Original: The Memory Box
Erstausgabe: 2000
Der Verlag über die Autorin
Von ihrem ersten Aufsehen erregenden Roman »Ich glaube, ich fahre in die Highlands« bis zu ihrem bislang erfolgreichsten Roman »Die Dienerin« hat die englische Bestseller-Autorin Margaret Forster auch im deutschsprachigen Raum zahllose Leserinnen begeistert. 1938 in Carlisle geboren, studierte sie Geschichte in Oxford und lebt heute als freie Schriftstellerin in London und im Lake District.
Das Buch
Als Catherine gerade 6 Monate war, starb ihre Mutter. Catherine wächst wohlbehütet bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter Charlotte, die für sie ihre richtige Mutter ist. Zu ihrem 21. Geburtstag erfährt Catherine, dass ihre leibliche Mutter ihr vor ihrem Tod eine „Memory Box“ zusammengestellt hat. Catherine, die sich an ihre Mutter gar nicht erinnern kann, hat jedoch kein Interesse, die Box zu erkunden.
Erst nachdem ihr Vater und kurz darauf auch Charlotte, ihre Stiefmutter sterben, stößt Catherine beim Durchsehen der Sachen ihrer Eltern auf die Memory Box. Catherine ist mittlerweile 30 Jahre, ungefähr so alt wie ihre leibliche Mutter, Susannah, starb. Sie öffnet die Kiste und stößt auf verschiedene Gegenstände, die für Susannah scheinbar eine Bedeutung hatten. Catherine begibt sich auf Spurensuche.
Catherine erfährt Dinge über ihre Mutter, die eine ganz andere Seite von Susannah zeigen als den Eindruck, den sie von vielen Erzählungen hatte. Langsam sieht Catherine auch Susannah als ihre Mutter an. Doch vor allem öffnet die Suche Catherine auch die Augen und letztendlich findet sie vielleicht nicht ihre Mutter, doch sie findet zu sich selbst.
Die Geschichte erzählt Catherine in der ersten Person. Anfangs hatte ich starke Probleme, mit dem Buch warm zu werden, da besonders am Anfang kaum wörtliche Rede vorkommt, sondern Catherine ihre Geschichte einfach erzählt. Ich bin froh, dass dennoch weiter gelesen habe, denn was mich anfangs störte, hat mich im weiteren Verlauf der Geschichte fasziniert. Im Mittelpunkt stehen Catherines Gedanken, man spürt geradezu ihre Einsamkeit, denn Catherine neigt dazu vor Beziehungen wegzulaufen, wenn sie ernst werden, und nachdem ihre Eltern gestorben sind, hat sie eigentlich niemanden mehr, mit dem sie ihre Gefühle teilen kann. Einzige Bezugsperson ist ihr Cousin Rory, doch der versteht ihr Verlangen, der Memory Box nachzugehen nicht. Langsam erkennt Catherine, dass vieles in ihrem Leben vielleicht doch nicht so perfekt war, wie sie lange Zeit geglaubt hat, und beginnt, sich zu verändern und sich ihren Ängsten zu stellen.
Ein berührendes Buch über eine Mutter-Tochter-Beziehung, die eigentlich nie wirklich bestand.
Dies war mein erstes Buch von Margaret Forster, wird aber sicherlich nicht mein letztes sein.