefkinder – Lennox und dessen Frau Nadine, Raymond (der die Frage gestellt hat), Susan und ihre eigene Tochter Ginevra – ständig um sie zu sein und verhindert fast jeden Umgang mit anderen Menschen. Sarah King, eine junge Ärztin, hatte zuvor Raymond im Zug kurz kennen gelernt, und die beiden verliebten sich. Dann gibt es in dem Jerusalemer Hotel noch den berühmten französischen Psychiater Dr. Gerard, den in die Frau von Lennox verliebten Amerikaner Jefferson Cope, die herrschsüchtige britische Lady Westholme und ihre Reisegefährtin Miss Pierce. Alle treffen sich durch Zufall in der jordanischen Felsenstadt Petra wieder, wo Mrs. Boynton unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Scheinbar ist es ein Herzanfall, doch einige Details sprechen dagegen. Der britische Geschäftsführer in Jordanien beauftragt Hercule Poirot, der bei ihm weilt, in dem Fall zu ermitteln. So lädt Poirot alle Reiseteilnehmer zu ausführlichen Gesprächen ein und mithilfe seiner emsigen grauen Zellen gelingt es ihm schließlich, dieses menschliche und Familiendrama zu entschlüsseln.

    Dieser Krimi ist einer der besten von Agatha Christie, wie ich finde. Es gelingt ihr, die wie eine antike Schicksalsgöttin wirkende alte Mrs. Boynton mit einer bedrohlichen Aura auszustatten, deren lähmende Wirkung sich fast bis zum Leser ausdehnt. Das Showdown ist passend dazu in der Felsenstadt Petra angesiedelt, in einer archaischen Kessellandschaft, die die Situation der Familie widerspiegelt. Die alte Mrs. Boynton, Täterin und Opfer zugleich, sitzt über dem Lager der Touristen vor einer Höhle wie eine Norne, wenn die Autorin ihre Protagonisten sie auch mit Buddha vergleichen lässt, was ich nicht so passend finde, denn Buddha ist ja eine sehr positive Figur.

    Wie Poirot in der Auflösung jeden Handlungsfaden wieder aufnimmt und sauber aufwickelt, ist wie immer bei Christie bis ins Letzte durchdacht. Nur eine Sackgasse erlaubt sie sich in diesem Roman, alle anderen Fäden führen zusammen. Sehr lesenswert!